Andreas v. RØtyi Geheimbasis AREA 51 Die R(cid:228)tsel von »Dreamland« JOCHEN KOPP VERLAG Copyright ' 1998 bei Jochen Kopp Verlag, Hirschauer Stra(cid:223)e 10, D-72108 Rottenburg. Alle Rechte vorbehalten. Satz und Layout: B(cid:252)rodienstleistungen Rose Rauch, Rosenfeld. Druck und Bindung: Druckerei Deile GmbH, T(cid:252)bingen. Printed in Germany. ISBN 3-930219-16-6 Inhalt: Kapitel 1 R(cid:228)tsel an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit 4 Kapitel 2 Nellis und das Wunderland 19 Kapitel 3 Der beste Ort f(cid:252)r ein Geheimnis 39 Kapitel 4 Die Unsichtbaren 55 Kapitel 5 Ein Eisberg in der W(cid:252)ste 68 Kapitel 6 Von Stinktieren und W(cid:252)stenratten 89 Kapitel 7 St(cid:252)tzpunkt der Au(cid:223)erirdischen? 104 Kapitel 8 S-4 137 Kapitel 9 »The Bob« - Fakten und Fiktionen 165 Kapitel 10 Geheimnis am Papoose Lake? 185 Kapitel 11 Aurora: Die Zukunft hat l(cid:228)ngst begonnen 208 Kapitel 12 Unerkl(cid:228)rliche Sichtungen 222 Kapitel 13 Simulatoren 236 Kapitel 14 Spinnennetz der Geheimnisse - Das »Ende einer Area«? 248 Anhang Nachwort 257 Literatur 258 R(cid:228)tsel an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit Kapitel 1 Die hei(cid:223)e Mittagssonne brannte an diesem Augusttag erbarmungslos auf die ausgedorrten weiten Ebenen der W(cid:252)ste im Hochland von Nevada herab. Die Luft flimmerte (cid:252)ber den Steinen und kargen B(cid:252)schen der abgelege- nen Steppe, (cid:252)ber der sich ein tiefblauer Himmel w(cid:246)lbte - ein geradezu typi- scher Sommertag in jener noch so urspr(cid:252)nglichen Gegend, deren Szenerie gut und gern einem alten Wildweststreifen entstammen h(cid:228)tte k(cid:246)nnen. (cid:220)ber die felsigen H(cid:252)gel strich ein sanfter Wind, der allerdings kaum Abk(cid:252)hlung ver- schaffte, sondern eher daf(cid:252)r sorgte, da(cid:223) alles noch mehr austrocknete. Wer sich hier verirrte, wer hier nicht gen(cid:252)gend Wasser mit sich trug und keine M(cid:246)glichkeit fand, Hilfe zu holen, hatte es mit dem Leben verscherzt. Meilenweit bot sich im Umkreis dasselbe Bild: Gestr(cid:252)pp, Felsen und Ger(cid:246)ll, ausgetrocknete Flu(cid:223)t(cid:228)ler, einige sanftere H(cid:246)henz(cid:252)ge hier und schroffe Ber- ge am Horizont. Im »Silberstaat« Nevada, der im Westen vom K(cid:252)stenland Kalifornien und im Osten von Utah und dem »Grand-Canyon-Staat« Arizona begrenzt wird, gibt es viel einsames Land, verlassene Minen, ausgetrocknete Salz- seen und au(cid:223)er den Spielermetropolen Las Vegas und Reno nicht viel Se- henswertes, so glauben manche. Viele Landstriche machen den Eindruck, als h(cid:228)tte sich an ihnen seit geo- logischen Zeitaltern nichts ge(cid:228)ndert. Ein scheinbar unber(cid:252)hrtes Land. Doch dieser Eindruck tr(cid:252)gt... Die Ruhe an jenem Ort war (cid:252)berw(cid:228)ltigend, fast bet(cid:228)ubend in ihrer Per- fektion. Rein gar nichts war zu h(cid:246)ren, kein Vogel, keine Grille, nicht das Rauschen des Windes oder das Rascheln einer Eidechse. Rundum nur Stei- ne und Str(cid:228)ucher. 10 Geheimbasis Area 51 Wir waren an diesem Tag aufgebrochen, um das Hinterland der Einsam- keit zu erkunden und dabei die eine oder andere ungew(cid:246)hnliche Entdek- kung zu machen. Mit einem alten vierradgetriebenen Chevi-Truck ging es nun meilenweit durch die ausgetrocknete Landschaft. Ein kurioses Gef(cid:252)hl, so zu viert nebeneinander auf der Fahrerbank zu sitzen: Am Steuer der junge Isaac, daneben sein Freund Roger, dann Marina, die mich auf meinem dies- maligen Streifzug »in Sachen UFOs« begleitete, und schlie(cid:223)lich ich. UFOs und streng geheime Regierungsprojekte der USA waren in der Tat der eigentliche Gegenstand unserer Unternehmungen. Ganz beson- ders galt unser Interesse der »AreaSl«, jenem gespenstischen Geheim- st(cid:252)tzpunkt, einem zumindest laut offiziellen Verlautbarungen gar nicht vorhandenen Milit(cid:228)rkomplex in der abgelegensten Ecke Nevadas. Jahre- lang hatte ich mich bereits den R(cid:228)tseln dieser mittlerweile vor allem durch den Kinoerfolg »Independence Day« des Regisseurs Roland Emmerich bekannt gewordenen ultrageheimen Anlage gewidmet und war immer wie- der in die Gegend des Tikaboo-Valleys in S(cid:252)dnevada gefahren, direkt an den Schauplatz von unfa(cid:223)baren, bis heute zum Teil v(cid:246)llig unerkl(cid:228)rlichen Geschehnissen. »Area 51« existiert, ich habe sie selbst wiederholt mit eigenen Augen gesehen, die Hangars, die Landebahnen, die riesigen Radar- sch(cid:252)sseln und all jene verborgenen Anlagen der Geheimstadt. Und es gibt dort Vorg(cid:228)nge, die jenseits unserer Vorstellungskraft lie- gen, auch wenn sie nur wenig ˜hnlichkeit mit dem besitzen, was das UFO- Spektakel »Independence Day« uns in der typischen »Hollywood-Hau- drauf-Manier« vorf(cid:252)hrt. Die wahren Geheimnisse von Area 51 sind weit- aus faszinierender, subtiler und unheimlicher als alles, was wir auf der Leinwand zu sehen bekommen. Sie belegen, da(cid:223) die Wahrheit gelegentlich um Dimensionen unfa(cid:223)barer und facettenreicher sein kann als unsere k(cid:252)hn- sten Tr(cid:228)ume und Phantasien. Nun, im August 1997, sind wir wieder einmal in unmittelbarer N(cid:228)he der geheimen Basis. Wir fahren immer weiter in die Abgeschiedenheit hinein, rumpeln mit dem alten gelben Truck, der wohl schon einiges mitgemacht hat, (cid:252)ber die Steine eines ehemaligen Flu(cid:223)betts. Immer wieder hebt es uns mit kr(cid:228)ftigen St(cid:246)(cid:223)en aus den Sitzen. Pl(cid:246)tzlich bremst Isaac. Er schaut nach links, dann kurz her(cid:252)ber zu Roger: »Ist das eine Stra(cid:223)e?« - »Ja, sagen wir einmal, es ist eine Stra(cid:223)e! Fahr zu, dort geht es weiter!« Die vermeintliche »Stra(cid:223)e« macht keinen vertrauenserweckenden Eindruck, wahrscheinlich sind es lediglich die wenigen etwas breiteren Sandfl(cid:228)chen zwischen den B(cid:252)schen, die sich dem ge(cid:252)bten Auge als Weg durch die Wildnis offenba- ren. »Wenn Du dann vorne rechts f(cid:228)hrst und an dem H(cid:252)gel vorbei, dann R(cid:228)tsel an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit 11 sind wir gleich da«, stellt Roger fest, was Isaac auch sofort best(cid:228)tigt - »Es ist wirklich nicht mehr weit«. Und tats(cid:228)chlich, die beiden haben recht. Ein R(cid:228)tsel, wie sie diese Stelle (cid:252)berhaupt finden konnten! Keine Stra(cid:223)e, die diesen Namen wirklich auch nur entfernt verdient, f(cid:252)hrt dorthin. Ein Busch gleicht dem anderen, ein Flu(cid:223)bett sieht aus wie das n(cid:228)chste, die Steine, die H(cid:252)gel, alles ist wunderbar romantisch wie eine Filmkulisse, aber doch eben scheinbar absolut gleichf(cid:246)rmig. Als wir aussteigen, finden wir uns auf einem Hochplateau, auf dem es zwischen den B(cid:252)schen und Steinen im weiten Umkreis (cid:252)berall im hellen Sonnenlicht funkelt und glitzert. (cid:220)berall liegen metallische Splitter auf dem Boden, verbogene Fetzen von Blechen, die in allen Farben des Regenbo- gens schillern. Tausende von Tr(cid:252)mmern sind hier verstreut. Das Material ist sehr leicht, offenbar Aluminium. W(cid:228)hrend wir das Gel(cid:228)nde durchstreifen, finden wir auch gr(cid:246)(cid:223)ere Bruchst(cid:252)cke und Teile aus anderen Werkstoffen. Hie und da liegen verbeulte Metallboxen herum, Gummi- und Kunststoff- teile, abgesplitterte Formen von Armaturen und Sitzen, uneinordbare Appa- raturen. Das Ganze sieht aus, als w(cid:228)re ein Schrottplatz durch den H(cid:228)cksler gegangen und dann vom Himmel gefallen! Weiter vorne liegt ein sehr gro(cid:223)es, dunkles Gebilde. Als wir n(cid:228)her kom- men, erkennen wir, da(cid:223) es die Heckflosse eines Flugzeugs ist. Isaac und ich heben das recht gro(cid:223)e, aber gar nicht so schwere Bruchst(cid:252)ck vorsichtig hoch. Wir tun dies sehr behutsam, denn schlie(cid:223)lich lieben Klapperschlangen solche Pl(cid:228)tze. Doch nichts r(cid:252)hrt sich darunter. Wir stellen das Teil auf und begut- achten es. Ein wei(cid:223)es Emblem und die Buchstaben »USAF« weisen die ehemalige F-4-Maschine als Eigentum der United States Air Force aus. Isaac erz(cid:228)hlt, da(cid:223) er einer der ersten an der Absturzstelle war. Trotzdem hatte das Milit(cid:228)r schon alles weitr(cid:228)umig abgesperrt und abgegrast gehabt. Alle wichtigen Teile waren mitgenommen worden, vor allem die Flugschrei- ber zur Rekonstruktion des Unfalls. Die Besatzung konnte das herabrasende Flugzeug nicht mehr rechtzeitig verlassen, die beiden Piloten (cid:252)berlebten den Absturz nicht. Als Isaac das erste Mal an die Crash-Stelle kam, fand er beim Durchstreifen des Tr(cid:252)mmerfelds noch den abgerissenen Finger eines Besatzungsmitglieds. Es mu(cid:223)te die M(cid:228)nner beim Aufprall regelrecht zerfetzt haben. W(cid:228)hrend ich zwischen den glitzernden Tr(cid:252)mmern umherging, hatte ich f(cid:252)r einige Augenblicke den Eindruck, weit in der Zeit zur(cid:252)ckversetzt zu sein. Ja, genauso mu(cid:223) es damals gewesen sein, so mu(cid:223) es ausgesehen haben, als der Rancher William »Mac« Brazel (cid:252)ber das Land der von ihm verwalteten Foster-Ranch lief und voller Verwunderung auf ein Feld glitzernder Tr(cid:252)m- mer stie(cid:223). 12 Geheimbasis Area 51 Am 2. Juli 1947, also ziemlich genau ein halbes Jahrhundert vor unserer Tour, hatte sich bekanntlich (cid:252)ber dem s(cid:252)d(cid:246)stlich von Nevada gelegenen New Mexico Unglaubliches ereignet. In der Nacht ging damals ein au(cid:223)ergew(cid:246)hnlich schweres Gewitter (cid:252)ber der Region nieder, es blitzte und donnerte mit aller Gewalt. Trotz des L(cid:228)rms, den dieses Unwetter mit sich brachte, fiel dem Ranchverwalter ein ganz besonderer Donnerschlag auf, der sich in seinem Klang vom nat(cid:252)rlichen Grollen und Tosen abhob. Er konnte sich nicht vorstellen, was es war, ge- nausowenig, wie sich einige Bewohner der n(cid:228)chsten gro(cid:223)en Stadt, Roswell, erkl(cid:228)ren konnten, was sie am Himmel beobachteten. Denn kurz bevor Brazel den merkw(cid:252)rdigen Knall h(cid:246)rte, zog ein feuriger Diskus (cid:252)ber den Himmel von New Mexico. Brazel entschied sich, der Sache am n(cid:228)chsten Tag nachzugehen. Vielleicht hatte es ja irgendeinen gr(cid:246)(cid:223)eren Schaden auf dem Gel(cid:228)nde gegeben. Noch unerkl(cid:228)rlicher wurde die Geschichte f(cid:252)r ihn, als er dann am n(cid:228)chsten Morgen vor dem gro(cid:223)fl(cid:228)chigen Gebiet stand, das (cid:252)bers(cid:228)t war mit funkelnden Metall- fetzen und seltsamen St(cid:228)bchen, die so leicht wie Balsaholz waren - nur viel stabiler - und Resten einer merkw(cid:252)rdigen pergamentartigen Folie. Das Metall lie(cid:223) sich verbiegen und zusammenkn(cid:252)llen, um sofort wieder in seine urspr(cid:252)ng- liche Form zur(cid:252)ckzukehren, wenn man es loslie(cid:223). Was konnte das nur sein? Brazel hatte bereits zweimal zuvor abgest(cid:252)rzte Wetterballons auf seinem Ge- l(cid:228)nde gefunden, das hier aber war etwas ganz anderes. Der Rancher entschlo(cid:223) sich, einige Proben auf seinen Lastwagen zu verfrachten und dann damit nach Roswell zu fahren, damit der Sheriff alles begutachten k(cid:246)nne. Nachdem der Freitag mit dem amerikanischen Unab- h(cid:228)ngigkeitstag zusammenfiel, mu(cid:223)te Brazel erst einmal das verl(cid:228)ngerte Wo- chenende abwarten und konnte schlie(cid:223)lich am Montag seine Fahrt antre- ten. Sheriff Wilcox wu(cid:223)te nicht viel mit dem seltsamen Zeug anzufangen, das ihm Brazel vorbeibrachte, verst(cid:228)ndigte aber sicherheitshalber Roswell Army Air Field, den wichtigen lokalen Milit(cid:228)rst(cid:252)tzpunkt, damals Sitz der 509ten Bomberstaffel, der seinerzeit einzigen Atombomberstaffel. Damit nahm das Schicksal des mittlerweile ber(cid:252)hmt-ber(cid:252)chtigten Roswell-Zwischenfalls seinen Lauf. Diese Geschichte hat seit ihrer Wiederentdeckung Ende der siebziger Jahre und ihrer andauernden Erforschung immer wieder f(cid:252)r Schlagzeilen in der Weltpresse gesorgt. (cid:220)ber »Roswell« wurden etliche B(cid:252)cher geschrie- ben, in denen Hunderte von Zeugen genannt werden und oft selbst zu Wort kommen, Zeugen, deren Aussagen zusammengenommen einen schier un- fa(cid:223)baren Vorfall nahelegen: den Absturz eines nicht von dieser Welt stam- menden Flugger(cid:228)tes und seiner Besatzung. R(cid:228)tsel an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit 13 Bis heute konnte trotz umfangreicher Recherchen nicht gekl(cid:228)rt werden, was vor nunmehr (cid:252)ber f(cid:252)nfzig Jahren in der W(cid:252)ste von New Mexico tat- s(cid:228)chlich geschehen ist. Doch die offiziellen Erkl(cid:228)rungen konnten mehrmals als reine Irref(cid:252)hrung entlarvt werden, um es einmal mit einer vorsichtigen Formulierung auszudr(cid:252)cken. Wie gesagt, der Fall hat gerade wieder in den letzten Jahren f(cid:252)r so viel Furore gesorgt, da(cid:223) hier nicht nochmal alles aufge- rollt werden soll. Doch »Roswell« belegt deutlich, wieviel offizielle Aussa- gen wirklich wert sind, wenn es um die Wahrheit geht - und das ist in vielen Bereichen so, vornehmlich nat(cid:252)rlich dort, wo es unter anderem um hoch- geheime Regierungsprojekte wie den Bau der Atombombe oder moderne Waffen- und Kriegstechnologie geht. Viele gehen auch davon aus, da(cid:223) das Material, das damals in Roswell geborgen worden ist, wie auch geborgene Flugscheiben aus anderen Crashs heute auf Area 51 erforscht und getestet werden, ja, da(cid:223) dort, weitab der Presseberichterstattung und aller Bundesge- setze, f(cid:252)r neugierige Augen unerreichbar, nicht nur au(cid:223)erirdische Raumschif- fe erforscht, sondern auch fremde Wesen aus dem All aufbewahrt werden. George Wilcox, der Sheriff von Roswell, bedauerte sp(cid:228)ter seinen Schritt sehr, das Milit(cid:228)r eingeschaltet zu haben, denn er und seine Familie wurden aktiv unter Druck gesetzt. Man wollte sich seines Schweigens sicher sein. Der Milit(cid:228)r-Nachrichtendienstler Major Jesse A. Marcel, ein sp(cid:228)terer Lieutenant Colonel, wurde zusammen mit Captain Sheridan Cavitt von der Gegenspiona- ge darauf abgestellt, die ungew(cid:246)hnliche Absturzstelle in Augenschein zu nehmen. Am 8. Juli begann eine aufwendige Bergungsaktion. W(cid:228)hrenddes- sen wurde Brazel bis ins letzte Detail verh(cid:246)rt und f(cid:252)r eine Woche in Gewahr- sam genommen. Zeugenberichten zufolge sperrte das Milit(cid:228)r die Gegend der Ranch rundherum ab, umstellte sie zweireihig mit bewaffneten Wachen und suchte nach Radioaktivit(cid:228)t. Aus der Luft entdeckten die Milit(cid:228)rs bald ein zweites Absturzareal, unweit des ersten Tr(cid:252)mmerfelds. Doch w(cid:228)hrend hier nur Tausende von »Fetzen« weit verstreut herumlagen, stie(cid:223)en die Trupps im zweiten Gebiet auf das eigentliche Wrack, ein utopisches Flugger(cid:228)t, das selbst relativ unversehrt am Fu(cid:223) eines Abhangs lag. Dort sollen auch die fremden Wesen, kleine grauh(cid:228)utige Kreaturen mit (cid:252)berdimensionierten K(cid:246)pfen und ausgesprochen gro(cid:223)en Augen geborgen worden sein. Den zahlreichen sp(cid:228)- teren Zeugenaussagen zufolge besa(cid:223)en sie lediglich einen winzigen Mund, kaum sichtbare Ohren und Nasen(cid:246)ffnungen. Das einzig wirklich Hervorste- chende waren eben jene riesigen, mandelf(cid:246)rmigen dunklen Augen. Der (cid:252)b- rige K(cid:246)rper wirkte sehr schlank, geradezu verk(cid:252)mmert, und an den (cid:252)berlan- gen Annen befanden sich H(cid:228)nde mit nur vier Fingern. So hei(cid:223)t es. Kann es sein, da(cid:223) im Sommer 1947 tats(cid:228)chlich ein au(cid:223)erirdisches Raum- schiff abgest(cid:252)rzt ist? 14 Geheimbasis Area 51 Am 8. Juli jedenfalls gab das Roswell Army Air Field eine kurze Presse- meldung heraus, die besagte, es sei der Luftwaffe nunmehr endlich gelun- gen, in den »Besitz einer jener fliegenden Scheiben zu gelangen«. Doch schon am n(cid:228)chsten Tag sah die Sache wieder anders aus. Denn nunmehr hie(cid:223) es, alles sei ein Irrtum, man habe nichts als einen simplen Wetterballon geborgen! Diese neue Erkl(cid:228)rung ging auf den Befehl von General Roger Ramey zur(cid:252)ck, der von Fort Worth aus eine Verschleierung der tats(cid:228)chli- chen Vorkommnisse startete. Auch General Thomas Jefferson DuBose hatte den unmi(cid:223)verst(cid:228)ndlichen Auftrag aus Washington bekommen, eine Deck- geschichte f(cid:252)r den Roswell-Zwischenfall zu konstruieren. Man pr(cid:228)sentierte der Presse Teile eines echten Wetterballons und erkl(cid:228)rte, dies seien die anfangs f(cid:252)r den einen oder anderen so merkw(cid:252)rdigen Tr(cid:252)mmer von Brazels Ranch. Da(cid:223) auch der Kommandant des Roswell Army Air Field (RAAF), Colonel William »Butch« Blanchard und seine Leute, Major Marcel und Captain Cavitt, sich nicht erkl(cid:228)ren konnten, was sie da eigentlich aufgesam- melt hatten, wurde nicht weiter ber(cid:252)cksichtigt. So schienen also diese Luftfahrtexperten einen banalen Ballon mit einer Flugscheibe verwechselt zu haben. Schon merkw(cid:252)rdig. Noch merkw(cid:252)rdiger vielleicht, da(cid:223) sie trotz eines solchen Irrtums nicht abgestuft wurden, sondern sogar weiter Karrie- re machten... Nun, jahrzehntelang blieb es bei der Wetterballon-Erkl(cid:228)rung. Die Medi- en waren beruhigt, und (cid:252)ber den Vorfall wuchs langsam wieder Steppen- gras. Bis einige Zuf(cid:228)lle daf(cid:252)r sorgten, da(cid:223) Major Marcel zu berichten be- gann, was er damals erlebt hatte. Zeuge f(cid:252)r Zeuge wurde von hartn(cid:228)ckigen Forschern ausfindig gemacht, das unglaubliche Bild zeichnete sich in immer unglaublicherer Weise ab, bis die verr(cid:252)ckte Geschichte mehr und mehr plau- sibel klang. Hier war es wieder: Das R(cid:228)tsel von Roswell. Doch das Milit(cid:228)r beharrte auf der Behauptung, damals sei nichts als ein gew(cid:246)hnlicher Wetterballon abgest(cid:252)rzt. Auf (cid:228)u(cid:223)eren Druck hin mu(cid:223)te die US-Luftwaffe dann allerdings nach Jahrzehnten der Beharrlichkeit zugeben, da(cid:223) diese Geschichte so nun doch nicht stimmte. Nachdem der Kongre(cid:223)ab- geordnete Steven Schiff, New Mexico, durch seine W(cid:228)hler gebeten worden war, in ihrem Interesse den »Fall Roswell« zu erforschen, leitete er bei diver- sen Beh(cid:246)rden mit Hilfe des US-Bundesrechnungshofes GAO (General Accounting Office) eine Aktensuche ein, die allerdings nicht allzuviel er- brachte. Interessanterweise aber waren etliche wichtige Dokumente aus dem Schriftverkehr von RAAF aus jenen Tagen unerkl(cid:228)rlicherweise vernichtet worden, die wahrscheinlich mehr Aufschlu(cid:223) dar(cid:252)ber h(cid:228)tten geben k(cid:246)nnen, was seinerzeit wirklich geschehen war. Die Luftwaffe ihrerseits gab dann noch vor Beendigung der GAO-Untersuchungen einen »abschlie(cid:223)enden R(cid:228)tsel an der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit 15 Bericht« zum Roswell-Zwischenfall heraus, in dem sie erkl(cid:228)rte, der abge- st(cid:252)rzte K(cid:246)rper sei kein normaler Wetterballon gewesen, sondern habe zum »Projekt MOGUL« geh(cid:246)rt, eingestuft: TOP SECRET. Das Ziel sei gewesen, Luftdruckwellen sowjetischer Atomtests in der Atmosph(cid:228)re nachzuweisen. War diese Erkl(cid:228)rung plausibel? Nun, h(cid:246)chstens auf den ersten Blick, denn auch wenn das Projekt streng geheim war, dann betraf das nur seine Aufga- benstellung, nicht aber das Material. Denn MOGUL war rein (cid:228)u(cid:223)erlich ein Wetterballon; die Technik war so unspektakul(cid:228)r und »harmlos«, da(cid:223) auch Studenten daran arbeiteten. Sie wu(cid:223)ten nur nicht, wozu der Ballon einge- setzt werden sollte. In ihrem Bericht ignorierte die Air Force auch vollst(cid:228)n- dig all jene Berichte glaubhafter Zeugen, die versichert hatten, jene frem- den, absolut nichtmenschlichen Wesen gesehen zu haben - auf dem Trans- port oder w(cid:228)hrend medizinischer Untersuchungen oder w(cid:228)hrend der Bewa- chung spezieller Geb(cid:228)ude und so weiter. Auch blieben weiterhin viele Fra- gen offen, zum Beispiel, warum das Absturzgebiet so streng bewacht war, warum Brazel verh(cid:246)rt wurde und vieles mehr. So entstand wiederum (cid:246)ffent- licher Druck auf die Air Force, die dann mit einem weiteren »Abschlu(cid:223)be- richt« aufwartete, der rechtzeitig zum f(cid:252)nfzigj(cid:228)hrigen Jubil(cid:228)um des Abstur- zes ver(cid:246)ffentlicht wurde. Nun versuchte die Luftwaffe, auch die Zeugen- berichte (cid:252)ber ungew(cid:246)hnliche Wesen zu erkl(cid:228)ren. Demnach schienen sich die betreffenden Milit(cid:228)rs dessen bewu(cid:223)t zu sein, da(cid:223) diese Aussagen nicht ganz unsinnig waren und daher erkl(cid:228)rt werden mu(cid:223)ten. Schlie(cid:223)lich h(cid:228)tten sie auch feststellen k(cid:246)nnen, da(cid:223) dies alles viel zu abstrus sei, um (cid:252)berhaupt darauf eingehen zu m(cid:252)ssen. Das Verhalten und die Aussagen der offiziellen Stellen belegen also: Es wurden Wesen gesehen. Nur die Deutung ist eine grunds(cid:228)tzlich andere. Damals seien die ersten Testpuppen eingesetzt wor- den; man habe sie an Fallschirmen von Flugzeugen abgeworfen, um die Aus- wirkungen solcher Aktionen auf den Menschen besser absch(cid:228)tzen zu k(cid:246)n- nen. Das ist zwar richtig, doch die Behauptung, jene Zeugen h(cid:228)tten Puppen f(cid:252)r Au(cid:223)erirdische gehalten, scheint doch recht abwegig zu sein. Erstens mu(cid:223)- ten noch einige Jahre nach dem Roswell-Absturz verstreichen, bis die ersten »Dummies« zum Einsatz kamen, zum zweiten wurden Puppen verwendet, deren Proportionen denen erwachsener Menschen entsprach. Die Augen- zeugen, darunter hochrangiges Air-Force-Personal, beschrieben die bei Roswell geborgenen Wesen als au(cid:223)ergew(cid:246)hnlich klein und humanoid, also menschen(cid:228)hnlich, aber anders proportioniert. In ihrem neuen Bericht kom- binierte die USAF noch mehrere andere Ereignisse, die teils erst Jahrzehnte nach Roswell stattfanden, um damit eine irdische Variante des Vorfalls plau- sibel zu machen. Nur, ob diese bunte Mischung der Wahrheit entspricht, ist mehr als fraglich.
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