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Der Konziliarismus als Problem der neueren katholischen Theologie: Die Geschichte der Auslegung der Konstanzer Dekrete von Febronius bis zur Gegenwart PDF

396 Pages·1976·13.443 MB·German
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HANS SCHNEIDER DER KONZILIARISMUS ALS PROBLEM DER NEUEREN KATHOLISCHEN THEOLOGIE A R B E I T EN Z UR K I R C H E N G E S C H I C H TE Begründet von Karl Holl f und Hans Lietzmann f Herausgegeben von Kurt Aland, Carl Andresen und Gerhard Müller , 47 DER KONZILIARISMUS ALS PROBLEM DER NEUEREN KATHOLISCHEN THEOLOGIE DIE GESCHICHTE DER AUSLEGUNG DER KONSTANZER DEKRETE VON FEBRONIUS BIS ZUR GEGENWART VON HANS SCHNEIDER w DE G WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK 1976 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und mit Hilfe von Forschungsmitteln des Landes Niedersachsen CIP-Kurztitelauf nähme der Deutschen Bibliothek Schneider, Hans Der Konziliarismus als Problem der neueren katholischen Theologie. — 1. Aufl. Berlin, New York: de Gruyter. 1976. (Arbeiten zur Kirchengeschichte; 47) ISBN 3-11-005744-1 Alle Rechte, insbesondere das der Obersetzung in fremde Sprachen vorbehalten. Ohne ausdrttdcliche Genehmigung des Verlages ist es auch nidit gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomedianisdiem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen. © 1976 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Printed in Germany Satz und Drude: Omnium-Druck, Berlin 42 Buchbinder: Wübbeii u. Co., Berlin 42 VORWORT Die vorliegende Untersuchung wurde im November 1972 unter dem Titel »Concilium supra papam? Ekklesiologische Fragen katholischer Theologie im Spiegel der Auslegungsgeschichte der Konstanzer Dekrete von Febronius bis zur Gegenwart< von der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen als Dissertation angenommen. Für den Druck habe ich sie leicht überarbeitet und einige seither erschienene Literatur nachgetragen. Das Thema wurde von Herrn Professor Dr. Bernd Moeller ange- regt. Er hat mir als seinem Assistenten oft in großzügiger Weise Zeit für die Bearbeitung eingeräumt und das Werden der Dissertation mit ermunterndem Interesse und hilfreichem Rat begleitet. Ihm gebührt an erster Stelle mein Dank. Für die Aufnahme der Untersuchung in die Reihe »Arbeiten zur Kirchengeschichte< danke ich den Heraus- gebern, den Herren Professoren D. Carl Andresen, der auch als Kor- referent die Arbeit stark förderte, Dr. Gerhard Müller, Erlangen, der die Drucklegung betreute, und D. Kurt Aland, Münster. Mein Dank gilt auch Herrn Professor Dr. Remigius Bäumer, Freiburg/Br., der das Entstehen der Arbeit interessiert verfolgte und das Druckmanuskript mit einigen kritischen Anmerkungen versehen hat. Bei dem mühevollen Geschäft des Korrekturlesens haben mir Herr Dr. Dietz Lange, Göttingen, und Herr cand. theol. Gerhard Simon, Erlangen, große Hilfe geleistet. Das Register verdanke ich i. w. Herrn stud, theol. Friedrich Bartholomäus, Göttingen. Die Drucklegung der Arbeit wurde ermöglidit durch namhafte Beihilfen der Deutschen Forschungsgemeinsdiaft und der Göttinger Theologischen Fakultät. Göttingen, im Herbst 1975 Hans Schneider I Ν HALTS VE R Z E I C H N IS Vorwort V Einleitung 1 I. Das Konstanzer Konzil — Vorgesdiidite und Verlauf 6 II. Das Weiterleben konziliaristisdien Gedankenguts — 15.—18. Jahrhundert 27 III. Die Konstanzer Dekrete im Febronianismus und Josephinismus 69 1. Febronius 69 2. Die Kirdienhistorie der josephinisdien Ära 80 IV. Die Konstanzer Dekrete in der katholischen Ekklesiologie zu Beginn des 19. Jahrhunderts 89 1. Gallikanismus und Ultramontanismus im nadirevolutionären Frankreich 89 2. Der deutsche Katholizismus: Mainz und Tübingen 103 3. Der italienische Kurialismus 117 V. Der Triumph des Heiligen Stuhls im Pontifikat Gregors XVI. und die Konstanzer Dekrete 120 1. Die papalistische Jugendschrift Gregors XVI 120 2. Die Römische Schule 126 3. Das katholisdie Deutsdiland im Wandel 131 4. Veränderungen in Frankreich und Österreich 144 VI. Viermal die Geschichte des Konstanzer Konzils 148 1. Roykos Geschichte des Konstanzer Konzils 148 2. Wessenbergs >Kirchenversammlungen< 151 3. Tostis >Storia del concilio di Costanza< 155 4. Hefeies >Conciliengesdiichte< 161 VII. Das I. Vatikanische Konzil und die Konstanzer Dekrete 166 1. Die literarischen Kontroversen 166 2. Der dogmatische Sieg über den Konziliarismus 184 3. Rückschau und Ausbilde 201 Anhang: Das vatikanische Konzilsredit im CIC 208 VIII Inhaltsverzeichnis VIII. Die Konstanzer Dekrete in der katholischen Theologie zwischen I. und II. Vaticanum 214 1. Die >unmögliche< altkatholische Interpretation 214 2. Die traditionell-konservative Auslegung 220 3. Die Notstandstheorie 226 Anhang: Konziliarismus im nachvatikanisdien Reformkatholi- zismus? Eine Fehlanzeige 235 IX. Die Diskussion um die Konstanzer Dekrete in der Ära des II. Vatikanischen Konzils 239 1. Die Voraussetzungen für eine Neubelebung der Diskussion 239 Exkurs i: Die Ergebnisse der neueren Erforschung des Kon- ziliarismus vor Ausbruch des Großen Schismas 243 Exkurs 2: Primat und Episkopat nach der Konstitution >Lumen gentium< des II. Vatikanischen Konzils 252 2. Die >neue< Interpretation 256 3. Die herkömmlichen Auslegungstypen in der neueren Diskussion 272 4. Die Auflösung der festen Fronten 284 5. Rückschau 299 X. Zusammenfassung und Ausblick 308 Literaturverzeichnis 340 Register 372 E I N L E I T U N G* Es gibt nicht viele Dokumente der Kirchengeschichte, um deren Ver- ständnis und Geltung über Jahrhunderte hin so zäh und verbissen gerungen wurde wie die Dekrete >Haec sancta<1 und >Frequens< * Technische Vorbemerkungen: Orthographie und Interpunktion der Quellen sind beibehalten, nur das &- Zeichen ist durchgehend aufgelöst. Hervorhebungen in Zitaten stammen, -wenn nicht anders vermerkt, von mir. Die Literatur wird nur im Literaturverzeidinis mit den vollständigen bibliogra- phischen Angaben aufgeführt. In den Anmerkungen erscheint nur der Name des Autors und (falls das Literaturverzeidinis mehrere Arbeiten desselben Ver- fassers enthält) ein kennzeichnendes Titelstichwort. Gängige Hilfsmittel (ζ. B. Wörterbücher), die im Literaturverzeichnis nicht erscheinen, sind bei ihrer (meist nur einmaligen) Nennung bibliographiert. Die Abkürzungen entsprechen i. w. dem Abkürzungsverzeichnis in >Die Religion in Geschichte und Gegenwart^ 3. Auflage. Ferner habe ich eingeführt (vgl. das Literaturverzeidinis): ACC s. Acta Concilii Constantiensis CB s. Concilium Basiiiense CF s. Concilium Florentinum COD s. Conciliorum Oecumenicorum Decreta CT s. Concilium Tridentinum DS s. Denzinger — Schönmetzer Dupin s. Johannes Gerson, Opera Glorieux s. Johannes Gerson, CEuvres MC s. Palacky, Monumenta RTA s. Deutsche Reidistagsakten Fremdsprachige Texte sind, sofern nicht anders angegeben, von mir übersetzt. 1 Das berühmte Dekret der 4./5. Sitzung des Konstanzer Konzils wird oft zu Unrecht als Dekret >Sacrosancta< zitiert. >Sacrosancta< ist das erste Wort der Intitulatio des Basler Dekrets (eigentl. Incipit: >Sicut una< — Pichler 117, A. 65), das die Konstanzer Lehre von der Konzilsoberhoheit ausdrücklich dogmatisierte (s. u. S. 33). Da etwa ein Dutzend Konstanzer Beschlüsse mit der Intitulatio >Haec saneta synodus< beginnen, hat Κ. A. Fink geraten, vom Dekret der j. Sit- zung zu sprechen (Handbuch 3/2, J66,A.2O). Die Bezeichnung >Haec sancta< hat sich aber in der jüngsten Diskussion so eingebürgert, daß sie von mir beibehal- ten wurde. 1 Schneider, Konziliarismus 2 Einleitung des Konstanzer Konzils, die Konstanzer Dekrete2 kat' exochen. In ihnen hat der spätmittelalterliche Konziliarismus seine klassische For- mulierung gefunden. Von Anfang an waren sie keine >neutralen< Texte, sondern aufgeladen mit ekklesiologischem und kirdienpoliti- schem Zündstoff. Sie entstanden in der Zeit des Großen Abendlän- dischen Schismas, jener schweren, vielleicht sogar der schwersten Krise der mittelalterlichen Kirdie, die bis in ihre Grundfesten heftig er- schüttert wurde. Ein Jahrhundert nachdem Bonifaz VIII. die päpst- lichen Machtansprüche noch einmal zugespitzt formuliert hatte, ver- kündeten die Konstanzer Dekrete die Oberhoheit eines Universal- konzils über den Papst und erhoben damit den Grundsatz der >kon- ziliaren Theories daß einem Konzil in der Kirche die oberste Gewalt zukommt, zum feierlichen Konzilsbeschluß. Rund 4jo Jahre nach Konstanz konnte wiederum das I. Vatikanische Konzil die höchste Autorität des Papstes in der Kirche als Dogma definieren. Die Spannung zwischen beiden Konzilsbeschlüssen ist offensichtlich. Sie umschließt eine bewegte Teilstrecke in der Geschichte der katho- lischen Ekklesiologie; Constantiense und Vaticanum I sind bedeutsame historische Etappen. Die beiden Konzile und ihre Dekrete stehen zu- gleich für konträre theologische Positionen, sie markieren die Polari- tät von Papst und Konzil, Primat und Episkopat, Römischer Kirche (im engeren Sinn) und Universalkirche; eine Polarität, die für die gesamte ekklesiologische Entwicklung der katholischen Kirdie seit dem Mittelalter charakteristisch ist. Die Auslegungsgeschichte der Kon- stanzer Dekrete ist ein Spiegel dieser geschichtlichen Entwicklung eines zentralen Bereichs des katholischen Kirchenverständnisses. Die Kon- frontation mit dem Konziliarismus zwingt den katholischen Theo- logen dazu, seinen eigenen ekklesiologischen Standort zu bestimmen. Die Interpretation der Konstanzer Beschlüsse ist daher nie von bloß historischem Interesse, sondern es geht immer um theologische Ausein- andersetzung, theologisches Urteil. Zugleich stellt der Widerspruch zweier Konzilsbeschlüsse ein ernstes und äußerst intrikates Problem dar, an dem Fundamentaltheologie, Dogmatik und Kirchenrecht, nicht zuletzt aber die Kirchengesdhichte 2 Bereits im 15. Jahrhundert bildet sich dieser Sprachgebrauch heraus (>decreta Constantiensis concilii« bzw. >d. Constantiensia< für >Haec sancta« und/oder >Frequens<): vgl. etwa Brandmüller, Konzil 2, 440 f. 444. 449 u. ö.; Cajetan, De comparatione §§ 97 ff. — Zum heute gängigen Gebrauch s. R. Bäumer, LThK* 6, 503.

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