ebook img

Fachbereichsbroschüre von 1996 PDF

123 Pages·2014·13.48 MB·German
by  
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Fachbereichsbroschüre von 1996

Liebe Studierende und Interessierte. die Chemie leistet einen unschätzbaren Beitrag zur Lö- Mit der vorliegenden Broschüre stellt sich Ihnen der Fach- sung vieler Probleme unserer Gesellschaft in Bereichen bereich Chemie der FU Berlin in der ganzen Breite und wieGesundheit, Ernährung, Wohnen, Energieversorgung, Vielfalt seiner Forschungs- und Ausbildungsmöglichkei- Verkehrswesen und Umweltschutz. Sie ist der dritt- ten vor. Neben den hauptamtlichen Hochschullehrern kom- wichtigste Industriezweig Deutschlands und damit einer men auch die vielen jungen akademischen Nachwuchs- der essentiellen Pfeiler unseres Wohlstands. Den deut- kräfte (Habilitanden) sowie diverse Funktionsträger zu schen Universitäten obliegt die Verpflichtung für die Aus- Wort. Sie soll Ihnen helfen, ein umfassendes und zuverläs- bildung der Chemiker. Dieser Herausforderung hat sich siges Bild der Gegebenheiten an diesem wichtigen univer- der Fachbereich Chemie der Freien Universität Berlin in sitären Chemiestandort in Deutschland zu gewinnen. Nut- besonderem Maße gestellt. indem er die Ausbildung für zen Sie sie zum Vergleich mit entsprechenden Einrichtun- eine große Studentenzahl auf anerkannt hohem Niveau gen anderer Universitäten, um dann die für Ihre spätere gewährleistet und darüber hinaus in der Grundlagenfor- Zukunft so wichtige Entscheidung zu treffen, wo Sie schung weit überdurchschnittliche Leistungen erbringt. Chemie bzw. Biochemie studieren wollen oder wo Sie Durch einen kontinuierlichen Aktualisierungsprozeß des über ein chemisches oder biochemisches Thema promo- Lehrangebots wird flexibel auf das sich stetig ändernde vieren wollen. Wir laden Sie herzlich ein. uns kennenzu- Anforderungsprofil reagiert, das an unsere Absolventen lernen. gestellt wird. So haben sich die beiden vom Fachbereich angebotenen Studiengänge, Chemie und Biochemie, erst Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Mitgliedern des vor kurzem neue Studienordnungen gegeben, wobei die Fachbereichs für ihre Beiträge zu dieser Broschüre und des Numerus-Clausus Studiengangs Biochemie sogar vom ganz allgemein für ihr Engagement und ihre Kompetenz Stifterverband ausgezeichnet wurde. Unterstützt durch für die Sache der Chemie bedanken. Ihnen ist letztlich die mehrere Berufungen öffnet sich der Fachbereich zuneh- starke Stellung zu verdanken, die die FU-Chemie gegen- mend den Nachbardisziplinen der Chemie und erschließt wärtig im nationalen und internationalen Vergleich be- sich so hochaktuelle Lehr- und Forschungsfelder, was sitzt. nicht zuletzt unseren Absolventen auf dem Arbeitsmarkt zugute kommt. Stellvertretend seien hier die Molekular- und Strukturhiologie, die Medizin sowie die Material- wissenschaften genannt. A.-D. Schlüter, Dekan Fachbereich Chemie, Freie Universität Berlin September 1996 Von oben links nach unten rechts: Institut für Biochemie Limonenstr. 7. 12203 Berlin Institut für Organische Chemie Institut fur Physikalische und Theoretische Chemie Tnkustr. 3. 14195 Berlin Institut für Kristallographie Takustr. 6, 14195 Berlin Institut für Anorganische und Analytische Chemie Fabeckstr. 34-36. I J 195 Berlin Institut für Biochemie - Otto Hahn Bau Thielallee 63. 11 195 Berlin Der Fachbereich in Zahlen und Fakten Zum Fachbereich Chemie der FU gehören insgesamt etwa macht, deren Bedeutung U. a. in zahllosen Vortragsein- 1600 Personen. Davon sind 28 hauptamtliche Professo- ladungen seinen Niederschlag findet. ren, 3 S-Professoren, 7 Honorarprofessoren und 36 apl. Professoren bzw. Privatdozenten, 24 dauerbeschäftigte Bezüglich der Ausbildungsleistung des Fachbereichs sei wissenschaftliche Mitarbeiter (z. B. für Serviceein- insbesondere auf die Absolventenzahlen verwiesen. Im richtungen und im Praktikumsbetrieb), 2 Oberassistenten, Mehrjahresdurchschnitt schließen mehr als 80 Studieren- 9 wissenschaftliche Assistenten, ca. 100 teilzeit- sowie de ihr Chemie- bzw. Biochemiestudium und etwa 80 befristet-beschäftigte wissenschaftliche Mitarbeiter, die Doktoranden ihre Promotion ab. sich z.Z. noch 59 Qualifizierungsstellen, BAT IIa, teilen, 128 sonstige Mitarbeiter (Verwaltung, technische Kräfte, Werkstätten). Diese Mannschaft steht den 614 Chemie- studierenden, 336 Biochemiestudierenden, 93 Lehramts- studierenden, mehr als 300 Promovierenden (Chemiker, Diplomabschlüsse Promotionen Biochemiker, Physiker u.a.m.) mit Rat und Tat zur Seite (Zahlen: WS 95/96). Organisatorisch unterteilt sich der Kalenderjahr Anzahl Kalenderjahr Anzahl Fachbereich in die folgenden Institute: 1 1993 90 1993 84 1994 89 1994 7 8 1995 82 1995 77 Institut für Anorganische und Analytische Chemie (IAAC) Institut für Organische Chemie (IOC) Neben der Ausbildung der Studenten hat sich der Fachbe- reich auch die Förderung des wissenschaftlichen Nach- Institut für Physikalische und Theoretische Che- wuchses auf die Fahnen geschrieben. Im Mehr- mie (IPTC) jahresdurchschnitt habilitieren sich 4-5 junge Wissen- schaftler und Wissenschaftlerinnen, von denen viele an Institut für Kristallographie (IK) andere Hochschulen als Professoren berufen werden. Institut für Biochemie (IBC) Schwerpunkte An den drei Berliner Universitäten (FU, HU, TU) gibt es jeweils einen Fachbereich Chemie. In der gegenwärtig in Deutschland geführten Spardiskussion erscheint dies man- Am Fachbereich Chemie der FU lehren und forschen viele chem Politiker als üppiges "Mehrfachangebot". Die drei renommierte Wissenschaftler, darunter Leibniz-, Dozen- Fachbereiche und der Wissenschaftsrat der Bundesregie- ten- und andere Preisträger. Viele der Professoren haben rung vertreten dagegen die Ansicht, daß dies gemessen am wichtige und verantwortungsvolle Funktionen inne, wie Einzugsbereich von Berlin und der Bedeutung, die diese DFG-Fachgutachter, Gutachter der Alexander-von-Hum- Stadt als Hauptstadt einer der wichtigstenchemienationen boldt-Stiftung, Vorsitz der Bunsengesellschaft, Vorsitz der Welt besitzt, vertretbar und angemessen ist. Natürlich der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Universitätspro- müssen aber die einzelnen Fachbereiche eine vernünftige, fessoren für Chemie (ADUC), Herausgeber wiscenschaft- d. h. einerseits dem vielfältigen Aufgabenspektrum und licher Zeitschriften, Mitglieder wissenschaftlicher Beirä- andererseits den finanziellen Rahmenbedingungen ange- te und Kuratorien usw. Der Fachbereich ist erfolgreich in messene Größe und Ausstattung haben und sich in ihren der Einwerbung von Drittmitteln, was seine herausragen- Forschungs- und Lehrprofilen ergänzen. Deshalb haben de Wissenschafts-Infrastruktur unter Beweis stellt. So sich die einzelnen Fachbereiche Schwerpunkte gegeben. sind zwei Sonderforschungsbereiche mit Sprecherfunktion Die FU (s. Tabelle) hat den Schwerpunkt Biochemie sogar angesiedelt; ein weiterer befindet sich in Gründung. Mit in Form eines eigenen Instituts realisiert und kommt dem einer Vielzahl von Teilprojekten sind Mitglieder des Fach- Bedarf nach mehr materialwissenschaftlich orientiertem bereichs an weiteren Sonderforschungsbereichen betei- Profil durch die kürzlich erfolgte Gründung eines Interdis- ligt. Allein im Jahr 1995 wurden Forschungsvorhaben in ziplinären Forschungsverbunds "Materialforschung"n ach. etwa 100 DFG-Normalverfahren sowie 49 BMBF-, EU- Die drei Fachbereiche streben einen kollegialen und fairen und Industrie-Drittmittelprojekten mit einem Gesamtvo- Wettbewerb um Studenten undMittel an. In einem solchen lumen von über 10 Millionen DM p.a. vorangetrieben. Die Wettbewerb wird eine einmalige Chance gesehen, die Forschungsergebnisse wurden in etwa 300 wissenschaft- Qualität von Forschung und Lehre aufrecht zu erhalten lichen Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich ge- bzw. so weit zu heben, daß sich Berlin auch weiterhin zu zung hat sich der FB moderne Studienordnungen gegeben, die einen1 weltweit geachteten Zentrum der Chemie entwik- ein weitgehend überschneidungsfreies, allerdings nicht kelt. verschultes, Lehr- und Praktikumsangebot vorsehen. Dieses orientiert sich besonders im Hauptstudium an den Schwer- punkten des Fachbereichs und wird ständig aktualisiert. Zur Lehre Darüberhinaus gibt es seit kurzem auf studentische Initiative Der Fachbereich tritt nachhaltig für kurze Studien- und hin ein Mentorenprogramm, an dem sich alle Professoren und vernünftige Promotionszeiten ein, um seinen Absolventen sehr viele Studenten beteiligen. Jeder Studierende kann sich optimale Berufschancen zu verschaffen. Als anstrebens- unter den Hochschullehrern seinen persönlichen Mentor wäh- wert gelten für das Studium der Chemie bzw. Biochemie len und mit ihm Probleme beim Studium oder bei derrichtigen einschließlich Diplomarbeit 9-1 1 Semester und für die Berufswahl besprechen. Hierdurch verbessert sich das bereits Promotion zusätzlich 5-7 Semester. Diese Zeiten werden gute und vertrauensvolle Klima zwischen Lehrenden und bei einer ständig zunehmenden Anzahl von Studierenden Lernenden noch weiter, was letztlich allen am Fachbereich durch Motivation (und nicht durch Zwang) auch tatsäch- zugute kommt. Nicht wenige der Studierenden vertreten die lich erreicht. Natürlich setzt dies ein erhebliches Engage- Ansicht, daß Studieren am Fachbereich Chemie der FU zwar ment der Studierenden (und Lehrenden!) voraus. was aber viel Schweiß und Arbeit kostet, aber auch Spaß macht. erfreulich häufig gegeben ist. Als technische Vorausset- Chetnischo Struktur und Molekulare und medizinische Chemische ur~db iochemische Funktion Biochemie Module Elektronentransfer (Photosynthese) Regulationsstrukturen ~ o n Supramolekulare Chemie Nukleinsauren und Proteinen Repetitive Synthese Substraterkennung Neurochemie/Signaltransdution (Kombinatorik) Elektronischer Zustand RNA-Technologie Multienzymkomplexe Makromoleküle mit spez. Eigen- DNA-Reparatur schaften in vitro Evolution ~berstrukturdesi~n Phasengrenzfliichen (einschl. Ober- flächen) Proteinbioreaktor kompartimentierte Systeme Die wichtigsten physikali~henM ethoden: Röntgenstrukturanalyse, Synchrotronstrahlung. multidimensionale und Festkörper-NMR-Spektroskopie. Rastertunnelmikroskopie, Laserspektroskopie, Elektronenanlagerung. Vor der FU Mensa und im Hof der "Silberlaube"; Fachbereich-Aktionen im Sommersemester 1996 zum Hochschulprotest; Studenten des Fachbereichs im Praktikum bzw. in iiidividuelleii Forschungsprojekten (von oben links nach unten rechtb). Ehrendoktoren des Fachbereichs Chemie der Freien Universität Berlin Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. C. mult. Heinz Gerischer Prof. Dr. Dr. h. C. mult. Alexander Rich in Würdigung seiner grundlegenden und zukunftsweisen- in Würdigung seiner grundlegenden und zukunftsweisen- den Arbeiten auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie den Arbeiten auf dem Gebiet der Biochemie und Moleku- larbiologie Prof. Dr. phil. nat. habil. Dr. h. C.R olf Hosemann in Würdigung seiner Verdienste um die Entwicklung der theoretischen Kristallographie, insbesondere der Theorie Prof. Dr. phil. Dr. h. C.A lexander Schönberg des Parakristalls, und seiner grundlegenden Arbeiten zur in Würdigung seiner grundlegenden und zukunftsweisen- Struktur der Makromoleküle den Arbeiten auf dem Gebiet der Photochemie organischer Verbindungen Prof. Dr. Jacques Momigny in Würdigung seiner grundlegenden und zukunftsweisen- den Arbeiten auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie Prof. Dr. Dr. h. C. mult. Zoltan G. Szabo in Würdigung seiner grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der Kinetik von Gasreaktionen, insbesondere der Prof. Dr. med. Dr. h. C. mult. Severo Ochoa homogenen Gaskatalyse, sowie seiner Verdienste um die in Würdigung seiner grundlegenden und zukunftsweisen- experimentelle Aufklärung von Oberflächenreaktionen den Arbeiten auf dem Gebiet der Biochemie und Moleku- larbiologie Prof. Dr. rer. nat. Herbert W. Zimmermann Prof. Dr. Dr. h. C.m ult. John C. Polanyi in Würdigung seiner grundlegenden und zukunftsweisen- in Würdigung seiner grundlegenden und zukunftsweisen- den Arbeiten auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie, den Arbeiten auf dem Gebiet der molekularen Reaktions- insbesondere der Struktur von Flüssigkeiten, der Spektro- dynamik insbesondere der Spektroskopie des Übergangs- skopie von Aromaten und Freien Radikalen, der Wasser- zustandes und der Photochemie von Adsorbaten stoffbrückenbindung sowie der Photobiologie des Fachbereichs Chemie der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Helmut Baumgärtel Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Prof. Dr. Klaus Christmann Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Prof. Dr. Jürgen Dohrmann Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Prof. Dr. Udo Engelhardt Institut für Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. Volker. A. Erdmann Institut für Biochemie Prof. Dr. Jürgen-H. Fuhrhop Institut für Organische Chemie Prof. Dr. Dietrich Haase Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Prof. Dr. Ekkehardt Hahn Institut für Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. Hans Hart1 Institut für Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. Udo Heinemann Institut für Kristallographie & Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Prof. Dr. Gert Heller Institut für Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. Ferdinand Hucho Institut für Biochemie Prof. Dr. Eugen Illenberger Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Prof. Dr. Ernst-Walter Knapp Institut für Kristallographie Prof. Dr. Gerhard Koßmehl Institut für Organische Chemie Prof. Dr. Harry Kurreck Institut für Organische Chemie Priv. Doz. Dr. Dieter Lentz Institut für Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. Hans-Heinrich Limbach Institut für Organische Chemie Prof. Dr. Peter Luger Institut für Kristallographie Prof. Dr. Jörn Manz Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Prof. Dr. Günter Marx Institut für Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. Christiane S. Reiners Fachbereich Chemie Zentralinstitut für Fachdidaktiken - Prof. Dr. Dieter Rewicki Institut für Organische Chemie Prof. Dr. Eberhard Riede1 Institut für Biochemie Prof. Dr. Wolfram Saenger Institut für Kristallographie Prof. Dr. A.-Dieter Schlüter Institut für Organische Chemie Prof. Dr. Dr. Manfred Schweiger Institut für Biochemie Prof. Dr. Konrad Seppelt Institut für Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. Jürgen Simon Institut für Anorganische und Analytische Chemie Prof. Dr. Helmut Tributsch Institut für Physikalische und Theoretische Chemie und Hahn-Meitner-Institut Helmut B aumgärtel Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Keywords: Spektroikopie mit Synchrotronstrahlung und Lasern; Molekulare Aggregate, 'High Energy Photochemistry': Elektrochemie, Phasenübergang. Phasenprenzflächen. Takustr. 3, lllV5 Bcrlin; Tel. +49 30 838-2095, Fax. -2717. Abstract High energy spectrocopy with synchrotron ra problems, laser spectroscopy of molecul electrodes. Wissenschaftlicher Werdegang Drittmittelgeber Studienbeginn: Chemie, TH München (1954): Diplom: DFG, DAAD, BMBF. Fonds der Chem. Ind.. DAAD. Fa. Chemie (1960); Promotion: Physik. Chemie (1962); Atotech. Berlin. Liebig-Stip.: Fonds der Chem. Ind. (1963); Wiss. Ass.: Org. Inst.. U. München (1964); Akad. Rat: U. Freiburg Forschungsgebiete (1968); Arbciten mit Synchrotronstrahlung; DESY, Ham- PI~y.~iknli.scul~lide cherniscl~eE iget~sdlr~ftevno n Molrkiil- burg(1970);H abil.: Physik.Cheniic (1971); Wiss. Rat& und Atonzcluster-n Prof.: U. Freiburg (1974); Dozcntenstip.: Fonds der Molekulare Aggregate, die nach adiabatischer Expansion Chem.lnd. (1975); Prof.: Physik. Chemie, FIJ Berlin von Gasen in Molekularstrahlen auftreten, sind geeignete (1977); wiss. Geschäfiführer des Berliner Speicherrings Modellsysteme zum Studium elementarer Prozesse che- für Synchrotronstrahlung BESSY ( 1978-82). mischer Reaktionen. Ihre Größe und Zusammensetzung kann in weiten Grenzen variiert werden. Durch resonante Kooperationspartner 2-Photonen-Ionisation lassen sich aus einem Gemisch Prof. S. Leach, CNRS, Mcudon; Prof. I. Nenner. LURE, verschiedener Aggregate bestimmte Spezies gezielt anre- Orsay; Prof. R. Locht, U.Li≥P rof. R. Tuckett, U. of gen sowie ionisieren und damit mit hoher Nachweis- Birmigham; Dr. U. Retter, BAM; Dr. R. Pohlmann. empfindlichkeit massenspektroskopisch detektieren. Aus Hahn-Meitner-lnst.; Prof. L. Wöste, FB Physik, FU den Absorptionsspektren können in Verbindung mit ge- Berlin: Ilr. Maier. Fa Atotech. Berlin. eigneten Modellrechnungen die geometrische Struktur kleiner Aggregate ermittelt werden. Durch Aggregation in der Vergangenheit auch halogenhaltige Kohlcnwasser- verändern sich wichtige Eigenschaften isolierter Molekü- stoffe (FCKW), Chloroxide. Halogcnnitratc u.a. unter- le. Mit steigender Aggregation z.B. nimmt dielonisierungs- sucht. Ein anderes Beispiel ist die Untersuchung dcr Pho- energie ab, die Protonenaffinität dagegen zu. tochemie von aromatischen Kohlenwasserstoffen unter Bedingungen, die denen im interstellaren Raum nahekom- Ein großes Arbeitsgebiet ist die Untersuchung der men, wo diese Spezies, IR-Emissions-Aufnahmen des AbhängigkeitchemischerReaktionenv on derCIustergröße. IRAS-Satelliten zufolge, auftreten sollen. Es kann gezeigt Ein typisches Beispiel ist die Bildungvon Anisol-Kationen werden, daß nur PAHs mit mindestens 30-40 C-Atomen aus Fluorbenzol-Kationen unter HF-Abspaltung in Fluor- hierfür in Frage kommen. Derzeit steht die Frage der benzol1Methanol-Clustern nach: Herkunft der PAHs in interstellaren Dunkelwolken zur C,H,F(CH,0H),++C,H50CH,' +HF+CH,OH. Diskussion. Mit Synchrotronstrahl~mg können energe- Die Reaktion läuft nur in Aggregaten mit mindestens 2 tisch tiefliegende Elektronen in Molekülen angeregt wer- Methanolmolekülen ab, obwohl die HF-Abspaltung stark den, dies führt zu Kationen und Dikationen sowie speziel- exotherm ist, man spricht von einem "sizeU-EffektW. eite- len Relaxationsmechanismen der hochangeregten Zustän- re Beispiele dieser Art sind bekannt und werden unter- de. worüber sehr wenig bekannt ist. Ein besonderes Bei- sucht. Besonderes Interesse gilt ferner der Untersuchung spiel sei der Zerfall von Dikationen durch "Coulomb- von Ladungstransfer in angeregten Neutralzuständen so- Explosion" genannt, der sowohl in Molekülen wie in wie dcm Verhalten von IR- und FIR-angeregter Cluster. Clustern studiert wird. Ein weiteres Thema, für das Cluster gute Modelle liefern, Elektrochemie und Phasen,~ren~flüche~fi)r.schung ist die Entwicklung makroskopischer Eigenschaften aus Ein weiteres Forschungsgebiet beschäftigt sich mit der atomaren Eigenschaften mit steigender Clustergröße. Hier Dynamik und Struktur der Phasengrenzfläche MetalIIElek- wurde z.B. an Aggregaten von Argon (Ar), (n = 2 - > 500) trolyt, das für elektrochemische Fragestellungen von Be- von uns gezeigt, wie sich die elektronischen Strukturen deutung ist, im Falle der Filmbildung an Elektroden, des Festkörpers aus atomaren Rydberg-Resonanzen ent- jedoch auch Beiträge zur Selbstorganisation von Molekü- wickeln. Die Untersuchung von Clustern kleinerer Mole- len liefert. küle erfolgt mit Synchrotron.strr~hlungd, a die energetisch hochliegcnden, neutralen angeregten Zustände mit Laser- Die Kombination elektrochemischer Messungen mit 1 -Photonen-Anregung nicht erreichbar sind. Um bestimmte Rastertunnelmikroskopie und Methoden der ObcrHächcn- Aggregate zustandsselektiv zu untersuchen, wird forschung liefert detaillierte Einsicht in die Kinetik der TPEPICO-Techni k, eine spezielle Photoelektronen-Photo- Filmbildung und in die Struktur der Filme. ionen-Koinzidenztechnik, angewendet, bei der insbeson- Es konnte gezeigt werden, da13 die Nukleation mit einer dere auch die kinetische Energie von Fragmentionen er- Prae-Clusterbildung verbunden ist und in verschiedenen fril3t werden kann. Man erkennt, daß die Abführung der Zeitabschnitten des Filmwachstunis verschiedene kineti- Reaktionsenthalpie durch Abdampfen von neutralen scheMechanismen vorliegen. An Filmen vonThymin und Clusterbestandteilen eine notwendige Voraussetzung für Tetramethylthioharnstoffgelang es, mit STM die moleku- chemische Reaktionen im Clusterion sein kann. Ein niar- lare Struktur der Filme in situ zu beobachten. Elektrochc- kantesBeispiel ist die Bildungvon [OC-COI'aus (CO),-Ar. mische Messungen zeigen, da13 im Bereich der wobei anhand der Bindungsenergie von ca. 1.9eV geieigt Phasengrenzfläche fundamentale Größen, wie der pH- werden kann, daß (CO),' als echtes Molekül aufzufassen Wert, beträchtlich von den Werten in Lösung abweichen, ist. und daß damit Änderungen der Filmstruktur verbunden sind. Spektroskopie mit Sy~~chrotronstrulzl~ Auch die Untersuchung isolierter Moleküle bzw. Molekül- Neben grundsätzlichem Interesse besitzen diese Experi- ionen mit Synchrotronstrahlung im Energiebereich von 5- mente anwendungsorientierte Bedeutung. 7.B. bei der 700eV liefe13 mannigfache neue Erkenntnisse. Mit der elektrolytischen Metallabschcidung, die gemeinsam mit Kombination von Photoionisationsmassenspektroskopie der Industrie untersucht werden. und verschiedener photoelektronenspektroskopischer Methoden mit Absorptions- und Emissionsspektroskopie Anwendung.soric~ritic~rtPttr ojekte steht uns ein umfangreiches Repertoire experimenteller Nach wie vor sollen Oberflächcnreaktionen in konden- Methoden zur Verfügung, mit dem nicht nur spektrosko- sierter Phase untersucht werden, wie z.B. das anisotope pische Daten, z.B. Spektroskopie molekularer Ätzen von Si und anderen einkristallinen Materialien, die Rydbergzustände, sondern auch thermodynamische Da- für die Herstellung von Bauelementen der Mikromcchanik ten, wie Bildungsenthalpien. Bindungsenergien etc. und und Mikroelektronik von Interesse sind. kinetische Daten, wie Geschwindigkeitskonstanten uni- molekularer Zerfallsreaktionen, erhalten werden. Von be- In Zusammenarbeit mit der Fa. Atotcch wird der Einfluß sonderem Interesse sind solche Daten fürplzotor17~1~1i.FrhP der Oberflächenstrukturund der Filmbildung aufdie Metall- Prozesse, wie siez.B . in der Stratosphürc), (Irr loriosphiire, abscheidung untersucht. aherauclz in1 interstellaren Raum ablaufen. Daher wurden Literaturliste I. Ch. Riehn. Ch. Lahriiann, B. Brutschy, H. Baumgärtel. Monoxide Clusters". J. Cheni. P11,vs. 1995, 10.3/16. 70 16-7024. "Proton Transfer in Mixed Molecular Clusters after Resonant 7. C. Donner, L. Pohlmann, H. Baumgärtel. "Film formation Two Photon lonizaiion". Bor. Buns~ng~Psh.y s. Chem. 1992, 9h/ considerung the time dependent concentration of noncondensed Y. 1164. molecules". Surfiice Scirnce 1996, 345, 363-372. 2. J. Berkowitr. E. Rühl, H. Baumgärtel. Valerice lonization 8. E. Panzram, H. Baumgärtel, B. Roelfs, C. Schröter, T. Prowsscs in the VUV Rogion. Elsevier Sc. Publ. B.V., Amster- Solomun. "A Capacitance and Infrared St~idyo f the Electrical dam 1994. Double Layer Structure at Single Crystal Cold Electrodes in 3. H.W. Jochiriis, E. Rühl, H. Baurngärtel, S. Tobita. S. Leach. Acetonitrile". Ber. Bunsengm. Phys. Chtm. 1995.99/6,827-837. "Si~eE ffects on Dissociation Rates of Polycyclic Aromatic 9. K.-M. Weitzel,F. Cüthe, J. Mähnert, R. Locht, H. Baumgiirtel. Hydrocarbon Cations: Lahoratory Studies and Astrophysical "Statistical and non-statistical reactions in energy selected Implications". Thp A.stropli~sicc1J1o urnal 1994.420, 307-3 17. fluoromethäne ions". Chem. Phys. 1995,201,287-298. 4. R.J. Nichols, E. Bunge, H. Meyer, H. Baumgärtel. 10. H. Biehl, J.C. Creasy, D.M. Smith, R.P. Tuckett, K.R. "Classification of grciwth behaviour for copper on various Yoxall, H. Baumgärtel. H.W. Jochims, U. Rockland. "Vacuum substrates with in-situ scanning probe microscopy". Surface UV fluorescence excitation spectroscopy of BCI,: the electronic Science 1995,335, 1 10- 1 19. spectroscopy of BCI„ BCI,' and BCI,'". J. Chem. Soc. F~rrarl. 5. U. Rockland. H. Baumgärtel, E. Rühl, 0. Lösking, H.S.P. Trcrtis. 1995, 91: 3073. Müller. H. Willner. "lonic Frngmentation and Ion-Pair Formati- 11. C. Donner, L. Pohlmann, U. Retter, R. Philipp, H. on in Chlorine Dioxide". Ber. Buns~ngesP. hys. Cherrr. 1995,99/ Baumgiirtel. "Nonfaradaic two-dimensional phase transition on 7, 969-975. smooth surfaces - an example for time-dependent homogeneous 6. J. Mähnert, H. Baumgärtel, K.-M. Weitzel. "TheInvestigation nucleation". Ber. Burisengc~s.P hys. Cherrr. 1996, 100, 403. of the (CO),' Ion hy Dissociative Ionization of ArgonICarbon Klaus Christmann Institut für Physikalische und Theoretische Chemie Keywords: Surface science, catalysis, thin metal films Takustr. 3, 14195 Berlin, Tel. +49 30 838-2021, Fax. -4792 eterogeneous catalysis on the er ultra-high vacuum ss as well as of adsorption and imple surface reactions. An ic structure and their change upon ques (LEED, AES, ESCA, TPD, le-resolved UV photoelectron at the synchrotron facility gurations and vibrations at microscopic surface interaction Patterns and macroscopic reaction rates. Non-linear reaction phcnonlena are presently being studied with the catalytic CO oxidation ovcr variouc Pt metal surfaccs usinp reflection-absorption infrared spectroscopy. PWhI and Ag measurements. Furthermore, by using electron microscopic techniques (scanning tunneling and photoelectron emission microscopy) the morphology and growth of thin metal films 1s being investigated with emphasis on surface alloying. The ultimate goal here is the tailoring of catalytically especially active and selective bimetallic model catalyst surfaces by molecular b Wissenschaftlicher Werdegang Center Madison, Wis., USA (1980); Bcrulung: FU Berlin ~ i ~ lTe~chn). ~~ ~ ~:H ~~~~~~~h~ ( 19,70); promotion: ( 1983): Berufung (und Rufablehnung): U. Essen ( 1988). Techn. U. Hannover (1972); Wiss. Ass.: Ludw.-Maximi1.- U. München (1973- 1975): Akad. Rat: Ludw.-Maximi1.-U. Kooperationspartner München (1975-1983); Habil.: Ludwig-Maximilians-U. Prof. Dr. K. Heinz, Lehrstuhl für Festkörperphysik U. München (1978); Visiting Scientist: IBM Yorktown Erlangen; Prof. Dr. W. Moritz, Inst. F. Kristallographie der Heights. USA (1979-1980) & Synchrotron Radiation U. München; Prof. Dr.G. Ertll Dr.H. Over, FHI der MPG

Description:
Institut für Anorganische und Analytische Chemie. Fabeckstr. 34-36. Non-linear reaction phcnonlena are presently being studied with the catalytic Math. Monthly 1991, 98,. 273. 3. D. Haase, C. Krumrey, J. Cheni. Phys. 1996, 104, 6435. 4. D. Haase, H. Stachel, Beitr. Algebra Geom. 1996, in press.
See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.