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Einführung in die Roman-Analyse PDF

284 Pages·2016·2.17 MB·German
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GERMANISTIK KOMPAKT Herausgegeben von Gunter E. Grimm und Klaus- Michael Bogdal Gunter E. Grimm ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft/Geschichte und Theorie der Literatur an der Universität Duisburg-Essen. Klaus-Michael Bogdal ist Professor für Germanistische Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld. GERMANISTIK KOMPAKT Jost Schneider Einführung in die Roman-Analyse 4. Auflage 2016 Impressum Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar. Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage 2016 © 2016 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt Die Herausgabe dieses Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der WBG ermöglicht. Satz: Lichtsatz Michael Glaese GmbH, Hemsbach Einbandabbildung: © fotolia Einbandgestaltung: schreiber VIS, Bickenbach Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de ISBN 978-3-534-26795-8 Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich: eBook (PDF): 978-3-534-74109-0 eBook (epub): 978-3-534-74110-6 Menü Buch lesen Innentitel Inhaltsverzeichnis Informationen zum Buch Informationen zum Autor Impressum Inhalt I. Der Begriff ‚Roman‘ 1. Begriffsgeschichte 2. Begriffsdefinition 3. Formen des Romans II. Forschungsbericht III. Analytisches Instrumentarium 1. Figurenanalyse 2. Inhaltsanalyse 3. Stilistische Analyse 4. Narrativik IV. Historischer Überblick 1. Gattungsgeschichte 1.1 Feudalistisches Zeitalter 1.2 Bürgerliches Zeitalter 1.3 Demokratisch-pluralistisches Zeitalter 2. Poetikgeschichte, Ästhetikgeschichte 3. Aktuelle Entwicklungen Bibliographie Personenregister Sachregister I. Der Begriff ‚Roman‘ Überblick m Beginn einer wissenschaftlichen Analyse steht immer die A möglichst präzise Definition der verwendeten Begriffe. In diesem ersten Kapitel wird deshalb festgelegt, was im Folgenden unter dem Terminus ‚Roman‘ verstanden werden soll. Dabei wird zunächst die Geschichte dieses Begriffes skizziert, denn seit seinem ersten Auftreten im 12. Jahrhundert hat der Ausdruck ‚Roman‘ seine Bedeutung nach und nach verändert. Anschließend wird dann im Detail erläutert, was die heutige Literaturwissenschaft unter einem ‚Roman‘ versteht. Und zuletzt wird in diesem Kapitel noch auf die verschiedenen Versuche eingegangen, das extrem breite Spektrum der Romanformen, das vom Pornoroman über den Abenteuerroman bis hin zum Bildungsroman reicht, in einer möglichst vollständigen Typologie zu erfassen. Nach der Lektüre dieses Kapitels können Sie den Terminus ‚Roman‘ in wissenschaftlich korrektem Sinn verwenden. 1. Begriffsgeschichte Der Roman gehört zu den erstaunlichsten Phänomenen der neueren Literaturgeschichte. Welcher anderen literarischen Gattung könnte man attestieren, über mehr als zwei Jahrhunderte hinweg ein Massenpublikum fasziniert, ja überhaupt erst für die freiwillige Teilhabe an der schriftlichen literarischen Kommunikation gewonnen zu haben? Breitenwirkung Sowohl im Buchhandel als auch in privaten und öffentlichen Buchsammlungen ist der Roman heute allgegenwärtig. Und fast alle großen und populären Schriftsteller waren auch Romanverfasser. Goethe verdankte seinen internationalen Ruhm dem Werther. Fontane schrieb mehr als 2000 Gedichte, wurde aber erst durch seine späten Gesellschaftsromane populär. Thomas Mann, Hesse, Böll, Grass und natürlich fast alle Autoren von Unterhaltungs-und Trivialliteratur schrieben Romane. Wenn jemals eine literarische Gattung Breitenwirkung erzielt hat, dann ist es der Roman. Interdisziplinarität Die wissenschaftliche Analyse von Romanen ist deshalb nicht bloß eine interne Angelegenheit der Philologie. Vielmehr erfordert diese Aufgabe eine interdisziplinäre Herangehensweise, die auch auf Fragestellungen der Mentalitätsgeschichte, der Medienwirkungsforschung, der Lesepsychologie, der Kulturwissenschaft und anderer Forschungszweige eingeht. Nachfolgend werden deshalb nicht nur die geistes-und poetikgeschichtlichen Aspekte des Themas aufgegriffen und nicht nur die kanonisierten Klassiker der offiziellen Literaturgeschichtsschreibung, sondern auch die populären Unterarten der Romangattung wie z.B. der Kriminal- , der Liebes-und der Räuberroman berücksichtigt. Auch auf einige Probleme der Intermedialitätsforschung wird einzugehen sein. Denn der Roman ist die einzige literarische Gattung, die trotz des immensen Konkurrenzdrucks der elektronischen Medien im 20. Jahrhundert ein Massenpublikum an sich binden konnte. Und darüber hinaus basiert ein Großteil nicht nur der Kinofilme, sondern auch z.B. der TV-Serien, der Video-und der Computerspiele auf literarischen Vorlagen, die zuerst als Romane erschienen oder wenigstens romanhafte Züge tragen. Worauf beruht aber der erstaunliche Erfolg des Romans, der vom Groschenroman bis zum Experimentalroman und vom Kinderroman bis zum pornographischen Roman sämtliche Gesellschaftsgruppen, Bildungsschichten und Altersstufen anzusprechen vermag? Lässt sich angesichts der sehr unterschiedlichen Erscheinungsformen des Romans überhaupt von einer einheitlichen Gattung sprechen? Mit Hilfe welcher Analysekategorien und -instrumentarien kann man den Aufstieg der Gattung erklären, den inneren Aufbau eines einzelnen Romans verstehen und seine Qualität sachlich beurteilen? Wie kann man schließlich seine Wirkungspotentiale abschätzen und seine tatsächlichen Wirkungen messen? Begriffsgeschichte Das vorliegende Buch will diese Fragen dem neuesten Stand der literatur-und allgemein der geistes-und kulturwissenschaftlichen Forschung gemäß zu beantworten versuchen. Dabei empfiehlt es sich, zuerst einen Blick auf die Geschichte des Begriffs ‚Roman‘, die wichtige erste Einblicke in das Wesen der Gattung eröffnet, zu werfen. Der Ausdruck ‚romanz‘ begegnet uns zum ersten Mal im Frankreich des 12. Jahrhunderts (vgl. Vossler 1927, S. 1–3). Er bezeichnete dort ein nicht in lateinischer Sprache, sondern in der lingua romana abgefasstes Werk in Versen oder Prosa. Solche Werke stellten eher die Ausnahme als die Regel dar, weil die Teilhabe an der schriftlichen literarischen Kommunikation zu dieser Zeit das Privileg einer winzigen Minderheit von Gelehrten, Adeligen und Patriziern war, deren Bildungsideal in erster Linie eine gründliche Kenntnis der lateinischen Klassiker vorsah. Literarische Werke in der altfranzösischen Vulgärsprache trugen demnach das Stigma der Ungelehrtheit, auch wenn sie, anders als die Epen, nicht mündlich vorgetragen, sondern in Buchform verbreitet wurden. Ausgehend von Nordfrankreich fand bis ins 16. Jahrhundert eine allmähliche Begriffsverengung statt, so dass der Ausdruck ‚roman‘ schon recht genau das bezeichnete, was man heute einen „Roman“ nennt, als er im 17. Jahrhundert als Fremdwort ins Deutsche übernommen wurde, nämlich eine schriftlich fixierte, erfundene, längere Erzählung in Prosa, die nicht in der lateinischen Gelehrtensprache, sondern in der jeweiligen

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Diese Einführung macht in verständlicher Sprache Schritt für Schritt mit allen wichtigen Begriffen und Methoden der Roman-Analyse vertraut. Auf einen Abriss der Gattungsgeschichte und eine Einführung in Poetik und Ästhetik des Romans folgt die stets anwendungsorientierte Vorstellung des analyti
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