Die Operationen gegen die Ruſſen und Schweden im Jahre 1758 und die zweitägige Schlacht bei Zorndorf am 25. und 26. Auguſt. Nebst einem Plan des Schlachtfeldes und einer Uebersichtskarte. Neu bearbeitet nach den Kriegs-Acten, unter Benutzung des übrigen vorhandenen Materials von F. A. von Etzel Oberstund Commandeurdes 15. Infanterie-Regiments. Zum Besten des National-Danks Spezial-Stiftung für das 15. Infanterie=Regiment. Berlin, 1858. Albert Abelsdorff Stuhr'sche Buchhandlung. 173811 B 望 DruckvonHermannMüllerin Berlin. Seiner Königlichen Boheit dem Prinzen von Preußen in tiefster Ehrfurcht gewidmet von dem Verfaſſer. Eure Königliche Hoheit haben gnädigst geruht, die Widmung einer Schrift anzunehmen, deren Ertrag einer Spezial-Stiftung des großen Vereins --- National-Dank - für die Invaliden des 15ten Infanterie-Regiments zufließen soll. Mögen Höchstdieselben mir huldvoll gestatten, in diesem neuen Beweise Eurer Königlichen Hoheit Theilnahme für die Armee und alle die, welche derselben angehört haben, mit ehr furchtsvollem Danke zugleich den Ausdruck besonderer Gnade für mich zu suchen. Mit den Gefühlen unbegrenzter Verehrung erſterbe ich) Eurer Königlichen Hoheit treu unterthänigſter A. v. Ezel Oberst und Regiments-Commandeur. Quellen und durchgesehene Druckschriften zur Bearbeitung der Operationen des Kö nigs und des General-Lieutenants Grafen zu Dohna gegen die Ruſſen und Schweden im Jahre 1758. 1. Die Acten des Kriegs-Archivs. 2. Oeuvres de FrédéricII. Neue Ausgabe. Theil III.IV.XV. XVI.XVII. 3. Tempelhoff. Geschichte des siebenjährigen Krieges in Deutschland. 4. 3. G. Tielce, Churfürstlich-Sächsischer Hauptmann. Der Feldzug der Kaiserlich-Russischen und Königlich-Preußischen Völker im Jahre 1758. Freiburg, 1776. 5. Geschichte des siebenjährigen Krieges von dem Königlich Preußischen großenGeneralstabe. 6. Charakteristik des siebenjährigen Krieges, von Rezow. 7. Archenholz. Der siebenjährige Krieg. 8. Jomini. Histoire critique et militaire des campagnes deFrédéric II. 9. Schöning. Geschichte des siebenjährigen Krieges. 10. Minerva. Jahrgänge 1840. 1841. 11. Bismark. Der General der Kavallerie von Seydliß 2c. 12. Thaten und Schicksale der Reiterei, von Caniß. 13. Militairischer Nachlaß des Grafen Henkel von Donnersmark. 14. Behrenhorst. Betrachtungen. 15. Behrenhorst's Leben von Bülow. 16. Warnery's Werke. 17. Militair-Wochenblatt. 1838 und 1839. 18. Geschichte des Regiments Garde du Corps, von Schöning. 19. Heilmann. Die Kriegskunst der Preußen unter Friedrich II. 20. Die Zeitschrift Bellona. 21. Prinz Moritz von Deſſau, von v. Orlich. 22. Beiträge zur neueren Staats- und Kriegs-Geschichte. Danzig, 1756 bis 1764. Theil 5 und 6. 23. Preuß. Friedrich II. 24. Preuß. Urkunden-Buch. 25. Blankenburg. Lebensbeschreibung von Seydlitz. 26. Valentini. Der kleine Krieg. 27. Robert Lowley, Rittmeister. Biographie von Seydliß. 28. Brandt. Die großen Kavallerie-Angriffe. 29. Von Schlesien vor und nach 1740. Freiburg 1780. Von Klöber und Helseborn. 30. Neumann. Geschichte von Königsberg i. N. VI 31. Lebensbeschreibung von Täge (Feldprediger von Fermor). 32. Prediger Kaliſch. Nachrichten über Zorndorf. 33. Neues Militair-Journal von Scharnhorst. 34. Berliner Zeitungen. 35. Sammlung ungedruckter Nachrichten, so die Feldzüge der Preußen von 1740 bis 1770 erläutern. Dresden 1782. Von dem ehemaligen Regi ments-Quartiermeister Naumann in Berlin. 36. Ehrhardt. Altes und neues Küstrin. Glogau, 1769. 37. Seyffert. Annalen der Stadt und Festung Küstrin, aus Handschriften und Urkunden bearbeitet. Küstrin, 1801. 38. Müller. Tableau. 39. Oberschlesische Monatsschrift. 1788. 40. Memoirs ofHorace Walpole Earl of Oxford. 41. Drittes Schreiben eines Freundes inLeyden an einen Freund zuAmſter dam, oder Betrachtungen über die Ruſſiſchen Berichte von der Schlacht von Zorndorf, nebst einigen dieſen Sieg betreffenden Briefen. Aus dem Französischen übersetzt. Leyden 1758. } VII Inhalts-Verzeichniß. Seite Vorrede 1 Einleitung 3 Die Operationen der Ruſſen und des Corps des Generals Dohna vor der Schlacht von Zorndorf. 8 RückzugdesKönigs ausMähren, EntſchlußzumMarſchgegendieRuſſen 29 Nückblick auf die allgemeine Lage der Preußischen und allirten Armee. 44 Marsch des Königs und Zusammensetzung Seines Corps • 45 Marschder Armee zum Oder-Uebergang . 49 Marsch zur Schlacht. · 52 Maßregeln der Ruſſen vom 23ſten bis zur Schlacht . 53 Die Schlacht 61 Die nächsten Tage nach der Schlacht 92 Verluste in der Schlacht und Bedeutung derselben. 96 Neue Operationen des Königs 107 Bewegungen der Ruffen und des Generals Dohna • 110 Bewegungen der Schweden und der gegen sie verwendeten Preußischen Truppen 111 Schluß und Recapitulation 113 VIII Beilagen. ww Nr. 1. Verzeichniß der Regimenter der Russischen Armee nach Tielde. " 2. Verzeichniß der Russischen und SchwedischenFlotte. " 3. Ordre de Bataille des Dohna’ſchen Corps. " 4. Marschroute des Corps des Königs. " 5. Ordre de Bataille der Preußischen Armee zurSchlacht. " 6. Schlachtordnung der Ruſſiſchen Armee mitAngabe derZahl derBa taillons und Escadrons. 7. Gezeichnete Ordre de Bataille derselben. "=8. OrdredeBataillederPreußischenArmeeinderSchlacht(nachGaudy). = " 9. Die Preußischen Truppen geordnet nach ihren provinziellenKantons. 11 10. Schreiben des Generals Fermor und des Generals Dohna nach der Schlacht. " 11. Schreiben des Königs an Frau von Wreech. " 12. Verluste der beiderseitigen Armeen in der Schlacht, nachTempelhoff. #1 13. Verluste der einzelnen Preußischen Regimenter und der Ruſſen im Detail. " 14. Namentliche Liſte der bei Zorndorf verwundeten und getödtetenOffi ziere der Preußischen Armee. " 15. Zahl der Russischen Gefangenen und Namen der Offiziere. " 16. Relation des Generals Grafen Panin. " 17. Bericht des schwedischen Offiziers Armfeld. " 18. Preußische officielleRelation in deutſcher Sprache ausdenZeitungen. " 18a. Dieſelbe in französischer Sprache, aus dem Archiv des HerzogsFer dinand von Braunschweig. " 19. Zwei Berichte des Generals Grafen Fermor an die Kaiſerin über die Schlacht. " 20. Ueber die Angaben des Feldmarschalls Grafen Kalckreuth und des General-Lieutenants Grafen von Bismark, die Schlacht von Zorn dorfbetreffend, und über das Verhältniß des König zu Seydliß. Borrede. exo Eine besondere Veranlassung*) führte vor einigen Jah ren zu einer genauen Durchsicht der Quellen, welche das Archiv des Generalstabes über die Schlacht bei Zorndorf bietet, und zu einer Besichtigung der Felder, auf denen der ungeheure Kampf des unvergleichlichen Königs und seiner treuen Schaaren gegen die bedeutende Uebermacht der da mals schon durch ihre standhafte Tapferkeit so gefährlichen Gegner geschlagen wurde. Der bevorstehende hundertjährige Jahrestag der denk würdigen Schlacht bietet die Gelegenheit dar, die Reſultate der damals gemachten Arbeit auch dem weiteren militairi schen Publikum zugänglich zu machen. Einzelne neu aufgefundene Actenstücke, Details ent= haltend, die bei der Bearbeitung der Operationen zu dem als Manuſcript gedruckten Werke des Generalstabes über den siebenjährigen Krieg nicht benutzt worden sind, so wie' mehrere später als das genannte Werk erschienene Druck *)Der verstorbene Chefdes GeneralstabesderArmee, General desCaval lerie v.Reyher, hatte demVerfaſſer den Auftrag ertheilt, bei Gelegenheit einer unter seiner Leitung im Jahre 1853 ſtattfindenden Uebungsreise auf den Fel dern von Zorndorf einen Vortrag über die denkwürdige Schlacht vor den Offizieren des Generalſtabes zu halten. Die Studien zu dieſer dienſtlichen Arbeit, derenVeröffentlichung der mit der Führung der Geschäfte des Chefs des Generalstabes beauftragte, General Major v.Moltke geneigtest gestattete, ſind die Grundlage dieſer Schrift. 1 2 ſchriften, welche zwar sehr von einander abweichend, verſchie dene taktische Dunkelheiten der Schlacht aufzuklären beab sichtigen, ließen es nicht ohne Interesse erscheinen, nochmals die Darstellung eines der denkwürdigſten militairiſchen Akte zu versuchen. Wenngleich zugegeben werden muß, daß weder die De tails der ersten Aufstellung der Russen, noch der Verlauf des eigentlichen Kampfes, z. B. die eigentlichen Gründe des Zurückweichens des Preußischen linken Flügels, hier voll kommen klar dargestellt werden konnten und daß diefür die Taktik der Reiterei so überaus interessanten Fragen über die Form der verschiedenen Attaken Seydlig's noch ihrer Lösung harren, so werden doch manche entſchiedene Frr thümer, die mit überzeugender Sicherheit ausgesprochen, viele falscheFolgerungen hervorriefen, hierihreWiderlegungfinden. Vorzugsweise aber wird die Darstellung versuchen, durch Zusammenstellung derNachrichtenüberdie das Ganze, wie die kleinsten Details umfassende Thätigkeit des gekrönten Feld herrn, ein Moment mehr zu seiner Erkenntniß zu liefern, welche nicht genug verallgemeinert werden kann. Muster für jeden Heerführer auch in Bezug auf die Organisation seines Nachrichtenwesens und die allgemeine Leitung seiner bedeutendsten Unterfeldherrn, des Prinzen Heinrich, Dohna's und selbst des Herzogs Ferdinand, ist er nicht minder der Held für alle Offiziere jeden Grades, wegen der nie rastenden Sorge für den Sicherheitsdienst, die Verpflegung und Alles was sich auf die Einzelnheiten des Dienstes bezieht.