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Experimentelle Politik — Reformstrohfeuer oder Lernstrategie: Bestandsaufnahme und Evaluierung PDF

561 Pages·1983·11.721 MB·German
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Gerd-Michael Hellstern/Hellmut Wollmann (Hrsg.) Experimente.lle Poli tik - Reformstrohfeuer oder Lernstrategie Bei trage zur sozialwissenschaftlichen Forschung Band 27 Westdeutscher Verlag Gerd-Michael Hellstern/ Hellmut Wollmann (Hrsg.) Experimentelle Poli tik - Reformstrohfeuer oder Lernstrategie Bestandsaufnahme und Evaluierung Westdeutscher Verlag CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Experimentelle Politik - Reformstrohfeuer oder Lernstrategie: Bestandsaufnahme u. Evaluierung / Gerd-Michael Hellstern~ Hellmut Wollmann (Hrsg.). - Opladen: Westdeutscher Verlag, 1983. (Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung~ Bd. 27) ISBN 978-3-531-11583-2 ISBN 978-3-322-89398-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-89398-7 NE: Hellstern, Gerd-Michael [Hrsg.]~ GT @ 1983 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Umschlaggestaltung: Hanswerner Klein, Opladen Alle Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Ver vielfältigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Vorwort Die Analyse systematischen politischen Lernens markiert bisher eher ei ne Leerstelle im Kanon sozialwissenschaftlicher Forschungen, und dies trotz aller Forschungen zur Politikberatung, zur Forschungsnutzung und zum Forschungstransfer. Die hier versammelten, bereits im Herbst 1979 auf der Jahrestagung der DVPW in Augsburg gehaltenen Vortrage einer Arbeitsgruppe, die sich unter dem Stichwort Evaluierungsforschung seit 1978 im Rahmen der Jahrestagungen der sozialwissenschaftlichen Vereini gungen immer wieder traf, sind eine - wenn auch noch unvollstandige - Bestandsaufnahme, in der erstmals interdisziplinar versucht wird, Er fahrungen aus verschiedenen Politikbereichen zusammenzufUhren. Unter dem Stichwort "Experimente in der Politik" hatte sich in Augsburg eine intensi ve heftige und kontroverse Diskussion entzUndet, die sich an vier Fragestellungen festmachte: 1. Der Frage nach den wissenschaftstheoretischen BegrUndungen fUr ei ne intensive Politikberatung. 1st das wissenschaftliche Experiment ein geeignetes Modell politischen Lernens im Alltag? Lassen sich komplexe Problemlagen Uberhaupt auf zentrale in Modellversuchen zu testende Fra gestellungen zurechtschneiden und operationalisieren? 2. Welches sind die politischen und administrativen Voraussetzungen, die zu erfUllen notwendig sind, urn sozialwissenschaftliche Erkenntnisse im politischen Proze13 merkbar einbringen zu konnen. Wie ist die Zusam menarbeit mit der Verwaltung und Politik zu organisieren? Welche Rolle nimmt der Forscher im Streit konfligierender Interessen ein? 3. Welche Erfahrungen wurden bisher mit den verschiedenen Formen ei ner experimentellen Politik bei Modellversuchen, in der wissenschaftli chen Begleitforschung zur Juristenausbildung, Gesamtschule, Curricula forschung und bei Pilot- und Demonstrationsprojekten gesammelt? Lassen sich erste Erfahrungen aus unterschiedlichen Politikbereichen wie der Jugend-, Bildungs-, Sozial- und Entwicklungshilfepolitik verallgemeinern? Wie wirkten sich politische Einflu13nahmen auf Design und Validitat wis senschaftlicher Untersuchungen aus? 4. Welche innovativen Ansiitze und alternativen Strategien lassen sich in unterschiedlichen Politikbereichen (der Arbeitsmarkt-, Technologie und Sozialpolitik, der Kriminalitiits- und Rechtstatsachenforschung) auf zeigen, die fUr zukUnftige Evaluierungen von Experimenten genutzt wer den konnen? Die Einleitung gibt - fallstudienartig und selektiv - eine breite RUck schau auf bisherige Ansatze einer .experimentellen Politik in der Bundes republik. Sie analysiert ihre Schwierigkeiten, in einer politischen Um welt wissenschaftliche Designs und Untersuchungsregeln anzuwenden, und die Grenzen des Versuchs, in einem durch politische Konflikte, bUrokra tisches Verhalten und Kompetenzausgrenzungen gepriigten politischen Sy stem innovative Lernansto13e durchzusetzen. Der Tei! A behandelt die wissenschaftstheoretischen Voraussetzungen fUr eine innovative Politik. Wahrend Eckel sehr dezidiert fUr eine experi mentell orientierte Gesetzgebungs- und Forschungspraxis (legislatives Sozialexperiment) pliidiert, von einer einheitlichen 'ratio' in Wissenschaft und Politik ausgeht, unterstellt BuBhoff Wissenschaft und Politik unter schiedliche Rationalitiiten und fordert als ein adaquateres Modell der Erkenntnisgewinnung ein interaktives Kommunikationsmodell. 1m Ten B, einer institutionellen Bestandsaufnahme, skizzieren Konig und Ellermann ein Programm zur Evaluierung der Gesetzgebung und rechtli cher Regelungen, wahrend Schwarz und Schimanke auf die Evaluierung von neuen Programmen und Modellversuchen abheben. Am Beispiel der Entwicklungspolitik, der Sozialpolitik und der Umweltpolitik illustrieren sodann Bodemer, Satzinger, Profohr, Wolter und BUckmann die Imple mentationsschwierigkeiten einer auf Lernen ausgerichteten Institutionali sierung der Evaluierungsfunktion. In thesenartiger Zusammenfassung for dern schliefilich Zeh und van Aerssen eine Verbf,!sserung parlamentari scher Kontrolle durch Evaluierung. Die Gefahren einer Vernutzung von Wissenschaftlern, die Notwendigkeit, neue analytische Wege zu gehen, und die Forderung nach starkerer Berticksichtigung der unterschiedlichen Interessen Betroffener in den Programmen diskutieren im Anschlufi an diesen institutionellen Teil Lutz, Rick, Hoffmann und Weihe. Der Ten C vermittelt einen anschaulichen Oberblick tiber wichtige Fel der einer experimentellen Reformpolitik. Haenisch hebt insbesondere auf die methodischen Probleme eines Vergleichs unterschiedlicher Gesamt schulversuche abo Blass evaluiert die bisherigen Evaluierungen zu Re formen im Strafvollzug. Schafer kritisiert bisherige Vorgehensweise und Verfahren bei den Kabelpilotexperimenten. StoBel berichtet von den Er fahrungen bei der Evaluierung der Beratung nach dem § 218. Enck und Webler diskutieren die forschungsstrategischen und politischen Probleme, die bei der Evaluierung der Reform der Juristenausbildung entstanden sind. Aus unterschiedlicher Sicht (Trager, Gewerkschafter, Forscherl berichten schliefilich Furmaniak, Bahl und von dem Knesebeck tiber An satze und Erfahrungen einer experimentellen Politik im Programm Huma nisierung des Arbeitslebens. Ten D bringt eine Diskussion neuer Forschungsansatze und Methoden, experimentelle Politiken zu evaluieren. Scharpf berichtet in seinem Bei trag von der Verbindung einer quantitativen Strukturanalyse mit einer qualitativen Implementationsstudie. Webler stellt neue Formen und Tech niken zur Evaluierung von Curriculareformen vor. Meyer-Krahmer und Redler diskutieren die methodischen Probleme und Ansatze der Wirkungs forschung aus dem Bereich der Technologie-und Gesundheitsforschung. In Kurzberichten stellen schliefilich Reyer, Rick und Steinborn sowie Kerner und Reichwein die Arbeiten zu diesem Thema am Institut fUr Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (lAB), dem Bundesinstitut fUr Berufs bildungsforschung (BiBB), der Bund-Lander-Kommission (BLK) und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle ftir Verwaltungsvereinfachung (KGSt) vor. Die in die Bestandsaufnahme und Analysen der Experimentalprogramme und Evaluierungen einzelner Politikfelder eingeblendeten kurzen Diskus sionsberichte beleuchten aus verschiedenen Blickwinkeln die Rolle des Wissenschaftlers im Konfliktfeld unterschiedlicher Inter essen und die Gefahr seiner Vernutzung in der Begleitforschung, die Anforderungen, die unterschiedliche Interessengruppen an ein Experimentalprogramm stellen, die Erfahrungen und Ergebnisse, die nichtuniversitare Forschungs institute mit Wissenstransfer von Evaluierungsergebnissen bisher hat ten. Der Forschungskommission der Freien Universitat Berlin gebtihrt be sonde rer Dank, da sie durch die Untersttitzung und Bewilligung eines For- schungsprojektschwerpunktes zur Evaluierungsforschung und zum For schungstransfer am Zentralinstitut fUr sozialwissenschaftliche Forschung erst die Erarbeitung und Veroffentlichung ermoglicht hat. Schlie13lich ist dem Verlag, den Autoren fUr die Geduld, lnge Siegel und Claudia Eichenhoefer fiir das Schreiben der Manuskripte, Karin Hossfeld fiir die sorgfiiltige Reinschrift sowie Hermann Busch fiir die Unterstiitzung beim miihseligen Korrigieren zu danken. Gerd-Michael Hellstern Hellmut Wollmann Inhalt Einleitung: Bilanz - Reformexperimente, wissenschaftliche Begleitung und politische RealiUi.t Teil A: Politikexperimente als Wissenschaftsprogramm. Politische und wissenschaftstheoretische Positionen Teil B: Experimentelle Reformpolitik. Anregungen und VorschHi.ge zur Nutzung und lnstitutionalisierung von Evaluierung Teil c: Erfahrungen mit Experimentalprogrammen. Moglichkeiten und Grenzen einer innovativen Reformpolitik Teil D: Strategien und Ansatze einer Evaluierung innovativer Politiken Anhang Inhaltsverzeichnis Einleitung Gerd-Michael Hellstern / Hellmut Wollmann Bilanz - Reformexperimente, wissenschaftliche Begleitung und politische RealiUit 1 A Politikexperimente als Wissenschaftsprogramm. Politische und wissenschaftstheoretische Positionen 79 Karl Eckel Das Sozialexperiment - Finales Recht als Bindeglied zwischen Politik und Sozialwissenschaft 80 Heinrich Bu13hoff Kritische Anmerkungen zu einer experimentellen Politiktechnologie 105 B Experimentelle Reformpolitik. Anregungen und Vorschlage zur Nutzung und Institutionalisierung von Evaluierung 121 I Gesetzesevaluierung Klaus Konig Zur Evaluation der Gesetzgebung 122 Rolf Ellermann Anregungen zur Konzeptionalisierung einer Effektivitats forschung rechtlicher Regelungen 130 I I Programmevaluierung und -kontrolle Georg P. Schwarz Der Beitrag der Evaluation fUr die Verbesserung der Programmplanung 147 Dieter Schimanke Effektivierung der Modellpolitik? Erfahrungen und Nutzen der Evaluierung von Modellexperimenten im Bundesstaat 167 I II Erfahrungen und Modelle einer Institutionalisierung von Evaluierung Klaus Bodemer FUr eine integrierte Evaluierungspolitik. Forderungen aus der Evaluierung von Evaluierungen am BMZ 177 JUrgen Profohr / Udo Wolter Zur Evaluierung kommunaler Sozialpolitik - Ein entwicklungsplanerisches Konzept 211 Walter Sat zinger Prazisionsverluste, doch Praxisgewinn. Zur administrations gerechten Dimensionierung von Evaluierungsverfahren fUr Entwicklungshilfe-Projekte 227 Walter BUckmann Theorie und Praxis der UmweltvertraglichkeitsprUfung 235 IV Parlament und Evaluierung Wolfgang Zeh Thesen zu einer Evaluierung staatlicher Politik 247 Jochen van Aerssen Dokumentation, Evaluierung und Kontrolle staatlicher Politik 250 Diskussionsberichte: Wissenschaft im Interessenkonfiikt. Standpunkte und Kontroversen 257 Burkhard Lutz Zur Problematik programmbegleitender Sozialforschung 258 Matthias Rick Neue Wege der Evaluationsforschung 262 Gerhard Hofmann Experimentelle Strategien und Klientelinteressen 265 Ulrich Weihe Evaluationsforschung als Politikersatz? 269 c Erfahrungen mit Experimentalprogrammen. Moglichkeiten und Grenzen einer innovativen Reformpolitik 275 Hans Haenisch Gesamtschulevaluation - Kriterien, Ergebnisse, Probleme 276 Wolf Blass Strafvollzugsevaluation - Ein kritischer tiberblick 297 lngeborg E. Schafer Politikexperimente, um Zeit zu gewinnen. Die Entwicklung der Kabelpilotprojekte 326 Ulrich Stofiel Evaluationsuntersuchung zum Beratungsangebot im Schwangerschaftskonfiikt 343 Paul Enck Die "Bundesevaluation" aller einphasigen Jura-Studiengange 358 Wolf-Dietrich Webler Politikberatung durch Begleitforschung - Politische und forschungsmethodische Probleme am Beispiel der Juristenausbildung 371 Diskussionsberichte: Humanisierung der Arbeitswelt. Ein Experimentalprogramm im Kreuzfeuer der Kritik 393 Karl Furmaniak Das Programm "Forschung zur Humanisierung des Arbeits lebens" - Einige Bemerkungen zu den Schwierigkeiten der Evaluierung experiment~ller Politik 394 Volker Bahl Gewerkschaftliche lnteressen und staatliche Reformpolitik 401 Jost H. von dem Knesebeck Probleme der Evaluierung im Humanisierungsprogramm der Bundesregierung 408

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