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Familiengründung und -erweiterung in Partnerschaften: Statistische Modellierung von Entscheidungsprozessen PDF

222 Pages·2009·0.862 MB·German
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Monika Pavetic Familiengründung und -erweiterung in Partnerschaften Monika Pavetic Familiengründung und -erweiterung in Partnerschaften Statistische Modellierung von Entscheidungsprozessen Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Zugl.:Duisburg-Essen,Univ.,Diss.,16.12.2008,Originaltitel: Statistische Modellierung von Entscheidungsprozessen zur Familiengründung und -erweiterung in Partnerschaften 1.Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2009 Lektorat:Katrin Emmerich /Sabine Schöller VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Rosch-Buch,Scheßlitz Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-16880-7 Danksagung Die vorliegende Arbeit entstand während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Methoden der empirischen Sozialforschung und Sta- tistik des Instituts für Soziologie und wurde im August 2008 vom Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen als Dissertation an- genommen. Zuallererst möchte ich mich bei meiner Doktormutter Prof. Dr. Petra Stein bedanken, die mir zentrale Impulse sowie wertvolle fachliche Anregungen und Hinweise gab. Darüber hinaus stellte sie mir während meiner Tätigkeit am Lehr- stuhl den nötigen Freiraum zur Verfügung, der es mir ermöglichte, die vorlie- gende Arbeit in einer adäquaten Zeit zu realisieren. Prof. Dr. Frank Faulbaum danke ich für seine Bereitschaft, das Zweitgutachten zu dieser Arbeit zu erstel- len, Prof. Dr. Hans J. Hummell für die Übernahme des Vorsitzes der Prüfungs- kommission. Auch bei meinen (ehemaligen) Kollegen am Institut für Soziologie, allen voran Dr. Iris Leim und den Teilnehmern des Doktorandenkolloquiums, möchte ich mich an dieser Stelle nicht nur für den fachlichen Austausch, sondern auch für die sehr kollegiale Arbeitsatmosphäre, bedanken. Ferner danke ich Katrin Prinzen, die meine Arbeit als studentische Hilfskraft unterstützt hat. Schließlich möchte ich mich bei meinen Eltern Miroslava und Dragutin und meinen Geschwistern Brigitte und Miro sowie meinen langjährigen Freunden, insbesondere Sonja Becker, Catrin Knobloch, Dieter Schenk und Sabine Siemes, für das stete Verständnis und den Rückhalt bedanken. Meinem Freund und Part- ner Alexander Kocks gebührt besonderer Dank für seine mannigfaltigen Unter- stützungen und immerwährenden Ermutigungen. Dank gilt auch allen anderen, die meine Promotionsphase begleitet haben, hier jedoch nicht namentlich genannt wurden. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung.......................................................................................................9 1.1 Thema und Fragestellung........................................................................9 1.2 Theoretischer und methodischer Ansatz...............................................10 1.3 Aufbau der Arbeit.................................................................................15 2 Theoretische Grundlagen...........................................................................17 2.1 Kinderwunsch und generatives Verhalten.............................................17 2.1.1 Kinderwunsch und generatives Verhalten auf Individualebene..18 2.1.2 Kinderwunsch und generatives Verhalten auf Paarebene...........22 2.1.3 Erklärungsansätze zur Paarinterdependenz.................................24 2.2 Determinanten des Kinderwunsches und generativen Verhaltens.........31 2.2.1 Sozioökonomische Determinanten..............................................35 2.2.2 Soziologische Determinanten.....................................................45 2.2.3 Sozialpsychologische Determinanten.........................................46 2.2.4 Resümee......................................................................................51 3 Statistische Modellierungsstrategien und Datenbasen.............................53 3.1 Statistische Modellierung von generativen Entscheidungen.................53 3.2 Forschungsmethodische Vorgehensweise der Arbeit............................60 3.3 Die Datengrundlage..............................................................................61 4 Modellierung des Familiengründungsprozesses.......................................67 4.1 Auswahl und Beschreibung der Modellvariablen.................................69 4.1.1 Messung der endogenen latenten Variablen................................69 4.1.2 Die exogenen manifesten Variablen...........................................73 4.1.2.1 Auswahl der exogenen manifesten Variablen................73 4.1.2.2 Vermutete Einschlussnahme der exogenen manifesten Variablen.......................................................................75 4.1.2.3 Messung der exogenen manifesten Variablen...............77 8 Inhaltsverzeichnis 4.2 Spezifikation des inhaltlichen Modells.................................................86 4.3 Das simultane Strukturgleichungssystem..............................................87 4.3.1 Identifikationsproblematik..........................................................91 4.3.2 Schätzung der Parameter.............................................................98 4.3.3 Restriktionen in den Strukturparametern..................................100 4.4 Überprüfung der Modellanpassung.....................................................108 4.5 Interpretation der Ergebnisse..............................................................113 4.6 Resümee..............................................................................................128 5 Multi-Decision-Modellierung des Familiengründungsprozesses und des Erwerbsverhaltens der Frau..............................................................131 5.1 Messung der endogenen latenten Variable Erwerbsverhalten der Frau...............................................................................................133 5.2 Überprüfung der Modellanpassung zum Erwerbsverhalten der Frau..136 5.3 Interpretation der Ergebnisse..............................................................139 5.4 Resümee..............................................................................................143 5.5 Das simultane Strukturgleichungssystem............................................144 5.5.1 Restriktionen in den Strukturparametern..................................147 5.6 Überprüfung der Modellanpassung zum Familiengründungsprozess und Erwerbsverhalten der Frau...........................................................150 5.7 Interpretation der Ergebnisse..............................................................152 5.8 Resümee..............................................................................................156 6 Multi-Wave-Modellierung des Familienerweiterungsprozesses...........159 6.1 Messung der endogenen latenten Variablen........................................162 6.2 Das simultane Strukturgleichungssystem............................................168 6.2.1 Restriktionen in den Strukturparametern..................................175 6.3 Überprüfung der Modellanpassung.....................................................182 6.4 Interpretation der Ergebnisse..............................................................185 6.5 Resümee..............................................................................................197 7 Schlussbetrachtung...................................................................................201 Literaturverzeichnis.......................................................................................207 1 Einleitung 1.1 Thema und Fragestellung Die vorliegende Untersuchung ist durch die Frage angeleitet, welche Faktoren die Entscheidung für oder gegen ein (weiteres) Kind determinieren. Damit greift die Arbeit ein Thema auf, das im Zuge der Diskussion um den demographischen Wandel erheblich an Relevanz gewonnen hat. Denn seit Mitte der 1960er Jahre ist ein deutlicher Rückgang der durchschnittlichen endgültigen Kinderzahl in vielen Industrienationen zu beobachten. Dabei gehört Deutschland zu den Län- dern, die im europäischen Vergleich eine konstant sehr niedrige Geburtenrate aufweisen. Um das Forschungsfeld Familiengründung und Familienerweiterung als Teil familialer Strukturveränderungen kumulieren verschiedene gesellschaft- liche Problemstellungen, wobei der beobachteten Zunahme dauerhafter Kinder- losigkeit und der Abnahme höherer Kinderzahlen ein hoher Stellenwert in der Auseinandersetzung zukommt. Entsprechend existiert eine Vielzahl von Forschungsarbeiten, die sich neben den gesamtgesellschaftlichen Konsequenzen, die aus dem veränderten Geburten- verhalten resultieren, mit den Ursachen für den Geburtenrückgang beschäftigt. Dabei zeigt sich zunächst, dass die niedrige Geburtenrate Deutschlands im We- sentlichen auf die Unterrepräsentanz von Familien mit mindestens drei Kindern zurückzuführen ist und weniger auf das Phänomen Kinderlosigkeit, der trotz ihres zu beobachtenden Anstiegs nur eine marginale Bedeutung für das Absinken der Geburtenrate zukommt (vgl. Allmendinger et al. 2006: 19). Für beide Ent- wicklungen stellt sich dessen ungeachtet die Frage nach ihren Bedingungen. Die Realisierung niedrigerer Kinderzahlen sowie die Nicht-Realisierung von Elternschaft im Lebenslauf werden insbesondere mit Aufschubprozessen in Verbindung gebracht, die sich durch eine Vielzahl von in der Forschung heran- gezogenen Faktoren erklären lassen. Dabei zeigen sich auch auf Ebene des Kin- derwunsches als Substitut für die generative Verhaltensintention bzw. -motivati- on Veränderungsprozesse, die ebenfalls als Begründung für den Geburtenrück- gang herangezogen werden (vgl. von Rosenstiel et al. 1984: 31). Mitunter wird darüber ein Bedeutungsverlust der Familie diagnostiziert, der einen zukünftigen Anstieg der Geburtenrate unwahrscheinlich erscheinen lässt. Gleichsam zeigen sich hinsichtlich der gewünschten Kinderzahl sowie gewollter Kinderlosigkeit 10 1 Einleitung deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede (vgl. Langness et al. 2006: 52ff.), die eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem intendierten sowie fakti- schen Geburtenverhalten von Frau und Mann erfordern. Da allerdings die Ent- scheidung zur Geburt eines (weiteren) Kindes zumeist nicht individuell sondern im Kontext einer Partnerschaft getroffen wird, greift eine ausschließlich indivi- dualzentrierte Betrachtungsweise des Kinderwunsches und des generativen Ver- haltens zu kurz. Denn auf Ebene der (ehelichen) Paarbeziehung lassen sich keine rückläufige Familiengründungsbereitschaft und ebenso keine Zunahme dauerhaf- ter Kinderlosigkeit feststellen. Gleichwohl ist aber ein Anstieg in der Nicht- Realisierung höherer Kinderzahlen zu konstatieren, der die Frage aufwirft, wel- cher Stellenwert den Kinderwünschen beider Partner zukommt. Dabei ist insbe- sondere von Bedeutung, inwieweit die mit dem generativen Verhalten in Zu- sammenhang stehenden Aufschubprozesse bereits in der generativen Verhaltens- intention angelegt sind. So ist der Ausgangspunkt dieser Arbeit die Annahme, dass der Zeitpunkt der Entscheidung für oder gegen ein (weiteres) Kind nicht ohne Betrachtung des gewünschten Zeitpunktes einer Familiengründung und -erweiterung von Frau und Mann im Kontext einer Partnerschaft erklärt werden kann. Die Arbeit folgt damit explizit einer dyadischen Betrachtungsweise generativer Entscheidungen bei gleichzeitiger Differenzierung danach, ob der Übergang in die Erst- oder weitere Elternschaft vollzogen wird. Entlang der simultanen Betrachtung der individuellen Verhaltensintentionen beider Partner und des generativen Verhal- tens des Paares ist das Ziel der Arbeit, den innerpartnerschaftlichen Entschei- dungsprozess, dessen Ergebnis die (Nicht-)Realisierung des intendierten Zeit- punkts von Elternschaft darstellt, in seiner Komplexität abzubilden. Dabei sind zugleich jene Faktoren zu identifizieren, die sowohl für den individuellen Kin- derwunsch als auch für die Entscheidung des Paares relevant sind. Das in dieser Arbeit zur Anwendung kommende Entscheidungsmodell integriert zentrale Er- kenntnisse der Fertilitätsforschung und versucht bisherige Forschungsdesiderate zu überwinden, indem die verschiedenen, für den Entscheidungsprozess zur Fa- miliengründung und -erweiterung in Partnerschaften relevanten, Ebenen simul- tan betrachtet werden. 1.2 Theoretischer und methodischer Ansatz Die meisten Untersuchungen zum generativen Verhalten bzw. zur Familiengrün- dung und -erweiterung stellen Lebenslaufanalysen dar, die vornehmlich das Ge- burtenverhalten der Frau fokussieren. So ist die Erkenntnislage zum Geburten- verhalten der Frau einschließlich dem Verzicht sowie Aufschub von Elternschaft 1.2 Theoretischer und methodischer Ansatz 11 wesentlich fundierter als zum generativen Verhalten des Mannes. Diese einseitig individualzentrierte Betrachtungsweise wird insbesondere damit begründet, dass die mit der Bildungsexpansion gestiegene Erwerbsbeteiligung der Frau mit Ver- einbarkeitsproblematiken bezüglich Familie und Beruf einhergehe, die den Ab- wägungsprozess von Elternschaft komplexer gestalte als für den Mann. Daraus abgeleitet wird angenommen, dass sich das reduzierte Geburtenverhalten auf der Grundlage relevanter Merkmale der Frau hinreichend erklären ließe. Allerdings verdeutlichen die wenigen Studien zum Übergang in die Vaterschaft, dass die individuellen Rahmenbedingungen des Mannes wie etwa verlängerte Ausbil- dungsphasen, erwerbsbiographische Diskontinuitäten und Unsicherheiten sein generatives Verhalten mitbestimmen und damit ebenfalls einen Erklärungsbei- trag zum beobachteten Wandel im Geburtenverhalten leisten (z.B. Schmitt 2004a; Tölke 2004; Tölke/Diewald 2002, 2003). Darüber hinaus existieren nur wenige Untersuchungen auf der Paarebene, d.h. Studien, die die Merkmale von Frau und Mann im Kontext einer Partner- schaft simultan betrachten (vgl. z.B. Andersson et al. 2005; Klein 2003; Kurz 2005; Schmitt 2004b; Sørenson 1989; Yang 1993). Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass die individuellen Rahmenbedingungen bzw. Lebenssituatio- nen beider Partner zur Erklärung von Elternschaft beitragen und daher nicht vernachlässigbar sind. Zudem bestätigt sich im Rahmen dieser Forschungsper- spektive die Bedeutsamkeit der Berücksichtigung von partnerschaftsbezogenen Merkmalen bzw. Kontextmerkmalen des Paares wie etwa die Partnerschaftsdau- er. Die aus der Lebenslaufanalyse gewonnenen Erkenntnisse sind daher nur ein- geschränkt aussagekräftig. Auch liegen bisher nur wenige Forschungsarbeiten vor, die sich mit der in- tentionalen Ebene des generativen Verhaltens sowie den möglichen Bedingungs- zusammenhängen für seine Ausprägung beschäftigen (vgl. z.B. Eckhard/Klein 2006; Klein 2006; Ruckdeschel 2004; Stöbel-Richter 2000). Gleichsam unterer- forscht wie das Thema Vaterschaft gestaltet sich dabei die Befundlage zum Kin- derwunsch des Mannes (vgl. Coleman 2000; Kühler 1989). Ebenso dominiert im Rahmen von Studien zum Zusammenhang zwischen Kinderwunsch und genera- tivem Verhalten eine ausschließliche Betrachtung der Frau. Hier besteht weiter- hin Forschungsbedarf hinsichtlich der Relevanz des männlichen Kinderwunsches für die generative Entscheidung im Kontext einer Partnerschaft (vgl. Kühn 2005). Dies schließt entsprechend ein, dass kaum gesicherte Forschungsergeb- nisse zur relativen Bedeutsamkeit der Kinderwünsche beider Partner existieren. Der simultanen Betrachtung der Kinderwünsche beider Partner kommt au- ßerdem ein großes Gewicht zu, als diese einen Hinweis darauf liefern, wie sich Paare in ihrer Haltung zur Elternschaft wechselseitig beeinflussen und welche Auswirkungen die Paarinterdependenz bzw. soziale Interaktion auf die generati- 12 1 Einleitung ve Entscheidung hat. Die diesbezügliche theoretische sowie empirische Ausei- nandersetzung bleibt bislang fragmentarisch, da auf beiden Ebenen eine indivi- dualzentrierte Betrachtung dominiert. Das Vorliegen einer Paarinterdependenz wird dabei zwar nicht negiert, gleichwohl wird ausschließlich ein innerpartner- schaftlicher Konsens unterstellt. So bleiben mögliche innerpartnerschaftliche Unstimmigkeiten unberücksichtigt. Die vorliegende Arbeit verbindet die verschiedenen für den generativen Entscheidungsprozess relevanten Aspekte. Dies betrifft erstens die relative Be- deutsamkeit der Kinderwünsche beider Partner für die generative Entscheidung, zweitens die wechselseitige Beeinflussung beider Partner im Rahmen des Inter- aktions- bzw. Annäherungsprozesses und drittens die biographischen Kontexte beider Partner, die die Einflussnahme der Individualmerkmale beider Partner sowie partnerschaftsbezogenen Merkmalen auf den individuellen Kinderwunsch sowie auf die des Partners subsumiert. Dieser Gesamtansatz bietet den Vorteil, dass der Einfluss exogener Merkmale beider Partner simultan sowohl in Bezug auf die individuelle Verhaltensintention als auch auf das faktische Verhalten untersucht werden kann. Darüber hinaus erhält man Aufschluss über die Rele- vanz des Partners für den individuellen Kinderwunsch einerseits und für die generative Entscheidung andererseits. Die in die Analysen einbezogenen Merkmale lassen sich entlang verschie- dener - insbesondere sozioökonomischer, soziologischer und sozialpsychologi- scher - Theorieansätze strukturieren. Diese der Arbeit zugrunde liegende For- schungsstrategie, sowohl ökonomische Faktoren, d.h. Informationen zur indivi- duellen Ressourcenausstattung, als auch soziologische Variablen wie Normen bzw. Erwartungen des sozialen Umfeldes und psychologische Merkmale wie Wertorientierungen simultan zu untersuchen, resultiert aus der Erkenntnis, dass der generative Entscheidungsprozess durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Damit wird eine theorieübergreifende Perspektive eingenommen, die Vari- ablen aus verschiedenen Theorietraditionen im Rahmen eines integrativen Erklä- rungsansatzes berücksichtigt. Die statistische Modellierung von generativen Entscheidungen in Partner- schaften gestaltet sich problematisch. Dies betrifft insbesondere die Abbildung des generativen Verhaltens als dyadischen Entscheidungsprozess, der sowohl Konsens als auch Dissens beider Partner auf Ebene der Verhaltensintention um- fasst. Dazu ist es erforderlich, neben den Kinderwünschen beider Partner die individuellen Rahmenbedingungen von Frau und Mann in die Betrachtung mit einzubeziehen und in eine direkte Beziehung zueinander zu stellen. Ferner schließt dies die Berücksichtigung der wechselseitigen Beeinflussung von Frau und Mann sowie der Einflussnahme beider Partner auf die Entscheidung ein. Die

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