Forschungsspitzen und Spitzenforschung Prof.Dr.WulfFischer GründungsrektorderFachhochschuleBonn-Rhein-Sieg (1999–2008) · Christoph Zacharias Klaus W. ter Horst · Kurt-Ulrich Witt Volker Sommer · Marc Ant Ulrich Essmann Laurenz Mülheims Herausgeber Forschungsspitzen und Spitzenforschung Innovationen an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg Festschrift für Wulf Fischer Physica-Verlag EinUnternehmen vonSpringer Prof.Dr.ChristophZacharias Prof.KlausW.terHorst Prof.Dr.Kurt-UlrichWitt Prof.Dr.VolkerSommer Prof.Dr.MarcAnt Prof.Dr.UlrichEssmann Prof.Dr.LaurenzMülheims FachhochschuleBonn-Rhein-Sieg 53754SanktAugustin [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Redaktion:Ha-NaChoi ISBN978-3-7908-2126-0 e-ISBN978-3-7908-2127-7 DOI10.1007/978-3-7908-2127-7 BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothek verzeichnet diesePublikation inderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. (cid:2)c 2009Physica-VerlagHeidelberg Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, desNachdrucks, desVortrags,derEntnahmevonAbbildungen undTabellen, derFunk- sendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungs- pflichtig.ZuwiderhandlungenunterliegendenStrafbestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. Herstellung:le-texpublishingservicesoHG,Leipzig Umschlaggestaltung:WMXDesignGmbH,Heidelberg Fotos(Titel):EricA.Lichtenscheidt GedrucktaufsäurefreiemPapier 987654321 springer.de Geleitwort von Prof. Dr. Andreas Pinkwart Nichts ist heute wichtiger für eine Region, als ihr Wissenspotenzial und die Kreativität ihrer Bürgerinnen und Bürger für die Zukunftsgestaltung zu nut- zen. Denn Innovationen sind der einzige Garant für Wachstum und Beschäf- tigung. Die Köln-Bonner Region zählt dabei zu den chancenreichsten Stand- orten in Europa. Und dazu tragen bei weitem nicht nur die Traditionsuniversitäten und alt- eingesessenen Forschungseinrichtungen bei. Das sieht man sehr gut in der Region Bonn-Rhein-Sieg. Sie hat nach dem Berlin-Umzug von Parlament und Teilen der Bundesregierung bewiesen, wie gut sie Veränderungsdruck um- wandeln kann in die positive Dynamik von Fortschritt und Erneuerung. Die Finanzhilfen, die die Region zum Ausgleich erhielt, hat sie erfolgreich ge- nutzt, um sich als Wissenschaftsregion zu profilieren – etwa durch bedeuten- de Neuansiedlungen wie die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg. Heute hat die Bonner Region mehr Arbeitsplätze als vor dem Umzug. Und deutschlandwei- te Rankings bestätigen ihr einen Spitzenplatz bei der Gründungsdynamik. Die FH Bonn-Rhein-Sieg trägt zu diesem positiven Saldo der Wissensregion sehr engagiert bei. Dass sie mittlerweile ein echter Schrittmacher für Fort- schritt in der Region ist, ein Anziehungspunkt für Studierende aus aller Welt, dass sie sich in ihrem Umfeld als FuE-Partner der Wirtschaft sehr schnell einen Namen gemacht hat, dass sie selbstbewusst auf ihre moderne Fachbereichs- struktur und ihre anwendungsorientierte Forschung verweisen kann – all dies verdankt sie zu einem Gutteil ihrem Gründungsrektor, Prof. Dr. Wulf Fischer. 1995 startete die FH ihren Lehrbetrieb in Sankt Augustin und Rheinbach mit jeweils einem Studiengang Wirtschaft und rund 60 Studierenden. Heute gibt es an den mittlerweile drei Standorten Sankt Augustin, Rheinbach und Hennef sechs Fachbereiche, 17 Studiengänge und rund 4.500 Studierende. Der Auftrag der FH lautete von Anfang an: den Strukturwandel in der Re- gion zu fördern, neue Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen und einen Bei- trag zur strukturellen Entwicklung des Wirtschaftsraumes zu leisten. Ein an- spruchsvolles Programm, dem sich die FH unter ihrem Gründungsrektor in beispielgebender Weise gewachsen zeigte. Dafür kann man viele Punkte ins Feld führen, ein paar möchte ich beson- ders hervorheben: Sehr wichtig erscheint mir, dass die FH ein überzeugendes individuelles Profil als „unternehmerische Hochschule“ entwickelt hat. Mit großem Erfolg VI Geleitwort von Prof. Dr. Andreas Pinkwart fördert sie die Existenzgründung ihrer Absolventen und Wissenschaftler. Seit Ende der 90er Jahre sind aus der FH zahlreiche Firmen entstanden; viele die- ser Gründungen hat die Hochschule unterstützt und begleitet. Um in puncto unternehmerischer Geist nichts dem Zufall zu überlassen, sondern eine echte Kultur der Selbständigkeit zu etablieren, hat die FH das zentrale Institut für Existenzgründung und Mittelstandsförderung (IfEM) ge- gründet. Dieses Institut übernimmt die Querschnittsaufgabe, den Studieren- den aller Fachbereiche unternehmerisches Denken und Handeln als Kern- kompetenz zu vermitteln. 15 Prozent der Studierenden – so die Perspektive – sollen an den Lehrveranstaltungen teilnehmen. Hinzu kommt, dass die FH sowohl in Sankt Augustin wie in Rheinbach auf ihrem Gelände den BusinessCampus Rhein-Sieg beheimatet; das ist das Zent- rum für Gründung, Ansiedlung und Wachstum junger Unternehmen im Rhein-Sieg-Kreis und in der Wissenschaftsregion Bonn Angesichts dieses klaren Credos für unternehmerisches Engagement ver- wundert es nicht, dass die FH Bonn-Rhein-Sieg zu den 23 Hochschulen ge- hört, die im Dezember 2007 die Innovationsallianz NRW gegründet haben, um ihren Wissenstransfer zu professionalisieren. Sie ist damit Teil des deutschlandweit bisher größten Tansferbündnisses von Hochschulen. Wissenstransfer kann allerdings nur gedeihen, wenn die Substanz von Leh- re und Forschung überzeugt. Rektor Fischer und seinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern in der FH ist es zu verdanken, dass die FH Bonn-Rhein-Sieg auch in dieser Hinsicht heute sehr gut dasteht. Wie gut, das zeigt dieser Band zu Ehren des ausscheidenden Rektors. Wer sich schnell entwickelt hat, wie die FH Bonn-Rhein-Sieg, dem würde man verzeihen, wenn er nach einer Phase großer Dynamik und starken Wachstums erst einmal durchatmen wollte. Umso mehr zeichnet es die FH allerdings aus, dass sie das nicht tut. Ein guter Beweis dafür ist das Institut für interdisziplinäre Studien (IfIS). Gegründet 2003 auf Initiative des Rektorats sowie der Fachbereiche Informatik und Wirtschaft, entwickelt das Institut in- terdisziplinäre Studiengänge und Angebote des weiterbildenden Studiums. Das sorgt für eine gute Perspektive in der Lehre. Auch was die Forschung be- trifft, will die FH sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern ihr Profil weiter schärfen, bestehende Forschungsschwerpunkte aus- und neue auf- bauen – und dies auf Zukunftsfeldern wie Visual Computing oder Nachhalti- ge Unternehmensentwicklung. Was die FH heute schon in allen Fachberei- chen in der angewandten Forschung auf den Platz bringt, von „Litho-Jet- Bohrverfahren“ bis „Sozialversicherungswissenschaft“, von „Kommunikation im Katastrophenschutz“ bis zu modernen Methoden der Materialwissen- schaft – das stellt dieser Band vor. Die Hochschule verabschiedet sich mit dieser Publikation über ihre „For- schungsspitzen“ von ihrem Gründungsrektor. Der Band zeigt, was möglich ist in dieser ambitionierten jungen Hochschule. Was könnte ein schöneres Ab- Geleitwort von Prof. Dr. Andreas Pinkwart VII schiedsgeschenk für denjenigen sein, unter dessen Leitung die Hochschule in den Aufbaujahren ihr Profil entwickelt und ihren Kurs bestimmt hat. Prof. Fischer war bereits ein erfahrener „Hochschulhase“, als er 1999 nach Sankt Augustin kam. Über 15 Jahre an der FH Hagen, in denen der Physiker zeitweilig Dekan des Fachbereichs Physikalische Technik und Prorektor für Forschungsangelegenheiten war, lagen da bereits hinter ihm, auch einige Jahre als Gründungsrektor der Märkischen FH Iserlohn, als Präsident der FH Rheinland-Pfalz und nach deren Umwandlung als Gründungspräsident der FH Mainz. Die Hochschule, die Region und das Innovationsland Nordrhein-Westfalen haben von Professor Fischers Erfahrung, seinem Engagement und seiner Kompetenz sehr profitiert. Dafür möchte ich ihm persönlich und im Namen der Landesregierung ganz herzlich danken. Im Juli 2008 Prof. Dr. Andreas Pinkwart Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen Geleitwort von Frithjof Kühn Die Verabschiedung des geschätzten Gründungsrektors der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg in den Ruhestand fällt mir als Landrat des Rhein-Sieg- Kreises, aber auch persönlich, nach neun Jahren enger, guter und vertrauens- voller Zusammenarbeit nicht leicht. Insgesamt neun Jahre hat Herr Professor Fischer sehr erfolgreich die Ge- schicke der FH gelenkt. Leider ist der Abschied nun unvermeidlich und Herr Professor Fischer wird dieses Recht auf eine verdientermaßen „ruhigere“ Le- bensphase auch wahrnehmen wollen. Und das soll er auch! Ich möchte Herrn Professor Fischer natürlich nicht in den Ruhestand ziehen lassen, ohne seine Verdienste angemessen zu würdigen. 1999 hat er die Aufgabe des Gründungsrektors, der damals noch jungen und im Aufbau befindlichen FH Bonn-Rhein-Sieg übernommen, deren Grün- dung erst durch den Bonn-Berlin-Ausgleich möglich wurde. Neben den typi- schen Aufgaben in Forschung und Lehre hatte diese Hochschule auch den besonderen Auftrag, ein Motor für die Strukturentwicklung im Rhein-Sieg- Kreis zu sein. Durch qualifizierte Absolventen sollte sie helfen, den hiesigen Unternehmen dringend benötigte Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Sie sollte durch Wissenstransfer und Kooperationen in Forschung und Entwick- lung Innovationspotentiale erschließen und sie sollte durch Ausgründungen helfen, unsere Wirtschaftsstruktur durch junge, innovative Unternehmen zu bereichern. Vor diesem Hintergrund hatte und hat der Rhein-Sieg-Kreis ein vitales Interesse am Erfolg dieser Hochschule und an einer engen Zusammen- arbeit. Herr Professor Fischer hat die FH in einer sehr strategisch ausgerichteten Weise geführt und mit Erfolg immer wieder entscheidende Weichenstellun- gen für ihren Aufbau und ihre systematische Weiterentwicklung vorgenom- men. So hat er bei der Hochschulentwicklung im Rahmen des Vier-Säulen- modells aus Wirtschaft, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften stets alle Chancen für eine qualitative und quantitative Wachstumsorientierung genutzt, um Risiken, die sich aus kritischen Mindestgrößen ergeben können, für die Hochschule zu vermeiden. Der nicht immer einfachen Situation der Aufteilung dieser Hochschule ist er mit einer erfolgreichen Schärfung unter- schiedlicher Profile der drei Standorte Sankt Augustin, Rheinbach und Hennef begegnet. X Geleitwort von Frithjof Kühn Bedingt durch den Bologna-Prozess sind inzwischen die bisherigen Diplom- abschlüsse durch die internationalen Abschlüsse Bachelor und Master abge- löst worden. Hier war die FH Bonn-Rhein-Sieg Vorreiter und erlangte als erste Hochschule in Nordrhein-Westfalen die für den international anerkannten Bachelor- und Masterstudiengang notwendige Akkreditierung. Inzwischen sind bereits fünf Masterstudiengänge eingerichtet worden. Stets ist auch der Ausbau des Bereichs der kooperativen Ausbildung von Herrn Professor Fischer unterstützt worden. Es war ihm wichtig, die Lehran- gebote der Hochschule zukunftsorientiert und am Bedarf der Unternehmen in der Region zu auszurichten. Dank seiner Unterstützung wurde etwa der kooperative Studiengang Maschinenbau / Mechatronik in Zusammenarbeit mit der IHK Bonn / Rhein-Sieg gemeinsam mit einer Gruppe mittelständischen Unternehmen aus der Region auf den Weg gebracht. Der Bereich der Infor- matik wurde gemeinsam mit der Fraunhofer Gesellschaft ausgebaut und der neue Masterstudiengang Autonome Systeme auf die besonderen Bedürfnisse der hiesigen Unternehmen ausgerichtet. Auch der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung in Hennef durchgeführte Stu- diengang Sozialversicherung fügt sich hervorragend in diese Linie ein. In Zei- ten knapper öffentlicher Mittel ist es ein zukunftsweisender Ansatz, zusätzli- che Lehrangebote durch externe Finanzierungsanteile zu ermöglichen. Bei einem so großen Engagement und einer zukunftsorientierten Weiter- entwicklung der Lehrangebote ist es kein Zufall, dass die FH Bonn-Rhein-Sieg auch bei Hochschulrankings hervorragend abschneidet und ebenso bei der Einwerbung von Drittmitteln in Nordrhein-Westfalen weit vorne liegt. Die unter dem Rektorat von Professor Fischer getroffenen Strukturent- scheidungen und die anhaltende Verpflichtung der Hochschule auf ihren be- sonderen Gründungsauftrag, ein Motor der regionalen Strukturentwicklung zu sein, haben den Rhein-Sieg-Kreis immer motiviert, die enge Zusammenar- beit noch weiter zu vertiefen und auszubauen. Diese Kooperation verfolgt eine gemeinsame Strategie und baut auf die zunehmende Vernetzung unse- rer wirtschaftsorientierten Aktivitäten. Als einer der ersten Schritte unserer Zusammenarbeit wurde die Hoch- schulbibliothek mit der Kreisbibliothek vereinigt. Kreis und Hochschule haben im Jahr 2003 einen Kooperationsvertrag abgeschlossen und sich zur engen Zusammenarbeit im Bereich Gründungsförderung verpflichtet. Beide organi- sieren seither die SUPRA-Frühstückskonferenzen für Gründer, Unternehmer, Finanzfachleute und Berater. Die Kreiswirtschaftsförderung organisiert für die Wissenschaftsregion Bonn-Rhein-Sieg professionelle Auftritte auf wichtigen internationalen Messen – ein Angebot, das von der FH und ihren Ausgrün- dungen seit Jahren genutzt wird, um Zugang zu den internationalen Märkten zu finden. Die von Herrn Professor Fischer betriebene Profilierung der FH als eine un- ternehmensorientierte Bildungseinrichtung manifestiert sich auch in der