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Geschichte des Wissens: Aus dem Amerikanischen von Anita Ehlers PDF

515 Pages·1996·10.75 MB·German
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Charles Van Doren Geschichte des Wissens Aus dem Amerikanischen von Anita Ehlers Springer Basel AG Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme Van Doren, Charles: Geschichte des Wissens 1 Charles Van Doren. Aus dem Amerikan. von Anita Ehlers. Einheitssacht.: A history of knowledge <dt.> ISBN 978-3-0348-6010-9 ISBN 978-3-0348-6009-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-0348-6009-3 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschtitzt. Die dadurch begrtindeten Rechte, insbesondere die des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildun gen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfăl­ tigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfăl­ tigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulăssig. Sie ist grundsătzlich vergtitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. © 1991 by Charles Van Doren Titei der amerikanischen Originalausgabe «A History of Knowledge. Past, Present and Future». First published by Ballantine Books, New York 1992. © 1996 Springer Basel AG Ursprünglich erschienen bei Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, Munchen 1996 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1996 Umschlaggestaltung: Micha Lotrowsky, Therwil Gedruckt auf săurefreiem Papier, hergestellt aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff. TCF = ISBN 978-3-0348-6010-9 987654321 Inhaltsverzeichnis Vorwort: Der Verfasser an seine Leser . 11 Kapitel1: Die Weisheit der Antike ... 21 Ăgypten · Indien · China· Mesopotamien · Azteken und Inka · Menschenopfer · Das Judentum · Das Christentum · Ein Vergleich von Judentum und Christen tum · Der Islam · Ein Vergleich zwischen Islam und Juden-und Christentum · Buddhismus · Lehren aus der Vergangenheit · Alphabete · Die Null Kapitel 2: Die griechische Explosion . . . . . . . . . . . . . 55 Das Problem des Thales · Die Erfindung der Mathematik: Die Pythagorăer · Die Entdeckung der Atomtheorie: Demokrit · Die Hauptaussagen des A tomis mus des Demokrit · Das Problem des Thales: Die endgiiltige Losung · Morali sche Wahrheit und politische ZweckmăBigkeit: Sokrates, Platon und Aristote les · Griechenland gegen Persien: Der fruchtbare Konflikt · Die Tragodie von Athen · Der Geist griechischen Denkens Kapitel3: Was die Romer wuBten . 93 Griechische Theorie, romische Praxis · Recht, Btirgerschaft und StraBen · Lukrez · Cicero · Seneca · Tacitus · Was die Romer nicht wuBten Kapitel4: Licht ins finstere Mittelalter ............. 125 Das nachromische Reich · Der Untergang Roms · Der Triumph des Christen tums: Konstantin der GroBe · Die VerheiBung des Christentums: Augustin · Nach dem Untergang Kapitel5: Das Hochmittelalter-das groBe Experiment . . . . 139 Der Kampf ums Oberleben · Eine Welt voller Feinde · Die Frage nach Gott · Die Wissenschaft von Gott · Theologie in anderen Religionen · Grundsătze der Theokratie · Reich und Papsttum · Das Monchtum · Die Kreuzztige · Die Jahrtausendwende: vorher Angst, danach ein groBer Fortschritt · Der Streit um Wahrheit · Boetius · Pseudo-Dionysos · Avicenna · Petrus Abaelard · Bernhard von Clairvaux · Averroes · Thomas von Aquin · Der Pyrrhussieg des Glaubens liber die Vernunft · Dantes Tanz Kapitel 6: Was wurde in der Renaissance wiedergeboren? . . 173 Der neue Stil in der Malerei: die Perspektive · Der Mensch im Kosmos · Die Neubelebung der klassischen Gelehrsamkeit: Petrarca · Die Erfindung der Renaissance: Boccaccio · Mensch der Renaissance · Universalgelehrte: Leonar do, Pico, Bacon · Der Renaissancemensch und der Gedanke der humanistischen 6 Geschichte des Wissens Erziehung · Der Humanismus der Renaissance · Montaigne · Shakespeare · Cervantes · Der Schwarze Tod · Gutenbergs Leistung · Die Stădte der Renais sance · Nationalstaaten · Die Krise des theokratischen Staats · Erasmus · Thomas Morus · Heinrich VIII.· Martin Luther· Toleranz und Intoleranz · Der Mensch im Mittelpunkt Kapitel 7: Europa expandiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 Die mongolischen Reiche · Marco Polo · Entdeckungsreisen · Columbus · Weltumsegler · Die Geburt des Welthandels · Der Handel mit Gedanken · Homage an Columbus Kapitel 8: Die Erfindung der naturwissenschaftlichen Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Die Bedeutung der Naturwissenschaft · Drei Kennzeichen der Naturwissen schaft · Aristotelische Naturwissenschaft: Materie · Der Bewegungsbegriff bei Aristoteles · Der Aufstand gegen Aristoteles · Copernicus · Tycho Brahe · Gilbert · Kepler · Galilei · Descartes ·Newton · Regeln des logischen Schlie Bens · Die galileisch-cartesische Wende Kapitel 9: Ein Zeitalter der Revolutionen . . . . . . . . . . . . 275 Die industrielle Revolution · Menschliche Maschinen und mechanische Men schen · Ein Zeitalter der Vernunft und der Revolution · John Locke und die Revolution von 1688 · Eigentum,Regierung und Revolution · Zwei Formen der Revolution · Thomas Jefferson und die Revolution von 1776 · Die Unabhăn­ gigkeitserklărung · Der Besitz von Rechten · Robbespierre, Napoleon und die Revolution von 1789 · Der Aufstieg der Gleichwertigkeit · Mozarts Don Gio vanni · Goethes Faust Kapitel10: Das neunzehnte Jahrhundert-ein Vorspiel zur Moderne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311 Der Unterschied, den Geld macht · Wirtschaftsleben vor 1800: Der Bauer · Der Edelmann · Der Geistliche · Der Konig · Der Kaufmann · Der Aufstieg des Arbeitsmarktes: Die Wirtschaft · Faustische Entwicklung · Marxismus: Theorie und Praxis · Marxistische Einsichten · Wirtschaftliche Tatsachen: Dampfkraft · Gleichheit vor der Gewehrmtindung · Der Zauber der Elektrizităt · Magische Mathematik · Neue Wege des Sehens · Das Ende der Sklaverei · Die Bourgeoi sie wird schockiert · Darwin und Freud Kapitelll: Die Welt im Jahr 1914 ................ 359 Wirtschaftszonen · Die Erforschung des Krieges · Kolonialismus · Der Buren krieg · PulverfaB Europa· Der Krieg von 1914--1918 · ZeitgemăBes tiber Krieg und Tod · Kriegsursachen Inhaltsverzeichnis 7 Kapitel12: Das zwanzigste Jahrhundert-Triumph der Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375 Der Fortschritt der Demokratie · Der Kommunismus · Totalitarismus · Theo kratie im zwanzigsten Jahrhundert · Wirtschaftliche Gerechtigkeit · Warum keine Weltregierung? · Eine Welt, eine Menschheit Kapitel13: Das zwanzigste Jahrhundert-Wissenschaft und Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 Die griechische Atomtheorie · Die Wiederbelebung der Atomtheorie · Was Einstein tat · Was uns die Bombe gelehrt hat · Das Problem des Lebens · Die Vererbungslehre · Die Wirkungsweise der DNS · Die GroBe des Weltalls · Galaxien · Die Kleinheit der Erde · Der Urknall und das erste Atom· Heisen bergs U nschărfeprinzip · Die U nschărfe des Wissens · Ein groBer Schritt · Griine Rebellion · Treibhaus Erde · Digitalcomputer und Wissen · Turingmaschinen · Abhăngigkeit von der Technik · Triumphe der Medizin · Drogenkulturen · Die Herausforderung AIDS Kapitel14: Das zwanzigste Jahrhundert-Kunst und Medien . 445 Die Medien und ihre Botschaften · Eine visuelle Revolution: Picasso, Braque und der Kubismus · Pollock, Rothko und das hexagonale Zimmer · Revolution im Stădtebau: Das Bauhaus und Le Corbusier · Literarische Propheten: Yeats · Eine Reise nach Indien · Das SchloB und der Zauberer · Warten auf Godot · Massenmedien und Erziehung Kapitel15: Die năchsten hundert Jahre . . . . . . . . . . . . . 467 Computer: Das năchste Stadium · Moralische Probleme mit intelligenten Ma schinen · Kamerad Computer · Die Geburt von Denkmaschinen · Drei Welten: GroB, klein und mittel · Chaos, eine neue Wissenschaft · Das Ausgraben der Sprache: Ideonomie · Die Erforschung des Sonnensystems · Die Botschaft? · Der Mensch als Nachbar im Raum · Die Gaia-Hypothese · Gentechnik · Eugenik · Die Kartierung des Genoms · Demokratie und Eugenik · Geschwin digkeit · Suchtgefahren · Krieg im 21. Jahrhundert · Computerrevolte Dank ...... . 513 Namensregister . 517 Ftir Gerry, Liz, Sally und John Vorwort: Der Verfasser an seine Leser Aus der Geschichte erst werden Sie lernen, einen Werth auf die Gilter zu legen, denen Gewohnheit und unangefochtener Besitz so gern unsre Dankbarkeit rauben: kostbare theure Gilter, an denen das Blut der Besten und Edelsten klebt, die durch die schwere Arbeit so vieler Generationen haben errungen werden milssen! ... Ein edles Verlangen mufJ in uns entglilhen, zu dem reichen Vermăchtnif3 von Wahrheit, Sittlichkeit und Freyheit, das wir von der Vorwelt ilberkamen und reich vermehrt an die Folgewelt wieder abgeben milssen, auch aus unsern Mitteln einen Beytrag zu lesen, und an dieser unvergănglichen Kette, die durch a/le Menschengeschlechter sich windet, unser fliehendes Daseyn befestigen. Friedrich Schillers Antrittsrede an der Universităt Jena: <Was heiBt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte> Andere Lebewesen konnen vieles besser als Menschen: Manche konnen besser sehen, horen und riechen, andere schneller laufen und krăftiger zubeiBen. Weder Tiere noch Pflanzen brauchen Hău­ ser, in denen sie wohnen, oder Schulen, in denen sie lernen miissen, was sie wissen miissen, um in einer ungastlichen Welt zu liberle ben. Der Mensch ist eigentlich ein nackter Affe, der in unwirtlichem Wetter friert, Durst und Hunger leidet und Qualen von Angst und Einsamkeit aussteht. Aher der Mensch verfiigt liber Wissen. Damit hat er die Erde erobert. Der Rest des Universums erwartet sein Kommen, so vermute ich, mit einiger Beklommenheit. Es ist schwierig, sich in einen anderen Menschen hineinzuverset zen, selbst in einen, den man gut kennt, mit dem man lebt oder arbeitet, den man jeden Tag sieht. Es ist noch schwieriger, sich in die ersten Menschen zu versetzen, die wohl vor etwa einer Viertel Million Jahren gelebt haben. Aher es ist den Versuch wert, auch wenn es letztlich nur vage Vorstellung bleibt. Unsere Ahnen haben wohl ausgesehen wie wir. Der Mann wird klein gewesen sein, die Frau noch kleiner, beid e unter 1,50 m. Stellen wir uns vor, sie stiinden uns gegentiber und wir schauten ihnen in die Augen. Was wiirden wir in ihnen sehen? Was wiirden sie in uns sehen? Lassen wir einmal die Angst beiseite, die wir wahrscheinlich und sie sicherlich spiiren wiirden. Nehmen wir an, diese wechselseitige Angst lieBe sich iiberwinden, und stellen wir uns vor, wir wăren frei 12 Geschichte des Wissens und willens, einander kennenzulernen. Wir konnten vermutlich nicht mit ihnen sprechen; sie verftigen wohl nicht tiber Sprache, wie wir sie kennen. Aber sie konnen sich offensichtlich miteinander verstăndigen. Wir beobachten, was sie tun, und sie beobachten uns. Auf diese Weise erhalten wir vielleicht einen Begriff van dem, was sie wuBten. Wăhrend wir in Gedanken vor ihnen stehen und uns vorstellen, wie sie sich bewegen, gestikulieren, sich verstăndigen, Nahrung fan gen, tOten ader sammeln, sie zubereiten, verzehren, sich reinigen, sich vor Kălte schtitzen, einander liebkosen und miteinander schla fen-wenn wir uns ali dies vorstellen, mtissen wir vermutlich daraus schlieBen, daB sie schon sehr viei wissen. Einiges van dem, was wir wissen, mtissen auch diese Geschopfe gewuBt haben. Vor allem mtissen sie Dinge gewuBt haben, die hochstens die getibten Uberlebensktinstler unter uns noch kennen. Und doch gleicht unser Wissen zum tiberwiegenden dem ihrigen. Sie wissen, wo sie sind, und kennen sich gut genug aus, um herum kommen und tiberleben zu konnen. Auch wenn sie ftir die ihnen bekannten Orte keine Namen wie Marktplatz ader HauptstraBe ha ben, mtissen sie den Dingen doch irgendwie Merkmale zuschrei ben, an die sie sich erinnern konnen und die es ihnen erlauben, jederzeit zu erinnern, wo sie sind. Sie wissen auch, daB es auBer ihnen noch andere Wesen gibt, und sie mtissen dafiir Zeichen ader Merk male erfunden ha ben: In dem Baum dort bat ein Eichhornchen ein Nest; abends kommen Tiger zum Trinken an diese Quelle, aber morgens ist das Wasserholen ungefăhrlich; aus den Steinen in jenem FluB lassen sich gute Pfeilspitzen schlagen. Wir alle kennen unzăh­ lige Dinge dieser Art. Unser Kopf und unser Gedăchtnis ist voll solcher Sachen. Auch Kopf und Gedăchtnis van Tieren stecken sicherlich und vielleicht ausschlieBlich voll solcher Sachen. Tiere wissen, wo sie sind; sie verirren sich selten, und es gibt unglaubliche Geschichten, wie sie in unwegsamem Gelănde nach Hause finden. Meine schwar ze Htindin weiB vieles tiber ihre Umwelt - welche Menschen und Fahrzeuge ungefăhrlich sind und welche nicht, wo Rehe und Mur meltiere zu finden sind, daB sie nach dem Frtihsttick immer ein ader zwei Bissen Brat mit Butter und Marmelade bekommt. Auch meine Katze kennt vie le Einzelheiten, und sicherlich wissen auch die V o gel in unserem Garten, die Ftichse, die nachts tibers Feld streichen, und die Măuse auf dem Speicher vieles tiber ihre Umwelt. Alles Wissen

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