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Globalisierung und Depression: Fördert die moderne Wirtschaft psychische Erkrankungen? PDF

121 Pages·2014·0.703 MB·German
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Schriftenreihe der Kalaidos Fachhochschule Schweiz Herausgegeben von C. Fichter, Zürich, Schweiz Forschung bewirkt Fortschritt – denn Forschen heisst verstehen, anpassen, verbes- sern. Die in dieser Reihe veröff entlichten, herausragenden Abschlussarbeiten von Studierenden der Kalaidos Fachhochschule leisten hierfür wertvolle Beiträge. Seien es Problemstellungen aus Unternehmen, volkswirtschaft liche Analysen oder gesell- schaft liche Phänomene: Die Autorinnen und Autoren dieser Reihe fi nden mittels wissenschaft licher Methoden praxisrelevante Antworten. Zugleich legen sie Zeug- nis davon ab, welchen Nutzen die Kombination von Fach- und Methodenwissen für unsere Gesellschaft erzeugt – und sie motivieren Jüngere, es ihnen gleich zu tun. Herausgegeben von Christian Fichter Stift ung Kalaidos Fachhochschule Zürich, Schweiz Rochus Troger Globalisierung und Depression Fördert die moderne Wirtschaft psychische Erkrankungen? Mit einem Geleitwort von Thomas Ifanger Rochus Troger Zürich, Schweiz Masterarbeit, Kalaidos Fachhochschule Schweiz, Departement Wirtschaft , 2012 ISBN 978-3-658-04243-1 ISBN 978-3-658-04244-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-04244-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden 2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-gabler.de Geleitwort Macht uns die Globalisierung krank? Diesen Eindruck könnte man zumindest gewin- nen, wenn man den Titel dieses Buches liest. Aus ökonomischer Sicht betrachtet waren die vergangenen Jahrzehnte geprägt von einem rasanten technologischen Fort- schritt und daraus resultierenden Innovationen. Durch die flächendeckende Verbrei- tung des Internets wuchs die Welt noch rascher zu einem eng vernetzten „Global Village“ zusammen. Politische und wirtschaftliche Unionen trugen ebenfalls zur Beschleunigung des internationalen Handels bei. Unbestritten führte diese neue Stufe der Globalisierung, insbesondere in den OECD-Ländern, zu einem Anstieg des durch- schnittlichen Pro-Kopf-Einkommens und zu einer Verbesserung der Lebensqualität. Bekanntlich hat jede Medaille aber auch eine Kehrseite und wo Gewinner sind, gibt es auch Verlierer. Im Zusammenhang mit der Globalisierung sind diese Leidtra- genden entgegen gängiger Annahmen nicht nur in Entwicklungs- und Schwellenlän- dern auszumachen. Gemäss verschiedener internationaler Studien leiden zunehmend mehr Menschen in den westlichen Industrieländern unter ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie psychischen Erkrankungen und Depression, die auf Ursachen in Zu- sammenhang mit der Globalisierung zurückgeführt werden können. Ein Beispiel dafür ist die Auslagerung von Tätigkeiten in sogenannte „Billiglohnländer“. Laut Studie des SECO führen solche durch internationale Konkurrenz verursachte Arbeitsplatzverla- gerungen bei betroffenen Arbeitnehmern vielfach zu mehr Druck, Stress und Angst. Im Rahmen seiner EMBA-Masterarbeit untersuchte Rochus Troger, ob ein Zu- sammenhang zwischen der ökonomischen Globalisierung und der Zunahme depressi- ver Erkrankungen besteht. In der sorgfältig durchgeführten Untersuchung stellt der Autor fest, dass Depressionen enorme Kosten verursachen und Volkswirtschaften sich diese durchaus vermeidbaren Ausgaben heute kaum mehr leisten können. Im vorlie- genden Buch wird verdeutlicht, dass wir bald an einem gesellschaftlichen Wende- punkt angelangt sind, an dem neue Werte für eine nachhaltige und ethisch vertretbare Wirtschaft der Zukunft etabliert werden sollten. Hier sind Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gemeinsam gefordert. Insbesondere jüngere Generationen benötigen neue konkrete Perspektiven. Sie müssen wieder Hoffnung tanken können für eine bessere und lebenswerte Zukunft. Ebenfalls hält der Autor fest, dass Depressionen stärker verbreitet sind, als vielfach angenommen wird, und diesbezüglich mehr gesell- schaftliche Aufklärungsarbeit erforderlich ist. Dieses lesenswerte Buch empfehle ich allen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik, welche interessiert sind, sich intensiv mit gesellschaftlichen Anliegen auseinanderzusetzen. Thomas Ifanger Dozent für Innovationsmanagement, Kalaidos Fachhochschule Zürich V Vorwort Die Welt von heute ist eine vernetzte Welt und in den hoch globalisierten Ländern nehmen die Folgen der Globalisierung längst Einfluss auf das tägliche Leben. Einige der Auswirkungen werden von den Menschen als positiv empfunden, so etwa das immense Konsumangebot. Eher belastend erleben viele hingegen beispielsweise die „neue“ Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, die Menschen verspüren mehr Druck. So etwa in der Schweiz, in welcher sich laut Stressstudie des Staatssekretariats für Wirt- schaft (SECO) mehr als 34% der Berufstätigen häufig bis sehr häufig gestresst fühlen, und etwa ein Drittel aller Berufstätigen Medikamente konsumieren, um den berufli- chen Alltag besser bewältigen zu können (Grebner et al., 2010, S. 114-117). Solche Berichte schrecken auf und manch einer stellt sich die Frage, ob eine solche Globali- sierung dem Menschen gut tut. Diese und ähnliche Fragen sind durchaus berechtigt, auch mit Blick auf eine im Jahr 2008 aufgelegte Studie der Weltgesundheitsorganisa- tion (WHO) zur Gesundheit des Menschen. Daraus geht hervor, dass psychische Erkrankungen, insbesondere auch diejenige der Depression, weit verbreitet sind. In Hochrechnungen geht die WHO ausserdem von steigenden Zahlen für die kommen- den Jahrzehnte aus (World Health Organization [WHO], 2008, Kap 3 & 4). Als ich mich dazu entschlossen habe, die Auswirkungen der Globalisierung auf die Psyche des Menschen zu untersuchen, war ich mir der eingangs erwähnten Fakten nur vage bewusst. Ich hatte mich zuvor nie eingehend mit dieser Problematik ausei- nandergesetzt. So konnte ich lediglich vermuten, dass eine global vernetzte Welt mit all ihren Möglichkeiten, die sie manch einem zur Verfügung stellt, auf die eine oder andere Weise ihren Tribut fordert. Die blosse Vermutung stellte mich jedoch nicht zufrieden, und so ist das vorliegende Buch letztlich aus dem dringenden Bedürfnis entstanden, (besser) zu verstehen. Zu verstehen, ob und wie Globalisierung und de- pressive Erkrankungen zusammenhängen. Dabei haben sich Komplexität und Umfang der Materie als echte Herausforderung erwiesen beim Versuch, wesentliche Abgren- zungen vorzunehmen und Sachverhalte einfach verständlich darzulegen. Im besten Fall ist dies tatsächlich gelungen mit dem Risiko, dass sich die eine oder andere Lese- rin/der eine oder andere Leser bei der Lektüre dieses Buches selbst erkennen wird. Ich bedanke mich bei allen, die zum guten Gelingen dieses Buches beigetragen haben, besonders aber bei meiner Ehefrau und meinem Bruder. Jonen, im Oktober 2013 Rochus Troger VI Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................ VIII Tabellenverzeichnis .................................................................................................... IX 1 Einleitung ............................................................................................................. 1 2 Grundlagen der Globalisierung ............................................................................ 7 3 Grundlagen zur menschlichen Psyche ............................................................... 20 4 Wirtschaftliche Folgen von Depressionen für die Schweiz und den Kanton Zürich .................................................................................................... 37 5 Methodik ............................................................................................................ 44 6 Resultate ............................................................................................................ 54 7 Konklusionen ..................................................................................................... 88 8 Handlungsempfehlungen ................................................................................. 101 9 Fazit und Ausblick ........................................................................................... 104 Literaturverzeichnis .................................................................................................. 106 VII Abkürzungsverzeichnis B Befragte/Befragter DALY Disability-Adjusted Life Year DIMDI Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information DSM Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders EBC European Brain Council ECNP European College of Neuropsychopharmacology etc. et cetera EU Europäische Union I Interviewer ICD International Classification of Diseases IV Invalidenversicherung MDE Major Depressive Episode Mia. € Milliarden EURO OECD Organisation for Economic Co-operation and Development PPP Purchasing Power Parity PTSD Posttraumatic Stress Disorder RAV Regionales Arbeitsvermittlungszentrum SECO Staatssekretariat für Wirtschaft SF Schutzfaktor sog. sogenannt STATPOP Statistik der Bevölkerung und der Haushalte T Verlierertypus usw. und so weiter v. Chr. vor Christo/vor Christus vgl. vergleiche WHO World Health Organization YLD Years Lost due to Disability z.B. zum Beispiel Zeilennr. Zeilennummer VIII Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Verlierertypen T1-T8 der Globalisierung ............................................ 14 Tabelle 2: Gesundheitsmodelle mit Schutzfaktoren ............................................. 28 Tabelle 3: Auswirkungen der ökonomischen Globalisierung auf Schutzfaktoren .................................................................................... 30 Tabelle 4: Geschätzte Kosten Gehirnerkrankungen in Europa im Jahr 2010 ........................................................................................ 38 Tabelle 5: Affektive Störungen in der Schweiz im Jahr 2005 – absolute Kosten und relative Anteile ................................................................. 40 Tabelle 6: Affektive Störungen in der Schweiz im Jahr 2010 – absolute Kosten und relative Anteile ................................................................. 41 Tabelle 7: Affektive Störungen in der Schweiz im Jahr 2010 – absolute Kosten und Anteile je Kostenkategorie ............................................... 41 Tabelle 8: Dimensionen des Forschungsablaufs .................................................. 44 Tabelle 9: Interviewauswertung – Wissensstand in der Bevölkerung und bei Depressionskranken................................................................ 55 Tabelle 10: Interviewauswertung – Stigmatisierung und Akzeptanz der Krankheit in der Gesellschaft .............................................................. 57 Tabelle 11: Interviewauswertung – Gefährdung der psychischen Gesundheit früher und heute ............................................................... 58 Tabelle 12: Interviewauswertung – Qualität sozialer Netzwerke ........................... 62 Tabelle 13: Interviewauswertung – Vertrauen in die Unterstützung durch Dritte ......................................................................................... 65 Tabelle 14: Interviewauswertung – Dispositionaler Optimismus .......................... 67 Tabelle 15: Interviewauswertung – Kontrollüberzeugung ..................................... 69 IX

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