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Die Ältesten Traditionen Israels. Ein Kritischer Bericht über C. A. Simpson's The Early Traditions of Israel PDF

100 Pages·1950·6.752 MB·German
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DIE ÄLTESTEN TRADITIONEN ISRAELS EIN KRITISCHER BERICHT ÜBER C.A.SIMPSON's THE EARLY TRADITIONS OF ISRAEL von OTTO EISSFELDT VERLAG ALFRED TÖPELMANN, BERLIN W 35 1950 BEIHEFTE ZUR ZEITSCHRIFT FÜR DIE ALTTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT 71 JOHANNES FVCK ZUM DANK Inhaltsverzeichnis Einleitung 7 I. Anlage des SlMPSONschen Buches 7—11 II. Entstehungsanlaß des SlMPSONschen Buches 12—13 III. Synoptische Übersicht über die von SIMPSON angenommenen drei vordeuteronomischen hexateuchischen Erzählungsfäden 14—30 IV. Vergleich der SlMPSONschen Erzählungsfäden J1, J2 und E mit SMENDs J\ J2 und E 31—37 V. Die von J1, J2 und E vorausgesetzten Traditionen 38—47 VI. Die aus J1, J2 und E sowie aus den von ihnen verwerteten Tradi- tionen erkennbaren historischen Tatbestände 48—51 VII. Kritik der von SIMPSON vorgenommenen literarkritischen Analyse der vordeuteronomischen hexateuchischen Erzählung 52—87 VIII. Kritik der Auffassungen SlMPSONs über die von J1, J2 und E vor- ausgesetzten Traditionen und deren historische Hintergründe. . . 88— 97 Zusammenfassung 98—100 Am Schluß seines im Herbst 1948 veröffentlichten Büchleins »Ge- schichtsschreibung im Alten Testament. Ein kritischer Bericht über die neueste Literatur dazu« hat der Verfasser auf das im Frühjahr 1948 erschienene stattliche Buch von C. A. SIMPSON »The Early Traditions of Israel. A Critical Analysis of the Pre-deuteronomic Narrative of the Hexateuch«1 hingewiesen und angekündigt, daß ein ausführlicher kritischer Bericht über dies Werk an anderer Stelle gegeben werden solle. Dieser Bericht wird hier vorgelegt. Wie der Untertitel des SlMPSON- schen Buches besagt, bringt es eine kritische Analyse der vordeute- ronomischen Erzählung des Hexateuch, nämlich seine Zerlegung in drei Erzählungsfäden, die als J1, J2 und E bezeichnet werden. Der Obertitel aber deutet an, daß es sich nicht allein und gar nicht einmal in erster Linie um eine kritische Analyse handelt, sondern um die stoff- und sachgeschichtliche Würdigung der von der Analyse festgestellten lite- rarischen Schichten und der für sie maßgebenden Traditionen. Der Erreichung dieses Doppelzieles dient die Anlage des Buches, die folgen- dermaßen geartet ist. I. Anlage des SlMPSONschen Buches Der eigentlichen Untersuchung sind vorausgeschickt eine den Ge- brauch des Buches erleichternde Bemerkung über den von ihm benutzten englischen Bibeltext, über die Verwendung von Klammern und von Kursivtext und dergleichen (Explanatory Note, S. 7), ein Abkürzungs- verzeichnis (Abbreviations, S. 9), ein Verzeichnis der wichtigsten Lite- ratur (Bibliography, S. 11—16) und eine Einleitung (Introduction, S. 19—49), die eine Übersicht über die Geschichte der Hexateuch- kritik von ISAAK BEN-JASOS aus Toledo (982—1057) bis MOWINCKEL (The Two Sources of the Predeuteronomic Primeval History [JE] in Gen 1—11, 1937) und RUDOLPH (Der»Elohist<< von Exodus bis Josua, 1938) oder vielmehr bis zu dem vorliegenden Buche selbst bringt. Denn SIMPSON teilt, sie vorwegnehmend, die Ergebnisse dieses seines Buches bereits an dieser Stelle (S. 31—36) kurz mit; es sind diese: Der älteste Erzählungsfaden, J1, der in der ersten Hälfte der Regierung Davids, als die Traditionen des Südteils seines Reiches mit denen des 1 CUTHBERT AIKMAN SIMPSON, Th. D., D. D. Oxon. (Professor of Old Testament Literature and Interpretation, General Theological Seminary New York): The Early Traditions of Israel. A Critical Analysis of the Pre-deuteronomic Narrative of the Hexateuch. 8°. 677 S. Basil Blackwell, Oxford 1948. 8 I. Anlage des SiMPSONschen Buches Nordens zu verschmelzen begannen, wahrscheinlich in Hebron ent- standen ist, gibt die Traditionen der Südstämme, also Simeon, Levi, Juda und der ihnen nahe stehenden Gruppen Kaleb, Othniel und Kain, sowie die des am Ostjordanland haftenden Stammes Rüben wieder, läßt aber neben Rüben, Simeon, Levi und Juda auch Joseph, und zwar diesen allein von den Nordstämmen, als Sohn Israel-Jakobs gelten. Von den Patriarchen ist ihm der mit Hebron verbundene Abraham die Hauptperson. Die Erzählungen vom Übertritt nach Ägypten und vom Auszug von dort, Bewegungen, an denen nur die Südstämme beteiligt waren, aber haben Kadesch zum Mittelpunkt. Von dort hat der Über- tritt nach Ägypten stattgefunden, dahin strebt die aus Ägypten aus- gebrochene Schar zurück, um sich dann von hier nach Norden zu wenden und in Palästina einzudringen. Der, in der zweiten Hälfte des 10. oder der ersten des 9. Jh.s v. Chr. anzusetzende, J2 hat das Werk des J1, in dem wesentlich die Tradition der Südstämme zu Wort gekommen war, der Tradition des Nordens, des »Hauses Joseph«, die Beerseba höher wertete als Hebron, den am vulkanischen Nordostrande des Roten Meeres in Midian gelegenen Sinai als Stätte des Bundesschlusses Jahwes und seines Volkes betrachtete und das Eindringen in Palästina von Osten her über den Jordan geschehen ließ, anzupassen sich bemüht und dementsprechend das Werk des J1 ergänzt. Etwa 200 Jahre später, um 700 v. Chr., hat ein dritter Schriftsteller, E, das inzwischen mannig- fachen Bearbeitungen unterworfene Werk J durch eine neue Dar- stellung ersetzt, die noch stärker, als es J2 bereits getan, die Tradition des Nordens zu ihrem Recht kommen ließ und insbesondere Über- lieferungen bestimmter nördlicher Gruppen verwertete, die J2 unbe- rücksichtigt gelassen hatte. So wird hier nicht nur Jakob auf Kosten Abrahams als der Repräsentant Israels herausgehoben, Hebron von dem nach Ausweis von 1. Reg 19 3; Am 8 14 für das Nordreich bedeut- samen Beerseba überschattet und Kadesch völlig ignoriert, sondern es tritt nun auch der auf der Westhälfte der Sinai-Halbinsel zu suchende Horeb als Gottesberg an die Stelle des Sinai, und der Übergang über den Jordan vollzieht sich nördlicher, als es J2 dargestellt hatte, nämlich bei Adam am Einfluß des Jabbok in den Jordan, und zwar so, daß Israel von hier aus sofort nach Sichern marschiert und dann, von Norden nach Süden vorrückend, sich das Westjordanland unterwirft. Nachdem auch das Werk des E mannigfache Revisionen erfahren hat, sind J und E durch einen Redaktor, Rle, vereinigt worden, der in seinem Be- streben, ihre Verschiedenheiten auszugleichen, sich zu ziemlich starken Eingriffen in die beiden Werke, namentlich hinsichtlich der von ihnen innegehaltenen Folge der Begebenheiten, entschließen mußte. Auf die Übersicht über die Geschichte der Hexateuch-Kritik folgt, S. 51—417 (An Analysis of the Narrative), also die größere Hälfte I. Anlage des SiMPSONschen Buches 9 des Buches einnehmend, die literarkritischeAnalyse von Gen 2 4b—Ex 34; Num 10 29—32 42; Dtn 32—34; Jos 1—Jdc 2 5. Unter Mitteilung man- cher hier in Betracht kommender Textkorrekturen und Berücksichti- gung auch der sich jeweilig auftuenden traditions- und sachgeschicht- lichen Fragen wird der Text der vordeuteronomischen hexateuchischen Erzählung Satz für Satz und Wort für Wort auf seine Zugehörigkeit zu einem der drei »Documents« J1, J2, E oder seine Herkunft von einem Ergänzer oder Redaktor geprüft. Das geschieht unter Zugrundelegung des Textes der American Standard Version, so daß auch des Hebrä- ischen unkundige Leser den Erörterungen folgen können. Wo auf den hebräischen Text selbst zurückgegriffen werden muß, kommen die der eigentlichen Analyse (S. 51—329) beigegebenen Anmerkungen zu Hilfe (Notes to Analysis, S. 331—402), die auch Einzelheiten anderer Art behandeln, und die — offenbar bewußt unvollständig gehaltenen — Listen von Worten und Wendungen, die für die einzelnen Hexateuch- Quellen charakteristisch sind (Lists of Hebrew Words and Forms characteristic of Documents: Table A, Words and Expressions charac- teristic of J or E Documents, S. 403—409; Table B, Words and Ex- pressions characteristic of P Document and Rp, S. 410—414; Table C, Certain Words and Phrases appealed to in the Analysis as indicative of a Deuteronomic Hand, S. 415—417). Ein »Die Anfänge der Jahwe- Religion« (The Beginnings of Jahwism, S. 419—425) überschriebener Abschnitt faßt sodann, hier und da sich mit der in der »Einleitung« gegebenen Zusammenfassung des Buches berührend, seine religions- geschichtlichen Ergebnisse kurz zusammen: Nach der für J1 maß- gebenden Tradition der Südstämme ist Kadesch die Stätte, da die zwischen Jahwe und Israel bestehende Verbindung ihre entscheidende Ausprägung erfahren hat. Gewiß kennt auch diese Tradition den Sinai als den Sitz Jahwes, und sie weiß auch von einer Wallfahrt zu sagen, die Mose von Kadesch aus dahin unternommen hat, aber der Mittel- punkt der Jahwe-Religion ist für sie doch Kadesch. Mit Kadesch, nicht mit dem Sinai, ist Mose von Haus aus verbunden, und in oder bei Kadesch spielen auch alle oder doch die meisten der von J1 für die Zeit zwischen dem Auszug aus Ägypten und dem Vorstoß nach Palä- stina gebrachten Erzählungen. J2, der, wie bereits nach der »Einleitung« berichtet, die Tradition des »Hauses Joseph« mit der von J1 berück- sichtigten der Südstämme vereinen will und so den fünf Jakob-Söhnen des J1 — Rüben, Simeon, Levi, Juda und Joseph — außer Benjamin auch Dan, Naphtali, Gad, Ascher, Isaschar und Sebulon hinzufügt, die knappe Joseph-Erzählung des J1 sehr stark erweitert und Israel von Osten her über den Jordan in Palästina eindringen läßt, hat, ebenfalls unter dem Einfluß der Tradition der Rahel- Stämme, für Israels religionsgeschichtlichen Werdegang den Schwerpunkt von Ka- 10 I. Anlage des SiMPSONschen Buches desch zum Sinai verschoben. Der Sinai — nicht wie bei J1 Kadesch — war das unmittelbare Ziel der aus Ägypten ausgebrochenen Schar, und hier am Sinai hat Jahwe mit Israel in aller Feierlichkeit einen Bund geschlossen. Erst darnach ist das Volk gen Kadesch gezogen. Das läßt vermuten, daß die Rahel-Stämme nicht unmittelbar unter Moses Einfluß gestanden haben, sondern mit der von ihm geprägten Jahwe- Religion erst nach ihrer Ansiedlung in Palästina, die sie zu Nachbarn der Südstämme machte, in Berührung gekommen sind. Aber das Debora- Lied zeigt, daß die Nordstämme schon vor der Berührung mit den Südstämmen Jahwe als ihren Gott verehrten, und zwar in einer Stärke und Innigkeit, die kaum überboten werden kann. Offenbar war, durch gewaltige geschichtliche Ereignisse bedingt, der furchtbare Gott des Sinai-Vulkans für sie längst zu einem Gott geworden, der sie, wie sie wußten und fühlten, zu seinem Volk erkoren hatte und sich als ihr Gott immer wieder bewährte. Die vom AT bezeugte Jahwe-Religion ist also aus zwei verschiedenen, zutiefst freilich doch einheitlichen Wurzeln erwachsen. Eine Art der Jahwe-Verehrung hat sich bei den Vorfahren der späteren Südstämme herausgebildet. Um 1400 v. Chr. ihre in Nordwestarabien, in der Gegend des Sinai, gelegenen Sitze ver- lassend, sind sie in den Bereich von Kadesch übergesiedelt und haben sich dies Heiligtum angeeignet und ihren vom Sinai mitgebrachten Jahwe zu dessen Gott gemacht, wobei auf ihn freilich manche Züge des früher hier verehrten Numens übertragen sind. Von Nahrungsmangel getrieben, sind sie nach Ägypten übergetreten, aber unter Überwindung der ihnen dabei in den Weg gelegten Hindernisse bald nach Kadesch zurückgekehrt, und hier erhält nun durch Mose ihre Religion das für die weitere Zukunft entscheidende Gepräge. Vielleicht von Stämmen, die ältere Ansprüche auf Kadesch geltend machten, genötigt, haben die Träger der von Mose geprägten Jahwe-Religion Kadesch verlassen und, von Süden eindringend, sich den Süden Palästinas Untertan ge- macht. Die Vorfahren der später im mittleren Palästina ansässig ge- wordenen Stämme, also der »Rahel-Stämme«, wie die »Lea-Stämme« in der Gegend des Sinai beheimatet, aber werden wie diese um 1400 v. Chr. ihre Heimat verlassen haben und sind dann gleich über das Ost- jordanland in Palästina eingedrungen, vielleicht im Zuge der von den Amarna-Briefen bezeugten Bewegung. Dabei haben sie die Verehrung Jahwes aus ihrer Heimat mitgebracht. Auch bei ihnen mag, wie bei den Vorfahren der »Lea-Stämme«, eine bestimmte Persönlichkeit die Ausprä- gung ihrer Jahwe-Religion, wie sie uns im Debora-Lied als fertiges Erzeug- nis begegnet, bewirkt haben, aber es fehlt uns jede Nachricht darüber. Nach dieser eine Synthese bietenden Darlegung über die Anfänge der Jahwe-Religion kehrt das Buch zu der Analyse von S. 51—417 zurück und führt nunmehr die von jener Analyse festgestellten Schichten

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