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Friedrich Der Große - Denkwuerdigkeiten PDF

192 Pages·7.482 MB·German
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¥4 Per lieUa !RuHi Jaefclike 3ur (Erianerung a« bieJungkl Fennnett besf (Dberl^ijeura^ Bre0lou,öett5Jlfril 1930 FRIEDRICH DER GROSSE / DENKWÜRDIGKEITEN Nr. 231—233 WELTGEIST-BÜCHER UMFASSEN DEN GEIST DER GANZEN WELT DKUCK DEK SPAMERSCHEN BUCHDRUCKEREI IN LEIPZIG FRIEDRICH DER GROSSE DENKWÜRDIGKEITEN AUSGEWÄHLT UND MIT EINEM NACHWORT VERSEHEN VON MARIO KRAMMER WELTGEIST-BÜCHER VERLAGS-GESELLSCHAFT M. B. H. BERLIN Aus den Denkwürdigkeiten zur Ge- schichte des Hauses Brandenburg DerGroße Kurfürst Friedrich Wilhelm hatte alle Eigenschaften, diedengroßen Mann bilden; und die Vorsehung gab ihm alle Gelegen- heiten,siezuentwickeln.ErzeigteineinemAlter,worindie JugendsonstnurSpurenvonihrenVerirrungenblickenläßt,Merk- male von Klugheit, mißbrauchte seine Heldentugenden nie und wendeteseineTapferkeitnurdazuan,seineStaatenzuverteidigen und seinen Bundesgenossen beizustehen. Er war vorsichtig und klug, und eben dadurchein großer Staatsmann;arbeitsam und menschlich,undebendadurcheinguterFürst.ErhattekeinGefühl fürdiegefährlichenVerführungenderLiebeundnurfürseineGe- mahlin Leidenschaft. Zwarwarerein Freunddes Weinsundder Gesellschaft; doch schweifte er darin nicht aus. Sein lebhaftes Temperament und sein Jähzorn machten, daß er bisweilen in Hitze geriet; aber war er nicht sogleich Herr über sein Gefühl, sowareresdochbaldhernach,undseinHerzvergütetedieFehler reichlich, zu denen sein leicht aufwallendes Blut ihn hingerissen hatte. Seine SeelewardvonTugenderfüllt, das Glückkonnteihn niemals aufgeblasen machen und das Unglück nie zu Boden schlagen; er war edelmütig, mildreich, freigebig, menschlichund bliebseinemCharakterimmertreu;erwardderWiederhersteller undBeschützerseines Vaterlandes, der Stifterderbrandenburgi- schen Macht, der Schiedsrichter von seinesgleichen; die Ehre seiner Nation; und, um mit einem Worte alles zu sagen, sein Leben ist seine Lobrede. In diesem Jahrhundert zogen drei Männer die Aufmerksam- keit von ganz Europa auf sich; Cromwell, der den englischen Thron raubte unddieErmordungseines Königsmitanscheinen- der Genügsamkeit und einer stets durchgesetzten Staatsklugheit 5 bedeckte; LudwigXIV.,vordessenMachtganzEuropazitterte, der alle Talente in Schutz nahm und seiner Nation auf der ganzen Erde Achtung verschaffte; und Friedrich Wilhelm, der mit wenigen Mitteln große Dinge tat, sein eigener Minister und Feldherr war und ein Land, das er unter Trümmern be- graben gefunden hatte, wieder blühend machte. Der Beiname „Groß"gebührt nur heroischenundtugendhaftenMännern,und Cromwell beflecktesich beiseinerniedrigenPolitikmitdemVer- brechen derEhrsucht. Man würde alsoLudwigsXIV.undFried- rich Wilhelms Andenken herabwürdigen, wenn man ihr Leben mit dem Leben eines glücklichen Tyrannen vergliche. Diese beiden Fürsten wurden, jeder in seinem Kreise, als die größten Männer ihres Jahrhunderts angesehen. In ihrem Leben kommen Begebenheiten vor, welche auffallende Ähnlichkeit haben, aber auch wieder andre, die sich gar nicht miteinander vergleichen lassen. Wollte man diese Fürsten in Ansehung der Macht vergleichen, so zöge man eine Parallele zwischen Jupiters Blitzen undPhiloktetsPfeilen prüft man aber ihre persönlichen ; Eigenschaften, ohne dabei an ihre Würden zu denken, so ergibt sich augenscheinlich, daß der Kurfürst an Geist und Taten dem Könige nicht nachstand. Sie hatten beide eine glückliche und einnehmende Gesichts- bildung, starkeZüge, Adlernase, Augen, in denen sich ihreganze Seele malte, Majestät in ihrem Ansehen und Anstand, aber da- bei dennoch Herablassung. Ludwig XIV. war höher gewachsen, angenehmer in seinem Betragen und lakonischer und nachdrück- licher im Ausdruck; Friedrich Wilhelm hatte auf den holländi- schenUniversitäten einkälteres Wesen und mehr Weitschweifig- keitangenommen. Ihre Familieistgleichalt; aberdieBourbonen zählenunterihrenAhnenmehrregierendeFürstenalsdieHohen- zollern.Jenewaren KönigeeinergroßenMonarchie,welchelange Zeit Fürsten unter ihren Vasallen gehabt hatten; diese waren Kurfürsten eines nicht großen Landes und damals zum Teil von den Kaisern abhängig. In ihrer Jugend hatten diese Fürsten beinahe ein gleiches Schicksal. Der König ward während seiner Minderjährigkeit in seinem Reiche durch die Fronde und den Prinzen von Geblüt

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