Klaus Böldl Eigi einhamr Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Herausgegeben von Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer Band 48 w cDE_ Walter de Gruyter · Berlin · New York Eigi einhamr Beiträge zum Weltbild der Eyrbyggja und anderer Isländersagas von Klaus Böldl W DE G Walter de Gruyter · Berlin · New York © Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. ISBN 3-11-018582-2 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut- schen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. © Copyright 2005 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, 10785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außer- halb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandgestaltung: Christopher Schneider, Berlin Druck und buchbinderische Verarbeitung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde von der Fakultät 13/14 für Sprach- und Lite- raturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München im De- zember 2004 als Habilitationsleistung angenommen. Für die Druckfassung wurde sie geringfügig überarbeitet. Mein Dank gilt allen Freunden und Kollegen, die die Arbeit unterstützt haben, sei es durch fachlichen Rat, wie ihn mir neben vielen anderen, die es mir hoffentlich nachsehen werden, hier nicht namentlich aufgeführt zu werden, Prof. Wilhelm Heizmann und Prof. Annegret Heitmann erteilt ha- ben, durch geduldiges Korrekturlesen wie es Helmut Blazek auf sich ge- nommen hat, oder durch kundige und anregende Führung an die Saga- schauplätze, wie sie mir Arni Björnsson gewährt hat. Dem Siguröur- Nordal-Institut und Ulfar Bragason sei für den reizvollen Unterschlupf in Reykjavik gedankt. Dank schulde ich auch Prof. Kurt Schier, der meine Aufmerksamkeit vor Jahren auf die Eyrbyggja saga gelenkt hat sowie im besonderen auch Prof. Heinrich Beck, der als einer der Gutachter der Arbeit diese für die Aufnahme in die Ergänzungsbände des RGA vorgeschlagen hat. Dr. Astrid van Nahl hat sich dankenswerterweise der Druckfassung angenommen. München, im Juni 2005 Inhaltsverzeichnis Vorwort ν 1. Einleitung: »The structure of the saga remains an enigma«: Elemente einer literaturwissenschaftlichen Rezeptionsgeschichte der Eyrbyggja saga 1 1.1. Die Struktur der Saga 1 1.2. Die Quellen der Saga 18 1.3. Entstehungszeit und Verfasserfrage 24 2. Die Welt im Text: Anthropologische und historische Perspektiven auf die Sagaliteratur 27 2.1. Isländersagas als Ethnographie 28 2.2. Der Wirklichkeitsstatus der Isländersaga 37 2.2.1. Historizität vs. Literarizität 37 2.2.2. >Orales< vs. augustinisches Geschichtsmodell 46 2.2.3 Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit 52 2.3. Saga und Wirklichkeit - Erfahrung und Information 59 2.4. »Sagareligion« 70 2.4.1. Germanisierung des Christentums? 74 2.4.2. Religiöse Motive: Identifikations- und Deutungsprobleme .... 76 2.5. Prägenerische und unbewußte Plotstrukturen in den Isländersagas 78 2.5.1. Mythische Strukturen 80 2.5.2. Rituelle Strukturen 82 3. Das Weltbild der Eyrbyggja saga - einige anthropo- logische Kategorien 86 3.1. Vorbemerkung zum Begriff des »Weltbildes« 86 3.2. »Archaisches« Mittelalter? 88 3.3. Raum- und Zeitkonzeptionen in der altnordischen Über- lieferung 92 3.3.1. Die Wahrnehmung des Raumes 92 3.3.2. Zeitkonzeptionen 98 VIII Inhaltsverzeichnis 3.4. Jenseits- und Seelenvorstellungen in der Eyrbyggja saga 104 3.4.1. Vorbemerkung zur Forschungsgeschichte der Todesvorstellungen 104 3.4.2. Seelenvorstellungen 108 3.4.3. Die andere Welt in der Eyrbyggja saga 114 3.4.4. Der solitäre draugr: f>0r0lfr Baegifötr 117 3.4.5. l>0rgunna und der Totenspuk auf Froöa 124 4. Die Landnahmezeit in der Eyrbyggja saga und in anderen hochmittelalterlichen Quellen 134 4.1. Zum Begriff der Landnahme 134 4.2. Quellen und Forschungsperspektiven 135 4.3. Die raumkonzeptionellen Implikationen der Landnahme ... . 141 4.4. Kosmogonische Landnahmetraditionen im Norden 147 4.5. Andere mythische Elemente in den isländischen Land- nahmeberichten 153 4.5.1. O\Q landvcettir 154 4.5.2. Göttliche Weisungen bei der Landsuche 157 4.5.3. Der Einfluß der Naturkräfte auf die landnämsmenn 160 4.5.4. Die Hochsitzpfeiler 163 4.5.4.1. Die Hochsitzpfeiler bei der Landnahme 163 4.5.4.2. Die Situierung der Hochsitzpfeiler im Haus 164 4.5.4.3. Hochsitzpfeiler als Weltsäulen 166 4.5.4.4. Die Hochsitzpfeiler und der Gott Thor 174 4.6. Exkurs: Einige Bemerkungen zum religiösen Diskurs in der Landnämabök 176 4.7. Die Landnahmeerzählung der Eyrbyggja saga 178 4.8. Exkurs: Das Buch Mose und die isländische Landnahme 185 5. Opfer und ritualisierte Tötungsakte in der Eyrbyggja saga und anderen norrönen Überlieferungen 188 5.1. Einleitendes zum Opferbegriff 188 5.2. Der Balder-Mythos bei Rene Girard und Hyam Maccoby .... 191 5.3. Menschenopfer in der Wikingerzeit? 195 5.3.1. Odins Selbstopfer 196 5.3.2. Summarische Opfererwähnungen 198 5.3.3. Konkrete Opferberichte in der Sagaliteratur: Das Beispiel der Ynglinga saga 207 5.4. Opferinder Eyrbyggja saga 212