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Die Absatzverhältnisse der Königlichen Saarbrücker Steinkohlengruben in den letzten 20 Jahren (1884–1903) PDF

55 Pages·1904·2.167 MB·German
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Der Steinkohlenbergbau des Preussischen Staates in der Umgebung von Saarbrücken. IV. TEIL. Die Absatzverhältnisse der Königlichen Saarbrücker Steinkohlengruben in den letzten 20 Jahren (1884-1903). Von R. Zörner, Bergrat, bis 15. April 1903 Mitglied der Kgl. Bergwerksdirektion zu Saarbrücken. Mit 4 lithographischen Tafeln. Springer-Verlag Berlin Heid.elberg GmbH 1904 Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com ISBN 978-3-642-47329-6 ISBN 978-3-642-47800-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-47800-0 Softcover reprint of the bardeover Ist edition 1904 In h a 1 t. Seite I. Allgemeiner Rückblick auf die Absatzverhältnisse 5 II. Förderung 17 III. Absatz 18 1. Absatzrichtungen 18 2. Industriezweige 27 3. Absatzwege . . 29 a) Eisenbahnabsatz 29 b) Wasserabsatz 32 c) Landabsatz 50 IV. Kohlen- und Kokspreise 53 I. Allgemeiner Rückblick auf die Absatzverhältnisse. Die Absatzverhältnisse der Königlichen Saarbrücker Steinkohlen gruben in den Jahren 1850 bis 1883 sind in eingehender und gründlicher Weise vom verstorbenen Bergrat Jordan in der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen im Band 32, Jahrgang 1884, behandelt. Hieran anzuschließen und im Rahmen dieser interessanten Darstellung den begonnenen Faden weiter zu spinnen, ist der Zweck der nachstehenden Denkschrift. Förderung und Absatz der Königlichen Steinkohlengruben im Saar revier sind seitdem großen Schwankungen unterworfen gewesen. Nachdem sich seit 1877/78 die Gruben langsam aber stetig ent wickelt hatten, trat mit Beginn des Jahres 1884 eine Zeit des Stillstandes ein, und erst im Jahre 1890/91 begann der Absatz wieder sich zu heben. Diese Aufwärtsbewegung erlitt zwar durch die Ausstände von 1889 und 1893 eine erneute Unterbrechung, schritt aber von 1895 bis 1902 energisch vorwärts und brachte die in langer Arbeit sorgsam zur Steigerung vor bereiteten und inzwischen hoch entwickelten Gruben, namentlich 1m Fischbachtale, auf eine ihrem Umfange entsprechende Förderziffer. Licht und Schatten wechselten in den verschiedenen Entwickelungs abschnitten ab, in welcher Weise aber die Absatzverhältnisse der staat liehen Steinkohlengruben an der Saar im einzelnen beeinflußt wurden, ;;oll, nach den Jahren getrennt, im folgenden kurz ausgeführt werden. Die Lage der gesamten Industrie, besonders der Eisenindustrie, war 1884 im allgemeinen ungünstig, weil sich ganz wie in 1901/02 gleich zeitig mit einer Übererzeugung eine Zurückhaltung der V erbraueher ein stellte, welche ein starkes Sinken der Preise für Kessel- und Walzwerks kohlen zur Folge hatte. Die letzteren waren damals weit mehr als heute von dem Gang der Eisenindustrie abhängig, weil der Kohlenverbrauch für eine Tonne Fertigfabrikat an Flammkohlen wesentlich höher war, als er heute ist. Denn infolge der besseren Ausnutzung der Hochofengase im Kessel- und namentlich im Motorbetriebe, infolge des Ersatzes der Puddel öfen durch leistungsfähige Birnen und bei der durch Betriebsverbesserungen geschaffenen Möglichkeit, z. B. den Träger in einer Hitze auszuwalzen, ist 6 Die Absatzverhältnisse in den letzten 20 Jahren. der derzeitige Kohlenverbrauch für 1 t Fertigerzeugnis gewaltig herabgedrückt worden, sodaß trotz der bedeutenden Produktionssteigerung der Bedarf an Walzwerkskohlen. insbesondere Flammkohlen, nur wenig gewachsen ist. Fettkohlen waren damals, wie auch noch heute, so stark begehrt, daß die Gruben der Nachfrage nicht gerecht werden konnten. Der seit 1895 bei dem letzten Aufschwung wieder in die Erscheinung tretende Fettkohlenmangel war also schon zu jener Zeit vorhanden. Im Übrigen wurde die allgemeine Lage der Saargruben durch die Frachtermäßigungen für fremde Herkünfte seitens Italiens, Frankreichs und Oesterreichs weiter ungünstig beeinflußt. 1885 hielt der Stillstand auf dem Saarkohlenmarkte an und nur allmählich stellte sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder ein. Die Fertigstellung des Gotthardtunnels ließ die Saarkohlen nach Italien eindringen, eine Tatsache, die damals mit großer Befriedigung begrüßt wurde, sich aber im Laufe der Zeit infolge der Tarifpolitik Italiens und wegen der billigeren Seefrachten von Newcastle und Cardiff nach Genua als wenig andauernd erwiesen hat. Die geringe Besserung, die auf dem deutschen Kohlenmarkte in einer für die Saarkohle günstigen Weise sich bemerkbar machte, ist u. a. auf eine Verkaufs-Konvention der westfälischen Zechen zurückzuführen. Erst diese gestattete wieder den Vertrieb zu Preisen, welche einigermaßen im Einklang mit den Selbst kosten standen. Auch der Koksmarkt erhielt durch die Vereinigung der westfälischen Kokswerke seine Festigung. Im Jahre 1886 breitete sich eine neue Flaue und zwar über ganz Europa aus. Sie drückte sich in der eigentümlichen Tatsache aus, daß trotz des wachsenden Bedarfes die Kohlenpreise fielen. Auch in diesem sehr ungünstigen Jahre waren die Fettkohlengruben gut beschäftigt, während die Flammkohlengruben eine rückgängige Förderung bei beispiellos gedrückten Preisen zeigten. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, daß die Fischbachgruben, welche die tiefe Lösung der Fettkohlenflöze bewerk stelligen sollten, noch nicht voll entwickelt waren, und daß die nord französischen Gruben mit ihren guten und reinen Kohlen und mit Hilfe der günstigen Tarife der französischen Nordbahn immer mehr in unser Absatzgebiet eindrangen und dort den ungewaschenen Saarflammkohlen gegenüber als mächtige Gegner auftreten konnten. Dazu kam noch, daß der französische Chauvinismus auf den V erbrauch von heimischer Kohle in Frankreich drängte und der an der französischen Ostgrenze entlang gebaute Kanal für ~100 t Schiffe nach Fertigstellung der einzelnen Teil strecken eine sich stets erhöhende Einfuhr vom Nord und Pas de Calais sowie von Belgien im Gefolge hatte. Wie sehr der Saarkohlenabsatz in den Jahren 1884-1896 dadurch beeinflußt wurde, zeigt am deutlichsten die graphische Darstellung, Tafel 1, Fig. 1. Allgemeiner Rückblick auf die Absatzverhältnisse. 7 Um nur ein Beispiel herauszugreifen, sei erwähnt, daß die französische Ost bahn, welche auf Grund des Vertrages vom 1. März 1886 bis 1888 noch 150 000 t bezog, seitdem höchstens lfs jener Menge bestellt. Gegen Ende 1886 begann endlich erfreulicherweise ein Aufschwung auf dem ganzen Weltmarkte sich vorzubereiten. 1887 trat durch dessen Fortdauer im allgemeinen eine fühlbare Besse rung der Absatzverhältnisse bei allerdings zurückhaltenden Preisen ein. Dieselbe Erscheinung, die auch im Jahre 1895/96 bezüglich des geringen und allmählichen Anziehens der Preise bei steigendem Absatze gemacht ist, zeigte sich auch damals. Die Lage der Eisenindustrie hatte sich gebessert und den Gruben eine regelmäßige Beschäftigung gesichert, sodaß in Fettkohlen sogar zeitweise ein recht fühlbarer Mangel zutage trat. Während im allgemeinen im Absatzgebiete der Saarkohle eine Besserung der Verhältnisse unverkennbar war, dauerten die ungünstigen Absatzver hältnisse in Frankreich und den anstoßenden deutschen Gebieten, ja selbst in Deutschland fort, da der oben erwähnte Wettbewerb von französischen und namentlich belgiseben Kohlen durch den Ostkanal immer bedrohlicher wurde. Während 1886 für die Fabriken an der Grenze nur 2036 t belgisehe Kohlen eingeführt wurden, steigerte sich diese Einfuhr in das frühere Saar kohlenabsatzgebiet im Jahre 1887 schon auf 37 708 t. Besonders fühlbar war der Wettbewerb in Feinkohlen, die ihrer Reinheit wegen den damals noch ungewaschenen Saarkohlen allgemein vorgezogen wurden. Um diesem Wettbewerb zu begegnen, kam 1888 die erste Flamm kohlenwäsche*) auf Grube Von der Heydt in Betrieb. Sie war auch dazu bestimmt, dem andauernden Absatzmangel in Rohgrieskohlen (3. Sorte) ab zuhelfen. Trotzdem drangen die französischen und belgiseben Kohlen in unserem Absatzgebiete immer weiter vor, ja Belgien begann sogar in Süd Baden im Wiesental, einer der ältesten Saarkohlenabsatzstellen, seine Produkte erfolgreich einzuführen. Die untenstehende Tabelle**), welche die Erzeugungsziffer der Kohlen gruben im Nord und Pas de Calais und ihre Produktionssteigerung angibt, *) Die erste Fettkohlenwäsche für die Kokskohlenverarbeitung wurde 1859 m Heinitz errichtet. **) Förderung der französischen Steinkohlengruben: Nord Pas de Calais 1879. 3274000 4176000 1883. 3789000 6156000 1884. 3402000 6036000 1885. 3582000 6131 358 1886. 3910000 6463000 1887. 4198000 7120000 1888. 4416000 7 887000 8 Die Absatzverhältnisse in den letzten 20 Jahren. zeigt ohne weiteres, daß unsere französischen Wettbewerber in den bisher fremden Gebieten Absatz suchen und daß Belgien ~ mehr und mehr aus dem Norden von Frankreich verdrängt - anderweitig Platz fur seine Produkte ausfindig machen mußte. Gemildert wurde diese wenig erfreuliche Erscheinung durch die Fort dauer der seit Herbst 1887 günstigen Entwickelung der Eisenindustrie, deren Preise für Fertigerzeugnisse immer mehr anzogen, und somit eine mäßige Steigerung des Kokskohlenpreises im 2. Halbjahr 1888 rechtfertigten. In England und Amerika zeigte sich eine sehr starke Nachfrage nach Roh eisen, und es ist interessant zu beobachten, wie damals die Vereinigten Staaten von Nordamerika mit ihrer noch unbedeutenden, in der Entwicke lung begriffenen Eisenindustrie in Europa als Käufer auftreten und auf unseren Markt belebend einwirken, im Gegensatz zum Jahre 1900, wo sie nach erfolgter Erstarkung und Einführung ihrer Hochschutzzölle ihr Über gewicht zu betätigen anfangen und das Mutterland Europa in eine lang wierige Krisis hineindrängen. An dieser Tatsache ändern selbst die vom deutschen Markte in den Jahren 1901/02 mit Freuden begrüßten Verlegen heitskäufe der Amerikaner wenig, wenn sie auch den festländischen Werken über die allgemeine Absatzstockung wesentlich hinweg geholfen haben. Infolge jener, oben geschilderten, damals sehr günstigen Verhältnisse stieg auch der Absatz und die Förderung der königlichen Saargruben so, daß seitens der Verwaltung Maßnahmen getroffen werden mußten, die Förderung durch Aufschließung neuer Gruben (Göttelborn) zu vermehren. Die Besserung war so durchgreifend, daß es den Saargruben möglich war, den damaligen Preisbildnern auf dem Kohlenmarkte, den belgiseben Gruben, zu folgen und die Preise etwas zu erhöhen. Leider wurden die Förderziffern von 1884/85 im Absatz noch nicht wieder erreicht. Im Jahre 1889 zeigte sich schon, daß die Besserung tatsächlich durch greifend war. Die Industrie begann mit voller Kraft zu arbeiten, und der Nord Pas de Calais 1889. 4719423 8735427 1890. 5 104 772 9076021 1891 . 4973 569 8619755 1892. 4663122 9835645 1893. 4 742 702 8 975 619 1894. 5006253 10626412 1895. 5 059871 11 097 288 1896. 5 229340 11870882 1897. 5 881 581 13060615 1898. 6073630 13 881 635 1899. 6032160 14508712 1900. 5995 220 14888955 1901. 5692388 14661119 1902. 5430398 13556533 1903. 6323820 16 614 280 Allgemeiner Rückblick auf die Absatzverhältnisse. 9 besseren Nachfrage folgten allmählich auch die Preise. Diese an sich recht gesunde und günstige Entwickelung wurde durch den großen westfalischen Arbeiterausstand, der sich späterhin auf Aachen, Niederschlesien, Böhmen und Belgien übertrug, jäh unterbrochen. Die Arbeiterleistung ging, wie immer in solchen Zeiten, sofort erheblich zurück, die Förderung wurde durch Verkürzung der Schichten erheblich vermindert, es entstand nach langer Zeit eine neue Kohlenkrisis. Die Preise stiegen in Westfalen um 2 M., an der Saar um 90 Pf. fur 1 t, die Spekulation bemächtigte sich sofort auf alle mögliche Weise großer Mengen, und es traten im Kohlengeschäft dieselben Erscheinungen ein, welche, wenn auch aus anderen Ursachen, 10 Jahre später, in den Jahren 1899/1900 zu beobachten waren. Während früher 1 bis 2 M. Provision für 10 t genommen wurden, wurden jetzt bei festen Abschlüssen rund 5 M., bei Sonderzuteilungen 10 und 20 M. fur 10 t verlangt. Ganz wie 1899/1900 begannen die Ver braucher sich zu gemeinschaftlichem Bezuge in Kohlenvereine, Genossen schaften u. dergl. zusammenzuschließen, heftige Preßfehden zu eröffnen und sich in Saarkohlen, die in ihrer Preisstellung verhältnismäßig günstig waren - leider zu spät - zu decken. lnfolge dieser sich plötzlich und ungesund entwickelnden Steigerung der Nachfrage stiegen natürlich auch hier die Preise. Für Heinitz-Dechen-Stückkohlen erhöhten sie sich z. B. von 14 M. auf 16 M., bei 14 M. für 1 t Hibernia-Gaskohle. Der Koks kostete 21 M. an der Saar, 23 M. in Westfalen. Im Jahre 1890 dauerte dieser Zustand der Kohlenknappheit noch fort, die Bergwerksdirektion bevorzugte als staatliche Verwaltung besonders den deutschen Markt und deckte zunächst den Bedarf ihrer alten Kunden, so daß sich diese, genau wie 1899/1900, gegenüber den Verbrauchern anderer Herkünfte sehr im V orteil befanden. Die großen Anforderungen der Eisenbahnverwaltung, welche infolge des westfalischen Kohlenarbeiterausstandes ihren Lokomotivkohlenbedarf nicht mehr decken konnte, im Verein mit denen der engeren Saarindustrie die wie immer in Zeiten geschäftlicher Hochflut vorzugsweise Deckung ihres Bedarfes verlangte, riefen bald eine ziemliche Unruhe auf dem Saar kohlenmarkte hervor, und es schien sich sogar mangels jeglicher Vorräte eine Kohlennot zu entwickeln. Man begann deshalb die Ausfuhr nach Frankreich einzuschränken, eine Maßnahme, die sich bezüglich ihres Zweckes als ziemlich wirkungs los, bezüglich ihrer Folgen aber als sehr verderblich erwiesen hat. Tat sächlich wurde die Bergwerksdirektion durch die übertriebenen Ansprüche welche an sie als staatliche Verwaltung herantraten, zu Entscheidungen zu gunsten einzelner großer Interessengruppen gedrängt, die dem Saarkohl handel in den nächsten Jahren schwere Wunden geschlagen haben. Sehr 10 Die Absatzverhältnisse in den 1etzten 20 Jahren. bald war nämlich die Einschränkung des Absatzes nach der Schweiz und Frankreich und die Berechnung der Tagespreise für diese Sendungen nicht mehr nötig. Die Begünstigung des nicht mehr aufnahmefähigen Inlandes hatte inzwischen aber überall eine solche Übererzeugung geschaffen, daß eine Stockung im Kohlenbezug eintrat und die Bergwerksdirektion zwang, die Ausfuhr nach dem Auslande mit aller Macht wieder aufzunehmen. Auch damals zeigte sich schon, daß die Abnehmer, die am schärfsten und rücksichtslosesten sich den Saarkohlenbezug für ihre Zwecke dienst bar zu machen verstanden hatten, am ehesten sich anderen Bezugsquellen zuwandten und es der Bergwerksdirektion überließen, sich mit den Mengen abzufinden, die durch Einschränkung des Absatzes nach dem Auslande und durch Vernachlässigung der qortigen langjährigen Kunden frei ge worden waren. Es mußten deshalb unter schweren Opfern für die Verwaltung und die Belegschaft neue Abnehmer aufgesucht werden. Selbstverständlich hörten alle bei dem Abschluß der Verträge getroffenen Verbote, z. B. die Kohlen nur im Inlande verkaufen zu dürfen, sehr bald auf. Nachdem durch den Ausstand die Kohlen- und Kokspreise auf eine beispiellose Höhe getrieben worden waren, zeigte sich allmählich ein Rück gang im Geschäftsleben, dem bald ein Arbeitsmangel und daher ein Über fluß an Arbeitskräften, namentlich in der Eisenindustrie folgte. Hand in Hand damit wuchsen deren Vorräte an, und genau wie es 1901 der Fall war, zeigten die Käufer selbst bei niedrigen Preisen - 50 frcs. für 1 t Roh eisen gegen 87 frcs. kurze Zeit vorher - keine Lust mehr zu kaufen. Auch 1890 waren es die bedeutenden Betriebsvergrößerungen der Eisen werke an der Westgrenze des Staates sowie der Industriewerke im weiteren Absatzgebiete der Saarkohlen, welche dem Inlandsbedarf nicht entsprachen und deshalb zum empfindlichen Rückschlage bei rückgängiger Wirtschafts lage Anlaß gaben. Insbesondere führte in der Eisenindustrie die ent schieden zu verurteilende Vernachlässigung der natürlichen Ausfuhr zu gunsten des Inlandes infolge der besseren, leider nur zu maßlos gesteigerten Inlandspreise zu ernsten Unannehmlichkeiten. Im Jahre 1891 verschärfte sich der Rückschlag in der Eisenindustrie immer mehr und wuchs förmlich zu einer Panik heran. Die Syndikate für Formeisen, Bleche, Schienen und Röhren lösten sich auf und auch andere Verbände, z. B. die Zementvereinigung wurden gesprengt. Dank der einheitlichen zielbewußten Leitung der Saargruben und der Kohlen verkaufsvereine an der Ruhr wurden heftige Preisstürze durch rechtzeitig veranlaßte angemessene Preisermäßigungen vermieden. Der Saarkohlen markt, welcher dem allgemeinen Aufschnellen nur sehr allmählich gefolgt war, folgte im Gegensatz zu Westfalen und Frankreich auch nur langsam dem Niedergang.

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