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Duden Allgemeinbildung - Deutschland - Alles, was man wissen muss PDF

753 Pages·2015·16.03 MB·German
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Inhalt Natur & Umwelt Geschichte Politik & Staat Gesellschaft Wirtschaft Wissenschaft & Technik Kunst & Kultur Alltag Register Bildnachweis Natur & Umwelt Wattenmeer, Sandstrände und flaches Land im Norden, Hügel und Berge unter dichten Wäldern, durch die sich wie Lebensadern Flüsse winden, in der Mitte sowie große Seen und dahinter ein Hochgebirge im Süden: Diese Fülle sehr unterschiedlicher Landschaften – das ist Deutschland. Unser Naturerbe Ohne die Natur könnten wir nicht leben. Unser Verhalten ihr gegenüber entspricht dieser Einsicht jedoch oft nicht. Deutschland ist ein Mosaik aus verschiedenen Landschaften und Naturräumen, in denen eine Vielzahl von Arten lebt, die es zu schützen und zu erhalten gilt. Die Wiedervereinigung hat für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur große Chancen eröffnet. Landschaften Deutschland erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über 874 km (Ellenbogen auf Sylt bis Haldenwanger Eck bei Oberstdorf) und in West-Ost-Richtung über 636 km (Isenbruch, Kreis Heinsberg, bis Neißeaue/Neißetal); insgesamt ist es 357 000 km2 groß. Im Norden ist die Landschaft von Nordund Ostsee geprägt. Die Nordsee im Nordwesten ist zwar kein Ozean, aber immerhin ein Randmeer des zweitgrößten Weltmeers Atlantik. Die Ostsee im Nordosten ist dagegen ein typisches Binnenmeer, das mit den Förden sogar Miniaturausgaben der Fjorde Skandinaviens besitzt. Deutschlands Landschaften sind meist flach, nur in wenigen Regionen ragen nennenswerte Hügel auf. Erst weit im Binnenland gibt es richtige Berge, die abgesehen vom Harz, der ein wenig isoliert in die norddeutsche Tiefebene hineinragt, tendenziell umso höher werden, je weiter man nach Süden kommt. Aber auch der Schwarzwald bleibt mit dem 1493 m über den Meeresspiegel aufragenden Feldberg noch ein typisches Mittelgebirge. Erst an der südlichen Grenze hat das Land dann noch einen kleinen Anteil an einem Hochgebirge, den Alpen. Wälder Deutschland gehört zu den waldreichsten Ländern der Europäischen Union: Auf rund 11,4 Mio. ha wachsen Forste, was einem knappen Drittel der Gesamtfläche entspricht. Von den natürlichen Voraussetzungen her müsste jedoch fast ganz Deutschland von dichten Wäldern bedeckt sein. Nur in den Gipfelregionen der höchsten Mittelgebirge wie Schwarzwald, Erzgebirge und Harz, in den Hochlagen der Alpen sowie in Moorgebieten sollten keine geschlossenen Wälder stehen. Und dort, wo heute Wälder noch wachsen, unterscheiden sie sich meistens grundlegend von der ursprünglichen Vegetation. Die Ursache dafür sind die Menschen, die hier leben. So begannen vor 7500 Jahren die ersten Bauern in den Mittelgebirgen und vor 6000 Jahren in der norddeutschen Tiefebene die Urwälder zu roden, die damals fast das gesamte Land bedeckten, um Ackerbau zu betreiben. Im Lauf der Jahrtausende verschwanden so die einstigen Buchenwälder, in denen auch viele andere Arten wuchsen. Die letzten Reste wurden später in Wirtschaftswälder verwandelt, in denen nur noch die Bäume wachsen durften, für die der Eigentümer eine Verwendung hatte. Bereits im Mittelalter und bis weit ins 19. Jh. hinein wurden auch die meisten Moore trockengelegt, um sie anderweitig zu nutzen. Von der ursprünglichen Vegetation ist in Deutschland daher bis auf winzige Reste praktisch nichts mehr übrig geblieben. Industrialisierung Vor allem im 19. und 20. Jh. führten zwei weitere Faktoren zu Veränderungen der Natur: Die starke Industrialisierung belastete Luft, Gewässer und Böden mit vielen Schadstoffen. Gleichzeitig explodierten die Zuwachsraten der Bevölkerungszahlen, sodass die Menschen zum Leben und Arbeiten sowie für den Verkehr immer größere Flächen kultivierten und bebauten. Flächenverbrauch Während die Belastung durch Schadstoffe vor allem durch technische Maßnahmen in den letzten Jahrzehnten des 20. Jh. stark reduziert wurde, geht der Flächenverbrauch erst seit Beginn des 21. Jh. sichtbar zurück: Wurden im Jahr 2000 nach Angaben des Umweltbundesamts jeden Tag noch 129 ha für Gebäude und Straßen unter Beton begraben, waren das 2013 nach Angaben des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) nur noch 74 ha. Die Tendenz ist auch jetzt noch fallend, der Flächenverbrauch geht weiter zurück. Gleichzeitig erobert sich auf wenigen, meist eher kleinen Flächen, die Natur verlorenes Terrain wieder zurück und auch ausgerottete Arten wie Wölfe und Luchse besiedeln langsam wieder ihre alte Heimat. Diese Entwicklung wurde nicht zuletzt vom Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung Deutschlands begünstigt: Auf weiten Teilen des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens, heute Grünes Band genannt, sowie auf zahlreichen zuvor militärisch genutzten Flächen hat die Natur das Kommando wieder übernommen.

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