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Gefährdungsursachen des Seeadlers (Haliaeetus albicilla L. 1758) PDF

2009·1.3 MB·German
by  KroneOliver
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Preview Gefährdungsursachen des Seeadlers (Haliaeetus albicilla L. 1758)

© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Gefährdungsursachen des Seeadlers (Haliaeetus albicilla L. 1758) Oliver KRONE, Norbert KENNTNER & Frieda TATARUCH Abstract: The causes of death of 390 White-tailed Sea Eagles (Haliaeetus albicilla) from Germany were examined between 1996 and 2007 at the Leibniz Institute for Zoo and Wildlife Research in Berlin. The pathological dissections of the animals were com- plemented by parasitological, bacteriological, histological, radiographical and toxicological examinations. Detailed information about the circumstances of findings was considered in the analyses. The detected causes of mortality were classified into 17 cate- gories and assigned to natural and anthropogenic factors. Within 11 categories of anthropogenic mortality factors, lead intoxication is the most important with 89 (23%) eagles affected. Fragments of lead-containing ammunition ingested with the food are responsible for these intoxications. Sources for lead parti- cles are shot game animals found dead or moribund or gut piles left in the field. The second important cause of death (n=65) is represented by collisions with trains: When feeding on animal carcasses lying on the railway, White-tailed Sea Eagles collide directly with the train or are sucked by the air stream into the train. In 42 eagles a massive trauma which could not be attributed to any specific source was identified as cause of death. Nineteen birds were suspect- ed poisoned with carbamates, which was verified in additional 10 eagles by isolating carbofuran from crop or gizzard contents. Fif- teen eagles died from electrocution. Lethal collisions with power lines were determined in 12 and wind power plants in 13 cases. Three eagles had lethal mercury levels (>30 µg/g), three eagles were illegally shot (1x bullet, 2x lead shots) and another three ea- gles were killed in traffic accidents (1x main road, 1x country road, 1x motorway). The natural causes of death comprise 29 eagles which were killed in intraspecific territorial fights. Eighteen birds died from in- fections with either bacteria, parasites or fungi. The “pinching off syndrome” (general developmental disorder of the feathers), a lethal factor in the wild, affected seven White-tailed Sea Eagles. Two eagle nestlings were killed by Hooded Crows (Corvus coro- ne cornix) as a result of repeated human disturbance. One adult and one juvenile eagle died because of renal gout. Key words: Causes of death, diseases, heavy metals, lead intoxication, white-tailed sea eagle. Einleitung Die Nahrungszusammensetzung ist abhängig von der Verfügbarkeit im jeweiligen Habitat und starken Der Seeadler (Haliaeetus albicilla) eignet sich auf- saisonalen Schwankungen unterworfen. Die Beutetiere grund seiner Lebensweise als Spitzenprädator und sei- sind im Frühjahr und Sommer hauptsächlich Fische mit ner Langlebigkeit hervorragend als Bioindikator für einem im Jahresverlauf zunehmenden Anteil von Was- Schadstoffe, die sich sowohl in limnischen als auch ter- restrischen Ökosystemen entlang der Nahrungskette servögeln (OEHME 1975, STRUWE-JUHL 1998) und im Winter, bei fehlendem Zugang zu Fischen und Wasser- anreichern (HAHN& HAHN1995). Seine Lebensraum- ansprüche kennzeichnen den Seeadler als Vogel der vögeln, insbesondere Säugetiere oder Teile davon, die Seen, Flüsse und Meeresküste. Hier benötigt er stö- als Aas aufgenommen werden. rungsarme Horstplätze und Sitzwarten, von denen er Die Untersuchungen des Gesundheitszustandes und das Gewässer und seine potentiellen Beutetiere beob- der Todesursachen des Seeadlers sind von grundlegen- achten kann. Seine Störungsempfindlichkeit ist heute der Bedeutung, da der Seeadler als besonders sensibler noch ein Selektionsergebnis jahrzehntelanger Verfol- Bioindikator früher als der Mensch auf Schadstoffe in gung durch den Menschen, die bis ins 19. Jahrhundert der Umwelt reagiert und als Konsument von Aas auch zurückgeht, weshalb er insbesondere während des für akute Vergiftungen exponiert ist. Seine Verlustursa- Horst baus und der Brutzeit sehr empfindlich auf unge- wohnte Störungen reagiert. Intensive Schutzmaßnah- chen sind ein Spiegel für den Umgang des Menschen men und das Verbot persistenter Pestizide (z. B. DDT, mit der Natur und sein Vorkommen ist ein Hinweis auf Quecksilber als Saatbeize) führten seit den 1980er Jah- eine ausgeprägte Artenvielfalt, da vom Schutz des See- ren zu einem positiven Bestandswachstum in Deutsch- adlers eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen profitiert, land und Europa (HAUFF1998, HAUFFet al. 2007). die seinen Lebensraum teilen. Denisia 27(2009): 139–146 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Abb. 1:Todesursachen von Seeadlern aus 90 Deutschland aus dem Untersuchungszeitraum 80 1996–2007. Die grünen Balken stellen die „na- 70 türlichen“ und die roten die „anthropogen be- dingten“ Todesursachen 60 dar. Der gelbe Balken zeigt den Anteil an See- 50 adlesarnch, ed enriecnh tV eerrmluistttuerlt- Anzahl 40 werden konnte. — Death causes of White- 30 tailed Sea Eagles in Ger- many from the study 20 period 1996–2007. Green bars represent "natural", red bars "an- 10 thropogenic" mortality factors. The yellow bar 0 odgfe lWepsih cwtistci eatth-hut easue inlpse iroddof epS ndoetearitaf iiEtoehadn-. Revierkampf Infektion Missbildung StPorffädwaeticohnselerkrankung erQtruuenckkesilnbervergiftungSchussopferStraVsesreginftoupfnegr (CarbamateL)eitungsanfluWigndkraftanlageStromsVcerhlgiaftgungsverdacht Trauma BahnopferBleivergiftungn = 3u9n0klar Material und Methoden ner Karte oder Angabe der Koordinaten), Funddatum und die Fundumstände abgefragt. Frischtote Vögel wur- Seit 1996 werden am Leibniz-Institut für Zoo- und den umgehend untersucht und ältere Tierkörper (mit Wildtierforschung (IZW) in Berlin Seeadler auf ihren beginnender Verwesung) in luftdichten Plastiksäcken Gesundheitszustand und ihre Todesursachen unter- bei -20°C bis zur Untersuchung gelagert. sucht. Dabei werden neben routinemäßig durchgeführ- ten veterinär-pathologischen Untersuchungen auch Die Einteilung in folgende Altersklassen erfolgte an- wildbiologische Aspekte, wie z. B. Mauserzustand, Kör- hand von Gefiedermerkmalen (FISCHER1984, FORSMAN permaße und Reproduktionsstatus berücksichtigt. Darü- 1999, GLUTZVONBLOTZHEIMet al. 1971): Nestling, ju- ber hinaus werden toxikologische Analysen zur Belas- venil (1. Lebensjahr), immatur (2.–3. Lebensjahr), sub- tung mit Schwermetallen, Pestiziden und polychlorier- adult (4. Lebensjahr), adult (>4. Lebensjahr). Die Ge- ten Biphenylen (PCBs) durchgeführt. Die Schwerme- schlechtsbestimmung erfolgte mit Hilfe der Körpermaße tallkonzentrationen von Blei, Cadmium und Quecksil- (HELANDER1988, LOVE1983, MIZERA1999) und anhand ber wurden mittels Atomabsorptionsspektrometrie der Gonaden. Die Messungen des Unterhaut-, Bauch- (AAS) nach vorhergehendem Säureaufschluss (HNO ) höhlen- und Herzkranzfurchenfettgewebes, die Ausprä- 3 analysiert. Die Ergebnisse sind in ppm (parts per milli- gung der Brustmuskulatur und das Gewicht dienten der on) bezogen auf das Frischgewicht angegeben. Die chlo- Ermittlung der Kondition der Seeadler. Die pathologi- rierten Kohlenwasserstoffe (Pestizide, PCBs) wurden sche Untersuchung der Vögel erfolgte unter besonderer aus der Leber und dem Fettgewebe extrahiert und mit- Berücksichtigung von Verletzungen, Organveränderun- tels Gaschromatographie mit Elektroneneinfangdetek- gen, Krankheiten und Parasiten. Die parasitologischen tor bestimmt (KENNTNER et al. 2001, 2003). Röntgen- Methoden wurden detailliert beschrieben (KRONE aufnahmen zum möglichen Nachweis von Fremdkör- 2000). Histologische Untersuchungen zur Absicherung pern (Beschuss) oder einer Aufnahme von Metallparti- der Todesursachen wurden nur bei solchen Tieren durch- keln (Geschosspartikel, Schrote) wurden vor der Sekti- geführt, deren Erhaltungszustand dies zuließ. Die Eintei- on durchgeführt. Die Tierkörper stammen aus den Bun- lung der Todesursachen in die einzelnen Kategorien er- desländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, folgte aufgrund der pathologischen Befunde und der Schleswig-Holstein, Sachsen, Niedersachsen, Berlin, Hintergrundinformationen des jeweiligen Finders. Sachsen-Anhalt und Thüringen und wurden von Jä- gern, Förstern, Ornithologen, Naturschutzstationen, ve- terinärmedizinischen Einrichtungen und Privatperso- nen zur Untersuchung an das IZW eingeschickt. In je- dem Fall wurden Hintergrundinformationen, wie Anga- ben zum Finder, Fundort (Eintrag des Fundortes auf ei- 140 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Ergebnisse Von den 390 untersuchten Seeadlern waren 55% weiblich und 42% männlich (Exakter Fisher Test, p=0,0002), in 3% der Fälle konnte das Geschlecht nicht bestimmt werden. Es wurden hauptsächlich adul- te Seeadler (50%) zur Untersuchung eingeschickt, ge- folgt von juvenilen (19%), immaturen (17%), subadul- ten (9%) und Nestlingen (4%). Bei zwei Tieren (1%) konnte das Alter nicht identifiziert werden. Der über- wiegende Anteil (60%) der untersuchten Adler wies ei- nen guten oder sehr guten Ernährungszustand auf (Exakter Fisher-Test, p<0,0001, n=390), mäßig ernährt waren 11% der Seeadler und 22% waren schlecht oder sehr schlecht ernährt. Bei 7% der Tiere konnte der Ernährungszustand aufgrund einer fortgeschrittenen Autolyse nicht ermittelt werden. Die festgestellten Todesursachen konnten in 17 Ka- tegorien unterteilt werden, wobei sechs auf die „natürli- chen“ und 11 Kategorien auf die „anthropogen beding- ten“ Todesursachen entfallen (Abb. 1). Unter den natürlichen Todesursachen sind es insbe- sondere Revierkämpfe, die den Hauptteil dieser Katego- rie ausmachen. Tödliche Revierkämpfe wurden sowohl bei männlichen (n=10) wie auch weiblichen Seeadlern (n=19) festgestellt. Besonders häufig wurden diese leta- len Kämpfe im Frühjahr nachgewiesen (Chi2-Test, p=0,0152, n=29). Die zweithäufigste natürliche Todes- ursache wird durch Infektionen (n=18) mit Endoparasi- Abb. 2:Fundorte der bleivergifteten Seeadler im Nordosten Deutschlands. — ten (n=6), Bakterien (n=2) und Pilzen (n=8) hervorge- Locations of lead poisoned White-tailed Sea Eagles in northeast Germany. rufen. In zwei Fällen konnte der Erreger nicht identifi- ziert werden. Unter den Missbildungen, die sich als letal (mg/kg, THOMPSON 1996), wurden erschossen (1x Ku- herausgestellt haben, ist es in sieben Fällen eine genera- gelgeschoss, 2x Schrote) oder Opfer des Straßenver- lisierte Entwicklungsstörung des Großgefieders, gele- kehrs (1x Bundesstraße, 1x Landstraße, 1x Autobahn). gentlich unter Einbeziehung des Kleingefieders. In ei- Bei 13 Seeadlern wurde aufgrund der Röntgenuntersu- nem Fall der Kategorie Missbildung wurde eine ver- chungen als Nebenbefund ein Beschuss mit Schotmuni- krümmte Halswirbelsäule mit deformierten und über- tion festgestellt. zähligen Wirbeln identifiziert. Zwei Seeadlernestlinge wurden im Alter von knapp zwei Wochen von Nebel- Vergiftungen mit Carbamaten, insbesondere mit krähen (Corvus corone cornix) als Folge massiver Störun- Carbofuran, wurden in 10 Fällen diagnostiziert. In 19 gen durch den Menschen (Vertreibung des weiblichen weiteren Fällen lag ein Verdacht auf eine Vergiftung mit Altvogels) getötet. An den toten Seeadlerküken wur- Carbamaten (indirekte Parasympathomimetika) vor. den multiple Frakturen am Schädel und Kiefer festge- Hinweise darauf gaben vor allem fehlende Anzeichen stellt. Bei zwei Seeadlern (1x adult, 1x juvenil) konnte von Gewalteinwirkungen oder Infektionen sowie der eine Nierengicht als Stoffwechselerkrankung festge- gute Ernährungszustand und verkrampfte Fänge, die ge- stellt werden. Ein adulter Seeadler wurde im Eis einge- legentlich Bodensubstrat enthielten. Kollisionen mit froren gefunden und war sehr wahrscheinlich ertrun- Stromleitungen wurden bei 12 Vögeln und mit Wind- ken, wofür das nachgewiesene Wasser in der Luftröhre, kraftanlagen bei 13 Seeadlern als Todesursachen ermit- den Lungen und den Luftsäcken spricht. telt, wobei es bei den Windkraftanlagenopfern eine auf- Die 11 Kategorien der „anthropogen bedingten“ To- fällige Häufung in den Monaten März, April und Mai desursachen sind sehr unterschiedlich gewichtet. In je- gibt (Chi2-Test, p=0,0119, n=13). An einem Strom- weils drei Fällen starben Seeadler an einer Quecksilber- schlag sind 15 Seeadler verendet (7x Mittelspannungs- vergiftung mit letalen Nierenwerten von >30 ppm leitungen, 3x Hochspannungsleitungen, 5x unbekannte 141 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Diskussion Zusammensetzung der Stichprobe Auffällig ist die hohe Anzahl weiblicher Seeadler, die gefunden wurden. Möglicherweise fallen die Tier- körper der größeren weiblichen Seeadler im Gelände eher auf und werden leichter gefunden als die Männ- chen. Eine andere Erklärung wäre, dass es mehr Weib- chen in der Population gibt. Die Verteilung der gefun- denen Altersklassen spiegelt vermutlich die Altersstruk- tur und Sterblichkeit innerhalb der Population wider. Die Sterblichkeit nimmt mit zunehmendem Alter und wachsender Erfahrung ab, wobei hier die Alterspyrami- de nach oben natürlicherweise immer schmaler wird. Unklar ist, ob neben einer zu erwartenden erhöhten Ju- gendsterblichkeit ein zweiter Mortalitäts-Peak zum Zeit- punkt der Revieretablierung mit einem Alter von fünf bis sieben Jahren bei Seeadlern existiert. Der hohe An- teil gut bis sehr gut genährter Adler spiegelt hauptsäch- lich schnell eintretende Todesfälle, wie Unfallopfer Abb. 3:Jahresverlauf der Leberbleiwerte in ppm (FG) tot aufgefundener (z. B. Kollisionen mit der Bahn, Stromleitungen, Wind- Seeadler. Box-Whisker Plots mit Darstellung des Medians und der 5%-, 25%-, kraftanlagen und unspezifische Traumata) bei den un- 75%-, 95%-Perzentilen, Ausreißer (Kreise) und Extremwerte (Sterne) in logarithmischer Skalierung (log 10). — Annual course of liver lead levels in tersuchten Adlern wider. Chronisch kranke Seeadler ppm (on a wet weight basis) of White-tailed Sea Eagles found dead. Box- oder solche mit chronischen Vergiftungen sind häufig whisker plots display medians, 5th, 25th, 75th, 95th percentiles, outliers nicht in der Lage Nahrung zu erbeuten, überleben eine (circles) and extreme values (stars) on a log10 scale. zeitlang ohne Nahrung und sterben mit Verzögerung an Unterernährung. Leitung). In der Kategorie Trauma sind 42 Seeadler zu- sammengefasst, die an einer Gewalteinwirkung veren- Natürliche Todesursachen det sind, die sich keiner spezifischen Ursache zuordnen Unter den „natürlichen“ Todesursachen ist der Tod lässt. Kollisionen mit der Bahn konnten in 65 Fällen für durch Revierkampf die bedeutendste Verlustursache. Die den Tod der Seeadler verantwortlich gemacht werden. meisten Adler kamen bei innerartlichen Auseinander- Die meisten Seeadler (n=89) sind an einer Bleiver- setzungen im Frühjahr (April, Mai) zu Tode. Schimmel- giftung verendet. Diese Diagnose wurde anhand der le- pilzinfektionen (Aspergillose) des Atmungssystems talen Bleiwerte in Leber und Niere und am Sektionsbe- (Lungen, Lufsäcke) spielen unter den Infektionskrank- fund gestellt. Bei der Sektion bleivergifteter Seeadler heiten die größte Rolle. Unter den Parasiten ist es insbe- wurden vor allem Veränderungen der Leber, der Gallen- sondere der Leberegel Metorchis bilis, der die Gallenblase gänge und der Gallenblase nachgewiesen. Letale Blei- und die Gallengänge der Adler befällt und zu letalen In- konzentrationen sind Werte von mehr als 5 ppm fektionen führen kann. Weitere Endoparasiten und de- (mg/kg, FRANSON1996). Insgesamt wurden bei 46 See- ren Bedeutung für Greifvögel als Wirte wurden von adlern Bleipartikel im Magen oder Kropf gefunden. In KRONE(2007) beschrieben. Eine Liste mit bei Seeadlern sieben Fällen konnten Bleischrote und in 39 Fällen Par- vorkommenden Endoparsiten findet sich bei KRONE et tikel von Teilmantelgeschossen zweifelsfrei identifiziert al. (2003). Die Missbildung des Großgefieders, auch als werden. Die Fundorte bleivergifteter Seeadler sind in „Pinching off“-Syndrom bekannt, führt zur Flugunfähig- Abb. 2 dargestellt und weisen deutliche regionale Un- keit der Vögel und in der Natur zwangsläufig zum Tod terschiede auf. So wurden prozentual die meisten blei- der betroffenen Adler. Die Ätiologie dieser generalisier- vergifteten Seeadler in Sachsen (37%, n=17), gefolgt ten Entwicklungsstörung der Schwung- und Stoßfedern von Mecklenburg-Vorpommern (27%, n=196), Bran- ist noch immer unklar (MÜLLERet al. 2007, FASUNGOVA denburg (23%, n=122), Niedersachsen (15%, n=13) et al. 2008). Jungvögel, die davon betroffen sind, sind und Schleswig-Holstein (3%, n=37) nachgewiesen. zeitlebens flugunfähig. Häufig werden sie länger als ge- Die Funde der bleivergifteten Adler sind nicht sunde gleichaltrige Artgenossen zunächst im Horst und gleichmäßig über das Jahr verteilt (Abb. 3), sondern ku- später am Boden von den Eltern weitergefüttert. Als Prä- mulieren signifikant während der Herbst- und Winter- datoren von nestjungen Seeadlern können gelegentlich monate (Chi2-Test, p<0,0001, n=89). Uhus in Erscheinung treten. Nebelkrähen kommen als 142 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at echte Prädatoren kaum in Betracht, doch in einem Fall zunehmende Verdrahtung der Landschaft durch Strom- wurden zwei Seeadlernestlinge (ALTENKAMPet al. 2007) leitungen ist auch für den Seeadler relevant, da dies zu von Nebelkrähen getötet, nachdem der weibliche Alt- Kollisionen mit den Stromleitungen führen kann. Seit vogel aufgrund von intensiven und wiederholten Stö- den ersten Nachweisen von Kollisionen von Seeadlern rungen durch Menschen vom Horstplatz vertrieben wur- mit Windkraftanlagen (KRONE & SCHARNWEBER 2003) de. Gezielte Schnabelhiebe auf die Köpfe der Jungadler hat diese Todesursache in den letzten Jahren an Bedeu- führten zu tödlichen Verletzungen. Eine Nierengicht als tung gewonnen. Die auffällige Häufung von Windkraft- letale Stoffwechselerkrankung wurde in zwei Fällen diag- anlagenopfern adulter Adler im Frühjahr lässt sich mög- nostiziert. Ein ertrunkener Seeadler wurde möglicher- licherweise mit einer erhöhten Flugaktivität (z. B. Balz, weise Opfer eines Revierkampfes, was ohne eindeutige Revierabgrenzung) erklären. Beim Stromschlag starben Kampfspuren am Tierkörper aber unsicher bleibt. Bei die Vögel entweder an einem Kurzschluss, wenn sie zwei Revierkämpfen wird gelegentlich der Unterlegene er- spannungsführende Kabel überbrückten oder an einem tränkt, was in dem oben genannten Fall eine plausible Erdschluss, wenn sie ein spannungsführendes Kabel be- Erklärung für das Ertrinken sein könnte. rührten und der Strom durch sie hindurch in die Traver- se, den Strommasten und den Boden ging. Dies ge- Anthropogen bedingte Todesursachen schieht häufig, wenn die Stromkabel an stehenden Isola- Unter den „anthropogen bedingten“ Todesursachen toren befestigt sind, wie dies noch auf viele Mittelspan- fallen drei erschossene Seeadler auf. In diesen Fällen nungsleitungen zutrifft. Umspannmasten stellen eine zu- sind die Adler nicht sofort, sondern mit wenigen Tagen sätzliche Gefahr für Großvögel dar, da sie zahlreiche leicht zu überbrückende spannungsführende Kabel auf- Verzögerung an den Folgen des Beschusses verendet. In weisen. Diese Todesursache spielt für Seeadler immer einem Fall wurde durch ein Kugelgeschoss lediglich die noch eine bedeutende Rolle in Deutschland, obwohl das Schulter eines Adlers zertrümmert. Diese Befunde illega- Bundesnaturschutzgesetz (§ 53) die deutschen Strom- ler Verfolgung stellen vermutlich nur die Spitze eines konzerne verpflichtet, so genannte „Killermasten“ zu Eisberges dar, da es wahrscheinlich ist, dass die meisten entschärfen und zukünftig nur noch vogelsichere Masten erschossenen Seeadler vom Schützen direkt geborgen und keiner pathologischen Untersuchung zugeführt wer- zu installieren (HAAS& SCHÜRENBERG2008). Die Sam- melkategorie „Trauma“ beinhaltet die Todesfälle, die den. Ebenfalls drei Seeadler sind Opfer des Straßenver- sich auf eine letale Gewalteinwirkung zurückführen las- kehrs geworden. Drei Adler sind an einer Quecksilber- sen, ohne dass die Ursache dafür bekannt geworden wä- vergiftung gestorben. Gelangte Quecksilber früher über re. Möglicherweise verbergen sich hinter dieser Todesur- gebeiztes Saatgut in die Nahrungskette der Seeadler sache viele Kollisionsopfer (insbesondere Leitungsan- (OEHME1981), sind die Quellen für derartige hohe Ex- flug), die mit der Verletzung noch eine Zeit weitergelebt positionen heute unklar. Möglicherweise handelt es sich haben und erst in einiger Entfernung vom Unfallort ge- um Industrieemissionen oder industrielle Altlasten, die storben sind. sich nur lokal im limnischen System angereichert haben. In den nachgewiesenen Fällen einer illegalen Vergiftung Die zweithäufigste Todesursache für Seeadler ist die (n=10) der Seeadler mit Carbamaten wurden präparier- Kollision mit der Bahn. Häufig finden sich verunfallte te Köder gefressen. Diese Giftköder stellen nicht nur für Wildtiere an der Bahntrasse, die für Seeadler als Aas- aasfressende Tiere sondern auch für Kinder eine ernstzu- fresser eine leicht zugängliche Nahrungsquelle darstel- nehmende Gefahr dar. In jedem Fall sollte die Umge- len. Da die Kadaver dieser Wildtiere nicht mehr (wie bung von vergifteten Seeadlern großflächig nach dem früher durch die Streckenwärter) weggeräumt werden, Giftköder und weiteren Opfern intensiv abgesucht und liegen sie oft wochenlang neben den Gleisen. Frisst nun der Fall den zuständigen Behörden gemeldet werden. In ein Seeadler daran, kann er unter Umständen nicht 19 weiteren Fällen bestand ein Vergiftungsverdacht, oh- mehr rechtzeitig auffliegen und kollidiert entweder di- ne dass ein Gift nachgewiesen werden konnte. Die rekt mit dem Zug, oder wird durch den Sog des vorbei- Schwierigkeit des Nachweises bei den indirekten Para- fahrenden Zuges in diesen hineingezogen und erleidet sympathomimetika besteht u.a. im raschen chemischen tödliche Verletzungen. Zerfall dieser Stoffe (LÜLLMANNet al. 2004), insbesonde- re in Tierkörpern, die sich bereits in der Autolyse befin- Bleivergiftungen den. In einigen Fällen waren während der Sektion weder Die bei weitem wichtigste Todesursache der Seeadler Kropf- noch Mageninhalt vorhanden. Dies liegt mögli- in Deutschland ist die Bleivergiftung. Die Quellen dieser cherweise an der durch die Parasympathomimetika ver- Bleivergiftungen stellen Splitter bleihaltiger Jagdmuniti- ursachte Acetylcholinüberschwemmung, die zu Magen- on und Bleischrote dar, die der Seeadler mit der Nahrung krämpfen und dem damit einhergehenden Erbrechen des aufnimmt. Offensichtlich sind die Reste bleihaltiger Mageninhalts führen kann (OSWEILERet al. 1985). Die Büchsengeschosse von einer größeren Relevanz als blei- 143 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at haltige Schrotmunition, wie die Röntgenaufnahmen der terzeichnet (Stand März 2008). In Mitteleuropa hat ne- Tierkörper als auch die isolierten Bleifragmente aus den ben Polen nur Österreich das Übereinkommen bislang Seeadlermägen belegen und wie es auch bei anderen Ar- nicht unterzeichnet. ten beschrieben wurde (HUNTet al. 2005, CHURCHet al. 2006). Regionale Unterschiede in der Jagdpraxis, wie Dank z.B. das Zurücklassen von Aufbrüchen mit Bleipartikeln in der Natur, intensive Niederwild- und Wasservogeljagd Die Autoren danken den Kollegen und Kolleginnen mit Schrotmunition und regionale Unterschiede in Vor- des IZW für ihre Unterstützung, insbesondere Dr. G. kommen und Häufigkeit von jagdbaren Wildarten und Wibbelt und Dr. C. Szentiks für die histologische Diag- der damit verbundenen Wildstrecken können das Risiko nostik, Dr. S. Speck für die bakteriologischen Untersu- der Bleivergiftung bei aasfressenden Vögeln erheblich chungen und K. Blank und K. Totschek für ihre techni- beeinflussen. Insbesondere chronisch bleivergiftete See- sche Unterstützung bei den Sektionen. Unserer beson- adler sterben einen langsamen Tod, wie anhand eines derer Dank gilt Dr. L. Wölfel und C. Herrmann für die adulten Seeadlers, der mit einem Satellitensender ausge- Logistik der Seeadlersammlung in Mecklenburg-Vor- stattet war, gezeigt werden konnte (KRONEet al. 2009). pommern, den Mitgliedern der Projektgruppe Adler- Dass neben Seeadlern auch weitere europäische Greifvo- schutz Mecklenburg-Vorpommern, der Projektgruppe gelarten von Bleivergiftungen betroffen sind, konnte Seeadlerschutz Schleswig-Holstein, besonders B. Stru- wiederholt gezeigt werden (FISHER et al. 2006, KENNT- we-Juhl, der Arbeitsgruppe Adlerschutz Niedersachsen NERet al. 2005, KENNTNERet al. 2007, PAIN& AMIARD- sowie den staatlichen Vogelschutzwarten Sachsen mit TRIQUET1993, PAINet al. 1995, STEHLE1980). Bleiver- W. Nachtigall und Brandenburg (Dr. T. Langgemach) giftungen bei Seeadlern spielen auch in Finnland (KRO- und der Naturschutzstation Woblitz (P. Sömmer). Darü- NE et al. 2006), Grönland (KRONE et al. 2004), Japan ber hinaus haben viele Naturschutzbehörden und veteri- närmedizinische Untersuchungsämter der Bundesländer, (KIMet al. 1999) und Polen (FALANDYSZet al. 1988, KA- Großschutzgebietsverwaltungen, ehrenamtliche Mitar- LISINSKAet al. 2006) eine große Rolle und sind auch für beiter vieler Organisationen, Jäger und Förster Tierkör- Seeadler aus Österreich (KENNTNER et al. 2001) und per von Seeadlern eingesammelt und zusammen mit den Schweden (B. Helander pers. Mitt.) dokumentiert. Hintergrundinformationen zur Untersuchung ans IZW Analog zur vorliegenden Untersuchung wurden im eingereicht. Diese Studie wurde teilweise durch das Lan- Blut von Kolkraben (Corvus corax) in Nordamerika bei desamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) 47% der untersuchten Vögel im Winterhalbjahr – wäh- Mecklenburg-Vorpommern finanziell unterstützt, wofür rend der Jagdsaison – erhöhte Bleiwerte gemessen, wäh- wir uns herzlich bedanken möchten. rend im Sommer nur 2% der Kolkraben erhöhte Blut- bleiwerte aufwiesen. Die Autoren führen dies auf die Zusammenfassung Aufnahme von bleikontaminiertem Wildaufbruch zu- rück, welcher eine wichtige Nahrungsressource für die Von 1996–2007 wurden die Todes- und Gefähr- überwinternden Raben darstellt (CRAIGHEAD& BEDRO- dungsursachen von 390 Seeadlern (Haliaeetus albicilla) SIAN2007). aus Deutschland am Leibniz-Institut für Zoo- und Wild- tierforschung (IZW) in Berlin untersucht. Die veteri- Ein gesetzliches Verbot von bleihaltiger Jagdmuniti- närpathologische Sektion der Tierkörper wurde durch on existiert aktuell nur für die Sikahirschjagd auf Hok- parasitologische, bakteriologische, histologische, rönt- kaido/Japan (MATSUDA2003) und seit dem 01.01.2008 genologische und toxikologische Untersuchungen er- in Südkalifornien im Lebensraum des durch Bleivergif- gänzt. Detaillierte Angaben zu den Fundumständen der tung stark bedrohten Kalifornischen Kondors (Gymno- Seeadler wurden bei der Auswertung berücksichtigt. Bei gyps californianus). Neben dem Verbot von Bleischrot den Todesursachen der Seeadler wurden 17 Kategorien bei der Wasservogeljagd in vielen europäischen Ländern unterschieden, welche in „natürliche“ und „anthropo- gibt es eine internationale Empfehlung zum Verbot von gen bedingte“ Todesursachen unterteilt wurden. Bleischrot in Feuchtgebieten, da auch Wasservögel durch die Aufnahme von Bleischroten, die sie in fla- Intraspezifische Revierkämpfe sind mit 29 verende- chen Gewässern beim Gründeln aufnehmen, von Blei- ten Seeadlern die Haupttodesursache unter den natürli- vergiftungen betroffen sind. Das Afrikanisch-Eurasi- chen Verlusten. An Infektionen durch Bakterien, Para- sche-Wasservogel-Übereinkommen (http://www.unep- siten und Pilzen verendeten 18 Vögel, Gefiedermissbil- aewa.org) als Teil der Bonner Konvention zum Schutz dungen („Pinching off“-Syndrom) welche das Überleben wandernder Tierarten, welches ein Verbot von Blei- in freier Wildbahn nicht gewährleisten, waren bei sieben schrot an oder über Gewässern empfiehlt, wurde bisher Seeadlern die Verlustursache. Eine Tötung durch Nebel- von 36 eurasischen und 25 afrikanischen Ländern un- krähen (Corvus corone cornix) bei einer stark gestörten 144 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Brut wurde bei zwei Seeadlernestlingen dokumentiert, FISCHERW.(1984): Die Seeadler. — Ziemsen, Wittenberg Luther- jeweils ein adulter und juveniler Vogel verendeten an ei- stadt. ner Nierengicht. FISHERI.J., PAIND.J., & V.G. THOMAS(2006): A review of lead poi- soning from ammunition sources in terrestrial birds. — Bi- Unter den 11 Kategorien für „anthropogen beding- ol. Conserv. 131: 421–432. te“ Todesursachen waren jeweils drei Vögel mit letalen FORSMAND.(1999): The raptors of Europe and the Middle East. Quecksilberwerten (>30 µg/g) in den Nieren, mit tödli- A handbook of field identification. — Poyser, London. chen Schussverletzungen (1x Kugel-, 2x Schrotbe- FRANSONC.(1996): Interpretation of tissue lead residues in birds schuss) und Opfer des Straßenverkehrs (1x Bundes-, 1x other than waterfowl. In BEYERW.N., HEINZG.H. & A.W. RED- Landstraße, 1x Autobahn). MON-NORWOOD (eds.): Environmental Contaminants in Wildlife – Interpreting Tissue Concentrations. — CRC Press, Bei 10 Seeadlern wurde eine Vergiftung mit Carba- Boca Raton: 265–279. maten (z. B. Carbofuran) nachgewiesen, bei weiteren 19 GLUTZVONBLOTZHEIMU.N., BAUERK.M. & E. BEZZEL(1971): Hand- Vögeln bestand ein Vergiftungsverdacht. Anflugtrau- buch der Vögel Mitteleuropas, Bd. 4. — Akadem. Verlags- ges., Frankfurt am Main: 169–203. mata an Stromleitungen und Windkraftanlagen waren in 12 bzw. 13 Fällen die Todesursache, bei 42 Vögeln HAASD. & B. SCHÜRENBERG(2008): Stromtod von Vögeln. Grund- lagen und Standards zum Vogelschutz an Freileitungen. — ließ sich die Ursache der fatalen Traumata nicht näher Ökol. Vögel 26: 1–303. bestimmen. An einem tödlichen Stromschlag sind 15 HAHN E. & K. HAHN (1995): Greifvögel. In KLEIN P. & M. PAULUS Seeadler verendet. (Hrsg.): Umweltproben für die Schadstoffanalytik im Bio- monitoring. — Gustav Fischer Verlag, Jena: 238–254. Die zweithäufigste Todesursache bei Seeadlern (n=65) in Deutschland stellen Kollisionen mit der HAUFFP.(1998): Bestandsentwicklung des Seeadlers Haliaeetus albicillain Deutschland seit 1980 mit einem Rückblick auf Bahn dar: Während die Seeadler am Bahnkörper an ver- die vergangenen 100 Jahre. — Vogelwelt 119: 47–63. unglückten Wildtieren oder Vieh fressen, werden sie ih- HAUFF P., MIZERA T., CHAVKO J., DANKO S., EHMSEN E., HUDEC K., rerseits direkt von dem Zug oder durch dessen Sog er- PROBSTR. & F. VERA(2007): Verbreitung und Dichte des See- fasst und erliegen den tödlichen Verletzungen. adlers Haliaeetus albicillain sieben Ländern Mitteleuropas. — Vogelwarte 45: 376–377. Die letale Bleivergiftung ist mit 89 Fällen (22,7%) HELANDERB.(1988): Mått, vikt och dräkter. In GERDEHAGP. & B. HE- die häufigste Todesursache bei Seeadlern. Diese Bleiver- LANDER: Havsörn. — Bonnier Fakta Bokverlag AB, Stock- giftungen resultieren aus der Aufnahme von metalli- holm, Sweden: 99–101. schem Blei mit der Nahrung. Quellen für diese Aufnah- HUNTW.G., BURNHAMW., PARISHC.N., BURNHAMK., MUTCHB. & J.L. me sind das Erbeuten von angeschossenen Wildtieren OAKS(2005): Bullet fragments in deer remains: implications und insbesondere der Verzehr von bleihaltigem Wild- for avian scavengers. — Wildl. Soc. Bull. 33: 167–170. aufbruch oder beschossenen und später verendeten KALISINSKAE., SALICKIW. & A. JACKOWSKI(2006): Six trace metals in Wildtieren. Bei sieben bleivergifteten Seeadlern wurden White-tailed Sea Eagle from northwestern Poland. — Pol. J. Environ. Stud. 15: 727–737. Bleischrote und bei 39 Seeadlern die Fragmente von Büchsengeschossen aus dem Verdauungstrakt isoliert. KENNTNERN., TATARUCHF. & O. KRONE(2001): Heavy metals in soft tissue of White-tailed Sea Eagles found dead or moribund in Germany and Austria from 1993 to 2000. — Environ. Toxicol. Chem. 20: 1831–1837. Literatur KENNTNERN., KRONEO., OEHMEG., HEIDECKED. & F. TATARUCH(2003): ALTENKAMPR., STÖWED. & O. KRONE(2007): Verlauf und Scheitern Organochlorine contaminants in body tissue of free-rang- einer Brut des Seeadlers (Haliaeetus albicilla) in Berlin und ing White-tailed Sea Eagles from northern regions of Ger- Konsequenzen für den Schutz der Brutplätze. — Berl. or- many.— Environ. Toxicol. Chem.22: 1457–1467. nithol. Ber. 17: 31–41. KENNTNERN., TATARUCHF. & O. 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