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Drei Männer im Schnee PDF

115 Pages·2014·3.027 MB·German
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ERICH KÁSTNER J.-reí Má'nner ¡m Sckinee DREI MÁNNER IM SCHNEE ERICH KÁSTNER DREI MÁNNER IM SCHNEE «r i i r) iER¿ GEKÜRZT UND VEREINFACHT FÜR SCHULE UND SELBSTSTUDIUM Diese Ausgabe, deren Wortschatz nur die gebrauchlichsten deutschen Wórter umfasst, wurde gekürzt und vereinfacht und ist damit den Ansprüchen des Deutschlemenden auf einer frühen Stufe angepasst. Dieses Werk folgt der reformierten Rechtschreibung und Zeichensetzung. HERAUSGEBER: Katrine R0rvig REDAKTEUR: H.E. Jensen O. Bprlps Jensen Danemark Revisión von Iris Felter, 2009 Illustrationen: Oskar Jprgensen Umschlagentwurf: Mette Plesner Umschlag: Polfoto/Adie Bush/Cultura/Corbis © Atrium Verlag, Zürich 1935 und EASY READERS, Copenhagen, 2014 -a subsidiary of Lindhardt og Ringhof Forlag A/S, an Egmont cotnpany. ISBN Danemark 978-87-23-50542-2 www.easyreaders.eu The CEFR levels stated on the back of the book are approximate levels. Easy Readers EGMONT Gedruckt in Danemark ERICH KÁSTNER (geb. 1899) gehórt wohl zu den bekanntesten Schrift- stellem Deutschlands. Allgemein bekannt ist er ais Verfasser von Romanen »für Kin­ der von 9-90 und darüber« und das ist scha- de. In erster Linie ist er namlich ein Mora- list und Satiriker. Ganz besonders tritt dies in seinen Gedichten hervor, in denen er, oftmals in ungemein scharfer Fortn, aber nicht ohne Humor, all das bloBstellt, was unrecht ist. Aber er hat gesehen, wie wenig ein Verfasser mit solchen Mitteln erreichen kann, denn »Immer wieder kommen Staatsmanner mit groBen Farbtópfen des Wegs und erklaren, sie seien die neuen Baumeister. Und immer wieder sind es nur Anstreicher. Die Farben wechseln, und die Dummheit bleibt!«, schreibt er einmal. Und dennoch führt er seinen Kampf weiter • gegen alies Unrechte, gegen den Militaris- mus, gegen die Bürokratie. WERKE: Gedkhtsammlungen: Herz auf Taille (1927); Gesang zwischen den Stühlen (1932); Doktor Erich Kástners lyrische Hausapo- theke (1936). Prosat Emil und die Detektive (1928); Pünktchen und Antón (1931); Fabian (1931); Das fliegende Klassenzimmer (1933); Drei Manner im Schnee (1934); Die verschwundene Miniatur (1935); Der kleine Grenzverkehr (1949); Die Konfe- renz der Tiere (1949); Das doppelte Lott- chen (1949); Ais ich ein kleiner Junge war (1957); Notabene 45 (1961). 1 Dienstboten unter sich und untereinander »Machen Sie nicht solchen Lárm!«, sagte Frau Kun­ kel, die Hausdame. »Sie sollen kein Konzert geben, sondem den Tisch decken.« »Gestem gab es Nudeln mit Rindfleisch«, bemerkte Isolde melancholisch. »Heute weiBe Bohnen mit 5 Würstchen. Ein Millionar sollte eigentlich einen ele- ganteren Appetit haben.« Dann knallte die Tür. Frau Kunkel zuckte zusammen und war allein. Die Villa, von deren Speisezimmer soeben die Rede 10 war, liegt in jener alten Allee, die von Halensee nach Hundekehle fuhrt. Jedem, der die StraBe kennt, wird die Villa aufgefallen sein, weil man sie überhaupt nicht sieht. Wenn man vor dem Tor steht, sieht man den breiten Fahrweg und ein freundliches Gebáude. Hier 15 wohnen die Dienstmádchen, die Kóchin, der Chauf­ feur und die Gartnersleute. Die Villa selbst ist nicht zu sehen. An einer grauen Sáule, rechts vom Torgitter, ent- deckt man ein kleines Namensschild: Tobler. 20 Tobler? Das ist bestimmt der Millionar Tobler. Der Geheimrat Tobler, dem Banken, Warenháuser und Fabriken gehóren. Und Bergwerke und Schifffahrtsli- nien. Tobler besitzt viele Millionen, aber er ist kein Milli- 25 onar. Frau Kunkel studierte die Morgenzeitung. »Tun Sie nicht, ais ob Sie lesen kónnten!«, sagte 7 Johann, der Diener. »Das glaubt Ihnen ja doch nie- mand.« Frau Kunkel s$h ihn giftig an, sagte aber dann: »Heute stehen die Preistráger drin! Den ersten Preis 5 hat ein Doktor aus Charlottenburg gekriegt, den zwei- ten ein gewisser Herr Schulze. Für so ein paar kurze Sátze werden nun die beiden Mánner auf vierzehn Tage in die Alpen geschickt.« »Um was handelt es sich eigentlich?«, fragte 10 Johann. »Um das Preisausschreiben der Putzblank-Werke.« Johann nahm die Zeitung. »Dieser Herr Schulze«, sagte er, »hat keine Adresse. Er wohnt postlagemd.« »Kann man das?«, fragte Frau Kunkel. 15 »Nein«, sagte Johann. »Warum haben Sie eigent- lich nicht teilgenommen? Sie hátten einen Preis gekriegt und man hátte Sie auf vierzehn Tage in die Alpen geschickt. Vielleicht hátten Sie sich den FuB verstaucht und wáren noch lánger weggeblieben.« »Ekelhafter Mensch!«, sagte Frau Kunkel. Charlottenburg ist ein Stadtteil von Berlín 8

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