Katrin Muller Die Unabhangigkeit des Abschlussprufers GABLER EDITION WISSENSCHAFT Rechnungswesen und Unternehmensiiberwachung Herausgegeben von Professor Dr. Hans-Joachim Booking und Professor Dr. Michael Homme! Die Schriftenreihe prasentiert Ergebnisse der betriebswirtschaft- lichen Forschung zu den Themengebieten Financial Accounting, Business Reporting, Business Audit, Business Valuation und Corporate Governance. Die Beitrage dieser Rehe verfolgen das Ziel, Vorgaben der Gesetzgebung, der nationalen und internationalen Standardsetter sowie Empfehlungen der Wirtschaftspraxis mittels des Instrumentariums der betriebswirtschaftlichen Theorie zu beschreiben, zu analysieren und insbesondere vor dem Hintergrund der Anforderungen des Kapitalmarktes weiterzuentwickeln. Katrin Muller Die Unabhangigkeit des Abschlusspriifers Eine kritische Analyse der Vorschriften in Deutschland im Vergleich zu den Vorschriften der Europaischen Union, der IFAC und in den USA Miteinem Geieitwort von Prof. Dr. Hans-Joachim Booking Deutscher Universitats-Verlag Bibiiografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationaibibliografie; detaillierte bibiiografische Daten sind im Internet uber <http'y/dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation UniversitSt Frankfurt am Main, 2005 1.AuflageM§rz2006 Alle Rechte vorbehatten (S> Deutscher UniversitSts-Veriag IGWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006 Lektorat Brigitte Siegel/Sabine Sch5ller Der Deutsche UniversitSts-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Work einschlieBlich aller seiner Telle ist urheberrechtlich geschutzt Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla^s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe- sondere fQr Vervielfaitigungen, Ubersetzungen, Mikroverfiimungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wSren und daher von jedermann benutzt werden dCJrften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Druck und Buchbinder: Rosch-Buch, Schefilitz Gedruckt auf sSurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 3-8350-0254-6 Meinen Eltern VII Geleitwort Die regulativen Rahmenbedingungen der Abschlussprufung werden sowohl in Deutschland als auch weltweit intensiv diskutiert. Gegenstand der Diskussion ist die Frage, ob der Ab- schlusspnifer seiner Aufgabe im Rahmen der Corporate Governance im erforderlichen Um- fang nachgekommen ist. Diese Aufgabe umfasst insbesondere die Verifizierung von Informa- tionen uber Untemehmen, um diese Informationen fur Rechnungslegungsadressaten glaub- wUrdig und entscheidungsdienlich zu machen. Eine Voraussetzung filr die ordnungsgemafie ErfUllung dieser Aufgabe ist, dass der AbschlussprQfer selbst glaubwtirdig, d.h. urteilsMiig und urteilsfrei, ist (independence in fact) und auch gegeniiber Dritten so wirkt (independence in appearance). Mithin iiegt ein Schwerpunkt der Diskussion auf Mafinahmen zur Steigerung der UnabhSngigkeit des Abschlusspriifers. Die Arbeit von Frau Mtiller greift diese Problematik auf und untersucht zunSchst die Rolle des Abschlusspriifers in der Corporate Governance sowie die Unabhingigkeit des Abschluss priifers unter tiieoretischen Aspekten. Auf Basis der hier gewonnenen Eikenntnisse analysiert Frau Mtiller die Vorschriften zur UnabhSngigkeit des Abschlusspriifers in Deutschland im Vergleich zu den Vorschriften der EuropMischen Kommission, der International Federation of Accountants und in den USA kritisch. Einen besonderen Schwerpunkt bildet hier die Ausei- nandersetzung mit den Vorschriften zur Vereinbarkeit von Abschlusspriifimg und Beratung, jedoch werden auch andere Sachverhalte, die die UnabhMngigkeit des Abschlusspriifers ge- fMhrden konnen, nicht auBer Acht gelassen. Auft)auend auf den Ergebnissen der theoretischen Forschung und den im Rahmen dieses Ver- gleichs gewonnenen Erkenntnissen entwickelt Frau Mtiller einen konzeptionell ftindierten Entwurf eines UnabhSngigkeitsstandards, der einen Handlungsrahmen sowohl fiir die Ab- schlussprtifer selbst als auch fiir die geprtiften Untemehmen und die interessierte Offentlich- keit geben soil. Der Entwurf eines UnabhSngigkeitsstandards folgt dabei grundsatzlich einem principles-based approach und wird durch die kasuistische Regelung einzelner, besonders re- levanter TatbestSnde ergSnzt. Mit ihrer tiberaus detaillierten Untersuchung der Vorschriften zur Unabl^Sngigkeit des Ab schlusspriifers und der Entwicklung eines Entwurfs fiir einen Unabh&igig%itsstandM*d leistet Frau Mtiller einen herausragenden Beitrag zur Forschung in diesem Ber^ich. Aufgrund der intensiven und umfassenden Auseinandersetzung mit den neuesten Entwi^klungen in Bezug auf die UnabhSngigkeit des Abschlusspriifers ist die Lekttire dieser Arlfeit Vertretcm aus Wissenschaft und Praxis als Pflichtlekture dringend zu empfehlen. Professor Dr. Han^-Joachim Baking IX Vorwort Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „Independence" der Professur fUr Betriebswirtschaftlehre, insbesondere Wirtschaftspriifung und Corporate Governance der Johann Wolfgang Goethe-Universitat Frankfurt am Main und der Ernst & Young AG, Stutt gart. Sie wurde im Oktober 2005 vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-UniversitMt Frankfurt am Main als Dissertation angenommen. Meinem akademischen Lehrer, Herm Professor Dr. Hans-Joachim B5cking, gebtihrt mein aufrichtiger Dank flir die MSglichkeit zur Promotion, fiir seine stetige Motivation bei der Betreuung des Promotionsvorhabens und flir die Erfahrungen, die ich an seiner Professur sammeln durfte. Bedanken m5chte ich mich auch bei Herm Professor Dr. Ralf Ewert fUr die freundliche Obemahme des Zweitgutachtens. Die Ernst & Young AG hat mir die Gelegenheit er5f&iet, die Dissertation parallel zu meiner beruflichen Tatigkeit anzufertigen. Fiir die Ermdglichung dieses Forschungsprojekts sowie die intensiven fachlichen Diskussionen, aus denen das Thema dieser Arbeit hervorging, be- danke ich mich herzlich bei Herm WP/StB Professor Dr. Norbert Pfitzer, Herm WP/StB Stephan Gier und Herm WP/StB Dr. Peter Oser, die mein Promotionsvoihaben stets in be- sonderem MaBe gef5rdert haben. Eine Dissertation schreibt sich nicht von allein und nicht alleine und gelingt nur, wenn Ar- beitsatmosphare und -umfeld stimmen. Mein herzlicher Dank gilt daher meinem Freundes- kreis sowie meinen KoUeginnen und Kollegen bei Ernst & Young und an der UniversitSt Frankfurt, die mir jederzeit mit fachlichen und fi*eundschaftlichen RatschlSgen zur Seite stan- den und mir durch ihre Diskussionsbereitschafl und ihre konstruktive Kritik sehr geholfen ha ben. Ftir die stetige fachliche und moralische Unterstiitzung bedanke ich mich herzlich insbe sondere bei Herm RA Harald Bizenberger, Herm Dr. Andreas Dutzi, Hemi Fabian Gesche, Frau Dr. Gabriele Klein, Frau Dorothee MtiUer, Frau Anke MtiBig, Frau StB Annette PreuBe, Herm Benjamin Rausch und Frau WP/StB Professor Dr. Susanne Schmidtmeier. Der grSfite Dank gilt schlieBlich meinen Eltem, Herm Dr. Ludger MttUer und Frau Corliss Miiller, denn sie haben mir nicht nur eine hervorragende Ausbildung ermdglicht, die den Grundstein ftir diese Arbeit gelegt hat, sondem auch den Entstehensprozess meiner Arbeit - nicht nur fachlich - vom Anfang bis zum Ende intensiv begleitet. Sie haben mir iiber so man- ches Motivationsloch hinweggeholfen und mich durch ihr VerstSndnis und ihre stets guten Ratschlage in jeder Phase meines Lebens untersttitzt. Dmen ist diese Arbeit gewidmet. Katrin MtiUer XI_ Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis XVII Tabellenverzeichnis XVII Verzeichnis der verwendeten Symbole XIX AbkQrzungsverzeichnis * XIX Einleitung 1 1 Problemstellung 1 2 Gang der Untersuchung 4 Kapitel I: UnabhUngige Abschlussprilfung als Element der Unternehmenskontrolle 7 1 Okonomische Grundlagen der Abschlussprilfung 7 1.1 Auseinanderfallende Interessen als Ausl5ser der Abschlusspriifung 7 1.1.1 Informationsasymmetrien 7 1.1.2 Die Abschlusspriifung als Konsequenz agencybedingter Interessenkonflikte zwischen Kapitalgebcm und Management 9 2 Die Rolle des Abschlussprilfers in der Corporate Governance 12 2.1 Abgrenzung und Definition des Begriffs „Corporate Governance" zur Einordnung der Modelle der Untemehmensverwaltung 12 2.2 Interne Untemehmenstiberwachung durch den Aufsichtsrat in Deutschland 13 2.3 Die Einrichtung von Priifungsausschiissen im Aufsichtsrat 15 2.4 Die Funktionen der (gesetzlichen) Abschlusspriifung in Deutschland 18 2.5 Die Doppelveratitwortung des Abschlussprilfers in der deutschen Corporate Governance 20 3 Die UnabhSngigkeit des Abschlussprilfers unter theoretischen Aspekten 23 3.1 Definition des Begriffs „Unabhangigkeit" 23 3.2 Okonomische Analysen zur UnabhMngigkeit des AbschlussprUfers 25 3.2.1 Quasirenten - das Grundmodell des Low Balling von DeAngelo 25 3.2.2 Weiterentwicklungen des Modells von DeAngelo 28 3.2.3 Arbeiten zur Vereinbarkeit von Abschlusspriifung und Beratung in Deutschland 31 3.3 Empirische Arbeiten zur UnabhMngigkeit des AbschlussprUfers 33 3.3.1 MaBstabe zur Beurteilung der UnabhSngigkeit des AbschlussprUfers 33 3.3.2 Arbeiten zur Independence in Appearance 36 XII 3.3.3 Arbeiten zur Independence in Fact 40 3.3.4 Fazit 48 Kapitel II: GnindsMtze der Regelungsinstitutionen der Abschlussprfifung 49 1 Deutschland 49 1.1 Aufbau und Aufgaben der deutschen Benifsorganisationen 49 1.1.1 DieWirtschaftsprafeiicammer(WPK) 49 1.1.2 Das Institut der WirtschaftsprUfer in Deutschland e.V. (IDW) 50 1.2 Gesetzliche Grundlagen und Berufsgrundsatze zur unabh&igigen Abschlussprttfung 52 1.2.1 Von der EinfUhrung der Fflichtpriifung als AuslSser einer gesetzlichen Abschlussprtifung bis zur Verabschiedung des Bilanzrechtsreformgesetzes 52 1.2.2 Neue Vorschriften zur Unabhfingigkeit des AbschlussprOfers in Deutschland durch das Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG) 55 1.2.3 Der Umfang des Begriffs „Abschlussprlifer" nach deutschen Regelungen 59 1.2.4 Grundlegende Regelungen zur Unabh3ngigkeit des AbschlussprUfors in Deutschland im HGB, der WPO und der Berufssatzung 61 1.2.5 Der Deutsche Corporate Governance Kodex 64 1.2.6 Geltungsbereich der §§ 319, 319a HGB Uber die Abschlussprtifung hinaus 65 2 Die Europaische Union 67 2.1 Aufbau und Normsetzungsbefiignis der EuropMischen Union 67 2.2 Vorschriften zur Unabhangigkeit 69 2.2.1 Das Grttnbuch der EU-Kommission zur „Rolle, Stellung und Haftung des Abschlusspriifers in der Europfiischen Union" als Ausgangspunkt 69 2.2.2 Die Empfehlung der EU-Kommission vom 16.5.2002 und cteren ErgSnzung durch den Vorschlag zur Modemisierung der Priiferrichtlinie vom 16.3.2004 .71 3 Die International Federation of Accountants 76 3.1 Aufbau, Aufgaben und Verbindlichkeit ftlr den deutschen Abschlussprtifer 76 3.2 Internationale PrUfungs- und Berufsgrundsatze..... 79 3.2.1 Die International Standards on Auditing (ISA) 79 3.2.2 Der Begriff „Accountant" nach den Regelungen der IF AC 79 3.2.3 Der IF AC Code of Ethics als Synopse intemationaler Berufsgrundsatze.... 79 3.2.4 Die Regelungen zur Unabhangigkeit im IF AC Code of Ethics 81
Description: