Stiens· Ferdinand Piech Rita Stiens Ferdinand Piech Der Auto-Macher GABLER Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Stiens, Rita: Ferdinand Piech - der Auto-Macher I Rita Stiens. - Wiesbaden : Gabler, 1999 ISBN-13:978-3-322-82268-0 e-ISBN-13:978-3-322-82267-3 001: 10.1007/978-3-322-82267-3 AIle Rechte vorbehalten © Betriebswirtschaftlicheryerlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1999 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1999 Lektorat: Jens Schadendorf Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation GmbH. Das Werk einschlieBlichaller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags un zulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfhltigun gen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeiche rung und Verarbeitung in elektronischen System en. www.gabler.de Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Verbreitung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die EinschweiB folie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk.berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinile der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Umschlaggestaltung: Schrimpf und Partner, Wiesbaden Satz: FROMM t1ediaDesign GmbH, Selters/Ts. ISBN-13: 978-3-322-82268-0 Inhalt Vorwort 9 Eine schillernde Personlichkeit _____________ 11 DerEnkel ___________________ __ 17 "Ich flihle mich VW verpflichtet" ____________ 20 "Am besten, man sperrt ihnmit Papier und Bleistift ein" 27 "Es war eine verschworene, hochqualifizierte Gemeinschaft" ____ 32 "Er sah das Schlittgut als Sitz der VW-Konzernleitung an" _____ 35 ,,30 Jahre Trainingscenter Familie" ____________ 39 "Die absolute Emotion ist der 18-Zylinder-Bugatti" _______ 45 Der Erbe _____________________ 51 "Volkswagen ist ja sozusagen die Wiege" 54 "Flint Jahre Piech taten VW nur gut" 59 "Ferdinand Piechs Laufbahn ist seine Sache" _________ 64 "Die Porsches und die Piechs, die konnen sich nicht riechen" 67 Der Techniker 77 "Aerodynamik, Leichtbau und gute Motoren" _________ 81 "Wir sind in einer Vorreiterposition" ____________ 84 "Die aerodynamisch glinstigste Serienlimousine der Welt" _____ 87 "Von ahnlicher Tragweite wie vor Jahren die Aerodynamik" ____ 91 5 "Keiner auBer Audi hat sich getraut, einen Diesel mit Direkteinspritzung zu entwickeln" 95 "Ich habe gesagt, daB wir weiter nach oben wollen" 97 "SpitzenprodukteinjederAutomobilklasse" 99 "Urn die Autos herum bauen wir eine echte Vielfalt" 104 Der Manager 111 "Oberhaupt kein Verstandnis habe ich ... " 112 ..Ich habe denTanker Volkswagen urn 180 Grad wenden mussen" 115 " ... die menschlichen Verletzungen auf der anderen Seite unterschatzt" 119 "Die anderen sollen sich den Kopf daruber zerbrechen, was er meint" 122 "Der Mehrverdiener verdient mehr, urn mehr zu leisten" 123 "Wenn jetzt einFehler auftritti machen wir einen so enormen Druck ... " 126 "Und ich weiB, wen ich in absehbarer Zeit nicht mehr brauche" 129 "Ich lie be es, zwei Marken gegeneinander laufen zu lassen" 133 "Wenn jemand sein Ego uber das Wohl der Firma stellt, dann bin ich hart und grausam" 135 Exkurs: VolksVl/agen und Piech im Spannungsfeld zwischen VW-Nazi-Vergangenheit und Zukunft 139 Der Visionar 153 "Weniger zu horen, weniger zu sehen, weniger zu riechen" 154 "Aluminium, Magnesium und recycelbare Kunststoffe sind im Vorteil" 157 "Fiala haben wir nichts gesagt, aber Piech wuBte Bescheid" 159 "Der Konzemengagiert sich gewaltig an der Fertigstellung von Leitsystemen" 164 6 Inha~ Der Global Player _________________ 167 "Eine Ehe zwischen ScanKl und Volvo ist so wahrscheinlich wie eine Fusion von Volkswagen und Opel" _________ 169 acht Pkw-Marken - plus minus einer - und ein bis maximal ,,000 drei Nutzfahrzeugmarken" ____' --__________ 172 "Luxus schafft Identiti:it Luxus trifft die Herzen 000 der Menschen" 175 "Autos werden mehr und mehr zum Ausdruck des eigenen Lebensstils" _______________ 178 daB eine Produktion von sechs Millionen Autos und ,,000 eine Umsatzrendite von 6,5 Prozent in Sicht ist" ________ 181 Literatur- und Quellenverzeichnis ____________ 185 Dokumentenanhang _________________ 197 Die Autorin ________________~ ___ 205 Inhalt 7 Vorwort O iese Karriere-Biographie des Volkswagen-Konzernchefs Dr. Ferdinand Piech ist nicht autorisiert. Ich hatte Herrn Dr. Piech gerne mit einer Reihe von Fragen und Fakten konfrontiert, urn ihm Gelegenheit zu geben, zu Lebenssituationen, Entscheidungen und Positionen, die er bezog, aus fUhrlicher Stellung zu nehmen. Bereits ·im August 1998 hatte der Gabler Verlag den Volkswagen-Kommunikations-Vorsta:nd Dr. Klaus Kocks Uber das Buch-Vorhaben informiert, urn Kooperation gebeten und ein Expose ubermittelt. Eine Antwort kam erst im FrUhjahr 1999. "Seit vier Monaten", schrieb der Verlag Herrn Dr. Kocks Mitte Dezember 1998, "hatten wir mehrere Male telefonisch Kontakt mit Herrn Rippholz, der uns mitteilte, daB eine Entscheidung von Ihrer bzw. von Herrn Dr. Piechs Seite unmit telbar bevorstUnde. Bitte haben Sie Verstandnis dafUr, daB wir nun eine zU gige Entscheidung brauchen, urn das Vorankommen unseres Projektes nicht zu gefahrden." Bis Mitte Januar 1999, dem vom Verlag genannten Termin, erfolgte keine Reaktion aus Wolfsburg. Erst im Marz - sieben Monate nach der ersten Kontaktaufnahme - kam ein definitives Nein, zusammen mit der Infor mation, Volkswagen arbeite schon mit einem anderen Verlag an einem Buch, und das Projekt sei bereits weit gediehen. So sprechen denn nun die recherchierten Fakten und die Gesprache, die ich zur Person wie zur Arbeit Ferdinand Piechs gefuhrt habe, fUr sich. Ich denke, daB es trotzdem gelungen ist, das in der Offendichkeit nur sehr grobkornige Bild dieses schweigsamen, machtbewuBten und leistungsbe sessenen Auto-Machers urn neue, interessante Facetten zu bereichern. Die Personlichkeit und die Karriere eines Menschen auszuloten, angemes sen darzustellen bzw. sich kritisch damit auseinanderzusetzen, ist eine stan dige Gratwanderung. Auch Fakten sprechen keine objektive Sprache und jede Auswahl ist - auch - subjektiv. Ich danke allen, die mir mit Ge sprachen und Informationen sowie mit Rat und Tat geholfen haben, aus zuwahlen und abzuwagen, Grenzen auszuloten und Grenzen zu ziehen. Der Psychologe und Heidelberger Professor Dr. Theo KlauB war mir ein wich- 9 tiger Gesprachspartner, urn die besondere Personlichkeit Ferdinand Piechs aus der Perspektive der Familiendynamik und aus seiner individuellen Ent wicklungslogik heraus zu ergrlinden. Mein besonderer Dank gilt Herm Diplomingenieur Richard van Basshuy sen fur seine Unterstlitzung, einen Teil der in Ferdinand Piechs Ingolstad ter Jahren bei Audi geleisteten Entwicklungsarbeit zu wlirdigen. Richard van Basshuysen ist heute Herausgeber der Fachpublikationen ATZ (Auto mobiltechnische Zeitschrift) und MTZ (Motortechnische Zeitschrift). Er war lange Jahre Entwicklungschef bei Audi und so mit ein enger Mitarbei ter Ferdinand Piechs .. Ein Dankeschon geht zudem an Barbara KlauB, die mit Sorgfalt und Ge duld die Recherche begleitet, Fakten gesichtet, sortiert und liberprlift hat. Bedanken mochte ich mich auBerdem bei Frank Zunker, ohne dessen kompetenteund verstandnisvolle Hilfe es mir nicht gelungen ware, dieses Buch zu schreiben. Besonders hervorheben mochte ich das Engagement des Gabler Verlages und meines Lektors Jens Schadendorf, von dem die Idee zu dieser Karriere Biographie stammt. Ich bedanke mich fur seine konzeptionelle Arbeit und die engagierte Unterstlitzung, mit der er dieses Buch begleitet hat. HamburglNyim (Ungarn), RITA STIENS im August 1999 10 Vorwort Eine schillernde Personlichkeit F erdinand Piech, 1937 in Wien geboren, ist seit 1993 Vorstandsvorsit zender der Volkswagen AG und Herr uber knapp 300 000 Mitarbeiter an 38 Standorten der Erde. Er ist auf Erfolg programmiert. Er hat Erfolg. Und doch: An keinem anderen deutschen Spitzenmanager scheiden sich die Geister so sehr wie an ihm, keinen anderen umgibt eine vergleichbare Aura von Macht und Ehrgeiz. Die Schlagzeilen, fUr die Ferdinand Piech seit Jah ren sorgt, sind das Spiegelbild einer Personlichkeit, die fasziniert und pro voziert: Das erste Serien-Drei-Liter-Auto der Welt, die glaserne Manufak tur in Dresden, die L6pez-Affare und die spektakulare Ubernahme von Rolls Royce markieren nur einige Facetten einer augergewohnlichen und aufsehenerregenden Karriere. Die Medienprasenz trUgt allerdings. Ferdinand Piech ist schweigsam und verschlossen, er tritt selten offentlich auf, und wenn er es tut, gibt er kaum etwas von sich preis. Was treibt diesen leistungsversessenen, machtbewug ten Leader und genialen Ingenieur? Was hat er erreicht? Wohin fuhrt sein neuer Volkswagen-Kurs? Was macht seine Personlichkeit aus? Der Enkel des legendaren Autokonstrukteurs und Kafer-Erfinders Ferdi nand Porsche ist Erbe eines Milliardenvermogens und eines nicht weniger grogen Mythos. Mit Volkswagen begann und von Volkswagen kam, was den Porsche-Piech-Clan in Deutschland und Osterreich zu einem ein flugreichen Familienimperium wachs en lieK Achtundvierzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelangt mit Ferdinand Piech erneut ein Mitglied der Familie an die Spitze des Wolfsburger Unternehmens - nach dem Grogvater Ferdinand Porsche, dem GrUndungsmotor des VW-Werks, und Anton Piech, dem Vater. Ferdinand Piech wird als Konzernchefberufen, als fur Europas grogten Au tomobilkonzern nichts Geringeres auf dem Spiel steht als die Zukunft. Er ist der Mann der Stun de: ein leidenschaftlicher und innovativer Techniker, vorwartsgewandt, unabhangig und auf Sieg programmiert. Er ist genau der Hardliner, der gebraucht wird, urn den angeschlagenen Dinosaurier Volks wagen von Grund auf zu sanieren. 11 Kein anderer Manager in Deutschland hat ein GrofSunternehmen in einem solchen MafSe herausgefordert und gef()rdert, wie es Ferdinand Piech seit seinem Arrttsantritt in Wolfsburg tat - und noch immer tut. Der Konzern chef modernisierte .d ie Entwicklungs- und Produktionsprozesse sowie die Unternehmenskultur und betreibt eine atemberaubende Marken- und Mo dellstrategie. Nach sechs Jahren Piech-Herrschaft empfiehlt sich Volkswa gen zum Ende des zweiten Jahrtausends als Global Player, der selbstbewufSt nach einer Spitzenposition im Weltmarkt strebt. Ferdinand Piech will "aufs Treppchen" - als drittgrofSter Automobilhersteller der Welt. Was treibt diesen Mann? Sein unbandiger Ehrgeiz, seine Selbstbezogenheit, die soziale UnangepafStheit, sein ausgepragtes MifStrauen und die Selbst verstandlichkeit, mit der er sich als sein eigenerKosmos und MafSstab der Dinge versteht,provozieren und polarisieren. Wenn der Volkswagen-Fir menjet zur Test-Abnahme in Algerien, Nord-Finnland oder Slidafrika ein schwebt, steht irgendwo im Land eine Crew unter H()chspannung: Etwa 35 Autos mlissen ihre Feuerprobe bestehen, wenn der Chef und sein eng ster Stab flir eine Woche zur AbschlufSprlifung anreisen. Nichts charakteri siert Ferdinand Piech, seine Arbeitsweise und seinen Flihrungsstil, seine Einstellung und seine Personlichkeit mehr als diese Test-Klausuren, die kein Ausweichen und·kein Entrinnen zulassen. Es wird gefahren und gefahren - unter hartesten Bedingungen -, von frlih am Morgen bis spat in den Abend. Ferdinand Piech, der Perfektionist, kennt keine Gnade. Jedes Detail steht auf dem Prlifstand, und liber jedem Verantwordichen schwebt das Damoklesschwert der abendlichen Runde, wenn der Chef liber allen und allem zu Gericht sitzt. Wer falIt durch, weil das Fahrzeugdem Piech-Test nicht standhalt? Wer besteht? So leger die At mosphare bei den Abendbesprechungen auch anmutet - im heifSen Sliden am Swimming-Pool,im kalten Norden am Kamin - die Ansprliche Ferdi nand Piechsan Perfektion, Qualitat, Kompetenz und Konzentration sind absolut. Leistung ist seine Lebensmaxime, der Beste zu seinder Lebensan trieb, Kampfsein Lebenselixier. Dieses Buch geht den Pragungen und der Karriere eines Mannes nach, der sich und andere von Erfolg zu Erfolg peitscht - und die MefSlatte immer wieder hoher legt. Die Kapitel "Der Enkel" und "Der Erbe" bilden den Auftakt, denn die besondere - und besonders umstrittene - Personlichkeit Ferdinand Piechs erklart sich nur aus dem Kontextdes Familiehkosmos, in dem er aufgewachsen und verwurzelt ist. Geld, Macht, EinflufS und Ehr geiz sind die lebensbestimmenden Faktoren. Der Familienverbund, wie 12 Eine schillernde Personlichkeit
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