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Film und Kino: Die Faszination der laufenden Bilder PDF

95 Pages·2016·0.792 MB·German
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Preview Film und Kino: Die Faszination der laufenden Bilder

Medienwissen kompakt Herausgegeben von K. Beck, Berlin, Deutschland G. Reus, Hannover, Deutschland Die Reihe Medienwissen kompakt greift aktuelle Fragen rund um Medien, Kommunikation, Journalismus und Öff entlichkeit auf und beleuchtet sie in eingängiger und knapper Form aus der Sicht der Publizistik- und Kommu- nikationswissenschaft . Die Bände richten sich an interessierte Laien ohne spezielle Fachkenntnisse sowie an Studierende anderer Sozial- und Geisteswis- senschaft en. Ausgewiesene Experten geben fundierte Antworten und stellen Befunde ihres Forschungsgebietes vor. Das Besondere daran ist: sie tun es in einer Sprache, die leicht lebendig und jedermann veständlich sein soll. Mit einer möglichst alltagsnahen Darstellung folgen Herausgeber und Auto- ren dem alten publizistischen Ideal, möglichst alle Leser zu erreichen. Des- halb verzichten wir auch auf einige Standards „akademischen“ Schreibens und folgen stattdessen journalistischen Standards: In den Bänden dieser Reihe fi nden sich weder Fußnoten mit Anmerkungen noch detaillierte Quellenbele- ge bei Zitaten und Verweisen. Wie im Qualitätsjournalismus üblich, sind alle Zitate und Quellen selbstverständlich geprüft und können jederzeit nachge- wiesen werden. Doch tauchen Belege mit Band- und Seitenangaben um der leichten Lesbarkeit willen nur in Ausnahmefällen im Text auf. Herausgegeben von Klaus Beck Gunter Reus Berlin, Deutschland Hannover, Deutschland Elizabeth Prommer Film und Kino Die Faszination der laufenden Bilder Elizabeth Prommer Rostock, Deutschland Medienwissen kompakt ISBN 978-3-658-09085-2 ISBN 978-3-658-09086-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-09086-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliogra(cid:191) e; detaillierte bibliogra(cid:191) sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver- wertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigun- gen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikrover(cid:191) lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt wer- den dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber über- nehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Lektorat: Barbara Emig-Roller, Monika Mülhausen Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Sci- ence+Business Media (www.springer.com) Inhalt 1. Kino und Film als Kommunikations medium | 7 2. Aufbau des Bandes | 13 3. Geschichte von Film und Kino | 17 4. Wie werden Filme gemacht ? Die Filmindustrie | 31 5. Filmtheorie und Filmanalyse | 49 6. Kinopublikum und Filmrezeption | 67 7. Fazit und Ausblick: Zukunft des Kinos | 85 Zum Weiterlesen | 93 Glossar | 97 1. Kino und Film als Kommunikations- medium Dieses Kapitel erläutert die grundlegende Perspektive des Buches. Der Fokus liegt dabei auf dem Zusammenspiel von Film/Kino und Publikum, denn erst durch die Rezeption wird Film ein Kommunikationsmedium. Von Kino und Film geht seit ihrer Erfindung vor über 100 Jahren eine fast mythische Strahlkraft aus. Die schein- bar überwältigende Macht der laufenden Bilder, rezipiert im dunklen Raum, fasziniert Publikum und Wissenschaftler glei- chermaßen und nährt eine ganze Industrie. Kino und Film, das bedeutet Glamour und roter Teppich. Die Filmpremieren mit Leinwandstars und schicken Designerkleidern gehören ebenso dazu wie Bilder, die zum Träumen anregen. Bis heu- te werden gute Filme mit dem Ausdruck » Bigger than Life « beschrieben, um die immense Wirkung der Filme auf einer Kino leinwand zu erklären. Kino und Film befinden sich in einem fortwährenden Ent- wicklungsprozess. Technologisch reicht dieser von der Er- findung der ersten laufenden Bilder über die Einführung der Tonfilme bis zur momentanen 3-D-Technik oder der digita- len Verbreitung. Genauso wandeln sich aber auch die künst- E. Prommer, Film und Kino, Medienwissen kompakt, DOI 10.1007/978-3-658-09086-9_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 8 Kino und Film als Kommunikations medium lerische und ästhetische Form sowie die gesellschaftliche Be- deutung. Film und Kino gehören für viele zusammen, obwohl wir Filme längst auch zu Hause oder unterwegs sehen können: am Fernseher, am Computer, am Laptop, am iPad oder am Smart- phone. Dennoch ist der Spielfilm nach wie vor an das Kino als ersten und ursprünglichen Aufführungsort gebunden. Für die meisten Filmemacher gilt: Filme werden fürs Kino gemacht, denn erst auf der großen Leinwand entfaltet sich das Poten zial der Filmwirkung. Eine (allerdings nicht durch Quellen beleg- te) Geschichte aus der Anfangszeit des Kinos veranschau- licht die starke Wirkung von Filmen. Als die Brüder Auguste und Louis Lumière – sie zählen zu den Erfindern des Films und damit des Kinos – bei einer ihrer ersten Filmvorführun- gen Aufnahmen von einem in einen Bahnhof einfahrenden Zug zeigten, sollen sich die Besucher unter ihren Stühlen ver- krochen haben, um nicht vom Zug überrollt zu werden. Die- ser Film, Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Cio- tat (F 1895), ist aus heutiger Sicht unspektakulär und würde niemanden mehr vom Hocker reißen. Dafür sind unsere Seh- gewohnheiten inzwischen zu sehr den modernen Technolo- gien angepasst. Damals aber lösten die neuen, nie zuvor gese- henen bewegten Bilder starke Reaktionen aus. Im angloamerikanischen Sprachgebrauch gibt es den Be- griff » Cinema «, um Film und Kino zu verknüpfen. Unter Ci- nema wird sowohl der Aufführungsort Kino (film theatre) als auch der Film (movie) verstanden. Für das vorliegende Buch werden Kino und Film in diesem Sinne miteinander ver- bunden. Denn eine kommunikationswissenschaftliche Perspektive auf Kino und Film umfasst sowohl die Filme als auch das Publikum. Film im Kino ist ein Kommunikationsmedium. Hier liegt der Unterschied zu einer Betrachtung von Film als Kunstform. Definiert man Film als Kunst, geht die Sichtwei- se von einem Künstler aus, der ein Werk erschafft, das unter- 9 Kino und Film als Kommunikations medium schiedlich wahrgenommen wird. Bei der Analyse liegen im- mer die vom Künstler gewünschte Rezeption und Sicht auf die Welt im Fokus. Betrachtet man Film und Kino als Kom- munikationsmedium, dann steht das Publikum mit seinem Vorwissen, seinen Erwartungen und seiner Interpretation des Films im Zentrum, denn ohne die Rezeption durch ein Publi- kum entsteht keine Kommunikation. Da ein Kinobesuch im- mer auch die Rezeption eines Films bedeutet, lässt sich fest- halten: Film und Kino gehören zusammen. Jeder von uns hat einen Lieblingsfilm. Sei es Harry und Sally (1989), Star Wars (1977 – 2015) oder Der Herr der Ringe (2001 – 2003) – wir alle erliegen schon von Kindesbeinen an der Faszination der laufenden Bilder. Ein Blick in unsere Wohnungen zeigt, wie Kinofiguren und Leinwandhelden Ein- zug in die Kinderzimmer gehalten haben. Kaum ein Mäd- chenzimmer kommt ohne Disney-Prinzessinnen-Kostüme aus; entsprechend findet man in Jungenzimmern häufig ein Star Wars-Laserschwert. Werden aus den Kindern Teenager und Jugendliche, so wandeln sich die Vorlieben und Helden: Die Mädchen der 2010er Jahre bewundern Kristin Steward in der Twilight-Trilogie (2008 – 2012) oder Jennifer Lawrence, die in den Tribute von Panem-Filmen (2012 – 2015) die Film- welt rettet, während Jungs vielleicht den Iron Man (2008) als Comic-Helden anhimmeln. Jede Generation hat ihre Film- helden: James Dean in den 1950er und 1960er Jahren; John Travolta und Olivia Newton-John in den 70ern; Jonny Depp, Brad Pitt und Angelina Jolie in den 2000ern. Auch in Zukunft werden noch viele neue Stars auf der Kinoleinwand Identifi- kationspotenziale bieten. Wir alle mögen unterschiedliche Filme. Nicht jeder von uns sieht gerne Blockbuster, also Kassenhits wie Spiderman (2002) oder Titanic (1997). Manch einer sieht lieber kleinere, künst- lerisch orientierte Filme, die man Arthaus-Filme nennt, wie Idioten (1998) von Lars von Trier oder den neuesten Woody- Allen-Film. Diese Beispiele machen deutlich, dass Film und 10 Kino und Film als Kommunikations medium Kino nicht nur den Nerv einer jeweiligen Generat ion treffen müssen, sondern auch im Spannungsfeld zwischen Kunst und Kommerz stehen. Unter Kommerz werden oft die Hollywood- Produktionen verstanden, die mit großen Budgets, berühm- ten Schauspielern und hohem Werbeaufwand zu Kassener- folgen werden. Nicht umsonst steht das Wort » Hollywood « – eigentlich ein nicht besonders schöner Stadtteil von Los An- geles – für Glamour und Stars. Wer Film als Kunst versteht, lehnt diese Filme häufig ab und sieht sich lieber kleinere Art- haus-Filme im Kino an. Woher kommt nun die Faszination fürs Kino und seine Fil- me ? Warum treffen manche Filme den Nerv einer Genera- tion und andere nicht ? Wie werden Filme hergestellt und wie kann man Filme analysieren ? Wie ist es um die Zukunft des Kinos bestellt ? Hierauf will das vorliegende Buch einige Ant- worten geben. Zunächst geht es um den schon angedeuteten Konflikt von Kunst und Kommerz. Analysieren wir eine Kunstform, die die Probleme der Gesellschaft aufgreift und eine Möglichkeit bie- tet, sich mit ihnen auseinanderzusetzen ? Oder untersuchen wir ein wirtschaftliches Produkt, das sehr arbeitsteilig und mit hohem Risikofaktor hergestellt wird, da man nie weiß, welche Filme wirklich erfolgreich sein werden ? Denn das Verhalten des Publikums ist nicht immer vorhersehbar. Die vielen Flops der Filmgeschichte zeugen davon. Das Spannungsfeld zwi- schen Kunst und Kommerz beeinflusst den Blick auf Film und Kino. Die Betrachtung als Kunst würde den Künstler, haupt- sächlich den Regisseur – beim sogenannten Autorenfilm auch Autor genannt – ins Zentrum der Untersuchung stellen. Die Biografie des Regisseurs und seine Intention beeinflussen das Kunstwerk. Anders wäre es bei der Betrachtung von Film als Wirtschaftsprodukt. Hier würde man vorrangig alle, die bei der Produktion eine Rolle spielen, sowie die Absatzmärkte und Umsätze betrachten. Eine weitere Frage steht im Raum: Kann das Kino seine

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