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Erfüllungspoetiken: Nachleben des ewigen Lebens bei Klopstock, Hölderlin, Rückert, George und den Surrealisten PDF

810 Pages·2019·6.118 MB·German
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Sebastian Lübcke Erfüllungspoetiken Nachleben des ewigen Lebens bei Klopstock, Hölderlin, Rückert, George und den Surrealisten Erfüllungspoetiken Sebastian Lübcke Erfüllungspoetiken Nachleben des ewigen Lebens bei Klopstock, Hölderlin, Rückert, George und den Surrealisten Sebastian Lübcke Frankfurt am Main, Deutschland Die Studie wurde 2018 am Fachbereich 05 Sprache – Literatur – Kultur der Justus-Liebig-Universität Gießen als Dissertation angenommen. ISBN 978-3-476-05101-1 ISBN 978-3-476-05102-8 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-476-05102-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. J.B. Metzler © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. J.B. Metzler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Ich danke folgenden Verlagen herzlich für die Abdruckgenehmigungen der in die- sem Buch zu findenden Motti: Éditions du Seuil, Paris für S. VII: La Préparation du roman (I et II). Cours et séminaires au Collège de France (1978-1979 et 1979-1980), Roland Barthes, « Traces écrites », © Éditions du Seuil, 2003, Points Essais, 2019. Einaudi, Torino für S. VII: Cesare Pavese, Il compagno © Einaudi, Torino 1947. Einaudi, Torino für S. 89: Cesare Pavese, Il mestiere di vivere © Einaudi, Torino 1952. Semiotext(e), South Pasadena für S. 331: Franco „Bifo“ Berardi, Breathing © Franco „Bifo“ Berardi 2018. Suhrkamp, Berlin für S. 33: Ludwig Hohl, Die Notizen © Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981. Suhrkamp, Berlin für S. 559: Theodor W. Adorno, Ästhetische Theorie © Suhr- kamp, Frankfurt am Main 1970. Suhrkamp, Berlin für S. 675: Theodor W. Adorno, Negative Dialektik © Suhr- kamp, Frankfurt am Main 1966. Wagenbach, Berlin für S. 33: Boris Vian, Die Gischt der Tage. Aus dem Franzö- sischen und mit einem Nachwort von Frank Heibert © 2017 für die deutsche Aus- gabe: Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, © 1979, 1996, 1998 Societé Nouvelle des Éditions Pauvert, © 1999 Librairie Arthème Fayard, pour l`édition en œuvres com- plètes. „Da wir noch nichts Vollständiges hierüber besitzen, und dieser Versuch also der erste in seiner Art ist, so verdient derselbe in Ansehung der Zusätze und Berichtigungen, deren er im Einzelnen noch fähig sein möchte, vielleicht Entschuldigung und Nachsicht, wenn es mir gelungen sein sollte, das Ganze nicht aus einem unrichtigen Gesichts- punkte zu fassen.“1 „[…] il ajoutait sans cesse – et cela faisait partie du statut opératoire de son écriture. C’est la technique, comme je l’ai dit, de la mayonnaise, c’est-à-dire qu’une fois que ça a pris, on peut rajouter indéfiniment de l’huile, la mayon- naise augmente toujours […].“2 „Nur die Kunst hilft einen [sic] über diese jämmerliche Zeit.“3 „Non lo sai che una storia torna almeno due volte? Prima sul serio, poi per burla. È come un morto, un annegato, che ritorna a galleggiare.“4 „In the deepest slumber – no! In delirium – no! In a swoon – no! In death – no! even in the grave all is not lost. Else there is no immortality for man.“5 1 Karl Philipp Moritz, Versuch einer deutschen Prosodie, in: ders., Werke, hg. von Horst Günther, Frankfurt am Main 1981, Bd. 3, S. 471-577, hier S. 472. 2 Roland Barthes, La préparation du roman. Cours au Collège de France 1978-79 et 1979-80, Paris 2015, S. 484. 3 Stefan Zweig, Tagebücher, hg. von Knut Beck, Frankfurt am Main 1984, S. 241. 4 Cesare Pavese, Il compagno, Milano 1969, S. 171. 5 Edgar Allan Poe, The pit and the pendulum, in: ders., The Gold-Bug and Other Tales, hg. von Elmar Schenkel, Stuttgart 1984, S. 68-97, S. 71. Danksagung Es braucht Zeit, ein Buch zu schreiben, nicht zuletzt eines über das ‚ewige Leben‘. Umso mehr danke ich denen, die mir die Zeit dazu gelassen haben, ohne zu ver- gessen, mich immer wieder daran zu erinnern, dass es auch eine Zeit jenseits des Schreibens und Lesens gibt. Zuallererst möchte ich mich bei Prof. Dr. Joachim Jacob für die Betreuung meiner Dissertation und die Freiheiten, die er mir bei der Verfassung der Arbeit gelassen hat, herzlich bedanken. Ebenso danke ich Prof. Dr. Daniel Weidner für das Zweitgutachten und für die wohlwollende Unterstützung meiner Entwicklung. Prof. Dr. Luigi Reitani und Prof. Dr. Maurizio Pirro danke ich für die Gelegenheit, meine Überlegungen auch außerhalb des gewohnten Umfeldes vorstellen und dis- kutieren zu dürfen. PD Dr. Mario Grizelj bin ich dankbar für seine ermutigende Lektüre meiner Dissertation, die mich in meinen Überlegungen bestärkt hat. Der Studienstiftung des deutschen Volkes danke ich für die großzügige Promotions- förderung, die es mir erlaubte, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren und zu- gleich den einen oder anderen Umweg zu erproben, der ohne das Vertrauen in mein Promotionsprojekt unmöglich gewesen wäre. Ganz besonderer Dank gilt aber meinen Freunden, meiner Familie und mei- ner Lebensgefährtin! Ohne die Gespräche und den Austausch mit Robert Niemann hätte mich der Mut zu kontroversen Positionen vielleicht verlassen – vielen Dank für zahllose Reflexionen und die Konsolidierung einer kritischen Haltung in Wis- senschaft und Leben. Johann Thun bin ich für seine heterodoxen Anregungen und den anspielungsreichen Humor dankbar, dessen Ironie sich vielleicht auf Schleich- wegen auch in meine Arbeit gestohlen hat. Lars Lange und Matthias Sperling bin ich dankbar dafür, dass sie mein zeitfressendes Lesen und Schreiben schon seit der Schulzeit mit Freundschaft begleiten und mir nach wie vor zur Seite stehen. Unsagbar ist, was dieses Buch meinen Eltern Molly und Michael Lübcke, meinen Geschwistern Anna-Maria und Marcus Lübcke und meiner Lebensgefähr- tin Kristina Dizdar verdankt! Meinen Eltern bin ich ewig dankbar dafür, dass sie mir stets die Freiheit dazu gelassen haben, mich auszuprobieren, an mich geglaubt haben, mir vorgelebt haben, zu suchen, zu lernen und zu träumen, und immer offen waren für Neues – das wird mich mein Leben lang begleiten! Meiner Schwester danke ich für ihren scharfsinnigen Witz und ihre rührend stolze Teilnahme am Entstehungsprozess der Arbeit; ohne ihre tatkräftige Unterstützung beim Scannen wäre ich mitunter aufgeschmissen gewesen – vielen Dank dafür und für so vieles mehr! Meinem Bruder bin ich für seine ironische Distanz zu meinem Lesen und Schreiben außerordentlich dankbar und dafür, dass er für mich da ist, wenn es wirklich ernst wird – wer weiß, vielleicht ist es sogar unsere Freude an Austin- X Danksagung Powers-Filmzitaten, die mich über die Montage christlicher Denk- und Darstel- lungsfiguren in neuzeitlichen Kontexten nachdenken ließ (ich höre schon sein Schmunzeln…). Ganz besonders danke ich meiner Lebensgefährtin Kristina Dizdar, die mich auch in schweren Zeiten unermüdlich ermutigt und unterstützt hat, mit der ich über das Buch lachen und weinen konnte und die mir die Zeit dafür ließ, ein Buch über das ‚ewige Leben‘ zu schreiben, ohne dass ich vergesse, wie erfüllt das Leben jenseits davon war und ist. Ohne sie hätte dem Schreiben an diesem Buch jeder Halt und jede Orientierung gefehlt – ihr gebührt unsagbarer Dank für das Vertrauen in ein so uferloses Projekt und die ihm zugrundeliegende Lebensform, die sie mit unvergleichbar viel Nachsicht und Liebe begleitet hat. Zuletzt und mit besonderer Zuneigung danke ich Fido, der mir auf unseren Spa- ziergängen Zeit zum Nachdenken schenkte und von dessen Dickkopf ich mehr lernte als von den meisten Menschen – ich hoffe, das Buch hat etwas Wölfisches an sich, das wäre dann sein Verdienst! Frankfurt am Main, im Sommer 2019 Sebastian Lübcke Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ......................................................................................................... 1 1.1 Vorarbeiten ................................................................................................ 10 1.2 Vorgehen und nähere Verortung in Forschungsdiskursen ......................... 21 2 Nachleben: Methodische Überlegungen zu Kontinuität und Veränderung von christlichen Denk- und Darstellungsfiguren der Erfüllung und des ontologisch Absoluten in der Neuzeit ........................... 33 2.1 Nachleben oder Von der Vielzeitigkeit von Texten .................................. 38 2.2 Kryptische Assoziationspunkte zwischen ‚altem‘ und neuzeitlichem Wissen über die Erfüllung und das ontologisch Absolute ......................... 44 2.3 Praxistheoretische Erklärung für das Nachleben des ‚ewigen Lebens‘ in neuzeitlichen Texten über die Erfüllung und das ontologisch Absolute .................................................................................................... 50 2.3.1 Kontinuität von Praktiken....................................................................... 54 2.3.2 Veränderbarkeit von Praktiken ............................................................... 62 3 ‚Klassischer‘ Denkstil der platonisch-christlichen Auseinandersetzung mit dem ‚ewigen Leben‘ ................................................................................ 67 3.1 ‚Klassische‘ Konzeptgeschichte des ‚ewigen Lebens‘ von Platon bis Augustinus ................................................................................................. 72 3.2 ‚Klassische‘ christliche Eschatologien ...................................................... 84 4 Neuzeitlicher Denkstil in der Praktik des Nachdenkens über die Erfüllung und das ontologisch Absolute: Verdiesseitigung, Verzeitigung, Anthropozentrierung und Versinnlichung .......................... 89 4.1 Verzeitigung und Verdiesseitigung des ‚ewigen Lebens‘ ......................... 92 4.1.1 Geschichtsphilosophische Verzeitigung und Verdiesseitigung des ‚ewigen Lebens‘. Lessings aufklärerische Überbietung des Alten und Neuen Bundes in der Geschichtseschatologie ........................................ 93 4.1.1.1 Kant und das ethische ‚Reich Gottes auf Erden‘ ............................... 101 XII Inhaltsverzeichnis 4.1.1.2 Novalis: Demokratisierung des ‚ewigen Lebens‘ und ‚Romantisierung‘ von Messianismus, Eschatologie und Eucharistie ......................................................................................... 108 4.1.1.3 Marx: Wahrheitsfähigkeit von Diesseits und Geschichte im ‚Reich des Menschen‘ ....................................................................... 119 4.1.2 Natur- und lebensphilosophische Verzeitigung und Verdiesseitigung des ‚ewigen Lebens‘ ............................................................................. 131 4.1.2.1 Goethes ‚ewiges Leben‘ und die Verschiebung vom Ewigkeits- zum Lebensprimat ............................................................................. 133 4.1.2.2 Herders ‚Gott‘: Das Da-Sein des ‚Ewig Lebenden‘ in Zeit und Raum ................................................................................................. 138 4.1.2.3 Schleiermacher: Die Horizontalisierung des ‚ewigen Lebens‘ in der Zeit und die ‚Unsterblichkeit‘ als Selbsttranszendierung ins ‚unendliche Leben‘ ............................................................................ 151 4.1.2.4 Nietzsches ‚Optik des Lebens‘ auf das ‚ewige Leben‘ ...................... 160 4.2 Anthropologische Wende: Prometheische Schöpfungskraft und Versinnlichung des ‚ewigen Lebens‘ ...................................................... 170 4.2.1 Prometheische Einlösung des Erfüllungsanspruchs des Menschen ...... 170 4.2.1.1 Lenz: Erfüllungspflicht des Lebens und Abkehr von Gott ................ 173 4.2.1.2 Herders vom Menschen für den Menschen gemachte Erfüllung der Menschheitsgeschichte ...................................................................... 180 4.2.1.3 Baudelaires millenaristischer Schein der Kunst in der Sinnlosigkeit der Welt: Von ‚künstlichen Paradiesen‘ und Leuchttürmen in einer Welt ohne Gott .................................................................................. 187 4.2.2 Konstellation aus ‚Rehabilitation der Sinnlichkeit‘ und Erfüllungserfahrung des ‚ewigen Lebens‘ ............................................ 193 4.2.2.1 Herders ‚dunkle‘ Vollzugsweise des ‚lichtvollen‘ Projekts des ‚ewigen Lebens‘ ................................................................................ 195 4.2.2.2 Jacobi: Synästhetische Fülle des Lebens in der sinnlichen Naturerfahrung .................................................................................. 201 4.2.2.3 Nietzsche: Rauschhafte Symbolik des ‚ganzen Leibes‘ in der dionysischen Erfüllung ...................................................................... 208 4.2.2.4 Bergson: Intuitive Erkenntnis der ‚Ewigkeit des Lebens‘ ................. 216

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