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Dotierte Ehe — rechte Ehe Zur Entwicklung des Eheschließungsrechts in fränkischer Zeit: 214. Sitzung am 21. Juli 1976 in Düsseldorf PDF

81 Pages·1978·2.779 MB·German
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Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften Geisteswissenschaften Vorträge · G 227 Herausgegeben von der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften PAUL MIKAT Dotierte Ehe - rechte Ehe Zur Entwicklung des Eheschließungsrechts in fränkischer Zeit Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 214. Sitzung am 21. Juli 1976 in Düsseldorf CIP-Kurztitelaulnahme der Deutschen Bibliothek Mikat, Paul Dotierte Ehe, rechte Ehe: zur Entwicklung d. Eheschließungsrechts in fränk. Zeit.-I. Aufl.-Opladen: Westdeutscher Verlag, 1978. (Vorträge I Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften: Geisteswiss.; G 227) ISBN 978-3-663-00067-9 © 1978 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH Opladen 1978 Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag GmbH ISBN 978-3-663-00067-9 ISBN 978-3-663-00217-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-00217-8 Karl S. Bader d.d.d. Verzeichnis der Abkürzungen Annales Bertiniani Annales Bertiniani, in: Fontes ad historiam regni Franeorum aevi Karolini illustrandam. Pars secunda, neu bearbeitet von R. Rau (Aus gewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein- Gedächtnis ausgabe), Darmstadt 1972. Bonifatii Epistulae Bonifatii Epistulae. Willibaldi Vita Bonifatii, neu bearbeitet von R. Rau (Ausgewählte Quel len zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisaugsabe ),Darm stadt 1968. CIC Codex luris Canonici Corp. Christ. Corpus Christianorum, Series Latina, Bd. 148 A (Concilia Galliae A. 511-A. 695). EheG Ehegesetz Fredegar Fredegarii chronicarum libri IV, M.G.H. SS rer. Merov. II. Gregor von Tours Gregorii Episcopi Turonensis historiarum libri X, 2 Bände, neu bearbeitet von R. Buchner (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächt nisausgabe), Darmstadt 1964, 1967. Hefele - Leclercq Histoire des conciles d'apres les documents ori ginaux, par Ch. J. Hefele. Traduite par H. Le clercq, Tom. 111,2, Paris 1910. HRG Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsge schichte LexRib. Lex Ribvaria, edd. F. Beyerle- R. Buchner: M.G.H. Leg. Sect. I, Bd. 111,1, Hannover 1954. Lex Sal. Pactus Legis Salicae, ed. K.A.Eckardt: M.G.H. Leg. Sect. I, Bd. IV, 1, Hannover 1962. LThK Lexikon für Theologie und Kirche 8 Verzeidmis der Abkürzungen Migne, PL Migne, Patrologia Latina M.G.H. Monumenta Germaniae Historica M.G.H. Cap. I Capitularia Regum Franeorum I, M.G.H. Leg. Sect. II, Bd. I. M.G.H. Cap. II Capitularia Regum Franeorum II, M.G.H. Leg. Sect. II, Bd. II. M.G.H. Conc. I Concilia Aevi Merowingici, M.G.H. Leg. Sect. 111, Bd.l. M.G.H. Conc. II Concilia Aevi Karolini I, M.G.H. Leg. Sect. 111, Bd. II, 1. M.G.H.DD Diplomata (alte Folioausgabe). M.G.H. Epistolae 111 Epistolae Merowingici Et Karolini Aevi I, M.G.H. Epp. 111. M.G.H. Epistolae VI Epistolae Karolini Aevi IV, M.G.H. Epp. VI. M.G.H. SS rer. Merov. Scriptores rerum Merovingicarum. RAC Reallexikon für Antike und Christentum. Wasserschi eben, F. W. H. Wasserschleben, Die Bußordnungen Bußordnungen der abendländischen Kirche, Graz 1958 (Ab druck der 1851 in Halle erschienenen Ausgabe). Wasserschleben, H. Wasserschleben, Die Irische Kanonessamm- Irische Kanonessammlung lung, Aalen 1966 (Neudruck der 2. Aufl., Leip zig 1855). ZRG Germ. Abt. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsge schichte, Germanistische Abteilung ZRG Kan. Abt. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsge schichte, Kanonistische Abteilung I. Sinnfällig tritt uns innerhalb des Systems unseres bürgerlichen Eheschlie ßungsrechtes der Kompetenzanspruch des modernen Staates über die Ehe im Gebot der obligatorischen Zivilehe entgegen, Ausdruck eines säkulari sierten Eherechtsverständnisses, das sich seit den Tagen der Reformation im Kampf gegen den ausschließlichen Eherechtskompetenzanspruch der Kir che und ihres kanonischen Rechtes durchgesetzt hat1• Gemäß § 11 Abs. 1 des Ehegesetzes (EheG) kommt eine Ehe nur zustande, wenn die Eheschlie ßung vor einem Standesbeamten stattgefunden hat2, § 13 Abs. 1 EheG be stimmt, daß die Ehe dadurch geschlossen wird, daß die Verlobten vor dem Standesbeamten die Erklärung abgeben, die Ehe miteinander eingehen zu wollen3, und nach§ 14 Abs. 1 EheG soll diese Erklärung in Gegenwart von zwei Zeugen abgegeben werden4• Vergleichen wir mit diesen Vorschriften des deutschen Ehegesetzes die einschlägigen Bestimmungen des kanonischen Rechtes, wie sie im Codex Iuris Canonici (CIC), dem Gesetzbuch der lateinischen Kirche, enthalten sind, so stoßen wir auf Parallelen, die alles andere als zufällig sind. Das geltende kanonische Eheschließungsrecht wird bestimmt vom Prinzip des Formzwanges, der sich allerdings nicht auf getaufte oder ungetaufte Nicht- 1 Zur Entwiddung des staatlidten Kompetenzansprudts im Eheredtt vgl. jetzt die grund legende Untersudtung von D. Schwab, Grundlagen und Gestalt der staatlidten Ehe gesetzgebung in der Neuzeit bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, Bielefeld 1967; ferner H. Conrad, Das Tridentinische Konzil und die Entwicklung des kirchlichen und welt lichen Eherechts, in: Das Weltkonzil von Trient. Sein Werden und Wirken, hrsg. von G. Schreiber, Bd. 1., Freiburg 1951, S. 297ff. (im folgenden = Conrad, Das Weltkonzil von Trient). 1 § 11 Abs. 1 EheG: "Eine Ehe kommt nur zustande, wenn die Eheschließung vor einem Standesbeamten stattgefunden hat". a § 13 Abs. 1 EheG: "Die Ehe wird dadurch geschlossen, daß die Verlobten vor dem Standesbeamten persönlich und bei gleichzeitiger Anwesenheit erklären, die Ehe mit einander eingehen zu wollen". ' § 14 Abs. 1 EheG: "Der Standesbeamte soll bei der Ehesdtließung in Gegenwart von zwei Zeugen an die Verlobten einzeln und nadleinander die Frage ridtten, ob sie die Ehe miteinander eingehen wollen und, nachdem die Verlobten die Frage bejaht haben, im Namen des Redtts aussprechen, daß sie nunmehr rechtmäßig verbundene Eheleute seien". 10 Paul Mikat katholiken erstreckt, wenn sie untereinander die Ehe schließen5• In can. 1094 CIC wird über die Rechtsform der Eheschließung bestimmt, daß(-ab gesehen von den in can. 1098 und can. 1099 CIC angeführten Ausnahmen-) einzig und allein diejenigen Ehen gültig sind, die geschlossen werden vor dem Pfarrer oder dem Ortsordinarius oder vor einem Priester, der dazu von dem einen oder anderen von ihnen delegiert wurde, und daß außerdem wenigstens noch zwei Zeugen bei der Eheschließung anwesend sein müssen6• Der gemeinsame Ursprung ist unverkennbar, er liegt im Konzil von Trient, näherhin im 1. Kapitel des am 11. November 1563 in der 24. Kon zilssitzung verabschiedeten Dekretes "Tametsi"7, in dem es heißt: "Qui aliter, quam praesente parocho, vel alio sacerdote de ipsius parochi seu ordinarii licentia, et duobus vel tribus testibus matrimonium contrahere attentabunt, eos sancta synodus ad sie contrahendum omnino inhabiles reddit, et huiusmodi contractus irritos et nullos esse decernit, prout eos praesenti decreto irritos facit et annullat"8• Mit dem Dekret "Tametsi" hatte die Kirche(- ungeachtet aller dogmati schen Bedenken und Einwände, die in zahlreichen Stellungnahmen bei den Konzilsberatungen vorgebracht worden waren9 -) dem Öffentlichkeitsprin zip im Eheschließungsrecht die entscheidende sakramentalrechtliche Sanktion gegeben und ihren jahrhundertelangen Kampf gegen die klandestinen Ehe schließungen wenigstens dem Grundsatz nach zum Abschluß gebracht. Für das Öffentlichkeitsprinzip war die Kirche schon seit mehr als einem Jahr- s Vgl. J. Wenner, Art. Ehe {2. Ehesdtließung), in: LThK, 3. Bd., Sp. 698. e Can. 1094 CIC: "Ea taoturn matrimonia valida sunt quae contrahuntur coram parodto, vel loci Ordinario, vel sacerdote ab alterutro delegato et duobus saltem testibus, secun dum tarnen regulas expressas in canonibus qui sequuntur, et salvis exceptionibus de quibus in can.1098, 1099". 7 Vgl. dazu die gründlidte Untersudtung von R. Lettmann, Die Diskussion über die klan destinen Ehen und die Einführung einer zur Gültigkeit verpflidttenden Ehesdtließungs form auf dem Konzil von Trient (Münsterisdte Beiträge zur Theologie, Heft 31), Mün ster 1966. 8 Concilium Tridentinum. Diariorum, Actorum, Epistularum, Tractatum, Nova Collectio, ed. Societas Goerresiana, Tom. IX, Freiburg!Br. 1965 (Editio secunda stereotypa), S. 968f. 9 Die gewidttigsten dogmatisdten Bedenken gegen die Einführung der Formpflidtt für den gültigen Absdtluß der Ehe waren durdt die Fragestellung bedingt, ob die Kirdte überhaupt beredttigt sei, den Ehewillen, der das Wesen der Ehe begründet, an die Ein haltung einer bestimmten Form zu binden, und ob nidtt eine so tiefgreifende Einfluß nahme auf die Gültigkeit der Ehe durch die Kirdte einen unzulässigen Eingriff in das auf götdidter Einsetzung beruhende Ehesakrament darstelle. Wie umstritten das Dekret Tametsi in den Beratungen des Konzils bis zum Sdtluß blieb, zeigen nidtt zuletzt die zahlreimen Nein-Stimmen in der Sdtlußabstimmung am 11. November 1563: von 199 abgegebenen Stimmen entfielen auf die Ablehnung immerhin 55 Stimmen; vgl. im einzel nen dazu Lettmann, a. a. 0., S. 29.

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