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Die Astynomeninschrift von Pergamon PDF

32 Pages·2022·10.434 MB·German
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ABHANDLUNGEN DER DEUTSCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN Klasse für Sprachen, Literatur und Kunst Jahrgang 1953 Nr. 6 GÜNTHER KLAFFENBACH DIE ASTYNOMENINSCHRIFT VON PERGAMON 19 5 4 A K A D E M I E - V E R L AG • B E R L IN Vorgetragen in der Gesamtsitzung vom 26. November 1953 Zum Druck genehmigt am gleichen Tage, ausgegeben am 25. Mai 1954 Erschienen im Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Mohrenstraße 39 Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1218 des Amtes für Literatur und Verlagswesen der Deutschen Demokratischen Republik Satz und Druck: Tribüne Druckerei III Leipzig 111/18/36 Bestell- und Verlagsnummer: 2001/53/IV/6 Preis 5,50 DM Printed in Germany Sooft die berühmte Astynomeninschrift, die im Jahre 1901 bei den deutschen Aus- grabungen in Pergamon gefunden worden ist, seit ihrer ersten Veröffentlichung, die auf Grund der Abschriften von Thiersch und Kolbe durch den letzteren in den Ath. Mitt. 27, 1902, 47 ff. erfolgte, Gegenstand eingehenderer oder kürzerer Behandlung geworden ist, so ist ihr Wortlaut doch niemals wieder einer durchgehenden Revision unterzogen worden. Der Hauptgrund dafür ist natürlich der, daß die Inschrift in Pergamon geblieben ist und daher nicht bequem zugänglich war, aber die vorzügliche Photographie, die der genannten Erst- publikation auf Tafel VII beigegeben und die von 0. Kern in seinen Inscriptiones Graecae (Tabulae in usum scholarum editae sub cura Iohannis Lietzmann 7, Bonn 1913) auf Tafel 43 in Vergrößerung wiederholt ist, hätte durchaus die Möglichkeit dazu geboten. Es ist offenbar nur Br. Keil gewesen, der gelegentlich seiner Bemerkungen zu der Inschrift in den Ath. Mitt. 29, 1904, 75ff. dieser Photographie eine genauere Beachtung gewidmet und wenigstens einige Stellen verglichen und verbessert hat (a. 0. 761. 77). Dittenberger, der im Jahre 1905 in seinen OGI II 483 auf Grund von Kolbes Edition mit gewohnter Meister- schaft die Inschrift behandelt hat, hat den Berichtigungen von Keil in den Addenda et Corrigenda auf S. 551 Rechnung getragen, jedoch nicht allen. Nach ihm ist der Text der Inschrift in seinem ganzen Umfange nur noch einmal publiziert worden, und zwar von H. Legras in seinem Buche „La table latine d'Heraclee" (Paris 1907) auf S. 373ff. Er stellt aber keinen Fortschritt dar, da Legras Dittenbergers Publikation noch nicht kannte und nur einige der Berichtigungen von Keil erwähnt, ohne sie übrigens zu akzeptieren, sondern sich mit dem Abdruck von Kolbes Text begnügt. So ist es Dittenbergers Text- gestaltung, die bi's zum heütigen Tage als die maßgebliche gilt und allen späteren Erörte- rungen dieser Inschrift zugrunde gelegt worden ist. Sie ist aber keineswegs zuverlässig. Davon konnte ich mich schon bei der Herstellung eines Privatdruckes (im wesentlichen Text und deutsche Übersetzung der Inschrift) überzeugen, für die man sich im Jahre 1936 anläß- lich einer besonderen Gelegenheit an Kolbe und mich gewendet hatte; über sein heutiges Schicksal ist mir nichts bekannt1). Seitdem habe ich mich wiederholt mit der Inschrift be- schäftigt, wobei mir das Glück zugute kam, daß sich im Archiv der Inscriptiones Graecae ein vorzüglicher Abklatsch befindet. Die Bedeutung dieser Urkunde scheint es mir zu rechtfertigen, sie nunmehr in einer gereinigten, kritischen Ausgabe aufs neue vorzulegen, zumal ich, obwohl in dem grundlegenden, ausgezeichneten Kommentar des ersten Herausgebers und der viel- fachen trefflichen Behandlung, die die Inschrift danach erfahren hat, schon alles Wesentliche zu ihrem Verständnis gesagt ist, auch ihre Interpretation an einigen Stellen fördern zu können glaube. Schließlich ist es erforderlich, nachdem in jüngster Zeit von namhaften Gelehrten in ') Nur in einem Exemplare und Abzügen für Kolbe und mich hergestellt, ist dieser Druck auch nie zur Kenntnis der Öffentlichkeit gelangt, so daß ich mich genötigt sehe, ihn hier ganz beiseite zu lassen, zumal die Arbeit aus Zeitmangel überhastet war/Es ist daher auch nicht möglich, mich in Ablehnung und Zustimmung auf die Übersetzung, die von Kolbe stammte, zu beziehen, nur möchte ich das erwähnt haben, daß Kolbe sich hierbei auch zu Änderungen seiner früheren Auffassungen bereit gefunden hat. 4 Günther Klaffenbach untereinander entgegengesetzter Weise Einwendungen gegen die bisherige Datierung der In- schrift erhoben worden sind, auch dieses Problem einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen. I. Die Inschrift Aus 13 unmittelbar aneinander anschließenden Fragmenten (von Thiersch) zusammen- gesetzter oberer Teil einer Stele blaugrauen Kalksteins, deren obere linke Ecke bis etwa zur Hälfte des erhaltenen Teiles fehlt und deren obere rechte Ecke ohne Schriftverlust beschädigt ist, „die untere Partie ist mit rauhem Bruch abgeschnitten" (Kolbe); erhaltene Höhe 0,82, Breite 1,05, Dicke 0,05—0,085. Gefunden 1901 in Pergamon im südöstlichen Teile des unteren Marktes, jetzt im Marktmuseum. Z. 1 (BH. c. 0,012) erstreckte sich über die ganze Breite der Stele, der übrige Text ist in 4 gleich breiten Kolumnen daruntergeschrieben (BH. c. 0,006, ZA. c. 0,005); Buchstabenformen s. Taf. I. Herausgegeben von W. Kolbe, Ath. Mitt. 27, 1902, 47ff. Nr. 71 mit Photographie Taf. VII (W. Dittenberger, OGI II 483 mit Add. S. 551 f. [1905]; H. Legras, La table latine d'Héraclée, Paris 1907, Appendice 373ff. [mit vollständiger französischer Übersetzung]). Behandelt1) von Ch. Lécrivain, Mémoires de l'Académie des Sciences de Toulouse, 10e série, t. III (1903), 363ff. (mit umfangreicher fran- zösischer Ubersetzung); Br. Keil, Ath. Mitt. 29, 1904, 75ff. (nur zu einigen Stellen); H. F. Hitzig, Zeitschr. d. Savigny-Stiftung f. Rechtsgeschichte 26, 1905, Roman. Abt. S. 432ff.; F. Koepp, Arch. Anz. 1905,147f.; H. Legras a.0.63ff.; G. Cardinali, Memorie R. Accad. di Bologna, classe di scienze morali, ser. I, tom. X (1915—16), 184ff.; G. Corradi, Studi Ellenistici, Torino 1929, 389ff.; H. Bengtson, Die Strategie in der hellenistischen Zeit II (1944), 237ff.; E.V. Hansen, The Attalids of Pergamon, Ithaca (N.Y.) 1947,177 ff.; J. II. Oliver, Am. Journ. of Philology 72, 1951, 200; J. et L. Robert, Rev. Ét. Gr. 65, 1952,171 Nr. 137. — Photographie (Kolbe a. 0. und O.Kern, Inscriptiones Graecae tab. 43). Abklatsch (Archiv der Inscriptiones Graecae). e. 38 ç olötw6[xo)v tov ßaoiAixöv vöfxov èx tcov î8udv dvé'&r|jiev. Kol. I Kol. II QNH QNAA EYME - ~TQ\ (Die ersten 33 Zeilen durch Bruch verloren) 40 ENOY - - - - YTTA \AP - IEI Y 45 TTAP - - - EPA ... [ Toug b'^KßeßXri- [kotcx^ . ,c.'!... oi ot|a<po&dpxa]i otvorfKa- 50[iexajcrav avaKaftaipetv töv t]ottov, Ka&'ä [6 vö|aoi; Trpocrroiffcrei. ei öe |u]r|, TtpocraYY^- [XfcToicrav toi^ dö"ruv6|ioi<;]. oi öe äcriuvö- [|uoi ¿KbÖTUJcrav ^etd to0 d]mpobapxou Kai Fortgelassen sind alle nur gelegentlichen Zitate der Inschrift. Bei der Beschaffung der mir nicht erreichbaren Literatur habe ich mich der Unterstützung von H. Bengtson, S. Lauffer, J. H. Oliver Die Astynomeninschrift von Pcrgamon 5 [TÖ Yevöfievov avdXw|ua] TrpaSaTwcrav 55 [Toüg dTret&ouvTag Trapaxplniaa Kai Cr||ut- [oÜTUjaav bpaxuai g beKa (?). e]av be Ttg TUIV aja- [qpobapxiiüv jur] Troiriffn1 ti T]UJV TtpoYeTpa|une- [VUJV, Cruaioucröuj ÜTTÖ T]UJV a0Tuv6]aujv Ka- [ö'^KaffTOV dTaKTrma b]paxnaig ekoaiv. Ta 60 [be yeivöiaeva b]ia<popa ¿k TUIV eiriTi- [|UUJV dTTobiböcrSuilcrav ¿k nr|vöq eig jufj- [va TOig Ta|aiaig K]ai uirapxeTUjfffJav, edv [Xpeia Yeivntai (?)], eig Trjv dvaKd$apa[i]v [TUJV obujv (?), ei]g be otXXo |ar)&ev |i£Tava<pe- 65 [pecr&w. Tfilg be TtpaHeujg Kai TUJV äXXwv [iravT]wv eTri|ue[X]eicrduj(Tav oi äffTuvö^oi. [ea]v be ti (Lirj Ttoiriauumv OUTOI TOIV YSYPa^" fieviuv, ZR||uioüaöaiaav OTTO TUJV orpaTri- [— eTTiCTKOTteiTaiffav Kai ¿rnKpeiverlw- Ywv Kai TOU ¿Tri Tfig TTÖXeuJS KaS' frcaffTov [ffav, Kaö'ä av aüxoi? cpaivrixa]; biKaiov 70 aTaKTrijua bpaxuaig irevTriKOVTa Kai Ka- [eivai. Kai edv] OUTUJ; TreifrwvTai, Taraffafccröuj Kai ai/rr| r) 2r||aia eig Ta Trpo'fe- 5 [oi |nev] ffTpatriYoi ZriuiujffavTeg auToüg Ypamaeva. vvu xoög vvv edv Tiveg ev Tai«; [xfi]i ¿K TOÖ v6]uou IRMIAI TtapaboTwcrav oboTg xoöv öpiicraujcTiv ri Xi^oug F| nriXöv TTOI- TUJI irpciKTopi irpacrffeiv, OL be daxuvöiuoi UJCTIV r) TrXivöouq eXKUjffiv r] lueTeubpoug IKÖOCTIV Ttotricrotfievoi rfjg dTTOKaTaard- 75 oxeToug TTOIUJCTIV, KuuXueTujcrav amoiiq aew<;{euui;} TOU TÖTTOU eig TOI E£ dpxns e- oi dfiqjobapxai. edv be |ar) ireiö-ijuvTai, e[fcr]]- 10 v RMEPATQ beKa, xö biacpopov TtpctSav- Trav<Y)eXXeTUJcrav Totg dffTuvö|aoig. OUTOI T65 f]|aio\iov Ttapd TUJV dTretftoüvTwv be CrmioiiTUjaav TÖV äTrei&ouvTa Ka-&'£- äiTOKaTao'TriCTdTaia'av TOiq |uev r|PYo- KaffTov draKiriiia bpaxinaig irevTe Kai XaßnKocriv TÖ ¿TnßaXXov, TÖ b£ Xoirröv 80 dvaYKaieTaicrav Ta Te ot'XXa dTTOKadiffTd- ToTg Tajaiaig. edv be |ir| Troiricrujffiv oi vai ei; Ta t? dpxn? Kai Toug öxeT°üs Kpu- 15 daxuvö|aoi, KAO-arrep 6 vö|ao<; TTpocrrdcT- TTToug Ttoieiv. eav be OUTUJ TteiOapxu)- aei, xr|V jxev tKbocriv Ttoteifföuucrav oi aiv oi ibiuiTai, ?Kbocriv TTOieia&ujcrav ev r|- (JipaTriYoi, TÖ be {Xonröv} biacpopov Trjg faepaiq beKa Kai TÖ fevöjaevov avdXu))na 85 TrpaSaTUjffav napd TUJV direiöoüvTUJV f]jaiö- ¿KBÖCTEUUQ IRPAX&RITUJFFAV oi affruvö- ^oi Kai tKTÖq dTroieiveTuucrav Zrnai- Xiov. ö|uoiujg be Kai Toug TrpoüTidpxovTag öxe- 20 ag bpaxiudg ¿Karöv. irpaHaTUjffav be Toug eiravaYKaieTUJö'av KpuTrxoui; TTOI- aÜTOu? oi vo|aocpuXaKe<; Trapaxprjiaa. etv. eav be TI TOÜTUJV jarj TTOitiCTaiciv oi d- KaTa Taüxd be Yeivecr&w Kai eiri TUJV (TTUv6|ioi, aÜToi evoxoi effTujffav Tai? iffaig aXXuiv TUJV dTtei&ouvrujv. ecrrwcrav 90 Zr)|iiaiq. VDVVD npaEeuj? VVDV eav Tiveg be TUJV KaTa Trjv xwpav obwv ai juev |ur| dTTobibuiffiv TUUV Koivrj dvaKaöapö<(e)v- 25 Xewcpöpoi nn tkäaaouq TÖ irXoTog TTT|- TUIV d|uqpöbujv TÖ Yeivonevov nepog ths XÜJV eiKocriv, ai be oiXXaijar] eXacrcroug eKböffeuji; TÜJV Koirpiujv r| TUJV eTtiTi|aujv, Ttrixdiv ÖKTUU, edv |ur| Tiveg KaTa Tag > Xa^ßaveTUjffav aÜTujv oi a|ncpobäpxai YeiTviacreis eveKev irj<; Ttpög dXXr|Xou<; 95 evexupa Kai Ti&ea&ujffav evexupaaiav biöbou aipaTToii; xpwvTai. irapexefföujffav Ttpög Toiig dffxuvö|ioug aii&r||aepöv rj Tfjt u- 30 be Ka&apdq Kai Ttopeuaiiaou? Tag öboug (TTepaiai Kai, ¿dv (Liridei^ eSo^öo'riTai Ta e- [oi T]d KTrmaxa Kexirmevoi irapd Tag ö- vexupacröevTa ev rmepaig 7revTe, TrwXei- und J.und L. Robert erfreuen dürfen, die in bereitwilligster Weise mir nicht nur die betreffenden Bücher, sondern auch zum Teil sehr umfangreich« Abschriften geschickt haben. Ihnen allen, insbesondere aber dem Ehepaar Robert, gebührt auch an dieser Stelle mein verbindlichster Dank. G Günther Klaffenbach [boùç Kai] TR)v FeiTviaffiv èuuç ötabiiuv Tuicxav AÙTÙ RI èv qppárpni il èv TRJI aYopâ TTXIT [.... cfuvei]crcpépovTeç Kai auveTticnceu- 100 ôuoùcrrç cruvirapóvTUJV xâiv àôTuvô|uujv [àZovTeç. Kai] èàv àire[IÔÂ)(Tiv, èv]exupa£èT[uu]- KAI TÒ |aèv YEIVÓ^CVOV KO|w(£>é(T$ujcrav 35 [aav aîiToùç oí ] CXTTO 27.3 OIM Kol. III Kol. IV èTTicrKOTT£ÌTLucra[v K]aí, èàv cpaívwvTa[i] KaièTOicrav èKKaS-aipeiv TOÙÇ ÙTrovô|aouç. aùroîç èmaKeuà[ffi])uoi eïvai, èincrKeu- vvvv Kpr|viùv vvvv irepi TÔIV èv TRJI TTÓXei 105 aîéxuicTav oí KCKTrmèvoi. èàv be n- Kai TOÎÇ TrpoaffTÎoiç Kpnvûiv èTti)ueXèç Y£ivèff- veç auTuùv |ar] ßoiiXuuviai, èKbÓTWffav duu roîç âcrTuvô(uoiç, OTTUDÇ Kaôapai TE iliaiv oí dcTTUvófioi |iexà TOÛ Tipoaipou^évou TÛIV 175 Kai oí eiç aÙTàç úiTÓvo)aoi eîaàYOVTeç Kai è- pXaTTTOjuévujv. TOÛ bè Tevo|iévo[u à]vaXùi- SaYOVTeç TÒ [ü]buip eupouç ÙTràpxtuaiv. èàv laatoç TTpa£ÓTUjffav rcapaxpnua Ttapà bè Tiv<e>ç èTTi(7K[e]\jfiç irpoffbèujVTai, irpocraY- 110 |nèv TOÛ àîrei&oôvTOç là xpia |aèpr|, irapà YeXXèTUjffav TOÎÇ crrpaTriYoîç Kai TÚJI èirì bè TOÛ âXXou rà búo Kai àTTOKa[T]acrrT|(Tà- Tôiv iepâiv irpocróbuuv, ÔTTUJÇ bià TOÚTUJV Y^Í" Tujffav TOÎÇ r]pYo\aßriK0ffi[v]. TÛIV òè be- 180 vujVTai ai èKbôffeiç. |ur|ôevi bè èHouaia ê- o|iévujv èmaxeuf^ KOIVÛI[V] TOÎXUJV (JTUJ èui TLÙV BRMOAIUJV Kpriviùv ¡U^XE ìì KaTaTteffóviujv, èàv juèv ôXoiç TOÎÇ TOÎ- KTrjvoç TTOTÍCeiv |uriTe í|aáTia irXúveiv 115 xoiç ô|aoiaiç oí YeiToveç XPWVTai, tò ïffov |ar|Te ffKeûoç )ar|Te aXXo àTrXâiç |ar|^èv. eîcrcp[e]pèTUJO'av eiç TÍ]V oÎKobo|uiav. è- ó be TOÚTUJV TI Ttoiricraç, èàv ^èv èXeùSe- àv bè ó uçv TtpoffoiKrj Ttpôç TÛII Tot'xwi, ó 185 poç rj, TÛÙV Te KTTIVÙÙV Kai i|uaTÍuJv Kai bè ÙTra[tô]puji XPnTal> eiacpepéTuucrav TÔIV aKeuâiv crrepeícr&w Kai aÙTÔç îri- etç Tr)[v] okobo^iiav ó |uèv TrpoaoïKÛiv (iioùffôuu bpaxnaîç TtevTrjKOVTa, èàv bè 120 tà búo luépri, ó bè uTtaiftpuj xpwjaevoç TÒ oÎKèTnç, èàv ^èv neîà Trjç TOÛ Kupiou YVIÛ- TpiTov. ô|aoiuuç bè àTroTivèraiffav Kai LARIÇ rroiricri] TI TOÚTUJV, Ô|UOÎUJÇ CTTepècr-8-uj Kai èàv ó (aèv wrepüiiov oiKr^a Ttpôç aÙTÛii 190 aÙTÔç ^AFFTIYOÙAÔUJ èv TÛII KÚqpiuvi TTXRIYAÎÇ ex»], ó [ò]è <rrrXoûv. èôTw bè nepi |uèv T<w>V TtevTrjKovTa, èàv bè aveu TFJÇ TOÛ Kupiou YVÚJ- Koivâiv TOÎXUJV Oirèp TOÛ KaTaqpító- LARIÇ, iLv |aèv âv èxfl, (JTepèaôuj, nacrrerfuj- 125 POVTOÇ TrpôcTKXricriç Trpôç TOÙÇ àcmivó- ôeiç bè èv TÛII KÚqpujvi RRXRIY«îÇ «KaTÒv be- |uouç Kai, èàv (paiv(iu)vTai ëvoxoi ôvteç bèa&uj èv TÛII 5ú\un i)|népaç béKa Kai, ÖTav Kpiffei viKn^èvTeç, àTTOTivéTUJCVav 195 àqpeir|Tai, àqpeiéff&uu (aacrreiYuiikiç |ar) èXâ<ff>- Tf|v ßXaßnv aÙTÛiv. jarj èHouaia bè icrrw croffiv TTXRIYAÎÇ TtevTtiKOVTa. ëcrTui bè TÛIV à'X{T}- èiri TOÙÇ KOIVOÙÇ TOÎXOUÇ ]ur|Te èiroïKO- XUJV TÛII ßOUXO|AÈVULL ÈTTÎXRNJJIÇ TÛJV KaKoup- 130 ôojaeîv |ar)T€ biopúffffeiv fante âXXo Ka- YOÚVTUJV Ttepi Tàç Kpi^vaç, Kai ò ÀVAYAYÙJV î5] à- TaßXaTTTtiv nn$èv, èàv (Liiq Tretmjumv vevèYKaç èni TOÙÇ àaTuvô|aouç Tà XncpôévTa T[OÙÇ] Kupiouç. ôffoi bè TOÎXOI Trpóffxwpoi ÔV- 200 juepiZèaôui TOÛ Yeivofièvou è£ aÙTÛiv biacpó- TÊÇ [ß]XaTTTOuffiv TOÙÇ èvoiKoOvTaç, èàv ßoü- pou T<Ò) rjiaicru, Tà bèXonrà KaTaTacraècr&ui eiç Tiqv Xai[v]Tat aÙTOîç oí KÚpioi ùiraiôpoiç ouaiv Tà èiriaKeuriv TOÛ TÛIV Nu|U(pûjv iepoû. 135 TtpOÇ TOÙÇ reÎTOvaç TrepiffTâffeiç noieîv, > vv 9peáT{p}uuv V oi KaôecrTa|uévoi ÓCTTUVÓ^OI lurjQ-èv pXaTtTOVTeç TOÙÇ feiTOvaç fari KUI- Tàç ûirapxoùcraç èv Taîç oÎKÎaiç be£anev[à]ç Xuè[cr$ujcra]v Tto[i]eîv TÒ TtXàToç |ur) TTXÉÎOV 205 àvaYpa(pó|aevoi èv TWI TTav&eiuji nrivi TI- Tirixeutç Kai crreYâZovTeç aÙTàç Trapaxpñ" &éo'ôujô'av Tr)V Ypc«pr|V Trpôç TOÙÇ CfTpaTriYOÙç |aa Yeicreffiv XiiMvoiç, TOÛ èKTÔç TOÎXOU TTIÇ Kai èmneXeiô'ôuja'av, iva oí KÚpioi ffTeYvàç 140 nepiffTacreujç oÎKobonn-9-èvToç àcrqja- TrapèxujVTai Kai JAR|ÒE|UIA TÛJV irpoûTrapxou- Xwç, èàv Juri itèTpai í¡i, ou Tà yeícrri èTme&riffe- aûiv èvxuivvùr|Tai. ei bè jui^, TOÙÇ TOÚTUJV TI Tai. juri TTOieÍTUJcrav bè crreYà[£ov]Teç ùipii- 210 iroioûvTaç &i|uiùj(XavTeç Kaô' èKaffTnv be- XÓTepov TÒ êbacpoç TOÛ XOITTOÛ úraíópou Ha|uevr]v bpax^aîç èKaTÔv TrpaHÓTLUffav TtXriv öcrov übaTt àiróppouv. KÚpiot bè ëcrruj- [Kai àva]YKaZèTujffav èKKa-&âpai. Kai eï Ttveç Die Astynomeninschrift von l'ergamon / 145 crav xdiv |aèv irepiaTacyeiuv oì Trair)cravTE<;, bè TTpótepov èvKexuucTuévai eiffiv, Trapav- TUJV bè in aùxujv TÓTTUJV, örav crr£Ya(T&ù)- YeXXètujffav TOÌ? Kupioi;, OTTW<; èKKadaìpw- cnv, oì Yeiiove? eì? jari^èv xpuj|aevoi, èH ou 215 aìv èv |tir|ffìv ÒKTÓII. èàv bè |ur| itoiticrujfft, Ttpct- KaxaßXdijjoiicriv xo0<; àXXoTpious TOÌXOU<;. Eavrec; Kaì TOUTOU? TV]V aÙTr|v £r)|aiav èrravaY- TToitÌTWffav bè TÀ? dcróbous TÙIV ireptcnà- KaZèrujcrav èKKa-&aipeiv. TÙ bè Y£ivó(I€va bi- 150 creuuv ¿K TWV ìbiwv OÌKIUJV. èàv bè àbùva- àcpopa TUJV £r||uiwv àirobibóffdwcrav ÈK |UR)VÒ<S TOV RJ KPEIVOVTO? TOU ÀPXTTÉKTOVOI; IUETÒ eìg lufjva TOÌ? labiati; Kaì imapxéTwcrav eì$ xiìv TUÙV dffTuvó(iuuv, bibÓTuuaav oì 'FOTOVE^ 220 àvaKa-&apcriv Kaì KaraffKeuiiv TUJV beEafie- TI'IV eì'crobov TOI? eicrKopeuo|aévois EVEKEV vùùv, dg bè aXXo ^{l-èv neTacpepécrdw. ocroi àvaKa-&apffe<uu)5, ó|aoiuuq bè Kaì èàv Trrw|ia- b'av (ppèaia KtKirnaévoi FAR) TT[OIOÜ]VTE<; crre- 155 TOS fevo|Liévou èixicFKeunc; TtpocrbéiuvTai. Yvà ßXäTTiaicriv TOÙ<; Y^ITOVAG, è[TRAVA]YKaZè- ùrrèp bè TWV KOT' ÈTrripectcr|aòv eiffiropeu- raicrav auToùg oì àffiuvó|aoi irnu[iouviec;] Kaì, è- ofiévujv èiriKpeivovTe? oì àcmivó|ioi, èàv 225 àv nveg bià TaÙTa YeivwvTat KatabÌK[ai, Ttpàl- Kata\a|aßävuj(Tiv, irmiouTwcrav aÙTÒv Savteg oì àaTuvó|uoi àTrobÓTwffav TOÌ? ß[Xa]- òpaxfJaT? Ttèvie. far|-&eìg bè Tipo? àXXoTpi- TTTOfièvoi;. öcroi b'av TUJV àcmjvó|uwv ini5) 160 LUI F| Koivwi TOÌXUJI finte ÒPÙY|iaTa TTOI£ÌTW {kimai TR)V èqp" èauTwv Ypa<piiv TUJV cppe- lariTe iridàKvai; ÌATATWI HIÌTE q?UT£U£TWI ÓTOUV EÌ? TÒ ÀPXEÌOV ÌÌ JLIRJ iroinffujffiv, KAÖ'A |UR|TE aXXo TTOIEÌTWI nn&èv, èE ou KaxaßXa- 230 ó vó|ao? TTpoffTacrtrei, TrpaEàTuucrav aùtoùs oì ipa T<Ò)V TOTXOV. e! bè jur|, èàv èvKaXrj ó KÜpios, vo|aocpuXaKe<; bpax^àg ÉKaTÒv Kaì KaTa- oì àcrruvó|ioi èmaKOTreÌTUjaav Kaì èTtiKpei- TaSàtujaav £Ì$ TÒ? aiiTà? Ttpocróbou^. 165 vétwcrav, Kaö' ä äv aÙToTs tpaivr|Tai bkaiov v à9£bpóivujv v oì àcrnjvónoi èm|ué- eìvai. Kaì ci croi b'av TOTXOI TUJV àXXoipiwv OÌKI- Xfiav TTOieicröuucrav TUJV TÉ bruuocriaiv àqpe- UJV |aèXXovT6i; KaxaTreiiTTetv, Trpocp[rivàv]- 235 bp[(jbv]uuv Kaì TU)V è£ aÙTUJV ÙTrovó)uujv Kaì, TLUV <TWV> YeiTÓvuuv TTIV ßXaßr|v - - -10-~-- - - [oaoi av |aiì] crreYVoì ÙTtàpxujO'iv Kaì TÌÙV T. pa Y£ivo^iè[v]n ÈTTI . . . AZ - c. 12 — au, TOis 4—5 Z o. 0 Hu cY>Vr„6 . 170 [ - - - avaY]- (Oft ist zu Beginn eines neuen Satzes ein kleiner Zwischenraum freigelassen, manchmal in der Größe eines Buchstabens, manchmal kleiner, oft bleibt es ungewiß. Ich begnüge mich daher auf diesen Hinweis und habe davon Abstand genommen, diese Zwischenräume kenntlich zu machen.) Ergänzt von Kolbe || 1 d(TTuvö|awv L(egras), affTuvoiwäv K(olbe), D (ittenberger) || 9 Die Dittographie euu? von den bisherigen Herausgebern nicht angegeben || 17 XOITTOV getilgt von Kla(ffenbach) || 19/20 £rmi|a<v> K., D., L.; die Lesung des Steines verteidigt von A.Wilhelm, Glotta 14, 1925, 74 || 22 Ytivtff&uj der Stein, Yeivecröwcrav K., D., Yevtaöuuaav L. || 26 ekoCTiv der Stein, Keil, D. (Add.), e'iKoai K., L. || 27 Das Zeichen am Ende der Zeile von den bisherigen Herausgebern nicht angegeben || 29 Trapexe'fföwcrav der Stein, rrapexeTiucTav K., Keil, D., L. || 30 Kaftapaq der Stein, Keil, Kaöapou? K., D., L. || 31/2 o|[6ouq Kai] Keil, o<i)|[Kia? Kai] K., D., L. || 33 [beKa] D. nach Vermutung von K. || 35 oi d(TTuvö|Lioi K., D., L., vielleicht richtig || 45 Kla., AP K. || 47Kla.,ZPAK. || 49 TÖV XOUV (?) K., ohne Fragezeichen D. || 50 N aus I verbessert || 51 dv o vö|ao? irpoffTaffaei K., L., verbessert von D. not. 7 (vgl. Z. 15/6. 229/30) || 54 Kla., TÖ b;dcpopov nmoXiov K., D., L. || 56 bka (?) Kla., ohne Fragezeichen K., D., L. || 58 £rmioüff&uj Kla., inmoüfföujcrav K., D., L. || 60 Y£ivo(ieva K., L., YEVÖJAEVA D., doch vgl. Z. 217 || 60/1 EMTI|[|aujv] D., ¿TTITIJ[|ndjv] K., L. || 63 Kla., TI Ttpoffb£r|TAI K., D., L. || 64 obuiv (?) Kla., ohne Fragezeichen K., D., L. || 65 p£ffdiu(Tav K., D., L. (pe&ujffav aus Versehen K., L.), verbessert nach Z. 221 von Kla., was der Umfang der Lücke bestätigt, der für p£ff&waav nicht ausreicht || 77 Anfang T | j 89 Ende i'ffai? der Stein, AUTAI? K., D., L. || 91 Ende O || 93 TUIV KOTtpiuuv r) TUIV IMTINUJV D., TUJV Koirpiujv ri TUJV £TTITI|LIUIV K., L. || 96/7 ii|ö"T£paiat der Stein, Keil, D. (Add.), o|crr£peiai K., L. || 99 aYopa der Stein, ¿Yopat K., D. || 101 KO|iiff£aduj(Tav der Stein, K., L., verbessert, von s Günther Klaffenbach Keil, D. || 108 Ttvo|uevo[u] der Stein, Keil, reivo|aevo[u] K., D., L. || 123 Ende 0 || 126 Mitte 0 || 134 Ende rd vac. der Stein, Keil, D., TOI<S> K., L. || 141 irtTpai der Stein, Keil, TreTpa{i} K. (oder zweifelnd TTerpai<a», D., L. || 142 Thiersch bei K. || 154 avaKa&dp- creoi; der Stein, K., D., verbessert von L., sicherlich mit Recht, vgl. Z. 123. 126. 163 und E.Schweizer, Gramm, d. Pergam. Inschriften S. 145 §52 || 160 öpirrnaTa der Stein, öpurna K., D., L. || 163 Anfang Q || 167/8 npo<p[nvdv]|iwv <TUJV) Kla. in Abänderung der Er- gänzung von D. irpo(p[rivdvTUJv] |TWV, da am Ende von Z. 167 der Raum für diese Ergänzung nicht ausreicht, Trpocp[epövTuuv] | TÜUV K., L. || 168/9 [ja |uev &iacpo]|pa Yeivöne[va] ETTY - - K., L., [Kai oaa €Te]|pa Teivone[va] enu - - D., beide Vorschläge stehen im Widerspruch zu der obigen Lesung von Kla. || 176 eü<p>pouq K., L. || 177 Tivoq der Stein, schwerlich richtig (zur Ver- schreibung von e und o vgl. Z. 91), Tiveg (ohne Bezeichnung der Änderung) K., D., L. || 180 ö'^ouaia L. || 195 dcpeieaöw der Stein, Keil, D. (Add.), dcpeiaöuu K., L. || 195/6 i\a|ffoaiv der Stein || 199 TÖV Xricp&evxa D. irrtümlich || 201 Anfang Q nach K., Abklatsch und Photo- graphie geben keine völlige Sicherheit || 213 evKexwcf|uevai der Stein, Kexwcruevoi K., D., L. || 213 Ende irapav der Stein, TiapaT K., D., L. || 224 £Ti|a[ioüvTes! Kla., fri^01'?] K., D., L., zu kurz, da die Lücke 6y2 Buchstaben umfaßt || 225 Karabi[Kai K., D., Kaiabi[Koi (sie!) L. || 229 Ende KAQ/ der Stein, dahinter Bruch, aber der in der Zeile darüber und darunter er- haltene Rand zeigt, daß kein weiterer Buchstabe folgen konnte, KaS-' a a'v K., L., Ka&' av civ D. versehentlich || 236 Anfang Kla., [edv nveg aliefvoi K., L., [edv Tiveq nn crlTtfvoi D., zu lang || 236 Ende Kla., K- nichts hinter TWV || 237 Ende Kla. (der letzte erkennbare Buch- stabe T oder e), K. nichts hinter v|p. II. Übersetzung (Die nachstehende Übersetzung verzichtet bewußt auf den Anspruch, als eine wirkliche Verdeutschung zu gelten, sondern will allein dem Verständnis des griechischen Textes dienen und ist daher bemüht, ihm auch in der Wortstellung so nahe wie möglich zu kommen.) hat das königliche Gesetz über die Astynomen aus eigenen Mitteln als Weihgabe aufgestellt. Kol. I sollen besichtigen und entscheiden, wie es ihnen recht zu sein scheint. Und wenn sie auch dann nicht gehorchen, sollen sie die Strategen mit der gesetzmäßigen Strafe bestrafen und dem Praktor zur Eintreibung namhaft machen. Die Astynomen aber sollen eine Verdin- gung der Wiederherstellung des Platzes in den ursprünglichen Zustand innerhalb von zehn Tagen vornehmen, das Geld in anderthalbfacher Höhe von den Ungehorsamen eintreiben und den Unternehmern den gebührenden Teil erstatten, den Rest aber den Tamiai. Wenn die Astynomen aber nicht so verfahren, wie das Gesetz vorschreibt, sollen die Verdingung die Strategen vornehmen, das Geld der Verdingung aber soll von den Astynomen eingetrieben werden, und außerdem sollen sie an Strafe hundert Drachmen entrichten. Eintreiben aber sollen es von ihnen die Nomophylakes sofort, und ebenso soll auch bei den anderen Ungehor- samen verfahren werden. Was aber die Straßen auf dem Lande angeht, so sollen die Heer- straßen nicht weniger als zwanzig Ellen breit sein, die anderen nicht weniger als acht Ellen, falls nicht einige Leute in ihrer Nachbarschaft zum Zwecke des Durchgangs zueinander Fuß- pfade benutzen. Es sollen aber sauber und passierbar die Straßen halten diejenigen, deren Grundstücke längs der Straßen liegen, und auch die anstoßenden Strecken bis zu einer Ent- fernung von - - Stadien, indem sie die Kosten und die Ausbesserung gemeinsam tragen. Und wenn sie ungehorsam sind, sollen an ihnen Pfändung vornehmen die Die Astynomeninschrift von Pergamon 9 Kol. II diejenigen aber, die - - hinausgeworfen haben, sollen die Amphodarchen zwingen, den Platz zu reinigen, wie es das Gesetz vorschreibt. Widrigenfalls sollen sie Meldung an die Astynomen machen. Die Astynomen aber sollen die Verdingung zusammen mit dem (zu- ständigen) Amphodarchen vornehmen und die entstandenen Kosten sogleich von den Unge- horsamen eintreiben und sie mit zehn (?) Drachmen bestrafen. Wenn aber einer der Ampho- darchen eine der genannten Maßnahmen nicht durchführt, soll er von den Astynomen für jede Zuwiderhandlung mit zwanzig Drachmen bestraft werden. Die aus den Strafgeldern ein- gehenden Summen aber sollen von Monat zu Monat den Tamiai abgeliefert werden, und sie sollen bei Bedarf zur Reinigung der Straßen (?) zur Verfügung stehen, für etwas anderes aber darf nichts verwendet werden. Für die Eintreibung aber und alles übrige sollen die Astynomen sorgen. Wenn diese aber irgendeine Anordnung nicht befolgen, sollen sie von den Strategen und dem Leiter der Stadt für jede Zuwiderhandlung mit fünfzig Drachmen bestraft werden, und es soll auch dieses Strafgeld den vorgenannten Bestimmungen zugeführt werden. — Schutt — Wenn irgendwelche Leute auf den Straßen Schutt oder Steine aufgraben oder sich Lehm bereiten oder Ziegel streichen oder offene Wasserrinnen anlegen, sollen sie die Ampho- darchen hindern. Gehorchen sie aber nicht, sollen sie Anzeige an die Astynomen erstatten. Diese aber sollen den Ungehorsamen für jede Zuwiderhandlung mit fünf Drachmen bestrafen und zwingen, das andere in seinen früheren Zustand zu bringen und die Wasserrinnen zuzu- decken. Gehorchen aber auch dann noch nicht die Privatleute, sollen sie innerhalb von zehn Tagen eine Verdingung vornehmen und die entstandenen Kosten von den Ungehorsamen in anderthalbfacher Höhe eintreiben. In gleicher Weise aber sollen sie sie zwingen, auch die von früher her vorhandenen Wasserrinnen zuzudecken. Wenn aber die Astynomen eine dieser Maßnahmen nicht durchführen, sollen sie selbst den gleichen Strafen verfallen sein. — Ein- treibung — Wenn irgendwelche Leute für die auf gemeinsame Kosten gereinigten Straßen- quartiere den auf sie entfallenden Teil der Verdingung (der Abfuhr) des Unrats oder der Strafgelder nicht erlegen, sollen die Amphodarchen Pfänder von ihnen nehmen und ein Pfän- dungsprotokoll bei den Astynomen am gleichen oder am folgenden Tage hinterlegen, und wenn niemand die gepfändeten Gegenstände innerhalb von fünf Tagen eidlich als sein Eigen- tum reklamiert, sollen sie sie entweder in der betreffenden Phratrie oder auf dem Markte zur Zeit des vollen Besuches in Gegenwart der Astynomen verkaufen, und den Erlös sollen sie abliefern Kol. III — — sollen besichtigen, und wenn sie ihnen ausbesserungsbedürftig zu sein scheinen, sollen sie die Besitzer ausbessern. Wenn aber einige von ihnen nicht willens sind, sollen die Astynomen die Verdingung vornehmen gemeinschaftlich mit demjenigen der Geschädigten, der will. Von den entstandenen Kosten aber sollen sie sogleich von dem Ungehorsamen drei Fünftel eintreiben, von dem anderen aber zwei. Fünftel und sollen es den Unternehmern erstatten. Was aber die gemeinsamen Mauern betrifft, die einer Ausbesserung bedürfen oder eingestürzt sind, so sollen die Nachbarn, wenn sie die ganzen Mauern in gleicher Weise benutzen, den gleichen Betrag zu dem Mauerbau beisteuern. Wenn aber der eine an der Mauer sein Haus hat, der andere seinen Hof, sollen zu dem Mauerbau der Hausanwohner zwei Drittel, der Hofanwohner ein Drittel beisteuern. In gleicher Weise sollen sie aber zahlen auch in dem Falle, daß der eine an der Mauer ein Haus mit Oberstock hat, der andere aber ein einfaches. Zerstört aber jemand die gemeinsamen Mauern, soll Vorladung zu den Asty- nomen erfolgen, und wenn sie durch Urteilsspruch unterliegen und ihre Schuld zutage liegt, sollen sie den Schaden an ihnen bezahlen. Nicht erlaubt aber soll es sein, auf den gemeinsamen Mauern Aufbauten vorzunehmen oder sie zu durchbohren oder in irgendeiner anderen Weise 10 Günther Klaffenbach zu beschädigen, ohne die Einwilligung der Besitzer. In allen Fällen, wo angrenzende Mauern sich schädlich erweisen für die Hausbewohner, und wo die Besitzer für solche nach der Seite der Nachbarn freistehenden Mauern Isoliergänge anlegen wollen, sollen sie unter der Voraus- setzung, daß sie die Nachbarn dadurch nicht schädigen, nicht gehindert werden, es zu tun in einer Breite von höchstens einer Elle und, indem sie sie sogleich mit steinernen Deckkappen abdecken, nachdem die Außenmauer des Isolierganges fest gebaut ist, falls es nicht auf Fels ist, worauf die Deckkappen zu liegen kommen werden. Siesollen aber beim Abdecken den Boden nicht höher anlegen als den des übrigen Hofes außer so viel, daß er dem Wasser Abfluß gewährt. Eigentümer aber der Isoliergänge sollen die Erbauer sein, jedoch der Stellen über ihnen, sobald sie abgedeckt sind, die Nachbarn, die sie aber zu nichts benutzen dürfen, wodurch sie die fremden Mauern schädigen würden. Sie sollen aber die Eingänge zu den Isoliergängen von den eigenen Häusern aus anlegen. Ist das aber unmöglich nach einer in Gemeinschaft mit den Astynomen gefällten Entscheidung des Stadtbaumeisters, so sollen die Nachbarn den Zutritt denjenigen gestatten, die zum Zwecke der Reinigung hineinkommen, gleichermaßen aber auch, wenn nach einem Einsturz (die Isoliergänge) einer Ausbesserung bedürfen. Bezüg- lich derjenigen aber, die in böswilliger Absicht eindringen, sollen die Astynomen die Ent- scheidung haben, und gelangen sie zum Schuldspruch, sollen sie den Betreffenden mit fünf Drachmen bestrafen. Niemand aber soll an einer fremden oder gemeinsamen Mauer Grabun- gen vornehmen oder Fässer aufstellen oder etwas pflanzen oder etwas anderes tun, wodurch er die Mauer beschädigen würde. Widrigenfalls aber sollen die Astynomen, wenn der Besitzer Klage erhebt, eine Besichtigung vornehmen und entscheiden, wie es ihnen recht zu sein scheint. Alle Mauern der fremden Häuser aber, die einzufallen drohen, und wenn die Nachbarn den Schaden vorher angezeigt haben Kol. IV sollen zwingen, die Kanäle zu reinigen. — Brunnen — Betreffs der Brunnen in der Stadt und den Vorstädten soll den Astynomen die Sorge dafür obliegen, daß sie rein sind und die Kanäle, die das Wasser in sie hinein- und herausleiten, guten Fluß haben. Wenn aber einige einer Ausbesserung bedürfen, sollen sie Meldung an die Strategen und den Leiter der sakralen Einkünfte machen, damit durch diese die Verdingungen vorgenommen werden. Keinem aber soll erlaubt sein, an den öffentlichen Brunnen ein Tier zu tränken oder Kleider zu waschen oder ein Gerät oder schlechthin irgend etwas anderes. Wer aber etwas davon tut, dem sollen, wenn er ein Freier ist, die Tiere und Kleider und die Geräte weggenommen und er selbst mit einer Strafe von fünfzig Drachmen belegt werden. Ist er aber ein Sklave, soll ihm, wenn er mit dem Willen seines Herrn etwas Derartiges tut, in gleicher Weise (alles) weggenommen und er selbst gegeißelt werden in dem Nackenholz mit fünfzig Schlägen, wenn aber ohne den Willen seines Herrn, soll ihm, was er nun hat, weggenommen, er selbst in dem Nackenholz mit hundert Schlägen gegeißelt werden und dann in dem Block zehn Tage lang ge- fesselt sein, und wird er losgelassen, soll er bei der Loslassung mit nicht weniger als fünfzig Schlä- gen gegeißelt werden. Es soll aber jedem von den anderen, der will, die Festnahme derjenigen, die mit den Brunnen Mißbrauch treiben, gestattet sein, und derjenige, der sie vorführt oder zu den Astynomen das, was er ihnen fortgenommen hat, bringt, soll sich als seinen Anteil die Hälfte des sich daraus ergebenden Erlöses zahlen lassen, das übrige aber soll zur Ausbesse- rung des Nymphenheiligtums bestimmt werden. — Zisternen — Die zur Zeit im Amt befind- lichen Astynomen sollen die in den Häusern vorhandenen Zisternen schriftlich erfassen und im Monat Pantheios die Liste bei den Strategen einreichen und dafür sorgen, daß die Eigen- tümer sie in wasserdichtem Zustande halten und keine von den vorhandenen zugeschüttet wird. Widrigenfalls aber sollen sie die, die gegen diese Anordnung verstoßen, für jede Zisterne mit hundert Drachmen bestrafen, die Strafe von ihnen'eintreiben und sie zur Ausräumung

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