Harald-Martin Wahl Der gerechte Schöpfer w DE G Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft Herausgegeben von Otto Kaiser Band 207 Walter de Gruyter · Berlin · New York 1993 Harald-Martin Wahl Der gerechte Schöpfer Eine redaktions- und theologiegeschichtliche Untersuchung der Elihureden — Hiob 32-37 Walter de Gruyter · Berlin · New York 1993 ® Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt. Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Wahl, Harald-Martin: Der gerechte Schöpfer : eine redaktions- und theologiegeschicht- liche Untersuchung der Elihureden — Hiob 32-37 / Harald-Martin Wahl. - Berlin ; New York : de Gruyter, 1993 (Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft; Bd. 207) Zugl.: Marburg, Univ., Diss., 1991 ISBN 3-11-013637-6 NE: Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft / Beihefte ISSN 0934-2575 © Copyright 1993 by Walter de Gruyter & Co., Berlin Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Datenkonvertierung: D. L. Lewis, Berlin Druck: Gerike GmbH, Berlin Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & Bauer GmbH, Berlin Meinen Eltern „Kunst ist wesentlich Bejahung, Segnung, Vergöttlichung des Daseins. ... Schopenhauer irrt, wenn er gewisse Werke der Kunst in den Dienst des Pessimism stellt. ... Es giebt keine pessimistische Kunst. ... Die Kunst bejaht. Hiob be- jaht. " F. Nietzsche, Nachgelassene Fragmente 1888, 14 [47], S. 241. Vorwort Wer Schätze entdecken will, muß lange graben oder auch, wie bei ver- lorenem Galeonengut, tief tauchen. Doch sind daneben noch die kleinen Schätze zu heben, die sich, halb im Verborgenen, unbemerkt am Weg- rand finden. Ein solcher Schatz sind die Elihureden im Buche Hiob. Ganz unscheinbar stehen sie im Schatten des gewaltigen Rededuells zwischen Hiob und den Freunden und der Theophanie Jahwes da. Als eigenständiges Weisheitsbüchlein hätten sie bestimmt die Aufmerksam- keit vieler Gelehrter auf sich gezogen. So aber liegen sie brach. Gewiß, der verderbte Text und der vermeintlich wirre Gedankengang versper- ren dem Leser den bequemen Zugang. Auch scheint Elihu noch immer das barsche Urteil eines Kirchenvaters wie ein Stigma an den Versen zu haften, daß er ein „eitler Kauz" sei, „nichtsnütziges Geschwätz" seine Reden. Behaupten doch selbst im ausgehenden 20. Jahrhundert noch diejenigen, die Elihu nicht leiden mögen, daß er besser stille geblie- ben wäre, anstatt sich über sechs lange Kapitel auszubreiten. So urteilt Ε. M. Good in seinem umfangreichen Hiobkommentar, 1990, 321: „I find Elihu a pompous, insensitive bore: an opaque thinker and an un- attractively self-important character. His language is pretentious, often difficult, sometimes quite unintelligible." Ob Elihu nun dieser grobsin- nige Tölpel gewesen ist, ob er nun besser geschwiegen hätte oder nicht, und was er eigentlich gesagt hat, genau das sind die Leitfragen unserer Untersuchung. Zur Anlage der Arbeit seien einige Bemerkungen vorausgeschickt. Das erste Kapitel bietet einen ausführlichen Forschungsbericht. Dieser schien mir deshalb nötig zu sein, weil zur Zeit kein angemessener Bei- trag über die Erforschung der Reden vorliegt. In diesem Bericht sind die wichtigsten Auslegungen der Reden seit dem frühen 19. Jahrhundert berücksichtigt worden. Am Ende der längeren Abschnitte sowie in Rückblick und Aufgaben- stellung (c. 1.4.) sind die Zwischenergebnisse jeweils zusammengefaßt. Schließlich sind in einem Appendix die maßgeblichen Auslegungen der Elihureden des 20. Jahrhunderts ausführlich referiert. Die Literatur, die erst nach dem Abschluß der Dissertation er- schien, konnte noch teilweise eingearbeitet werden. Die Titel, die nicht mehr berücksichtigt werden konnten, sind dem Literaturverzeichnis als Nachträge angehängt. Etwa zeitgleich entstand die schon in ZAW VIII Vorwort 95, 1983, 166, angekündigte Trierer Dissertation von Theresia Mende, Durch Leiden zur Vollendung. Die Elihureden im Buch Ijob (Ijob 32- 37), TThSt 48, Trier 1990. Schon vor der Veröffentlichung dieser Disser- tation lag meine Arbeit im Manuskript vor, daher kommt es zu keiner Auseinandersetzung im fortlaufenden Text. Um dem Leser jedoch ei- nen bequemen Zugang zu dieser anregenden wie umfassenden Studie zu ermöglichen, habe ich die Ergebnisse nachträglich in den Appendix aufgenommen. Im Sommersemester 1991 ist diese Monographie vom Fachbereich Evangelische Theologie an der Philipps- Universität zu Marburg als Dis- sertation angenommen worden. Für die Druckfassung ist die Untersu- chung nochmals überarbeitet worden. Wie so üblich, gilt es den vielen zu danken, die das Unternehmen mit Rat und Tat begleitet haben: Mein erster Dank gilt meinem Lehrer Prof. D. Otto Kaiser, der schon früh meine Aufmerksamkeit auf die alttestamentliche Wissenschaft ge- lenkt hat. Mit gütigen Argusaugen hat er das ganze von ihm angeregte Unternehmen begleitet und betreut. Auch für die Aufnahme der Disser- tation in die BZAW ist er verantwortlich. Freundlicherweise übernahm Prof. Dr. W. Thiel (inzwischen Bochum) noch neben seinem Dekanat das mühevolle Korreferat. Seinem Scharfsinn verdanke ich viele formale wie sachliche Hinweise, die für die Drucklegung berücksichtigt werden konnten. Etliche Anregungen bin ich den Teilnehmern des Marburger Doktorandenkolloquiums schuldig. Daß mir der Weg zur Promotion in einer für den wissenschaftlichen Nachwuchs schwierigen Zeit überhaupt geebnet werden konnte, ist vor allem das Verdienst von Prof. Dr. H.-Chr. Schmitt, Erlangen, Prof. Dr. P. Steinacker, Wuppertal (inzwischen Kirchenpräsident zu Darmstadt) und Prof. Dr. iur. O. Werner, Marburg (inzwischen Jena). Weiterhin gilt mein Dank der Friedrich-Naumann-Stiftung, die mir nicht nur die ma- terielle Grundlage für die Promotion gewährte, sondern darüber hinaus mit ihren Veranstaltungen half, den engen fachwissenschaftlichen Ho- rizont zu erweiten. Während eines vierteljährigen Aufenthaltes in Jerusalem im Frühjahr 1989 gestattete mir die Verwaltung der Hebräischen Universität die Benutzung ihrer Forschungseinrichtungen ebenso freizügig, wie mich Prof Dr. M. Weinfeld an seinen scholars' workshops teilhaben ließ. Besonders möchte ich meinen Kommilitonen stud, theol. M. Neher, Doktorand A. Müller und Doktorand D.-U. Rottzoll für die mehrfache Durchsicht der Dissertation und die damit verbundene konstruktive Kritik danken. Herrn K. Otterburig, vom Verlag Walter de Gruyter & Co., danke ich für die freundliche wie geduldige Zusammenarbeit. Unermüdlich waren mir der Leiter der Marburger Seminarbibliothek Herr Dipl. bibl. K. Wittrock und seine Mitarbeiter bei der Beschaf- Vorwort IX fung von Literatur und allerlei Technika behilflich. Diesem freundli- chen, täglichen Umgang, der gleichermaßen für die „gute Seele" des Marburger Alten Testaments, Frau E. Maaß, gilt, verdanke ich, daß ich mich bei der einsamen Schreibtischarbeit stets gut aufgehoben wußte. Vor dem Einrosten haben mich ausgiebige Spaziergänge bewahrt. Auf diesen zahlreichen Gängen habe ich einen Großteil der kreativen Denkarbeit erledigt. Mein anregender und treuer Begleiter ist Jonas ge- wesen, ein rabenschwarzer, zotteliger Vierbeiner von einhundertdreißig Pfund, der in seinem Heimatdorf an der Ohm vor allem deshalb so bekannt ist, weil er gerne mitsamt seiner Hütte durch die Gassen zieht. Den tiefsten Dank schulde ich meinen Eltern; so ist dieses Buch dem Andenken an meinen viel zu früh verstorbenen Vater und meiner lieben Mutter gewidmet! Marburg, im Januar 1993 Harald-Martin Wahl