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Feuer und Rauch und Schwefel PDF

687 Pages·2001·2.09 MB·German
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Gerd Müllenheim Die Zukunft der Welt: Feuer und Rauch und Schwefel Von diesen drei Plagen ward getötet der dritte Teil der Menschen ... (Offb. 9, 18). ... allein die Menschen, die nicht haben das Siegel Gottes an ihren Stirnen. (Offb. 9, 4). Eine Auslegung der Offenbarung Jesu Christi, die der Apostel Johannes damals empfangen hat. Gerd Müllenheim Die Zukunft der Welt: Feuer und Rauch und Schwefel Von diesen drei Plagen ward getötet der dritte Teil der Menschen ... (Offb. 9, 18). ... allein die Menschen, die nicht haben das Siegel Gottes an ihren Stirnen. (Offb. 9, 4). Eine Auslegung der Offenbarung Jesu Christi, die der Apostel Johannes damals empfangen hat. Gewidmet allen werten Gotteskindern und solchen, die es werden wollen, in dankbarer Erinnerung an Pastor Arnold Baum († 9.1.1994), Königswinter, der mich immer wieder ermutigt hat, meine Erkenntnisse festzuhalten, und der mir bis zu seinem Tode viele Hinweise dazu gegeben hat, und meiner lieben Familie, in Dankbarkeit für das mir entgegengebrachte Verständnis während der Arbeit an diesem Buch. Vorwort In den letzten Jahrzehnten sind doch bestimmt in zunehmender Zahl Bücher über das prophetische Wort der Bibel veröffentlicht worden, viele davon durfte ich mit manchmal sogar sehr großem Segen lesen. Es war deshalb ursprünglich überhaupt nicht meine Absicht, zu dem teilweise so verwirrenden Angebot noch ein eigenes Buch hinzuzufügen. Im Laufe der Jahre ist aber in mir immer mehr das Bedürfnis entstanden, die empfangenen Erkenntnisse in geordneter Weise niederzuschreiben und weiterzugeben. Am Tage meiner Bekehrung lautete die Losung: Der Herr hat mir ein neues Lied in meinen Mund gegeben, zu loben unsern Gott. (Psalm 40, 4). Bei meiner Glaubenstaufe, die einige Zeit später stattfand, wurde ich dann zum Dienst am prophetischen Wort eingesegnet, da man diese Gabe bei mir erkannt hatte. Da ich nicht so gut singen kann, könnte es durchaus sein, daß dieses neue Lied in Form von Gedanken in diesem Buch zum Lobe Gottes zu vernehmen ist. Jedenfalls war es von Anbeginn mein Wunsch, mit meinem Mund unseren Gott zu loben, was ich nun durch die mir geschenkten Erkenntnisse, die der Herr in meinen Mund gegeben hat, zum Ausdruck bringen möchte. Es ist mein Herzensanliegen und Gebet, daß durch das vorliegende Buch möglichst viele andere Menschen, seien es gläubige oder ungläubige, gleichfalls wie ich gesegnet werden mögen. Ich bin mir bewußt, daß alle Propheten der Bibel nicht nur Gnade, sondern mehr noch das Gericht Gottes verkündet haben, das die Unbußfertigen aller Zeiten getroffen hat und trifft. Gotteskinder jedoch, die nach Gottes Willen ihr Leben ausrichten, brauchen nichts zu befürchten. Trotzdem erfährt man von unwissenden Glaubensgeschwistern meistens mehr Anfechtungen, als von Ungläubigen, was wohl eine Begleiterscheinung des prophetischen Wortes darstellt. Es war und ist, menschlich gesehen, keine dankbare Aufgabe, sich mit dem prophetischen Wort der Bibel überhaupt zu beschäftigen. Für viele Menschen ist es nun unangenehm, zu erfahren, daß die eigenen Zukunftsvorstellungen möglicherweise durch andere Pläne durchkreuzt werden. Somit kann ich durchaus bestätigen, daß ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe wie der Prophet Amos damals in Israel zur Zeit Usias, als der Herr durch ihn diese Worte redete: Ihr gebietet den Propheten und sprecht: Ihr sollt nicht weissagen! (Amos 2, 12). Heute ist die Unterdrückung kaum anders als damals, da der Herr zum Hause Israel sagen mußte: Darum muß der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. (Amos 5, 13). Aber darauf kommt es ja nicht an, sondern einzig und allein Gottes Willen zu tun, auch in der Verkündigung des ganzen Wortes Gottes, so unangenehm es auch für manchen sein mag. Stephanus, der erste Märtyrer der Gemeinde Jesu Christi, bezeugte kurz vor seinem Tode: Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben getötet, die da zuvor verkündigten das Kommen des Gerechten. (Apg. 7, 52). Nun, ich bin zwar kein Prophet, doch was mein heutiges Zeugnis anbetrifft, so kann es ebenfalls nicht anders sein: Der Herr kommt bald! Diese wiederholt in der Offenbarung erwähnte Botschaft von der baldigen Wiederkunft Jesu Christi bereitet den einen tiefe Freude, den anderen jedoch unsägliche Angst. Je nach dem geistlichen Zustand des Hörers ist diese hier bekundete Nachricht für ihn entweder überaus wunderbar oder vielleicht dermaßen erschreckend. Wie man damals den prophetischen Wächter oder Hüter Israels nach dem Ende der Nacht der Unterdrückung fragte, so mag man sich heute Gedanken über das Ende der Finsternis dieser Welt machen, die ohne Gott keine Hoffnung für die Zukunft birgt: Hüter, ist die Nacht schier hin? Hüter, ist die Nacht schier hin? Der Hüter aber sprach: Wenn der Morgen schon kommt, so wird es doch Nacht sein. (Jes. 21, 11-12 - Luthertext von 1914). Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß die Gemeinde Jesu Christi nun in eine besondere Zeit der Erfüllung prophetischer Verheißungen eingetreten ist. Es war zuvor doch sicherlich nicht notwendig, daß die Gläubigen wenigstens etwas die grundlegenden Dinge der biblischen Prophetie kennen mußten. Heute aber, da viele Menschen nach der Zukunft fragen, ist es eine deutliche Botschaft, welche die Auf- merksamkeit auch desjenigen auf sich zieht, der sich sonst gewöhnlich nicht für das Christentum interessiert. Meine Erfahrung ist, daß Gott sie durchaus gebraucht, um Menschen für das Evangelium zu öffnen. Daher ist es jetzt angebracht, die Wichtigkeit des prophetischen Wortes zu erkennen und sich darüber genügend klar zu sein, daß man dadurch Menschen ansprechen, ihr Interesse gewinnen und sie schließlich so zum wahren Glauben und zur entschiedenen Nachfolge Jesu Christi führen kann. Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, der Himmel und Erde geschaffen hat und auf diese Erde zu unserer Erlösung gekommen ist (= 1. Advent = Ankunft), wird nun wiederkommen, um • der Gemeinde die Herrlichkeit (= 2. Advent = Ankunft), • Israel sein ewiges Königreich (= 3. Advent = Ankunft), • der Welt das Gericht zu bringen (= 4. Advent = Ankunft). Es ist daher auch sehr begreiflich, daß die Menschen der Wiederkunft Jesu Christi mit ganz verschiedenen Gefühlen entgegensehen. Wer meint, bereits ein Christ zu sein, der muß dies unzweifelhaft bekunden durch sein christliches Leben in dieser dreifachen Äußerung: Im ersten Brief des Paulus an die Gemeinde zu Thessalonich heißt es: Denn sie selbst berichten von uns, welchen Eingang wir bei euch gehabt haben und wie 1. ihr euch bekehrt habt zu Gott von den Götzen, 2. zu dienen dem lebendigen und wahren Gott 3. zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, welchen er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet. (1. Thess. 1, 9-10). In der Tat wäre ein Christ noch völlig unvollendet, der sich bekehrt hätte und Gott nur für dieses Leben dienen wollte. Der Apostel Paulus geht noch so weit, zu sagen: Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. (1. Kor. 15, 19). Möge darum niemand es versäumen, des Sohnes Gottes vom Himmel zu warten, denn das gibt der Frömmigkeit das Gleichgewicht und die Ausrichtung, die für ein gesundes Wachstum im Glauben unentbehrlich sind. Wenn sich allerdings ein fleischlich Gesinnter der Heiligung entzieht und so den vom Heiligen Geist angebotenen Sieg über alle Bindungen ablehnt, die er irgendwie hütet, beweist er damit, daß er unaufrichtig und in Wirklichkeit nicht richtig wiedergeboren ist. Er ist dann bestenfalls noch ein Säugling im Glauben, der die rechte Speise verweigert hat, deshalb nicht gewachsen ist und ein kümmerliches Dasein in seinem Glaubensleben fristet. Für einen entschlossenen Neuanfang mag es noch nicht zu spät sein, wenn man jetzt fürwahr kompromißlos der Welt absagt. Der Apostel Petrus erklärte in seinem ersten Brief: Darum so begürtet die Lenden eures Gemütes, seid nüchtern und setzet eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch dargeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. Solches tut als gehorsame Kinder und bleibt nicht bei dem, was vormals war, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten lebtet; sondern wie der, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel! (1. Petr. 1, 13-15). Es besteht deshalb kein Zweifel daran, vom Gesamtzeugnis der Bibel her gesehen, daß dieser Jesus Christus bei seiner Wiederkunft zuerst alle wahren Gotteskinder, die alle Glieder seines Leibes sind, zu sich holen wird. Die Gemeinde Jesu Christi ist eine Einheit, und sein Leib bildet ein Ganzes. Es ist deshalb auch nicht denkbar, daß ein Teil seiner Glieder noch auf Erden schmachten sollte, während im Himmel die Hochzeit des Lammes gefeiert wird. (Offb. 19, 7). Demgemäß heißt es alsdann: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. (Offb. 19, 9). Dazu sind eigentlich alle Menschen berufen, alle, die bereit sind, ihr Leben völlig diesem Jesus Christus anzubefehlen. Gott erwartet zweifellos eine bedingungslose und uneingeschränkte Hingabe zu ihm, die er dann auch überaus reichlich segnen wird. Im Hinblick auf dieses ersehnte Ziel kann man alle Schwierigkeiten leichter ertragen. Im ersten Brief des Apostels Petrus schrieb dieser dann: Denn es ist Zeit, daß anfange das Gericht an dem Hause Gottes. Wenn aber zuerst an uns, was will’s für eine Ende werden mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben? Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen? (1. Petr. 4, 17-18). In seiner Gerechtigkeit bietet Gott einem jeden Menschen immer zuerst die Gnade an. Wer diese dann allerdings nicht will, trotz seiner langen Geduld, der bekommt danach unweigerlich auch das Gericht Gottes zu spüren. Hoffentlich nicht umsonst ergeht deshalb zugleich auch hier, wie seit eh und je, die sehr dringende Mahnung: Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht. (Hebr. 3, 7-8 + 15, Hebr. 4, 7, Psalm 95, 7-8). Ein Dichter hat es dann so ausgedrückt: Heut’ lebst du, heut’ bekehre dich! Eh’s morgen ist, kann’s ändern sich: Wer heut’ gesund und frisch und rot, Ist morgen krank - vielleicht schon tot! Gerd Müllenheim Einleitung Das vorliegende Buch strebt drei Ziele an: Erstens, das schwierige Thema so einfach und logisch zu behandeln, daß es auch für den bibelunkundigen Leser möglichst klar und verständlich ist. Es ist deshalb mein Bestreben, durch möglichst viele Bibelstellen das Wort Gottes immer direkt reden zu lassen. Zur notwendigen Erklärung des biblischen Textes wird aus diesem Grunde weitgehend auf eigene Auslegungen verzichtet, im Vertrauen auf die Verheißung unseres Gottes: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und läßt wachsen, daß sie gibt Samen, zu säen, und Brot, zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. (Jesaja 55, 8-11). Zweitens, den Bibelleser, der mit gewissen Auslegungen biblischer Prophetie vertraut ist, anzuregen, persönlich im Worte Gottes nachzuforschen, was es in seiner Gesamtlehre wirklich über die Zukunft offenbart und ob nun die Aussagen dieses Buches in allen Einzelheiten mit der Schrift übereinstimmen. Sollte der Leser alsdann in gewissen Punkten mit dem Inhalt dieses Buches nicht einverstanden sein, so möge er diese zurückstellen, das Buch selbst aber nicht leichtfertig verwerfen. Ganz besonders Bibelleser sollten deshalb den Gläubigen zu Beröa nacheifern, so wie es dem Bericht in der Apostelgeschichte zu entnehmen ist, deren Einzelheiten von Lukas, dem Arzt, äußerst gewissenhaft niedergeschrieben wurden: Die Brüder aber ließen alsbald bei der Nacht Paulus und Silas nach Beröa ziehen. Da sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden. Diese aber waren besser als die zu Thessalonich; die nahmen das Wort auf ganz willig und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte. So glaubten nun viele von ihnen, auch nicht wenige von den angesehenen Frauen und Männern unter den Griechen. (Apg. 17, 10-12). Drittens, dem Atheisten und Skeptiker, der bereit ist, nach der Wahrheit zu suchen, soll so aufgezeigt werden, daß alsbald furchtbare Katastrophen und Gerichte Gottes über diese Welt kommen werden. Ihnen gilt deshalb auch besonders das Wortspiel: Wer sich orientieren will, der blicke zum Orient! Wenn auch sonst keine Hoffnung in Aussicht ist, so gibt es doch heute schon einen Weg zur Errettung, den die Bibel nennt: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig! (Apg. 16, 31). Es bleibt deshalb allemal mein inniges Gebet, daß die Botschaft dieses Buches so recht vielen Lesern möglichst bald zur seligmachenden Erlösung verhelfen möge. An dieser Stelle sei jedoch auch noch besonders erwähnt, daß ich zu jener großen Schar bibelgläubiger Christen zähle, die von der wörtlichen Eingebung in den Ori- ginalsprachen überzeugt ist, also an die Verbalinspiration der Bibel glaubt. Es handelt sich da nicht um reine Theorie, sondern um eine vielseitig belegbare Tatsache. Und wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunkeln Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen. Und das sollt ihr vor allem wissen, daß keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern von dem heiligen Geist getrieben haben Menschen im Namen Gottes geredet. (2. Petr. 1, 19-21). Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Aufdeckung der Schuld, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt. (2. Tim. 3, 16-17). Gottes Wort muß in allererster Linie mit Gottes Wort ausgelegt werden. Eine Lehre ist daher nur dann biblisch und richtig, wenn sie unbedingt mit dem Gesamtzeugnis der Heiligen Schrift übereinstimmt. Bei richtiger Auslegung der Bibel müssen folglich auch auf jeden Fall gewisse Grundregeln beachtet werden, eine wichtige davon betrifft die wörtliche oder sinnbildliche Auslegung. Die Sprache der Bibel ist reich an symbolischen Beschreibungen, Bildern, Namen, Zahlen, Farben und dergleichen. Dies trifft bei dem Buch der Offenbarung in einer besonders umfangreichen Weise zu, was aber nicht dazu verleiten darf, in völliger Verkennung des biblischen Textes alles zu versinnbildlichen und zu vergeistlichen. Um vor solchen Irrtümern bewahrt zu bleiben, gilt es vorbehaltlos folgende Grundregel zu beachten: Wo immer die wörtliche Auslegung einen guten Sinn ergibt, sollte man nicht mit Gewalt versuchen, der Heiligen Schrift eine andere Bedeutung zu geben, sonst ist das Ergebnis meistens ein Unsinn. Gemeinde bedeutet Gemeinde, Israel bedeutet Israel, Lamm bedeutet Lamm, Sonne bedeutet Sonne u.s.w., es sei denn, daß der Zusammenhang im Text, der Aufbau oder die Gesamtlehre der Bibel klar darauf hinweisen, daß es sich um eine symbolische Beschreibung handelt. In solchen Fällen ist es die Aufgabe des Auslegers, im zusammenhängenden Text, im Aufbau des betreffenden Bibelbuches und in anderen Parallelstellen der Schrift die wahre Bedeutung des Symbols festzustellen. Wenn man dieses beachtet, ist es in den meisten Fällen nicht allzu schwer, die richtige Erklärung zu finden. Demnach ist zum Beispiel das „Lamm“ in Offenbarung, Kapitel 5, Verse 6-13, unmißverständlich eine symbolische Darstellung Jesu Christi. Wenn der Ausleger nach obiger Regel die wahre Bedeutung des Symbols nicht ermitteln kann, sollte er sich davor hüten, seine eigene Meinung als Auslegung zu bewerten. Da ist eine Meinung gerade so viel oder so wenig wert wie die andere. Das „Lamm“, um bei obigem Beispiel zu bleiben, kann dann irgend etwas repräsentieren: eine Person, ein Volk, einen Gegenstand und anderes mehr. Es ist auch selbstverständlich, daß eine Auslegung nie den Anspruch erheben kann, mit dem biblischen Text gleichwertig zu sein. Bei allem Bemühen um eine vom biblischen Standpunkt her richtige Auslegung, ist ein menschlicher Fehler trotzdem nie ganz auszuschließen. Darauf hat der Apostel Paulus schon zu seiner Zeit hingewiesen: Die Liebe höret nimmer auf, so doch die Weissagungen aufhören werden und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser Weissagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. (1. Kor. 13, 8-10). Zur rechten Auslegung der Heiligen Schrift bedarf es ebenso der entsprechenden Gabe, damit keine Ungereimtheiten entstehen und das Ganze sinnvoll sein soll: Es sind mancherlei Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind mancherlei Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind mancherlei Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirket alles in allen. In einem jeglichen offenbaren sich die Gaben des Geistes zu gemeinem Nutzen. (1. Kor. 12, 4-7). Laß nicht außer acht die Gabe in dir, die dir gegeben ist durch Weissagung mit Handauflegung der Ältesten. Dies laß deine Sorge sein, damit gehe um, auf daß dein Zunehmen allen offenbar werde. Hab acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stücken. Denn wenn du solches tust, wirst du dich selbst retten und die dich hören. (1. Tim. 4, 14-16). Dazu bleibt zu bemerken, daß ich am Freitag, dem 23. März 1979, durch Buße und Bekehrung zum Glauben an Jesus Christus gekommen bin. Bei meiner etwas späteren Taufe durch Pastor Arnold Baum (†), Königswinter, der nun die entsprechende Gabe als erster und damals einziger bei mir erkannt hatte, wurde ich danach durch ihn und den Gemeindeleiter zum Dienst am prophetischen Wort in der Gemeinde eingesegnet. Es geschah demnach, wie oben erwähnt, durch Handauflegung der Ältesten. Bei der Bearbeitung des biblischen Textes der Offenbarung habe ich hier versucht, ein komplettes Zukunftsbild zu erstellen durch Hinzunahme von Prophetien aus dem Alten und Neuen Testament. Von den 404 Versen der Offenbarung enthalten mindestens 278 Verse einen direkten Hinweis auf das Alte Testament. Daher ist es wichtig, einen Bezug zum ganzen Buch der Bibel zu haben, weil letztlich alle Aussagen irgendwie prophetischen Inhalts sind. Die Bibelstellen werden vorwiegend nach dem Luthertext zitiert, und zwar nach der revidierten Fassung, die für das Neue Testament 1956 und für das Alte Testament 1964 abgeschlossen wurde. Diese Übersetzung der Bibel ist die mir geläufigste, da ich seit meiner Bekehrung hauptsächlich darin gelesen und gearbeitet habe. Luther schuf damals eine zwar nicht streng wörtliche, dafür aber klare und dennoch urtextgemäße Übersetzung, wobei er sich weitgehend um Allgemeinverständlichkeit bemühte. Er legte Wert auf einen schwingenden Rhythmus und einen melodiösen Satzbau. Zusätzlich verhalf der Stabreim dem Bibelwort von Luthers Übersetzung zu einer erheblich besseren Einprägsamkeit, als dies bei anderen Übersetzungen der Fall war. Dadurch wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, so den biblischen Text in Predigt und Katechese (= Glaubensunterweisung) eingehend zu vermitteln. Diese Einprägsamkeit der Luther- Übersetzung ist bis heute unübertroffen, was auch viele Bibelleser bestätigen. Deshalb war es mir möglich, im Laufe der Jahre etliche Bibelstellen auswendig zu lernen, obwohl ich nicht sonderlich dafür begabt zu sein scheine. Im Vergleich mit dem älteren Luthertext von 1914 sind in der von mir benutzten neueren Übersetzung auch einige Wörter in Anlehnung an den Grundtext geändert: statt „Stuhl“ wird Thron (vom griechischen „VonwrJ = thronos“) verwendet, statt „Heiden“ wird oft Nationen oder Völker (von „VonJe = ethnos“) gebraucht. Falls erforderlich, wird darauf besonders hingewiesen. Andere Bibelübersetzungen sind nur manchmal mit den üblichen Abkürzungen gekennzeichnet, wie z. B.: (Elbf.) = Elberfelder Übersetzung, ansonsten jedoch immer ganz ausgeschrieben, auch des besseren Verständnisses wegen. Biblische Eigennamen und Ortsbezeichnungen sind deshalb in der früher ganz allgemein üblichen Schreibweise wiedergegeben und, wo es angebracht erschien, dahingehend abgeändert worden. So wird in diesem Buch z. B. für die jetzt gebräuchliche Form „Passa“ immer das Wort „Passah“ geschrieben, was der hebräischen Bezeichnung „Pessach“ auch näherkommt. Auf Griechisch heißt dieses Fest „acsap = pas·cha“, dies dann noch zur Ergänzung. In einigen Fällen wurde auch eine „konkordante“ Übersetzung zitiert. Dazu eine grundsätzliche Erklärung, insbesondere für den weniger erfahrenen Bibelleser. Gottes Wort ist der kostbarste Besitz der ganzen Menschheit. Wie unbedeutend sind doch alle Schätze dieser Welt im Vergleich dazu! Sie reichen nicht im entferntesten heran an den Reichtum, den uns die Erkenntnis seiner Gedanken und die rechte Würdigung seiner Liebe einbringt; denn Gott selbst enthüllt sich in der Heiligen Schrift um unseretwillen. Sein inspiriertes Wort läßt uns seine Herrlichkeit und unsere Nichtigkeit ahnen und zeigt uns den Weg zu seinem Vaterherzen. Ist es nicht Zweck und Ziel aller Schöpfung und aller Offenbarung, uns zur Erkenntnis Gottes zu führen? Es ist daher eine der vornehmsten Aufgaben, die man sich stellen kann, Gottes große Gabe aller Welt anzubieten, und zwar in ihrer ursprünglichen Kostbarkeit, Reinheit und Kraft. Die konkordante Methodik hat bei der Übersetzung neue Wege beschritten, um diesem Ziele näherzukommen. Nie wird man es ganz erreichen; denn alles Menschenwerk, auch alle Schriftübersetzung, bleibt unvollkommen und mangelhaft, weil die eigene Meinung über die Bedeutung eines Wortes in alten, heute nicht mehr gesprochenen Sprachen, sich nicht ganz ausschalten läßt. Kein Mensch kann die wunderbare Botschaft des Wortes Gottes völlig verstehen oder alle Tiefen desselben ausschöpfen. Nie werden wir in diesem Leben dahin gelangen, daß es kein neues Licht, keine noch ungehobenen Schätze mehr für uns birgt. Und weil man göttliche Wahrheiten nur so weit in anderen Sprachen wiedergeben kann, wie man sie selbst ergriffen hat, wird keine Übersetzung vollkommen sein. Die Verfasser z. B. der Schriften des Neuen Testamentes bedienten sich der damaligen Amts- und Umgangssprache; sie wird „hniok = koiné“ genannt, weil sie allen Völkern „gemeinsam“ war, die um das Mittelmeer herum wohnten oder nach dorthin orientiert waren. Während Matthäus und Markus mehr das volkstümliche Griechisch ihrer Tage schrieben, im Gegensatz zu den gewählteren Ausdrucksformen etwa bei Lukas und auch Paulus, so wird ihr Stil zwar gelegentlich vom Hebräischen her beeinflußt; aber keiner von ihnen benutzte sprachlich veraltete Ausdrücke, um etwa dadurch seiner Botschaft ein würdigeres Gewand zu verleihen. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß nach Papias, einem Schüler des Johannes, Bischof in Hierapolis in Kleinasien (um 130 n. Chr.), Matthäus zuerst in hebräischer Sprache die Worte Jesu zusammengestellt hat und etwas später sei dann die Übersetzung in das Griechische erfolgt. Irenäus, Bischof von Lyon, Kirchenvater (140-202 n. Chr.), der ein Schüler des Papias war, bestätigte

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Brockhaus Verlag, Wuppertal) heißt es dazu: Manchmal wird zunächst von einem E. (Engel, Anm.) Mathematiker Claudius Ptolemäus (Ptolemaeus), der in Ptolemais um 100 n. Chr. geboren wurde. 4.8.1903, hinfort alle Entdeckungen der modernen Wissenschaft, die von der Kirche nicht gebilligt
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