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Finsteres Verlangen Ein Anita Blake Roman PDF

430 Pages·2012·1.44 MB·German
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Laurell K. Hamilton FINSTERES VERLANGEN Aus dem Amerikanischen von Angela Koonen Lübbe Digital Vollständige E-Book-Ausgabe des in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG erschienenen Werkes Lübbe Digital in der Bastei Lübbe GmbH & Co. KG Deutsche Erstausgabe Für die Originalausgabe: Copyright © 2003 by Laurell K. Hamilton Titel der amerikanischen Originalausgabe: »Cerulean Sins« Originalverlag: Published by The Berkley Publishing Group, A Division of Penguin Putnam Inc., New York This book was negotiated through Literary Agency Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen Die im Text zitierten Passagen sind folgender Ausgabe entnommen: Christopher Marlowe: »Die tragische Historie vom Doktor Faustus«. Deutsche Fassung, Nachwort und Anmerkungen von Adolf Seebaß, Reclam Verlag, Stuttgart 2008. Für die deutschsprachige Ausgabe: Copyright © 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln Titelillustration: Anke Koopmann, Guter Punkt, unter Verwendung eines Motives von © 2011 Thinkstock Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München Datenkonvertierung E-Book: Urban SatzKonzept, Düsseldorf ISBN 978-3-8387-1544-5 Sie finden uns im Internet unter www.luebbe.de Bitte beachten Sie auch: www.lesejury.de Hallo Leute, ich bin Anita Blake. Einige von Ihnen kennen mich schon. Wer meine Welt schon mal besucht hat, kann diesen Abschnitt überspringen. Manche sagen, dass ich clever bin. Es gibt Tage, an denen ich dem zustimmen kann. Ab und zu behauptet auch mal jemand, dass ich schön bin. Aber da bin ich anderer Meinung. Hübsch ja, wie das Mädchen von nebenan, sofern es eine Schusswaffe trägt und sich mit Monstern abgibt. Ich helfe nämlich der Polizei und dem FBI bei der Aufklärung übernatürlicher Verbrechen. Außerdem bin ich staatlich bestellter Vampirhenker. Und mein täglicher Job sind Totenerweckungen. Ich habe also ein ganz normales Berufsleben. Aber jetzt zu dem Teil, der niemanden was angeht außer mir: mein Liebesleben. Im Augenblick bin ich mit Jean-Claude, dem Meistervampir von St. Louis, und mit Micah, dem König des örtlichen Werleopardenrudels zusammen – harmlos ausgedrückt. Außerdem ist da noch mein Ex-Freund, ein Alphawerwolf namens Richard. Wenn wir uns mal sehen, streiten wir uns meistens. Die Liebe überwindet ja angeblich alles, aber das ist eine Lüge. Klinge ich verbittert? Entschuldigung. Kürzlich habe ich erfahren, dass ich mehr Kräfte besitze, als man für ein paar simple Totenerweckungen braucht. Wofür die Kräfte gut sind und wie ich sie beherrschen kann, ist mir noch nicht so ganz klar. Aber sie sind ganz praktisch, wenn ich es mit einem Gegner zu tun habe, bei dem eine Schusswaffe nichts nützt. Wie zum Beispiel bei der hinreißenden, blonden, unschuldig aussehenden Blutsaugerin, die der Vampirrat nach St. Louis geschickt hat, damit sie Jean- Claude auf den Zahn fühlt. Am besten, ich hätte sie sofort kaltgemacht. Und auch gleich ihre Gebieterin in Europa, die sich immer wieder in meinen Verstand schleicht. Und den Serienkiller, der eine Blutspur durch die ganze Stadt gezogen und überall Leichenteile hinterlassen hat. Insgesamt ein bisschen viel, selbst für mich. Aber lehnen Sie sich zurück, schnallen Sie sich an und machen Sie mit mir eine Fahrt in meinem nagelneuen SUV. (Der vorige wurde von Werhyänen aufgefressen. Ja, wirklich.) Lassen Sie Hände, Arme und sonstige Körperteile unbedingt im Wagen. Man weiß nie, wer draußen auf einen Happen unterwegs ist. ist. Herzlich Ihre Anita Blake Für J., der öfter ja als nein sagt, der mir nie das Gefühl gibt, ein Freak zu sein, und dem der Titel dieses Buches eingefallen ist. Danksagungen Dank an Karen und Bear, die neue Plätze ausfindig gemacht haben, wo sich Leichen verstecken lassen; an Joanie und Melissa, die Trinity bespaßt haben, als ihre hart arbeitende Mami zu wenig Zeit hatte; an Trinity, die mir geholfen hat, das Buch fertig zu schreiben, indem sie allein gespielt hat – jedes neue Jahr ist schöner als das vorhergegangene; an Carniffex und Maerda, die mir beim Recherchieren geholfen haben und die ich hier längst hätte erwähnen sollen; an Darla, ohne die so vieles liegen geblieben wäre; an Sergeant Robert Cooney von der St. Louis City Police Mobile Reserve Unit, weil er mir in letzter Minute noch Fragen beantwortet hat – er hatte keine Zeit, das Manuskript zu lesen, sodass die Fehler ganz allein meine sind; und wie immer an meine Schreibgruppe: Tom Drennan, N. L. Drew, Rhett McPhearson, Deborah Millitello, Marella Sands, Sharon Shinn und Mark Sumner. 1 E s war Anfang September, da lief das Geschäft mit Totenerweckungen immer besonders gut. Der Halloween-Betrieb schien jedes Jahr früher anzufangen. Jeder Animator bei Animators Inc. war ausgebucht. Ich war keine Ausnahme. Mir wurden sogar mehr Aufträge angeboten, als ich selbst bei meiner Fähigkeit ohne Schlaf auszukommen verkraften konnte. Mr Leo Harlan hätte dankbar sein sollen, den Termin bekommen zu haben. Er sah nicht dankbar aus. Eigentlich sah er nach gar nichts aus. Er war extrem durchschnittlich. Körpergröße: durchschnittlich, Haut: weder blass noch gebräunt, Haare: irgendwie dunkel, Augen: allerweltsbraun. Das Bemerkenswerteste an Mr Harlan war, dass er nichts Bemerkenswertes an sich hatte. Sogar sein Anzug war dunkel und konservativ geschnitten, ein Straßenanzug, der seit zwanzig Jahren als guter Stil galt und vermutlich auch in weiteren zwanzig Jahren noch als solcher gelten wird. Sein Hemd war weiß, die Krawatte ordentlich geknotet, seine mittelgroßen Hände gepflegt, aber nicht manikürt. Seine Erscheinung verriet so wenig, dass das an sich schon interessant und unterschwellig beunruhigend war. Ich trank einen Schluck Kaffee aus meinem Becher, auf dem stand: »Schieb mir Koffeinfreien unter und du bist tot.« Den hatte ich ins Büro mitgebracht, nachdem Bert, unser Boss, Koffeinfreien in die Kaffeemaschine geschüttet hatte, weil er glaubte, keiner würde es merken. Das halbe Büro dachte eine Woche lang, wir hätten das Pfeiffersche Drüsenfieber, bis wir Berts feigen Anschlag aufdeckten. Der Kaffee, den unsere Sekretärin Mary für Mr Harlan gebracht hatte, stand am Rand meines Schreibtischs. Es war die Tasse mit unserem Firmenlogo. Nachdem er sie entgegengenommen hatte, hatte er einen winzigen Schluck getrunken. Er hatte ihn schwarz haben wollen, trank aber, als schmeckte der Kaffee nicht oder als wäre ihm egal, wie er schmeckt. Er hatte ihn nur aus Höflichkeit angenommen. Ich trank meinen Kaffee mit viel Zucker und Sahne, um meinen nächtlichen Arbeitseinsatz zu kompensieren. Koffein und Zucker, die beiden grundlegenden Nahrungsgruppen. Mr Harlans Stimme war wie er selbst, auffällig unauffällig. Er sprach völlig Mr Harlans Stimme war wie er selbst, auffällig unauffällig. Er sprach völlig akzentfrei. »Ich möchte, dass Sie einen meiner Vorfahren erwecken, Ms Blake.« »So hörte ich.« »Sie scheinen daran zu zweifeln, Ms Blake.« »Ich bin von Natur aus skeptisch.« »Warum sollte ich herkommen und Sie belügen?« Ich zuckte die Achseln. »Manche Leute tun das.« »Ich versichere Ihnen, Ms Blake, ich sage die Wahrheit.« Leider glaubte ich ihm das nicht. Vielleicht war ich paranoid, doch unter meiner adretten dunkelblauen Jacke hatte ich am linken Arm ein Sammelsurium von Narben, von dem kreuzförmigen Brandmal, das mir der Diener eines Vampirs beigebracht hatte, über etliche glatte Messernarben bis zu dem Liniengewirr, das von den Krallen einer Hexe stammte. Am rechten Arm hatte ich bloß eine Messernarbe, vergleichsweise nichts. Und es waren noch mehr unter dem dunkelblauen Rock und dem königsblauen Stricktop versteckt. Seide glitt gut über glatte Haut, störte sich aber auch nicht an rauem Narbengewebe. Das Recht, paranoid zu sein, hatte ich mir jedenfalls verdient. »Welchen Vorfahren wollen Sie erweckt haben und warum?« Ich lächelte freundlich, aber nicht mit den Augen. Für ein echtes Strahlen musste ich mich neuerdings anstrengen. Er lächelte ebenfalls, und seine Augen blieben davon so unberührt wie meine. Lächeln, weil man angelächelt wird, nicht weil es etwas bedeutet. Er griff nach seiner Tasse, und diesmal fiel mir in seiner linken Jacketthälfte ein Gewicht auf. Er trug kein Schulterholster – das hätte ich sofort bemerkt –, doch es war etwas Schwereres als eine Brieftasche. Da waren eine Menge Dinge vorstellbar, aber mein erster Gedanke war: Kanone. Ich habe gelernt, meinen ersten Gedanken zu vertrauen. Wenn wirklich Leute hinter einem her sind, ist Vorsicht keine Paranoia. Meine Waffe steckte im Schulterholster unter meinem linken Arm. Das sorgte zwar für Chancengleichheit, aber ich wollte mein Büro nicht in den O. K. Corral verwandeln. Mr Harlan war bewaffnet. Vielleicht. Wahrscheinlich. Natürlich konnte es auch ein richtig schweres Zigarrenetui sein. Ich hätte allerdings fast alles darauf gewettet, dass es eine Schusswaffe war. Nun konnte ich entweder dasitzen und mir den Verdacht ausreden oder ich konnte mich verhalten, als hätte ich damit recht. Wenn ich mich irrte, könnte ich mich später entschuldigen; wenn ich recht hatte, würde ich am Leben bleiben. Lieber ungehobelt und am Leben, als höflich und tot. Ich unterbrach den Vortrag über seinen Stammbaum. Ich hatte kaum etwas mitgekriegt. Ich war auf das Gewicht in seiner Innentasche fixiert. Nichts war mir wichtig, bis ich genau wusste, ob’s eine Schusswaffe war oder nicht. Ich

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