Description:Im Gegensatz zum Hauptstrom der traditionellen Psychologie, derdurch seinen variablenpsychologischen Ansatz die individuelle Subjektivität als Gegenstand der Psychologie beseitigt und auf dieseWeise "statistische Gespenster" (K. Holzkamp) produziert, wurde vonder Psychoanalyse und ihren bedeutsamsten Richtungen stets einesubjektwissenschaftliche Forschungsperspektive verteidigt. An dieserStelle verfolgen Kritische Psychologie und Psychoanalyse gemeinsame Absichten. Zugleich gibt es aber auch eine Reihe bedeutsamerUnterschiede im Gegenstands- und Methodenverständnis. In denverschiedenen Beiträgen dieses Sammelbandes wird diesen Übereinstimmungen und Differenzen im einzelnen nachgegangen. DerArgumentationsbogen reicht von der allgemeinen wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung der Psychoanalyse und den inneren Widersprüchen ihres Selbstverständnisses über die Analyse kindlicherund jugendlicher Persönlichkeitsentwicklung und des therapeutischen Prozesses bis hin zu einer historischen Untersuchung derinternationalen marxistischen Diskussion um die Psychoanalyse. DieBreite der behandelten Themen und die differenzierte Entfaltung derArgumentationen eröffnen den Erörterungen um das Verhältnis von"Marxismus und Psychoanalyse" neue Dimensionen und Perspektiven. Der Band ist deshalb nicht nur für Psychologen und Pädagogen,sondern generell für jeden kritischen Sozialwissenschaftler von Interesse.