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Erzähltheorie in mediävistischer Perspektive, hg. Manuel Braun, Alexandra Dunkel, Jan-Dirk Müller PDF

449 Pages·2012·1.44 MB·German
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Armin Schulz Erzähltheorie in mediävistischer Perspektive Armin Schulz Erzähltheorie in mediävistischer Perspektive Herausgegeben von Manuel Braun Alexandra Dunkel Jan-Dirk Müller De Gruyter ISBN 978-3-11-024038-2 e-ISBN 978-3-11-024039-9 LibraryofCongressCataloging-in-PublicationData ACIPcatalogrecordforthisbookhasbeenappliedforattheLibraryofCongress. BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindimInternet überhttp://dnb.dnb.deabrufbar. (cid:2)2012WalterdeGruyterGmbH&Co.KG,Berlin/Boston Umschlagabbildung:UniversitätsbibliothekHeidelberg,Cod.Pal.germ.67,fol.1r Satz:ProcessMediaConsult,GmbH Druck:Hubert&Co.GmbH&Co.KG,Göttingen (cid:2)GedrucktaufsäurefreiemPapier PrintedinGermany www.degruyter.com Vorbemerkung Armin Schulz konnte dieses Buch nicht mehr selbst zum Druck bringen. Am 21.9.2010 ist er einem t(cid:2)ckischen Leiden erlegen, das er (cid:2)ber lange Jahre mit großer Tapferkeit und immer neuer Zuversicht ertragen hatte. Fast bis zum Schluß hat er an seiner narratologisch-medi(cid:3)vistischen Ein- f(cid:2)hrunggearbeitet,eineneueEinleitungentworfenunddieerstenKapitel abschließend redigiert. Er wollte noch neuere Literatur einarbeiten – darunter die Habilitationsschrift von Sonja Glauch – und einige Erg(cid:3)n- zungenvornehmen,vorallemzum,metonymischenErz(cid:3)hlen‘,einThema, das er in den letzten Jahren zusammen mit Harald Haferland f(cid:2)r die ForschungentdeckthatunddemdiebeideneineTagungwidmenwollten. Dazu ist es nicht mehr gekommen. Dennoch lag bei seinem Tod ein weithin abgeschlossenes Werk vor, dasauf zwei Vorlesungen in M(cid:2)nchen basiert und in einer bislang unerreichten Eindringlichkeit Eigenarten des Erz(cid:3)hlens im deutschsprachigen Mittelalter darstellt. Es hatte schon als unfertiger Entwurf das Interesse des Verlags geweckt; die entsprechenden Absprachen konnte Schulz noch selbst treffen. F(cid:2)runs,dieHerausgeber,isteseineEhreundeinBed(cid:2)rfnis,dasBuch des fr(cid:2)heren Mitarbeiters, Kollegen und Freundes der (cid:4)ffentlichkeit zu- g(cid:3)nglich zu machen. Dar(cid:2)ber hinaus ermutigten uns Nachfragen zahl- reicherStudierender,dieseineVorlesungen gehçrthatten.Wirhabenuns darauf beschr(cid:3)nkt, das Typoskript f(cid:2)r den Druck einzurichten, kleinere sprachliche Unebenheiten zu gl(cid:3)tten, einige Wiederholungen zu tilgen und–voralleminderBibliographie–Angabenaufeinanderabzustimmen. Soerh(cid:3)ltderLeserwirklichArminSchulz’Buch,vielleichtnichtganzinder Gestalt, die der Verfasser ihm in seinem Perfektionismus gegeben h(cid:3)tte, aber ihrdoch so nahe wie mçglich. Beim Korrekturlesen wurden wir von FranzAdamunterst(cid:2)tzt,derwiewirderMeinungwar,daßdervielzufr(cid:2)he TodwenigstensnichtdasErgebnisjahrelangenForschensauslçschend(cid:2)rfe. Ihm mçchten wir ebenso danken wie dem Verlag, der die seinerzeitigen Vereinbarungen tatkr(cid:3)ftig umsetzte. Das Buch, zun(cid:3)chst als knappe Einf(cid:2)hrung f(cid:2)r Studenten geplant, wuchs sich im Laufe der Zeit zu einem umfassenden Handbuch aus. Bei einem so jung Verstorbenen f(cid:3)llt es schwer, von einem Lebenswerk zu sprechen. Dennoch ist das Buch so etwas wie die Summe jahrelanger, VI Vorbemerkung immer wieder neu ansetzender Forschungen. Die Bibliographie gibt dar- (cid:2)ber Auskunft, auf wie viele eigene Vorarbeiten es sich st(cid:2)tzen kann: angefangen von der noch stark dem strukturalistischen Paradigma ver- pflichteten Dissertation (cid:2)ber zahlreiche Aufs(cid:3)tze zu oft lange vernachl(cid:3)s- sigten Texten (Maeren, sog. Spielmannsepik, weniger bekannte hçfische Romane), (cid:2)ber die Habilitationsschrift Schwieriges Erkennen. Personen- identifizierung in der mittelhochdeutschen Epik, die grundlegende Fragen mittelalterlicherAnthropologieerl(cid:3)utertundderenbegrifflichePr(cid:3)gungen sofort Eingang in die j(cid:2)ngere Forschung gefunden haben, bis zu den j(cid:2)ngsten,zunehmendkanonischenTextengewidmetenArtikeln,indenen Schulz neue Perspektiven einer medi(cid:3)vistischen Narratologie entwickelt. Wir denken, daß die Leser auch in diesem Buch entdecken, was jene Ar- beiten auszeichnet: weitreichende theoretische Reflexionen, begriffliche KlarheitundinterpretatorischePhantasie.Wirsindstolz,derFachweltdas opus magnum eines der begabtesten Medi(cid:3)visten seiner Generation pr(cid:3)- sentieren zu kçnnen, der in den letzten Jahren trotz der immer wieder zur(cid:2)ckkehrenden Krankheit durch ebenso originelle wie gr(cid:2)ndlich re- cherchierteB(cid:2)cherundAufs(cid:3)tzeaufsichaufmerksamgemachthatundvon dem noch so viel zu erwarten gewesen w(cid:3)re. M(cid:2)nchen und Stuttgart, Manuel Braun, 1.Januar 2012 Alexandra Dunkel, Jan-Dirk M(cid:2)ller Inhalt 1. Vorwort .......................................... 1 2. Interpretation und Anthropologie: Konzeptionen von Figuren und ihren Interaktionen .............................. 8 2.1 Echte Menschen und literarische Figuren; Charaktere und Typen ............................... 8 2.1.1 Textinterpretation und die Frage nach dem Warum 8 2.1.2 Zum Begriff der Figur ....................... 10 2.1.3 Ein ,technischer Blick‘auf Figurenattribute und Figurenbeziehungen ......................... 12 2.1.4 Handlungsprinzipien und Figuren, abstrakt: Das Konzept der Aktanten ....................... 16 2.1.5 Handlungsprinzipien und Figuren, historisch: Transpersonale Identit(cid:3)t, Einleiblichkeit, Merkmalsgleichheit ......................... 18 2.2 Text und Kontext ................................... 19 2.2.1 Kulturelle Kontexte ......................... 19 2.2.2 Zur Relevanz kulturellen Wissens f(cid:2)r die Textinterpretation ..................... 21 2.2.3 Interpretation und die Hierarchie der Textebenen .. 26 2.3 Kulturelle Voraussetzungen des Verst(cid:3)ndnisses mittelalterlicher Literatur ............................. 29 2.3.1 Mikrokosmos und Makrokosmos: Der Mensch als Zwischenwesen ................ 29 2.3.1.1 Gelehrtes Wissen ........................... 29 2.3.1.2 Mensch und Engel: Hçfische Lichtkçrper ........ 31 2.3.1.3 Mensch und Tier 1: Der Krieger und die animalische Gewalt ......... 32 2.3.1.4 Mensch und Tier 2: Das Unhçfische als Nicht-Menschliches .......... 34 2.3.2 Humoralpathologie und Temperamentenlehre ..... 37 2.3.2.1 Gelehrtes Wissen ........................... 37 2.3.2.2 Kuren gegen Wahnsinn in der hçfischen Dichtung 38 2.3.3 Wahrnehmen und Erkennen .................. 39 VIII Inhalt 2.3.3.1 Die gelehrte Hierarchie der Sinne .............. 39 2.3.3.2 Syn(cid:3)sthetische Komplement(cid:3)rmodelle ........... 40 2.3.3.3 Wahrnehmung im sozialen Feld ................ 41 2.3.4 Feudale Identit(cid:3)t: Handlungs- und Verhaltenssemantiken .......... 43 2.3.4.1 Hçfische Interaktion: Agon, Reziprozit(cid:3)t und ,Ausdruck‘ .............. 43 2.3.4.2 Hçfische Minne ............................ 53 2.3.4.2.1 Liebe als Kunst und ihre Paradoxien ............ 53 2.3.4.2.2 Gattungszusammenh(cid:3)nge ..................... 55 2.3.4.2.3 Feudale Paarbildungslogiken................... 56 2.3.4.2.4 Magischer Zwang ........................... 58 2.3.4.2.5 (cid:5)berg(cid:3)nge zwischen Magie und Kognition ....... 59 2.3.4.2.6 Rekurrente Bildfelder und Interaktionsmuster ..... 60 2.3.4.3 Zeichen, Repr(cid:3)sentation und Partizipation ........ 63 2.3.4.3.1 Ein metonymisches Verh(cid:3)ltnis zur Welt .......... 63 2.3.4.3.2 Hçfische Repr(cid:3)sentation ..................... 65 2.3.4.4 Rituale ................................... 66 2.3.4.4.1 Zur ordnungssetzenden Funktion von Ritualen .... 66 2.3.4.4.2 Literarische Thematisierung und Funktionalisierung von Ritualen ............................... 67 2.3.4.5 Gewalt ................................... 72 2.3.4.5.1 Felder der Gewalt ........................... 72 2.3.4.5.2 Kategorien der Gewalt: lozierend, raptiv, autotelisch 73 2.3.4.6 Kern und H(cid:2)lle, Heimlichkeit und (cid:4)ffentlichkeit .. 75 2.3.4.6.1 Das Bçse, die Gewalt und die Falschheit ......... 75 2.3.4.6.2 Prek(cid:3)re Wahrnehmung im çffentlichen Raum ..... 76 2.3.4.6.3 Kritik und Immunisierung der sozialen Wahrnehmung ................... 78 2.3.4.7 Altersstufenlehre und Verhaltenssemantik ......... 82 2.3.5 Determinanten adeliger Identit(cid:3)t: Der Kçrper, das Selbst und die anderen .......... 88 2.3.5.1 Identit(cid:3)t und Individualit(cid:3)t ................... 88 2.3.5.1.1 Br(cid:2)chige und widerspr(cid:2)chliche Figurationen des Selbst ................................. 88 2.3.5.1.2 Soziale Inklusion und soziale Exklusion .......... 91 2.3.5.1.3 Kçrper, Kleidung und Identit(cid:3)t ................ 92 2.3.5.1.4 Individualit(cid:3)tsgeneratoren: Religion und Minne ... 95 2.3.5.2 Genealogie ................................ 97 2.3.5.2.1 Sippenkçrper und Adelskçrper ................. 97 Inhalt IX 2.3.5.2.2 Gelehrte und feudale Vorstellungen (cid:2)ber menschliche Fortpflanzung ................ 98 2.3.5.2.3 Genealogie als Ordnung des Wissens ............ 103 2.3.5.3 M(cid:3)nner und Frauen: Zur Kategorie des Geschlechts ................. 104 2.3.5.3.1 Sex und gender ............................. 104 2.3.5.3.2 One sex theory: natura vs. nutritura .............. 105 2.3.5.3.3 Gattung und Geschlecht...................... 109 2.3.5.4 Freundschaft unter Merkmalsgleichen ........... 110 2.3.5.5 Maß und (cid:5)bermaß: Zur Thematisierung von Affekten .................................. 112 2.3.5.5.1 Ritual, (cid:2)berbordende Gef(cid:2)hle, ,Hydraulik‘: zum Verh(cid:3)ltnis von Literaturwissenschaft und historischer Emotionsforschung ............ 112 2.3.5.5.2 Zur Funktion literarischer Affektinszenierung ..... 114 2.3.5.5.3 (cid:5)berbordende Affekte in der Literatur des 13.Jahrhunderts ......................... 114 2.3.6 Anthropologie und Gattungen: Hçfisches und Heroisches .................... 117 3. Vom mittelalterlichen Wiedererz(cid:3)hlen: Narrative Gattungen im Widerstreit konkurrierender Logiken ................. 119 3.1 Gattungen im Spannungsfeld .......................... 119 3.1.1 Vor-Augen-Stellen von Widerspr(cid:2)chlichem ....... 119 3.1.2 Zum Status von Gattungen ................... 120 3.2 Literarische Elementarlogiken .......................... 122 3.2.1 Stoffe, Motive, Themen ...................... 122 3.2.2 Wiedererz(cid:3)hlen ............................. 123 3.3 Narrativer Agon .................................... 124 3.3.1 Erz(cid:3)hlen mit der und gegen die Tradition ........ 124 3.3.2 Das Prinzip der Aventiure .................... 127 3.4 Konkurrierende Logiken in den Hauptgattungen des volkssprachigen Erz(cid:3)hlens .......................... 128 3.4.1 Konkurrierende Logiken 1: Das Motiv des Frauenerwerbs durch Aventiure – Minne und Herrschaft im hçfischen Roman ...... 128 3.4.1.1 Heldenkonzept und Wegstruktur ............... 128 3.4.1.2 Agonalit(cid:3)t im hçfischen Roman ................ 129 3.4.1.3 Frauenerwerb durch Aventiure ................. 130 3.4.1.4 Der chevalier errant als Problem ................ 132

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