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Der Nibelungen Tod in Soest PDF

231 Pages·1981·10.126 MB·German
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WALTER BOCKMANN nibelunaei in Soes Neue Erkenntnisse z historisc Wahl Walter Böckmann Der Nibelungen Tod in Soest Neue Erkenntnisse zur historischen Wahrheit EGON Verlag Düsseldorf • Wien I.Auflage 1981 Copyright © 1981 by Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und Wien Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotome- chanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, auszugsweisen Nachdruck oder Einspeicherung und Rückgewinnung in Datenverarbeitungsanlagen aller Art, sind vorbehalten. Gesetzt aus der Garamond der Firma Hell Satz: Dörlemann-Satz, Lemförde Papier: Papierfabrik Schleipen GmbH, Bad Dürkheim Druck und Bindearbeiten: Ebner Ulm Printed in Germany ISBN 3430113784 Inhalt Erster Teil 7 Sage: Dichtung oder Wahrheit? 7 — Das Nationalepos im Sturmgepäck 13 — Die »Hunnen« sind nicht die Hunnen 24 — Hünengräber im Teutoburger Wald 26 Zweiter Teil 31 Attalas politische Heirat 32 — Das große Mißverständnis: »wo rin und duna zusammenfließen« 42 — Doppelmord an einer Möre 49 — Eine Ritter-liche Lanze für Bakalar 57 Dritter Teil 67 Das Geschlecht der Niflungen 67 — Die Könige der Niflun- gen 70 — Siegfried, das mythische Findelkind, und die ande- ren Recken 81 — Bonn, das Bern der Sage 103 — Niflungen- land jenseits des Rheins 104 Vierter Teil 121 Der Anfang vom Ende in Soest 121 — Vergeltung um jeden Preis 124 — Auch ein Kind als Rache»werkzeug« 129 — Was Königin Erka vorausgesagt hatte 132 Fünfter Teil 145 Hagens Rache 145 — Der Schlüssel 149 — Der einsame Tote in der Felsenkammer 155 — Das Rätsel der Runenfibel und die Botschaft der Zierscheibe 158 Sechster Teil ! £g Moderne Forschung erweist die Richtigkeit der Thidrek- sage 169 — Von Drachen, Riesen und Zwergen 175 — Götter, die mythischen Helden 194 — Der nach dem Sieg über die Finsternis den Frieden bringt. . . 203 Schlußbemerkung 213 Literatur- und Quellenhinweise 217 Register : 2 21 Erster Teil Sage: Dichtung oder Wahrheit? Das Nationalepos im Sturmgepäck Die "Hunnen" sind nicht die Hunnen Hünengräber im Teutohurger Wald Sage: Dichtung oder Wahrheit? Es ist an der Zeit, sich wieder einmal — also noch immer — mit dem großen Thema Nibelungen zu befassen. Da hat die Forschung den alten Verdacht zur Gewißheit werden lassen, daß die Nibelungen gar nicht nach Ungarn zu König Etzel gezogen und dort untergegangen sind, sondern daß der Schauplatz ihres Kampfes bis zum letzten Mann, ge- nauer gesagt bis zur letzten Frau, bis zum Schwertschlag Diet- richs, der Kriemhild "mittendurch" hieb, die westfälische Stadt Soest gewesen ist. Mit dieser Erkenntnis und den sie stützenden Tatsachen schließt sich ein Kreis, der für die Eingeweihten ohnehin nur noch wenige offene Stellen aufgewiesen hatte und dessen Bruchstücke seit langem bereitlagen und nur noch zusammen- gefügt werden mußten. Das "Nur" allerdings war eine der härtesten Nüsse, die die Nibelungenforschung zu knacken hatte: Es war die Klärung der bisher stets offenen Frage nach dem seltsamen Übergang der Nibelungen über den Rhein, der dort stattgefunden haben sollte, "wo Rhein und Donau zusammenfließen .. .". War das aber denn nichts anderes als der überdeutliche Hin- weis darauf, daß die Nibelungensage als Geschichte gar nicht ernst genommen werden wollte, daß das berühmte "Nibelun- genlied", um 1200 in Süddeutschland entstanden, Dichtung, höfische Dichtung des hohen Mittelalters war und auch als nichts anderes gelten wollte? Auch wir sprechen gelegentlich vom Sankt-Nimmerleins- Tag und meinen damit einen Zeitpunkt, der niemals eintreten wird. Konnte der "Zusammenfluß von Rhein und Donau" nicht dasselbe besagen wie "kümmert euch nicht darum, wo sie übersetzten, es war eben dort, wo Rhein und Donau zusam- menfließen . .."? Aber die ganze Nibelungensage ist ja voller Widersprüche zur Geschichte, so daß für jeden halbwegs Geschichtskundi- gen auf der Hand liegen mußte, daß es weder ihre Stärke noch ihre Absicht sein konnte, Ereignisse als Geschichte zu vermit- teln. Was wollte sie aber dann? Eine Idee darstellen? Die Idee der Liebe etwa bis zur Selbstvernichtung? Die Idee von Haß, der alles frißt und vornehmlich den Hassenden selbst? Aber wer sagt, daß die Nibelungensage das wollte? War Sage nicht immer schon auch Geschichte gewesen? Wo steckte hier Geschichte, die Wirklichkeit des historischen Ge- schehens? Schließlich war der berühmte Dietrich von Bern, der große Theoderich, nie ein Zeitgenosse Etzels gewesen, um nur einen der offensichtlichsten Widersprüche zu nennen ... Nur einem war es bisher geglückt, mit der Dichtung in der Hand, mit dem Homer, nach Troja zu fahren und dort den Schatz des Priamos auszugraben. Konnte man etwa in derselben Manier mit dem Nibelungen- lied unterm Arm den Siegfriedschatz wiederfinden, dort, wo ihn Hagen bei Biebesheim im Rhein versenkt haben soll?1 Der Schatz, der nach den neueren Forschungen sich uns heute erschließt, ist anderer Art — obwohl auch Gold genug darun- ter ist, mehr, als man bisher für möglich gehalten hat. Aber die Ausgrabungsanweisung ist nicht die Dichtung, das "Kunstpro- dukt" des hohen Mittelalters, es ist eine viel ältere, eine echte, ursprüngliche Sage und damit wie alles von dieser Art in ho- hem Maße Geschichte, Bericht, Überlieferung, ja "Zeitung", so wie dieser Begriff früher als Zeit-Kunde, Zeit-Ereignis, Be- richt von gegenwärtigem Geschehen verwendet wurde. Aber Gegenwart vergeht, und aus Gegenwart wird Vergan- genheit. Doch das Ereignis bleibt bestehen, und es wirft seine Schatten noch jahrhundertelang, manchmal jahrtausendelang. Der Untergang der Nibelungen in Soest2 hat seine Schatten jetzt anderthalb Jahrtausende lang geworfen. Einmal auf der richtigen Spur, der Spur der Geschichte und nicht wie beinah zweihundert Jahre lang auf Papieren, Manuskripten und Ab- schriften und womit sich Philologen sonst noch herumplagen, scheint so vieles klar auf der Hand zu liegen. Plötzlich weiß man "seit langem" von geheimnisträchtigen Königinnengrä- bern in Soest und ihrem Gold. Noch vor Jahrzehnten waren ehrwürdige Forscher nicht einmal hinter der vorgehaltenen Hand bereit, ihre Meinung zu den verblüffenden Ausgra- bungsergebnissen zu sagen. Denn stand die Dichtung, vor al- lem aber der Chor der Zeit- und Zunftgenossen, dazu nicht im Widerspruch ? Da macht ein weniger ängstlicher Vor- und Frühgeschichtler eine der sonderbarsten Entdeckungen, die je im Zusammen- hang mit dem Nibelungenthema stattgefunden hat. Und diese Entdeckung, eine Höhle, spricht für sich ... und für eine Ge- schichte, von der seit über tausend Jahren deutsche Lieder und deutsche Sagen berichten. Aber wer mag schon einem westfäli- schen Forscher mit seinen Heiden aus dem Sauerland Glauben schenken, wenn sich die Wissenschaft seit Generationen auf das christliche Worms mit seiner rheinisch-römischen Kultur eingeschossen hat. Was ist schon ein heidnischer Siegfried ge- gen einen christlichen Märtyrer ähnlichen Namens (Viktor)?3 Aber die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen nun einmal ganz eindeutig für Westfalen, und damit erscheint das Nibelungengeschehen plötzlich in einem ganz anderen Licht. Steinchen für Steinchen, seit langem bereitliegend, fügt sich Hier im alten Stadtkern von Soest zwischen der Petrikirche (oben) und dem St. Patrokli-Dom (unten) befanden sich 'einst Attalas Burg und der Holmgar- ten. Fotos: Walter Böckmann

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