»Sprecht sanft und tragt immer einen Knüppel bei euch!« Th eodore Roosevelt, US-Präsident 1901–1909 Puritanischer Fanatismus, wirtschaft liches Profi tdenken und ein beispielloser Hang zur Selbstlegitimierung: Nicht erst seit den jüngsten Angriff en auf Afghanistan als Reakti- on auf die Terrorans chläge vom 11. September sind die USA ins Kreuzfeuer geraten. Karlheinz Deschner erläutert in sei- ner provokativ-kritischen Dars tellung der amerikanischen Geschichte, wie der größte NATO-Partner die Rolle ei- ner friedliebenden Ordnungsmacht für sich in Anspruch nimmt und gleichzeitig äußerst suspekte Seiten aufw eist: Von der grausamen Kolonisierung der Neuen Welt und der Ausrottung der Indianer bis hin zum Korea- und Vietnam- krieg und der »Operation Wüstensturm« am Persischen Golf legt Deschner alle historischen Fakten kenntnisreich dar, die »god’s own country« als gewalttätige, unmoralische und korrupte Nation zeigen. »Der Schrift steller und Historiker Deschner ist der wohl komprom issloseste Autor und Denker im deutschspra- chigen Raum.« Die Weltwoche, Zürich KARLHEINZ DESCHNER Der Moloch Eine kritische Geschichte der USA WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN HEYNE SACHBUCH 19/859 Dieser Titel ist bereits unter der Bandnummer 19/316 erschienen. 10. Aufl age 1. Aufl age dieser Aufl age Überarbeitete Neuausgabe 12/2002 Copyright © 1992 by Piper Verlag GmbH, München Wilhelm Heyne Verlag Heyne ist ein Unternehmen des Verlagshauses Ullstein Heyne List GmbH & Co. KG, München http://www.heyne.de Printed in Germany 2002 Umschlagillustration: Getty Images/John Millar, München und Th e Image Bank, München Umschlaggestaltung: Hauptmann und Kampa Werbeagentur, München-Zürich Herstellung: Udo Brenner Satz: ew print & medien Service gmbh, Würzburg Druck und Verarbeitung: Ebner & Spiegel, Ulm ISBN 3-453-86836-6 Inhalt Vorwort »Th e same procedure« … oder »Th e american way of history« Einleitung »Das einzigartige Volk« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Keine Kriege mehr, bloß große Polizeiaktionen • »… das gesetz- loseste Volk der Erde« • »… .muss Heuchelei dort weit verbreitet sein« • Die Nation unter Gott 1. Kapitel Rote Teufel und weiße Heilige . . . . . . . . . . . . . . . . .41 Was Montaigne, Samuel Hearne und andere Forscher über die Indianer berichten • Was die Weißen den Indianern und was die Indianer den Weißen verdanken • Ein Pfarrer zahlt 24 Dol- lar für Manhattan • Haben ichtse, Wagehälse, Hasardeure • Die Puritaner gehen an Land • Die Gründungslegende • Intoleranz, Prüderie und Heuchelei • Händel, Bach und die Kentuckybüch- se • Brandmarkung der Handteller, Abschneiden der Ohren • Geschichtsschreibung – als habe Hollywood Regie ge führt • »Rechte mit der Flinte« 2. Kapitel »… die Vorhut der Zivilisation« oder »Root out the Indians!« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Die Auslöschung der Powhattans und Pequots • Herr General- direktor Krieft träumt vom totalen Krieg • Jede nur ausdenkbare Scheußl ichkeit • Von der »era of good feelings« und der Nacht der Geschichte 3. Kapitel Die Indianerausrottung im 18. und 19. Jahrhundert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Die spanische und die britische Methode • »Praying Indians« • Die schmachvollste Vertragsgeschichte der Welt • »Sir, die Au- dienz ist beend et!« • »… und sie wie wilde Tiere jagen« • Das Ende: Krieg gegen die Cheyennen, Sioux und Apachen • »Kein Tierschutzgebiet für schmutzige Wilde« 4. Kapitel Die Entstehung der USA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 Neu-England im Kommen • Der Aufstand der Krämer • Bo- stoner Mass aker und Tea-Party – oder Die Verletzung des Hei- ligsten • Der Revolut ionskrieg für die Reichen • Bruch mit dem Mutterland • Der Dank des Vaterlandes • Die amerikanische Verfassung – ein Staatsstreich der Obers chicht • Vom Recht der Wenigen über die Vielen • Ihr erster Präsident 5. Kapitel Von Krieg zu Krieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 Der zweite und der dritte Präsident • Der Zweite Unabhängig- keitskrieg (1812–1814) • Von Monroe zu Jackson • Sie rauben Te- xas • Sie rauben Mexiko • Die besondere Einrichtung oder Das Gottesgeschenk • Die Sklaverei und die Bibel • Wie irgendein anderes Tier • Mit Beecher’s Bibles zum Bürgerkrieg 6. Kapitel Der Bürgerkrieg (1861–1865) . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Die Lincoln-Legende • Ohne Gewissensbisse • Die Sklavenbe- freiung • Militärseelsorge oder: »lebe großartig …« • Der erste »moderne« Krieg • »Gottes Werkzeug der Gerechtigkeit« • Die »Wiedergeburt der Freiheit« – und ihre Kosten • Wer ermordete Lincoln? 7. Kapitel Blutige Arbeit und blutiges Geld . . . . . . . . . . . . . . . 219 Yankeegeist und Raubbarone • Wie machten sie ihr Geld? • Nur die Lumpen sind bescheiden • Die blutigste Arbeitsgeschichte der Welt 8. Kapitel An- und Eingriff e in Lateinamerika um 1900 . . . . . . . 237 Imperialismus als pekuniäre Pfl icht • »Liefern Sie Bildmaterial, ich lie fere den Krieg« • »… auch für sie ist Christus gestorben« • Gleich schaltung wie unter Stalin • Blutendes, elendes Mexiko • Mit Dollars und Granaten • Kolumbien und der Panamakanal 9. Kapitel Der große Kriegsgewinnler (1914/18) . . . . . . . . . . . . 267 »… ein Boom von ungewöhnlichen Ausmaßen« • Die Samtpföt- chen des Woodrow Wilson • »Wir haben keinen Streit mit dem deutschen Volk« • Kriegshetze und Hexenjagd im Land der Freiheit • Die »Zimm ermann-Note« • Das New Yorker Bankhaus Kuhn, Loeb & Co. • Ber nard M. Baruch, der Leiter des War Industry Board • Die US-Hochfi nanz fi nanziert die Russische Revolution • Heißer Krieg gegen die junge Sowjetunion • Erst die USA zwangen Deutschland 1918 zu Boden • »Heil Wilson, dem Gerechten!« 10. Kapitel Von Wilson bis Roosevelt oder: Vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg . . . . . . . . . . . . . 315 »Th e Roaring Twenties« • W. G. Harding oder »Back to normal- cy« • Coolidge oder »Ein Puritaner in Babylon« • Die USA bauen die Sowjet union mit auf • Das größte Finanzdebakel der US- Geschichte • Amerikas rührende Fürsorge für Deutschland • Die Wallstreet kauft Hitler • John Foster Dulles – eine Milliarde Dollar für den »Führer« 11. Kapitel Dasselbe Spiel im Zweiten Weltkrieg . . . . . . . . . . . . 361 Ein »Roter« im Weißen Haus? • F.D. Roosevelt heuchelt Neu- tralität … • … und provoziert Deutschland • … und provoziert Japan • Das Opfer des Präsidenten • Vergnügen mit Stalin • Te- heran oder Möglichst viele Deutsche töten • Jalta und ein wenig Aktenfälschung • Massenmörder Truman • »Wie viele Japse ha- ben wir umgebracht?« • Erträglich, hoch erträglich 12 Kapitel Kalter Krieg und heiße Geschäft e . . . . . . . . . . . . . . 421 Die Russen sollen »zur Hölle fahren« … • … und die ganze Welt »das amerikanische System übernehmen« • Ein ganz spezieller Schluck für ihre Kehlen • Der Marshall-Plan oder Die Kunst, sich selbst zu beschen ken • Wünsche der Manufacturers und Truman-Doktrin • Doch die Russen mussten stets die Bösen sein 13. Kapitel Von Korea nach Vietnam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453 Der Koreakrieg … • … und eine kleine Konjunktur • »I like Ike!« • Mit John Foster Dulles am Rand des Krieges • Oppor- tunist Adenauer nutzt eine US-Werbeagentur • Eine Gipfelkon- ferenz platzt • Der militärisch -industrielle Komplex • Kennedy oder Der »Ruf der Trompete« • Das Schweinebucht-Desaster • Die große Kuba- und eine kleine Berlin-Kri se • »… wie Abra- ham Lincoln« 14. Kapitel Vom Vietnamkrieg bis zum Krieg am Golf . . . . . . . . . 521 Lyndon B. Johnson oder »Gott segne Euch!« • Mafi oso Nixon? • Die Verteidiger der Menschenrechte • Ein deutscher Beitrag zum Vietnam krieg • Nixons Ende, Ford und die CIA • Präsident Car- ter • Der Holly wood-Präsident • »Die menschliche Rasse ist sehr elastisch, Sena tor …« • Mit CIA und Mafi a • Sonstige Leistungen • Der Konkursver walter • Der so genannte Golfk rieg »Ich bin bekannt für meine Ironie. Aber auf den Gedan ken, im Hafen von New York eine Freiheitsstatue zu er richten, wäre selbst ich nicht gekommen.« Bernhard Shaw »Ich kenne kein Land, in dem allgemein weniger geisti ge Un- abhängigkeit und weniger wahre Freiheit herrscht als in Ame- rika« A. C. Graf de Tocqueville »Obgleich Amerika immer überzeugt gewesen ist, das Land der Freiheit par excellence zu sein ( … ) so gibt es doch kein zweites, in dem die Menschen unter einem mehr überwältigenden Zwang leben ( … ). Man hat einen tödlichen Hass für unzähm- bare Menschen und reine Seelen (absolute souls).« George de Santayana »Ich meine, dass Amerika der größte Misserfolg der Ges chichte ist. Es ist ihm mehr, viel mehr gegeben worden als irgendeinem Land der Welt; aber wir haben unsere Seele verloren.« Eugene O’Neill »Amerika ist eine Missgeburt.« »Ich hasse es nicht. Ich bedauere, dass Kolumbus es entdeckt hat.« Sigmund Freud »L’Amérique? C’est l’évolution de la barbarie à la déca dence, sans toucher la culture.« Georges Clemenceau
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