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Der Neue Pauly : Enzyklopädie der Antike : Band 13 : Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte A bis Fo PDF

638 Pages·1999·23.521 MB·German
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DER NEUE PAULY Rezeptions-und Wissenschafts-  geschichte Band A–Fo DER NEUE PAULY (DNP) Fachgebietsherausgeber Prof.Dr.Dr.GlennW.Most,Heidelberg GriechischePhilologie Dr.AndreasBendlin,Erfurt Religion Prof.Dr.BeatNäf,Zürich Rezeption:StaatstheorieundPolitik Prof.Dr.GerhardBinder,Bochum Kulturgeschichte PDDr.JohannesNiehoff,Freiburg Judentum,östlichesChristentum, Prof.Dr.RudolfBrändle,Basel byzantinischeKultur Christentum Prof.Dr.HansJörgNissen,Berlin Prof.Dr.HubertCancik,Tübingen Orientalistik GeschäftsführenderHerausgeber Prof.Dr.VivianNutton,London Prof.Dr.WalterEder,Bochum Medizin;Rezeption:Medizin AlteGeschichte Prof.Dr.EckartOlshausen,Stuttgart Dr.Karl-LudwigElvers,Bochum HistorischeGeographie AlteGeschichte Prof.Dr.FilippoRanieri,Saarbrücken Prof.Dr.BernhardForssman,Erlangen Rezeption:Rechtsgeschichte Sprachwissenschaft;Rezeption:Sprachwissenschaft Prof.Dr.JohannesRenger,Berlin Prof.Dr.FritzGraf,Basel Orientalistik;Rezeption:AlterOrient Rezeption:Religion Prof.Dr.VolkerRiedel,Jena PDDr.HansChristianGünther,Freiburg Rezeption:Erziehungswesen,Länder(II) Textwissenschaft Prof.Dr.JörgRüpke,Erfurt Prof.Dr.BertholdHinz,Kassel LateinischePhilologie,Rhetorik Rezeption:KunstundArchitektur Prof.Dr.GottfriedSchiemann,Tübingen Dr.ChristophHöcker,Kissing Recht KlassischeArchäologie(Architekturgeschichte) Prof.Dr.HelmuthSchneider,Kassel Prof.Dr.ChristianHünemörder,Hamburg GeschäftsführenderHerausgeber;Sozial- NaturwissenschaftenundTechnik;Rezeption: undWirtschaftsgeschichte,Militär- Naturwissenschaften wesen;Wissenschaftsgeschichte Prof.Dr.LutzKäppel,Kiel PDDr.ChristineWalde,Basel Mythologie ReligionundMythologie Dr.MargaritaKranz,Berlin Prof.Dr.DietrichWillers,Bern Rezeption:Philosophie KlassischeArchäologie Prof.Dr.Andre´Laks,Lille (SachkulturundKunstgeschichte) Philosophie Dr.FriederZaminer,Berlin Prof.Dr.ManfredLandfester,Gießen Musik;Rezeption:Musik GeschäftsführenderHerausgeber:Rezeptions-und Prof.Dr.BernhardZimmermann,Freiburg Wissenschaftsgeschichte;Rezeption:Wissen- Rezeption:Länder(I) schafts-undKulturgeschichte Prof.Dr.MariaMoog-Grünewald,Tübingen Rezeption:KomparatistikundLiteratur DER NEUE PAULY Enzyklopädie der Antike In Verbindung mit Rezeptions- und Hubert Cancik und Wissenschafts- Helmuth Schneider geschichte herausgegeben  von Manfred Landfester Band A–Fo Verlag J.B.Metzler Stuttgart · Weimar IV Inhaltsverzeichnis DieDeutscheBibliothek–CIP-Einheitsaufnahme Vorwort V DerneuePauly:EnzyklopädiederAntike/in HinweisefürdieBenutzung IX VerbindungmitHubertCancikund HelmuthSchneiderhrsg.vonManfredLandfester.– Transkriptionstabellen X Stuttgart;Weimar:Metzler, Teilw.hrsg.vonHubertCancikund Karten-undAbbildungsnachweise XII HelmuthSchneider ISBN-–- LemmatainBand XIX Bd..Rezeptions-undWissenschafts- geschichte.A–Fo– ISBN-–- Abkürzungsverzeichnis XXI Lemmata  Gedrucktaufchlorfreigebleichtem, säurefreiemundalterungsbeständigem Papier DiesesWerkeinschließlichallerseiner Teileisturheberrechtlichgeschützt. JedeVerwertungaußerhalbderengen GrenzendesUrheberrechtsgesetzesist ohneZustimmungdesVerlages unzulässigundstrafbar.Dasgilt insbesonderefürVervielfältigungen, Übersetzungen,Mikroverfilmungen unddieEinspeicherungundVer- arbeitunginelektronischenSystemen. ISBN---(Gesamtwerk) ISBN---(Band A-Fo) J.B.MetzlerscheVerlags- buchhandlungundCarlErnstPoeschel Redaktion VerlagGmbHinStuttgart Dr.ChristaFrateantonio mit: TypographieundAusstattung: AnnemarieHaas BrigitteundHansPeterWillberg KerstinLepper GrafikundTypographiederKarten: DennisPausch RichardSzydlak TanjaSchmidt Satz:paginaGmbH,Tübingen Gesamtfertigung:FranzSpiegelBuch AbbildungenundKarten GmbH,Ulm PrintedinGermany ErnstOttoMüller(Photostelle JLUGießen) VerlagJ.B.MetzlerStuttgart·Weimar Anne-MariaWittke V  VorwortGesamtwerk »eineverkürzteAusgabe«dergroßen»Realency- clopädie«. Doch fehlten Platz und Zeit für die Der NEUE PAULYisteinReallexikonderAn- BildungvonneuenSchwerpunkten. tike. Es soll dem alltäglichen Gebrauch dienen, Seit Pauly und Wissowa ist eine Fülle von auchdenen,diewieeinstunsereKlassikerHer- Disziplinen, Schulen und richtungsweisenden der,GoetheundSchiller»nursehrmäßigGrie- Thesen der allgemeinen, vergleichenden und chischwissen«(W.v.Humboldt,).Umles- antiken Kultur- und Literaturwissenschaft ent- bar und anschaulich zu sein, bietet es einfache standen. In Erinnerung gebracht seien Massen- Umschriften, Zitate in Übersetzung, viele Ab- psychologie,›histoiredesmentalite´s‹,historische bildungen,ÜbersichtskartenundSchemata. Anthropologie, Sozialgeschichte, Technikge- Der NEUE PAULY will ein Hilfsmittel sein schichte, Kommunikationswissenschaft, die zum Studium der griechischen und römischen Luftbild- und Unterwasserarchäologie. Die Kultur und ihrer vielgestaltigen Gegenwart in Reflexionen und Feldarbeiten moderner For- allen Epochen der europäischen und, seit der schungsrichtungen wie der ›E´cole des Annales‹ frühenNeuzeit,auchderWeltgeschichte.Seine führten,zunächstinderErforschungdesMittel- StichworteundArtikelsindnachdemaktuellen alters und der frühen Neuzeit, zur Entdeckung Stand der Wissenschaft neu erarbeitet und füh- und Wahrnehmung bislang wenig beachteter ren die Tradition weiter, die mit der alten, oder vergessener Tatbestände: die Geschichte seinerzeit innovativen »Realencyclopädie der langer Zeitrhythmen (›longue dure´e‹), die Ge- classischen Altertumswissenschaft« von August schichtedesKörpersundderSexualität;derAll- Friedrich (von) Pauly und Georg Wissowa tag; die Mechanismen von Kommunikation, (ff.; ff.) begründet wurde. Sie bieten Identifikation, Distanzierung und psychologi- einen einfachen, direkten Zugang zu den sche Modelle von Massenphänomenen, welche Grundinformationen–denNamen,Orten,Da- die Entstehung von Freund- und Feindbildern tierungen, Sachen – aus allen Gebieten der untersuchen; diese Themen gewannen Einfluß griechischen und römischen Kultur, ihrer Vor- auch in der Altertumswissenschaft. Besonders gänger,NachbarnundErben.DieseArtikeldes erwähnt seien Spezialitäten wie Religionsästhe- altertumswissenschaftlichen Teils sind kleintei- tik oder Ethnopsychoanalyse des griechischen lig, meist objektsprachlich, personen- und text- Mythos (Georges Devereux). Schon dieser nah. Die Übersichtsartikel dagegen orientieren knappe Katalog zeigt, wie die Möglichkeiten überEpochen,sozialeundwirtschaftlicheStruk- unddiethematischeWeiteeinerneuenRealen- turen,Gattungen,philosophischeSysteme.Dem zyklopädie gewachsen sind, allerdings auch der Drang zu monographischer Breite oder zum Anspruch, dem sich ein solches Werk stellen geistreichenEssaywirdjedochauchhierwider- muß. standen.»Lexikon«isteineeigeneGattung. Für den NEUEN PAULY soll die dezentrale Das»Sachlexikon«,dasAugustFriedrich(von) OrganisationderArbeitindenmehralszwanzig Pauly(–)fürdas»realeGebietderclas- Fachgebieten diesem Zuwachs an Material und sischen Studien« konzipiert hatte, wurde von der Diversifikation der Methoden Rechnung Georg Wissowa (–) und von Konrat tragen. Die Stichworte sind in den einzelnen Ziegler (–) fortgeführt und im Jahre Fachgebieten von den Herausgebern in eigener schließlichmitachtundsechzig(Teil-)Bän- VerantwortungundinständigemAustauschun- den,fünfzehnErgänzungsbändenunddemRe- tereinanderentwickeltworden.DieRedaktion, gisterderNachträge,Supplementeund Namen dieaustechnischenundhistorischenGründenin derMitarbeiterbeendet. Tübingenangesiedeltist,dientderKoordination Eine an modernen Erkenntnisinteressen ori- desUnternehmensundderVerwaltungderwis- entierte Auswahl aus dem »großen« war der senschaftlichen Arbeit, die von den Herausge- »KleinePauly«(–),herausgegebenvon bern und Herausgeberinnen, den Autoren und Konrat Ziegler, Walther Sontheimer und Hans Autorinnen eigenständig geleistet wird. Es sei Gärtner.AufgrundzahlreicherneuerArtikel,die daranerinnert,daßdieerstenHerausgeber,Au- nicht nur den Zuwachs an Stoff, sondern auch gust Friedrich Pauly, Christian Walz (– neue Methoden und moderne Aspekte aufge- ), Wilhelm Sigmund Teuffel (–), nommen haben, ist der Kleine Pauly mehr als inStuttgartundTübingenwirkten.  VI DerNEUEPAULYhat,imUnterschiedzum mus‹, ›Greek Revival‹, ›Humanismus‹) erfaßt. Kleinen Pauly, zwei selbständige Teile – ›Alter- Dabei werden nicht nur die schöne Literatur, tum‹(TeilI:A-Z)und›Rezeption‹(TeilII:A-Z) sondern auch Recht und Medizin berücksich- – und den doppelten Umfang. So konnten die tigt,dieWiederverwendungderantikenArchi- neuesten Forschungsergebnisse aufgenommen, tektur,dieFortsetzungderantikenRaumstruk- zusätzliche Schwerpunkte gebildet und Dach- turen in den mittelalterlichen Stadtkernen, den artikel hinzugefügt werden, welche die im Straßennetzen, der Felderordnung (Limitation). »Pauly« traditionell gegenstandsbezogene Nah- Im Unterschied zum altertumswissenschaftli- sichtdurchÜberblickeergänzen. chen Teil sind die Artikel zu Rezeption und DasZentrumdieserEnzyklopädieistdas›klas- Wissenschaftsgeschichte (Teil II) systematisch sische Altertum‹, die griechische und römische konzipiert, problemgeschichtlich, theoretisch, Kultur in all ihren lebensweltlichen Bezügen – paradigmatischundingroßenÜbersichtenüber Sprache und Wirtschaft, Familie und Politik, LänderundEpochen. Recht und Religion, Literatur und Kunst, Ge- Die Kultur ist die Situation ihrer Texte, der sellschaft und Philosophie. Das (klassische) Al- akustischen, optischen, motorischen – also von tertumisthierkonzipiertalsEpochedesKultur- MusikundWort,SchriftundKunst,Gestik,Ri- raumes ›Me´diterrane´e‹, die frühgriechische als tualundDrama.AlleTextesinddurchihreKon- spätaltorientalische Randkultur, das ›Ende der textebedingt.Der›SitzimLeben‹,dieRolledes Antike‹ als Ausgliederung der byzantinischen, Beschauers, Benutzers, Lesers, der ›Erwartungs- germanischen und islamischen Kulturen aus ih- horizont‹ der Rezipienten ist deshalb nicht nur remmediterranenVerbund.Sobildendie›Ägäi- für die primären Adressaten aufzusuchen, son- sche Koine‹ (Mitte des .Jahrtausends v.Chr.) dernauchfürdasnachRaumundZeitentfern- und die Entstehung des frühmittelalterlichen terePublikum. Europa (/ n.Chr.) die Zeitgrenzen für Der Name ›Antike‹ umfaßt verschiedene denI.Teildes NEUEN PAULY. Sprachen, Kulturen und eine Geschichte von Folgende Schwerpunkte seien hervorgeho- eineinhalb Jahrtausenden. Rezeptionsprozesse ben: sind bereits in der Antike selbst zu beobachten. – dieorientalischenVoraussetzungender Diese innerantike Rezeptionsgeschichte soll im griechischenundrömischenKultur,ihre NEUEN PAULYüberdasEndederAntikehin- SubstrateundihreWirkungaufKelten, ausgeführtwerden,undzwarso,daßkeinneuer Germanen,Slawen,Araber,aufJudentum MythosvonbruchloserKontinuität,vonunver- undChristentum; änderlicherAntikeerzeugtwird.Rezipiertwird – AufnahmederByzantinistik; janicht›Antikeansich‹,sondernjeweilseinse- – VerstärkungderWirtschafts-,Sozial-und lektives Konstrukt, das seinerseits das Ergebnis Alltagsgeschichte; mehrfacher Rezeptionsvorgänge ist. Jeder Ver- – AusbauderphilosophischenBegriffs- sucheinerAnnäherungandieAntikegehtmehr geschichte; oderwenigerbewußtvondereigenenSituation – Gleichstellungderverbalen,visuellenund aus, enthält imaginäre Elemente und führt des- materiellenQuellen. halbzumehroderwenigerstarken›Deformatio- DieWirkungderantikenKulturunddieGe- nen‹. Oft sind gerade kreative Annäherungen schichte ihrer Erforschung ist ein weiterer ›Sprünge‹ausdereigenenZeit,überdievermit- Schwerpunkt des NEUEN PAULY. Was ›Anti- telndenTradentenundInstitutionenhinweg»zu ke‹ genannt wird, ist immer das Ergebnis einer denQuellenselbst«,gegendieAutoritäten.Die unterschiedlichenInteressenverpflichtetenAus- wissenschaftliche Erforschung der Wirkungsge- wahl und Deutung antiker Quellen und Phä- schichte registriert nicht nur diese Traditionen nomene.Dieverschiedenen›Renaissancen‹,das und Renaissancen, sie benennt Deformationen, faktische Fortdauern, die vielfach gebrochenen Entleerung, Mißbrauch, Ignoranz und Ableh- Kontinuitäten, die Überlagerung der Rezep- nung. tionsstufen werden entweder im I. Teil, inner- Die Entwicklung der Künste, der Literatur, halb der altertumswissenschaftlichen Artikel der Philologie und anderer Wissenschaften ist (z.B.›Astrologie‹),oderimII.Teil(›Rezeption‹) seitdemfrühenMittelalteraucheinProzeßder mit eigenen Stichworten (z.B. ›Alexandrinis- AneignungderAntikeundderAuseinanderset- VII  zung mit ihr gewesen. Die Antike galt als Ideal DerDankderHerausgeberfürdieUnterstüt- und diente als Vorbild, wurde aber gleichzeitig zung des Unternehmens gebührt zuerst dem kritisiertundbekämpft.DieAneignungderAn- Verlag J.B.Metzler, der  die Rechte am tike, die Berufung auf eine tatsächliche oder Pauly-Wissowa und am Kleinen Pauly zurück- vorgebliche Kontinuität wird seit dem frühen gekauftunddurchdiegeplanteErschließungder Mittelalter im Westen und im byzantinischen großen Realenzyklopädie und das Engagement Osten zum politischen Argument. Das neuzeit- füreinen»NEUENPAULY«seinealteTradition licheEuropadefinierteseinSelbstverständnisin des altertumswissenschaftlichen Sachlexikons der kontroversen Diskussion über die Antike neubegründethat. (Naturwissenschaft,NaturrechtundMenschen- DasPhilologischeSeminarunddieUniversi- rechte,Bildungswesen). tätTübingenhabendasProjektaufmannigfache Ein selbständiger Teil innerhalb der Rezep- Weisegestützt. tionsgeschichte ist die Wissenschaftsgeschichte. Aufgrund einer alten und fruchtbaren Ko- Sieistnicht,wieihreGegnersagen,derNekro- operationzwischendemZentrumfürDatenver- logeinerWissenschaft,diesichselbstfürtoter- arbeitung(Prof.Dr.WilhelmOtt,DirkG.Kott- klärt, abgeschlossen und historisch. Sie ist auch ke) und dem Philologischen Seminar war die keine modische Erfindung, sondern schon im elektronische Text- und Bildverarbeitung von .Jahrhundert fester Bestandteil der neuen AnfanganalseineGrundlagedesUnternehmens Altertumswissenschaft. Wissenschaftsgeschichte geplant.Dr.MatthiasKopphat,alsAlthistoriker entsteht aus der Notwendigkeit, Rechenschaft und Datentechniker gleichermaßen ausgewie- von den gesellschaftlichen, politischen und in- sen, diese Planung in tragfähige Realitäten um- tellektuellenGrundlagenderForschungundih- gesetzt. renFolgenabzulegen. Frau Vera Sauer M.A. (Stuttgart) hat im Be- Die Wissenschaftsgeschichte im NEUEN reichhistorischeGeographiewesentlicheArbei- PAULY untersucht die Bedingungen, die zur ten geleistet. Die Kartographie wurde betreut AusbildungvonGebieten,Themen,Methoden von Anne-Maria Wittke und Richard Szydlak, geführt haben, die Geschichte der Disziplinen, dasBildmaterialvonDr.IngridHitzlundGünter der wissenschaftlichen Gattungen und Formen Müller. (Kommentar, Fußnote, Register), welche Fol- WissenschaftlicheMitarbeiterundHilfskräfte gen die Ausdifferenzierung der einst umfassen- haben bei der Redaktion und in den einzelnen den Altertumswissenschaft in Alte Geschichte, FachgebietenmitgroßemEngagementgearbei- Archäologie, Sprachwissenschaft für das Fach tet. Cecilia Ames, Georg Dörr, Heike Kunz, gehabthat;wiedieAufspaltungundZuordnung Michael Mohr, Dorothea Sigel seien, viele an- einzelner Gebiete sich verändert, wie die la- dere repräsentierend, genannt. Ihnen allen gilt teinischePhilologiezurLatinistikwirdundsich, unserDank. stattmitderGräzistik,mitMittel-undNeulatein verbindet.Im NEUEN PAULYwerdenRezep- HubertCancik HelmuthSchneider tions-undWissenschaftsgeschichteinspeziellen (UniversitätTübingen) (UniversitätKassel) Länderartikeln entwickelt. Wissenschaftsge- imSommer schichtesiehtdieGegenwarteinerWissenschaft als historisches Problem; sie dient auch der ManfredLandfester Selbstkritik,derErinnerunganFehlerundSack- (UniversitätGießen) imSommer gassen. .– VIII Bd.– dere Kulturräume (z. B. das arabisch-islamische Kulturgebiet),()ausgewähltekulturelleBewe- Im Unterschied zum altertumswissenschaftli- gungen und Epochen der europäischen Ge- chen Teil dieser Enzyklopädie mit einer hohen schichte, () die altertumswissenschaftlichen Stichwörterzahl und überwiegend kurzen Ein- DisziplinenundMethoden,()dieInstitutionen trägenenthältderrezeptions-undwissenschafts- der Rezeption und Wissenschaft (Akademie, geschichtliche Teil eine begrenzte Anzahl von Museum,Schule,Universität,wissenschaftliche Lemmata mit größerem Umfang, weil nur auf Gesellschaften) und () bedeutende Ausgrabun- diese Weise das systematische Interesse in einer genundFunde.DabeisindfürdieStichwortbil- lexikalischen Anordnung zur Geltung kommen dungindeneinzelnenBereichenderRezeption kann.DiesessystematischeInteressehatauchzu und der Wissenschaftsgeschichte die in den zu- dem Verzicht auf Personenartikel geführt. In ständigen Wissenschaften üblichen Grundbe- diesem äußeren Aufbau erinnert dieser Teil an griffeleitend,währendalsBegriffefürdiekultu- ältereEnzyklopädien. rellen Bewegungen und Epochen die traditio- Die Fixierung auf die Rezeptionsgeschichte nellenBezeichnungenwiez.B.BarockundRe- des Altertums und auf die Geschichte der Al- naissancegewähltsind. tertumswissenschaften bedeutet lexikographi- Da die Stichwörter in begrifflicher Hinsicht schesNeuland,dasallerdingsnichtgleichmäßig nichtaufeinerEbeneliegen,kommteszwangs- erschlossen wird, denn die Ausrichtung auf die läufig zu Überschneidungen im thematischen klassische, also die griechisch-römische Antike Bereich. Diese sind außerdem im Interesse der führtdazu,daßdieorientalischeWelt,dasJuden- besserenVerstehbarkeitdereinzelnenArtikeler- tum und das Christentum nur sehr selektiv be- wünscht.Vorallemgibteseinegemeinsamethe- rücksichtigt werden, obwohl sie im altertums- matische Schnittmenge in den Länderartikeln wissenschaftlichenTeil neueSchwerpunktebil- undindenArtikelnüberdiekulturellenBewe- den. gungen und Epochen, die durch die unter- DieseEnzyklopädieistzunächstnatürlichein schiedliche wissenschaftliche Perspektive be- Speicher des vorliegenden wissenschaftlichen gründet ist. Während die Länderartikel primär Wissens, aber indem sie in den einzelnen Arti- überdienationalenBesonderheitenderRezep- keln dieses Wissen in einer methodisch reflek- tion Aufschluß geben, arbeiten Artikel der an- tiertenOrdnungdarstellt,wirdsieselbsteinIn- deren Gruppe vor allem den internationalen strument der Forschung. Allerdings sind nicht CharakterderjeweiligenRezeptionheraus. alle Rezeptionsbereiche gleichmäßig erforscht, Damit der Benutzer wegen der geringen sodaß–vorallemimBereichderTechnik,der Stichwortdichte beim Suchen seiner Begriffe Naturwissenschaften, der Sozialgeschichte und nicht entmutigt wird, verschafft eine alphabeti- derWirtschaftsgeschichte–nichtallesWünsch- sche Liste der Stichwörter die wünschenswerte barerealisiertwerdenkann. Information. Ein neues Problem der Wissensvermittlung schaffen die neuen elektronischen Speicherme- ManfredLandfester dien, die zwar umfangreiche Datenmengen zur (UniversitätGießen) imJuli Verfügung stellen können, die aber möglicher- weise binnen weniger Jahre infolge der techni- schenEntwicklungnichtmehrohneSchwierig- keitzugänglichsind.DahersindnurinAusnah- mefällensolcheMedienindiebibliographischen Angabeneingegangen. Die Lemmatisierung ist gegliedert in () die unterschiedlichenBereichederAntikerezeption (Alltagskultur, Architektur, Bildungssystem, Kunst,Literatur,Medizin,Naturwissenschaften, Philosophie, politische Theorien und Symbole, Recht, Religion, Sozial- und Wirtschaftsge- schichte), () die einzelnen Länder und beson- IX  HinweisefürdieBenutzung Verweise DieVerbindungderArtikeluntereinanderwirddurch AnordnungderStichwörter Querverweisehergestellt.DiesgeschiehtimTexteines DieStichwörtersindinderReihenfolgedesdeutschen ArtikelsdurcheinenPfeil(→ )vordemWort/Lemma, Alphabetes angeordnet. I und J werden gleich behan- aufdasverwiesenwird;wirdaufhomonymeLemmata delt;äistwieae,öwieoe,üwieueeinsortiert.Wennes verwiesen,istmeistauchdielaufendeNummerbeige- zueinemStichwort(Lemma)Variantengibt,wirdvon fügt. deralternativenSchreibweiseaufdengewähltenEintrag Querverweise auf verwandte Lemmata sind am verwiesen.BeizweigliedrigenStichwörternmußdaher Schluß eines Artikels, ggf. vor den bibliographischen unterbeidenBestandteilengesuchtwerden. Anmerkungen,angegeben. Informationen,dienichtalsLemmagefaßtworden Verweisen auf Stichworte des ersten, altertumswis- sind,könnenmitHilfedesRegisterbandesaufgefunden senschaftlichenTeilesdesNEUENPAULYisteinAWI werden. undPfeilvorangestellt(AWI→ Elegie). GleichlautendeStichwortesinddurchNumerierung unterschieden. KartenundAbbildungen Texte,AbbildungenundKartensteheninderRegelin Transkriptionen engem Konnex, erläutern sich gegenseitig. In einigen ZudenimNEUENPAULYverwendetenTranskrip- Fällen ergänzen Karten und Abbildungen die Texte tionenvgl.S.Xf.undAWIBd.,S.VIIIf. durchdieBehandlungvonFragestellungen,dieimText nicht angesprochen werden können. Die Nachweise Abkürzungen derKartenundAbbildungenwerdenimVerzeichnisauf S.XIIff.genannt. Abkürzungen sind im Abkürzungsverzeichnis am An- fangdesBandesaufgelöst. SammlungenvonInschriften,Münzen,Papyrisind unterihrerSigleimzweitenTeil(BibliographischeAb- kürzungen)desAbkürzungsverzeichnissesaufgeführt. Anmerkungen DieAnmerkungenenthaltenlediglichbibliographische Angaben. Im Text der Artikel wird auf sie unter Ver- wendung eckiger Klammern verwiesen (Beispiel: die Angabe[.]beziehtsichaufdenerstennumerierten Titel der Bibliographie, Seite , Anmerkung ). Zur Unterscheidung von Quellen und Sekundärliteratur enthaltenBibliographienentsprechendeÜberschriften: QUundLIT.  X Transkriptionen Transkriptionstabelle TranskriptionundAussprache Altgriechisch Neugriechisch α a Alpha VerzeichnetwerdennurLauteundLautkom- αι ai binationen,dievomAltgriechischenabwei- αυ au chen. β b Beta γ g Gamma;γvorγ,κ,ξ,χ:n Konsonanten δ d Delta β v ε e Epsilon γ gh vordunklenVokalen, ει ei wienorddt.›Tage‹ ευ eu j vorhellenVokalen ζ z Zeta δ dh wieengl.›the‹ η e¯ Eta ζ z wiefrz.›ze`le‹ ηυ e¯u θ th wieengl.›thing‹ θ th Theta ι i Iota Konsonantenverbindungen κ k Kappa γκ ng λ l Lambda g amWortanfang µ m My µπ mb ν n Ny b amWortanfang ξ x Xi ντ nd ο o Omikron d amWortanfang οι oi ου ouoderu Vokale π p Pi η i ρ r Rho υ i σ,ς s Sigma τ t Tau Diphthonge υ y Ypsilon αι e ϕ ph Phi αυ av χ ch Chi af vorhartenKonsonanten ψ ps Psi ει i ω o¯ Omega ευ ev ë h ef vorhartenKonsonanten αì ai Iotasubscriptum(analogηì,ωì) οι i υι ii DieverschiedenengriechischenAkzente werdeninderUmschrifteinheitlichdurch SpiritusAsperwirdnichtgesprochen. Akut(Â)angegeben. DeraltgriechischeAkzentbleibtimallg. anderangestammtenStellestehen.Doch istdieDistinktionzwischenÂ,ÁundÄ verschwunden.

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