DIE HIRTENBRIEFE JELFRICS IN ALTENGLISCHER UND LATEINISCHER FASSUNG HERAUSGEGEBEN UND MIT 'VBERSETZUNG UND EINLEITUNG VERSEHEN VON BERNHARD FEHR • REPRINT . WITH A SUPPLEMENT TO THE INTRODUCTION BY PETER CLEMOES 1966 • WISSENSCHAFTLICHE BUCHGESELLSCHAFT DARMSTADT 1 l ' • ' l\Tl\'.[.. . . . t .• ... . ) .. \ U " . .~ .. ,1, • ""' ' .:.\,.:;;, : ..J.. ) • I DIE HIRTENBRIEFE ..ELFRICS Dleeem reprogra11achen Nacbdruclt wurde die 1. Auflaae, HambW'i llllf, •1111Unde 1eleat (Blbllotbelt der anaelllcbalachen Proia. IX. Band) • Druck und Elnband: Wluenachaftllche Buchpeellschaft, Darmatadt Printed In Gennany Vonrort. Spiter ala icb vorauuehen konnte, kommt der vorliegende Band zum Ab1chlaJS. Da8 das Ergebnil meiner mf1hevollen Arbeit gewiue Illuionen zentart - deon Aelfric eatbtlllt sich bier ala unaelb1tl.ndiger Kirchenlehrer, ala gro8er Ab1chreiber. al1 blo8er volketiiu:licher VermittJer alten, llnpt bekannten Wiaaena - wird nur derJeoige mir gering anechlagen, dem ea bei ninen Forach11Dgeo nioht um die Erkenntnia der Wa hrheit zu tun i1t. Der Band enthllt viele lateini1che Dokumente. Sie warden allen denen willkommen aein, die eingeaehen haben. wie wiohtig_ filr du richtige Ve ntindnia der altengJiacben kirchlichen Literatur die Kenntnia der Ja teini1chen Vorlagen Ulld Vorarbeiten iat. Bia jetzt wuJSten wir von derartigen Vonrbeiten 1ehr wenig; denu die alten Kat.aloge - die von engliach~n Dr. lrl. Jamee auagenommeo - aind h<5eblt lttckeohaft uud die A.ogliaten haben die lateiniachen engliechen Codices mei1ten1 beiaeite gelauen und bei altengliachen H&ndachriften, wo lateiniache Stiicke vorkamen, geroe nach umgebll.ttert. So iat uneerm Blicke manchea verborgen geblieben. Die Ent.atehuog altengliacber kirchlicher Denkml.ler und ihr Verhl.ltnis untereinander werden nna oft plOtzlich kl&r, wenn wir lateinische Stucke, die in dereelben oder in einer andern Hand1chrift vorkommen, berdck aichtigen. Rier gibt e1 nocb viel zu ton. Ein Wort dee Dankee an alle diejenigen, die mir bei der Herau1gabe meiner Texte behilflicb geweaen 1ind ! :..n enter Stelle danke ich Berro Prof. Dr. R. Brotanek an der deutacben Univereitlt in Prag, da8 er micb am Anfang dea Jahree auf den Aelfricachen Brief 2a aufmerksam gemacbt und die Auebeatung der Handscbrift Bl in hocbherziger W eiee oboe weitere1 'mir dberlusen hat. Ohne eein Vorgeben wilrde meine VerlSft'entlichung eine ganz bedenkliche Lllcke aufweistn. lch dar.ke femer Herrn Prof. Dr. F. Liebermann in Berlin fur wichtige Mitteilungen, die er mir mit einer Bereitwilligteit, wie man sie nur bei einem wahrbaft gro.6en Gelebrten finden kann, zur Verfiigung ge.t.ellt bat (8. XV. XVIII, LVII, LXXVIIl)• . Zu Dank verpflichtet bin ich feroer Herro Dr. K. Joat in London filr gute, zuverll.uige Abaohriften, die er mir im Frtthjabr 1913 fdr A.ob&ng II, 3, 6-9 Ulld fi1r Anhang V, Fuaung C (von mir ala Variant.en berilcbichtigt) b• eorgt hat. Icb danke den Bibliotbekaren dea Britiachen Muaeuma, der Bodleiana in Oxford, der Univenitl.t1bibliothek Cambridge, der Bibliothek Boulogne aur-Jler, der Univereitl.tabibliothek Basel, der Univenitl.tabiblioihek Zttrich, der Stadtbibliothek Ulld der Stift.abibliothek St. Gallen fdr freUlldlicbea Entgegenkommen. Zn ganz besonderm Danke aber bin ich verpflichtet dem Bibliothekar von Corpu Chrilti College Cambridge: C. M. .Monie, lrl. A., Fellow dee College Ulld 1einem Nachfolger im Amte Geoffrey G. Butler, M. A.. Fellow of King'• College, ftlr ihre zablreichen Freundlichkeiten. Den Govemon dee College duke ich fi1r die Erlaubni1 Stucke au den Haadtchriften C, D, 0 drucken zu luaen. Berm Prof. Dr. Karl Breul an - - IV* der Univenitl.t Cambridge danke icb, wie 10 manoher der aua Anglia~ deutaohem Bprachgebiet licb zur Arbeit nach Cambridge bepben hat, fGr die liebeoewdrdige Aufmerk1amkeit, die er, trotz 1einer vieleeitipn Ver pfilcbtungen, mir i•weilen bei meinen Aufentbalten geachenll::t hat. Danll::en mo.IS icb noch denjenigen Gelehrten, deren BGcher micb auf meioem Fonchungewege gef'Ordert haben. Bei der Lektdre von Brandl1 altengliecher Literatnrgeechichte babe ich filr die mir frdher unauatehliche altenglieche kirchliche Proealiteratur zum enten Kale tieferee Intereeae empfunden. - Inuerhalb ArmnllLnge lagen auf meinem Arbeitatiach: du monumental• Werk Liebermann•: Die Geeetze der Angel1ach1en - du Rechtaglouar konote ioh leider nur nocb in der letzten Zeit benutzen -, Mu FlSrsten Diaeertation Uber die Qaellen zu A.elfrica Homiliae Ca.tholioae (Diuerta.tion und Anglia 16), Wu1ertehlebena Bdbtlcher und irieche Kanonen eammlung. Im.mer wieder neue1 Wi.uen 1chlSpfte icb aua den Aufdtun der leider zn frtlh ventorbenen Mi8 Mary Ba.teaon. Ihren A.ufntz in der E. B. R., X (1890) babe ich mehr al1 swOlfmal gel•en, und mit jedem neuen Male iat meine Hoohaohtung vor der grohn Gelehnamll::eit di•er beecbeidenen Dame geatiegen. Znm SohluJS danke ich dem V erleger, Herrn Henri Grand, far 1ein ventl.ndniavolles Entgegenkommen in vielen .Pankten und vor allen Dingen dem Berauageber der lJibliothek der angel11chti1chen Pro11, Berm ProfeleOr Dr. Bani Hecht an der Univerlitlt Buel. Er hat mich zar Herauagabe der Aelfricbriefe bemmmt und mich dlll'Ch 1einen Eifer fttr die Sache an geateckt. Er hat mein Sorgenkind. nioht nur an1 der Taufe pboben, er hat e1 auch ale guter Pate ateta unter aeinen Schutz genommen bil nm beutigen Tage, wo ee in die weite Welt hinauniehen 10ll1 • St. Gallen, 3. Juli 1914. Bernhard Fehr. 1 Zur Einleitung bericbtigend 1ei bier beigeftlgt: 8. XIX, § 29, 0. enthllt auch P1.-Wnlfatan1ehe Bomilien. Siebe Napien Wulfatul, Hand achrift H - S. XX, Z. 10-12: Willy Sohlemilcb, Beitrlge znr Sprache nnd Orthographie 1pltaltengli1cber Spracbdenkmller der Uebergangazeit (1000- 1100), Stud. z. engl. Phil. berauag. v. Morebaob, 34, Halle 191'- Di•e A.rbeit konnte ich leider nicht mehr berttobichtigen - 8. XXIV, Z. 17-18. Jamu, Catalogue OCOC I, 8. XXIII Mitte bebauptet, die von Jewell ge fundene Cura Putoralia eei jebt ab R. 6. 22 in Trinity College Cambridge (nicht in der Univer1itl.tabibliothek). Inh1Jtaver1eichni1. Vorwort Enter Teil: Einltitu.Dg • . . • . • • • . . . . . . . . Ill v L EinricbtDDg der gegenwl.rtigen Auag&be . . . . . . • x Il. Ve neichni1 der Handacbriften . • . . . . • . . . . ID. Die Bearbeitung der Aelfricechen Birtenbriefe c. lb60 bia 1900. (Erzbiachof Parker und Joecelin, Juniua, Spelman, Wilkin1, Thorpe) . • • . . . • . • . • . • • · XXIll xx xv IV. Entatehunpgeachichte und Abfuaungueit der Hirtenbriefe xxxv 1. Aelfrica Brief an WalfGae • . • • . • . . . • 2. Aelfrica Briefe an Wulfatan • . . . . • • • . XXXlX V. Die HandacbriftenTerhlltniwe • . . . . • . . . • • LIV 1. Die BandachriftonTerhiltniue dee altengliachen Briefee I LIV 2. Die Band1cbriftenTerhiltdi•e der la'- Briefe 2 und 3 LVlli S. Die Jl&ndacluiftenTerhlltni•e dH altengliachen Briefee ill . . . . . . . . . . . . . . . . LIX •. DieHandlchriftenTerblltnilM dee altengliachen Brief• II LXIJI VI. Die Sondentelhmg der .FUIUDg D TOD Brief II • • . . LXV 1. Sprachliche Aendernngen • . • • . • • • . • • LXV 2. Sachliche Aenderungen • . . . . . . . . . • LXVlll 3. Die Aualueungen . . . . . . • . . . . . . • LXIX .t. War Wulfnan der Umarbeiier? . • • . . • . • LXIX b. War der U1aarbeiter ein ,.Bomilet nacb Wulfatan"f • LXXIV VIL Die Qoellen . • • . . • . • • . . . . • . . . LXXXIII A.. Die Homilefil: . . . . . . . . . . . . • • . LXXXlV B. Die Kanoniatik . . . . . . • . . . . . . . . LXXXVI 1. Die TOD Aelfric erwlhnten .Kircbenbticber. . . . . LXXXVI 2. Aelfrica Bu8buch . • . . . • . • . . . . . • XCII 3. Aelfric• ,,Kanon'' . . . . . . . . • • . . . . XCIV a) Die Capitvla ca HClr'Cloeibua propolila • . . . • XCIV bJ Die P1.-Ecgbmi . . . . . . • . XCVII E~ c) Seit waun k•nnte Aelfric P1.-Ecgberta Excerptionen? CVl d) Aelfrica Ve rhlltnia zu P1eudo-Iaidor and zur Hadriana • . . . • • • • • • • • · · · CX. "- W eitere kauoniatiacbe Quellen . . . . • . . . . CXVII C. Die Litmwie . . • . . . . . . • . . . . • CXXI Supplement to the Introduction. By Peter Clemoes • . . . . • CXXVII ZweiMr 'l'eil: Texte L Der erste altengliacbe Brief (I): Aelfriu Brief an Biaebof Wulfai3e • . . • • • . • • • • • . . . • • • 1 IL Aelfrica enter Jateiniacher Brief an Erzbiachof Wulfatan (2) 35 m. Aelfriea zweiter Jateiniacher Brief an Enbiacbof W ulfatan (8) 68 IV. Der zweite altengliacbe Brief (ll): Aelfrica enter alt engliacber Brief u Erzbiachof W ulfatan • . • • . • 68 V. Der dritte altenglilche Brief {Ill): Aelfrica zweiter alt engliacher Brief an Enbiachol WulfltaD . . . . . . 1'6 VI. Ein biaher ubelrMnter lateiuiacher Brief Aelfrica (2a): Bruder Aelfric an Enbiachof Wulfatan • . • . • • . 222 - II - A.uhang I: Fragmut einee alt.euglilohea Ordo fir .;t Anh~~ ~iu'ee' ait.eqli.che~ ·~ • • Ordo Pflo~taig . . • . • · · • · · · · • • m: ADhang Teile au J.elfrioa Priesteraauug . • . . Anb•ng IV: Erginmngen zu P1.-F.cgbert. Enerpteu, Au.,.be Thorpe . • • • . . • . . . • • . Anhang V: De Mpiem &eccleliutioill Gn.dibUI . . . Anhang VI: lnt.erpunktion der alt.engli10hen Briefe • . Anhaug VII: Konkordanz zwilchen der vorliegenden und Thorpe1 Au1Pbe . • • • • . . . • . . • • Anhang Vlll: Verbwerungen und Ergt.nzunaen zu den 267 Testen . . . • . • . . . . . • • . . . . 1. Tell: Einleitung. L Eillrlchtug der gege1wlrHg11 .lu1g1b1. Zunichat erauchen wir den Leaer aich zur Erleichterung 1 dea Veratlndnissea der Ei11leitung und des Tenea folgendea zu merken: Nach dem Vorgang Brandl1 (ae. Lit.geach. a. 1109) untencheiden wir d rei Hirtenbriefe Aelfrica, und zwar bezeichnen wir den alteogli1chen Brief fttr ala I (bei Thorpe Wulfsi~e 0afl0fl8 of Aelfric), den ersten altengliachen Brief f11r Wulfatan ale II (bei Thorpe .Aelfrids Pastoral Epistle), den zweiten alt engliachen Brief an Wulf1tan ala III (bei Thorpe nur ein Frag m ment, Quafldo DitJidis Ohrisma genent). Vorgbgig II und echrieb aber Aelfric zwei lateiniaohe Briefe; den enten lateiniechen an W ulfatan nennen wir 2 (d em altengliachen II entaprechend), den zweiten lateinischen an Wulfatan nennen wir I ( dem altengli1chen III enteprechend). Dazu kommt noch der lateinieche Brief, den Aelfric noch ale Mtinch an Wulfstan achrieb. la. - Wir nennen ihn Alie andern von una verwendeten Ab kU.rsnngen 1ind entweder altbekannt oder 1elb1tventlndlich. Ala Haupttext f'f1r I haben wir die Fae1ung der Ha. 0 I gewihlt, aus Griinden, die wir im § 106 erwlhnt haben. Ein V ariantenapparat gibt dazu die Abweicbungen der He1. X und Gg. Die Edition einea Grundtexte1 mit V arianten war bier nioht nur moglich, 1ondern empfe hlenawert, da die drei H11. keine •tarken Abweichungen aufweisen. Wenn Gg und .X richtige und langere V arianten zeigen, la1sen wir aie fiber dem Strich su § Worte kommen. (Vgl. noch darUber 106.) Un1ere Varianten beseichnen jegliche Abweichung, auch daa Vorhandenaein und Nichtvorhandenaein von Akzenten. UnberUck1ichtigt bleiben p nur die Interpunktion und die Untencheidung von und 3. Bei 2 und 8 fuBt der Text auf 0. Die Sinneavarianten 3 0. •tammen aua Bei II und Ill haben wir die Grund1ltze befolgt, die ' Liebermun in 1einer Vorrede zu den Gesetzen der Angeleaoh1eu Bd. I 8. 6, auseinandergesetzt hat. Bei II aind die drei Faa1ungen 0, D, O• in drei Spalten 6 nebeneinander gedruckt worden. Die Auagabe einea Grund textea mit Varianten wire hier ein Ding der Unmtiglichkeit ge we1en. Die Faa1ung D weicht nicht nur dialektiach von 0 ab;