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Der Funktionswandel kaufmännischer Angestellter des Büro- und Verwaltungsbereichs in berufspolitischer Sicht PDF

183 Pages·1964·7.183 MB·German
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Werner Mann / Fritz Molle Der Funktionswandel kaufmännischer Angestellter Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft RKW Werner Mann/Fritz Molle ._---- ------------------------- Der Funktionswandel kaufmännischer Angestellter des Büro- und Verwaltungsbereichs in berufspolitischer Sicht Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1964 ISBN 978-3-663-19616-7 ISBN 978-3-663-19665-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-19665-5 Verlags-Nr. 024 303 © Springer Fachmedien Wiesbaden 1964 UrsprUnglich erschienen bei Westdeutscher Verlag Koln Opladen 1964 Alle Rechte vorbehalten Vorwort Die Rationalisierung der Büro- und Verwaltungsarbeit ist in stetem Vordringen. Sie erfaßt Angestellte aller Verantwortungsgrade und wirfl: Probleme auf, die in Verbindung mit Angestelltentätigkeiten früher unbekannt waren. Eingehende Erörterungen der Beratungsgremien des RKW galten daher auch der Frage, wie eine künfl:ige funktionsgerechte Ausbildung der Angestellten und wie ihre Fortbildung aussehen müsse. Es zeigte sich aber, daß kaum etwas Konkretes über das Ausmaß bekannt war, in dem bereits durch verhältnismäßig einfache neue Techniken in den Büros die tatsächlichen Anforderungen an die Angestellten ver ändert werden. Ohne solche Kenntnisse aber können schwerlich Vorschläge für eine wirklichkeitsnahe Aus- und Fortbildung entwickelt werden, die wiederum Voraus setzungen für einen rationellen Einsatz der vorhandenen Arbeitskräfl:e sind. Es wurde daher beschlossen, das RKW sollte einen Aufl:rag mit folgender Zielsetzung vergeben: durch einen Vergleich der tatsächlichen Aufgaben und Tätigkeiten kaufmännischer Angestellter des Büro- und Verwaltungsbereiches in Industrie, Handel und Dienstleistungs betrieben und der daraus erwachsenden Anforderungen mit den sich aus den bisherigen Ausbildungsplänen, tariflichen Unterlagen und innerbetrieblichen Vorstellungen ergebenden Merkmalen Hinweise zu erlangen, die für eine Verbesserung von Ausbildung und Fort bildung dienlich sein können. Auf eine umfassende Erhebung mit dem Anspruch auf weitgehende Repräsentativi tät mußte sowohl aus Zeitgründen als auch der verfügbaren Mittel wegen verzichtet werden. Daher kam es darauf an, ein besonders qualifiziertes Institut für die über nahme des methodisch schwierigen Auftrages zu gewinnen. 1961 gab die Arbeitsstelle für betriebliche Berufsausbildung", Bonn, die Zusage, das Forschungsprojekt A 7 zu übernehmen, für das die Trägerorganisation der ABB, der Deutsche Industrie- und Handelstag, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Bundesverband der Deutschen Industrie ihre volle Unterstützung zusagten. Die ABB begrüßte diesen Forschungsaufl:rag. Er gab ihr erstmalig die Möglichkeit, objektive Erkenntnisse auf der Grundlage exakter berufsanalytischer Untersuchun gen in einem breiteren Wirtschafl:sbereich zu gewinnen, die für ihre berufsordnenden Arbeiten notwendig sind, und hierfür geeignete Methoden zu entwickeln und zu erproben. Sie beaufl:ragte mit der Durchführung des Projektes, der Auswertung der Ergebnisse und abschließenden Berichterstattung die Herren D r. Wer n e r Man n und ". Im Bericht ABB genannt. 5 D r. Fr i tz Moll e; für die Untersuchungen in den Betrieben waren einge setzt: Frau Dipl.-Volksw. Ingrid Dornwell Herr Dipl.-Kfm. Wilhelm Peters Herr Dipl.-Kfm. Bruno Steib und Herr Dipl.-Kfm. Dipl.-Hdl. Hardy Wagner Beratend förderte die Arbeiten ein Forschungsbeirat, in dem die folgenden Experten zeitweise oder während der gesamten Laufzeit der Untersuchung mitwirkten: Frau Annedore Bell, Deutscher Gewerkschaftsbund DGB, Der Bun desvorstand, Düsseldorf, Stromstr. 8 Herr Bernhard, BundesverbaJId der Deutschen Industrie, Köln, Habsburger Ring 2/12 Herr Dr. Ditlmann, Deutsdler Industrie-und HaJIdelstag, Bonn, Markt 26/32 Herr Dr. Himmelreich, BundesvereinigUing der Deutschen Arbeitgeber- verbände, Köln, Hansaring 40-46 DIVO, Institut für Wirtschafts- forschung, Sozialforschung und Frankfurt/Main, Am Hauptbahnhof 12 angewandte Mathematik, Herr Oberregierungsrat Jung, BUlldesministerium für Arbeit und Sozialord nung, Bonn, Euskirchner Straße Herr Dr. Kalus, Bundesministerium für Wirtschaft, Bonn-Duis dorf, Lengsdorfer Straße Herr Dr. Kieslinger, Deutscher Industrie-und Handelstag, Bonn, Markt 26/32 Herr Kraus, Bundesministerium für Arbeit und Sozialord nung, Bonn, Euskirchner Straße Herr K rommes, Bundesfachschule für mas,chineUe Datenverarbei tung im Bundesfortbildungswerk des DGB, Düs seldorf, Mintropstr. 19 III Herr Ledig, Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft (RKW) e. V., Frankfurt/Main, Gut leutstr.163-167 Herr Dipl.-Kfm. Leihner, Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhan dels, Köln, Sachsenring 89 Herr Dr. Nierhaus, Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG, Bun desvorstand, Hamburg 36, Holstenwall 3/5 Herr Dr. Neubert, Düsseldorf-O ber kassel, Kaiser-F riedr.-Ring 39 Herr Regierungsdirektor Bundesministerium für Arbeit und Sozialord Dr. Pommernelle, nung, Bonn, Euskirchner Straße Herr Wilhelm Rothe, Deutscher Gewerkschaftsbund DGB, Der Bun desvorstand, Düsseldorf, Stromstr. 8 Fräulein Dipl.-Volksw. Weegmann,Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber verbände, Köln, Hansaring 40-46 6 Dieser Forschungsbeirat war mitbestimmend für die Entwicklung des Forschungs programmes. Insbesondere legte er den Umfang der Untersuchungen und die Art der zu untersruchenden Betriebe fest. Bei der Auswahl der Betriebe und ihrer Mit arbeit bei den Untersuchungen leisteten die Industrie- und Handelskammern wert volle Mitarbeit. Aus den genannten Gründen konnten sich die Untersuchungen nur auf eine be schränkte Zahl von Betrieben erstrecken. In Betracht kamen vor allem größere Betriebe und Großunternehmen der Industrie, des Handels, des Kreditgewerbes, der Versichemngs- und Verkehrswirts·chaft, weil anzunehmen war, daß dort der Funktionswandel bereits unverkennbar geworden ist. Die im Bericht genannten statistischen Werte für die einzelnen Funktion~bereiche beruhen zum Teil auf einem relativ geringen Zahlenmaterial. Die Untersuchungs befunde haben somit auch nur einen eingeschränkten Aussagewert. Sie können noch nicht als Grundlage für eine allgemeingültige Repräsentanz angesehen werden, selbst wenn inzwischen zum Teil Untersuchungen von anderer Seite zu gleichen oder ähnlichen Ergebnissen gekommen sind. Dieser Vorbehalt gilt besonders für die Auswerou!!l'g der Betriebsinterviews, die sich in der Hauptsache auf die subjek tiven Aussagen der Betriebsleitungen stützt. Es wird jedoch nur über solche An gaben berichtet, bei denen sich eine weitgehende übereinstimmung der Meinungen feststellen ließ. Der begrenzte Rahmen des Projektes ließ es nicht zu, für alle die vielschichtigen Probleme der Thematik Material zu erarbeiten. Manche der aufgetretenen Fragen mußten zlunächst offen bleiben, verschiedene andere konnten nur so beantwortet werden, wie sie s~ch aus der Sicht und nach den Aussagen der befragten Betriebe darstellten. Wieweit sie zutreffen und von allgemeiner Bedeutung sein können, bleibt noch zu untersuchen. Unbeschadet dieser Vorbehalte bietet der Bericht immerhin auf Tatsachen begrün dete Unterlagen zu erneuter Diskussion wenn auch zum Teil schon bekannter, so doch bisher praktisch ungelöst gebliebener Probleme der kaufmännischen Berufs ausbildung. Er enthält mannigfache Anregungen zu notwendigen weiteren und großzügiger angelegten Untersuchungen im kaJufmännischen Berufssektor. Das gilt besonders für die Fragen der maschinellen Datenverarbeitwng (Lochkartenverfah ren, elektronische Datenverarbeitung), mit denen sich das Projekt nur am Rande befassen konnte. Für gleichgeartete Untersuchungen in anderen beruflichen Bereichen, aber a:uch für die internationale Harmonisierung des Berufswesens und der Berufsausbildung könnten von dem vorgelegten Bericht über seinen Inhalt hinaus von Interesse sein: Die angewendete und im Bericht dargestellte Methodik der berufsanalytischen Er forschung von Erwachsenentätigkeiten im kaufmännischen Bürobereich, die darauf beruhenden »Erwachsenentätigkeitsbilder«, die erstmalige Anwendung eines » Tiefenstufenkataloges« zur Ermittlung der spezi fischen »Mindestnormen« an beruflichen Anforderungen. Arbeitsstelle für Rationalisierungs-Kuratorium betriebliche Berufsausbildung der Deutschen Wirtschaft (RKW) e.V. 7 Inhalt I. Zielsetzung und Durchführung des Projekts. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 A. Allgemeines .............................................. 9 B. Erarbeitung von Beschreibungen der Erwachsenen-Berufstätigkeiten 10 II. Ergebnisse der Untersuchungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 A. Beschäftigungs- und berufsstatistischer Allgemeinbefund . . . . . . . . . . 13 B. Veränderungen der kaufmännischen Büro- und Verwaltungsarbeit . . 14 1. Allgemeine Vorbemerkungen .............................. 14 2. Rationalisierungsmaßnahmen als Ursachen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3. Auswirkungen der Rationalisierung auf Aufgaben und Tätigkeiten 16 4. Die angetroffenen Funktionsbereich'e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 C. Berufsstruktur, beruflicher Werdegang und Berufswege der befragten Angestellten .............................................. 26 1. Fwnktions- und Berufsbezeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 2. Schulische Vorbildung.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 3. Berufliche A\lJSbildung und Herkunft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 4. Tarifliche Eingruppierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5. Fluktuation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 D. Auswirkungen des Funktionswandels auf Berufsanforderungen, schu- lische Vorbildung, berufliche Aus- und Fortbildung. . . . . . . . . . . . . . 44 1. Allgemeine Feststellwngen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 2. Veränderungen der Berufsanforderungen .................... 47 3. Anpassung der Betriebe an die Veränderungen. . . . . . . . . . . . . . . . 58 4. Planung der Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 5. Inner- und außerbetriebliche Fortbildung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 lII. Schlußfolgerungen ............................................ 69 Anhang: Tiefenstillfenkatalog für Arbeits(platz)analysen von kaufmännischen Berufstätigen ......................... 76 Berufsanalytische Studien (Erwachsenentätigkeitsbilder) : Einkaufssachbearbeiter ................................... 100 Verkaufssachbearbert,er ................................... 109 Exportsachbearbeiter .................................... 119 Stenotypistin ........................................... 128 Flexowriterin ........................................... 135 Sekretärin .............................................. 139 Stenokontoristin ........................................ 148 Personalsachbearbeiter ................................... 159 Sozialsachbearbeiter ..................................... 167 Arbeitsentgelt-Sachbearbeiter ............................. 174 Erläuterungen zu den »Berufsanalytischen Studien« (Erwachsenentätilgkeitsbildern) ............................. 181 8 1. Zielsetzung und Durchführung des Projekts A. Allgemeines Das Projekt hatte die Aufgabe, in größerem Umfang die durch die Rationalisierung der Büroarbeit vermutbaren Wandlungen der Funktionen kaufmännischer Ange stellter im Büro- und Verwaltungsbereich großer und mittelgroßer Wirtschafts unternehmen durch methodische Untersuchungen in der Praxis zu erkunden. Es waren bisher fehlende Unterlagen darüber zu gewinnen, wie sich diese Wandlun gen berufsstrukturell ausgewirkt und die Betriebe und Angestellten sich den einge tretenen Veränderungen angepaßt haben. Darüber hinaus sollten Erkenntnisse dar über erlangt werden, ob und inwieweit die derzeitigen OrdntlJngsmittel für die kaufmännische Berufsausbildung mit den heute gegebenen Erwachsenentätigkeiten und gestellten Anforderungen noch harmonisieren. Um den Erkenntniswert der Untersuchungen angesichts nur beschränkt verfügbarer Zeit und Geldmittel zu erhöhen, wurde bei der Auswahl der zu untersuchenden Betriebe nach Wirtschaftszweigen, Branchen und Standorten über das Bundesgebiet hinweg stark gestreut und die Befragung der Angestellten auf die verschiedenen Bürozweige möglichst gle~chmäßig verteilt. Insgesamt wurden 70 Betriebe (mit zusammen rd. 313 300 beschäftigten Arbeit nehmern) in der Größenordnung zwischen 10 und rd. 3S 000 (mit Schwergewicht bei um 1000-4000 Beschäftigten) untersuchtl. Von den 70 Betrieben beschäftigten 62 (8 Betriebe konnten keine detaillierten Angaben machen) zusammen rd. 293 300 Arbeitnehmer, darunter rd. 43000 im kaufmännischen Büro- und Verwaltungs bereich tätige Angeseilte. In 692 Betrieben wurden die Geschäftsleitungen und 580 (269 männliche, 311 weib liche) Angestellte, also im Durchschnitt etwa 8 je Betrieb, persönlich an Hand be sonderer Interview-Schemabogen befragt. Hierfür standen vier in der ABB ge schulte wissenschaftliche Interviewer zur Verfügung. Da es da,rauf ankam, nicht nur die Abläufe und Inhalte der Tätigkeiten, sondern auch die daraus entstehenden Anforderungen festzustellen und abzugrenzen, wurde ein umfangreicher »Tiefen stufen-Katalog« entwickelt, der es den Interviewern ermöglichte, die jeweiligen Anforderungen nach fünf Tiefenstufen zu messen. Weil Erfahrungen aus der be trieblichen Praxis fehlen, wurde der Katalog zunächst in Anlehnung an die Stoff einteilung der Ordnungsmittel für die Berufsausbildung ausgearbeitet. Es handelt sich bei dieser Methode um einen ersten Versuch, zu exakteren Anforderungsver gleichen zu kommen. Sie hat sich jedoch durchaus bewährt und es wird darauf ankommen, sie für weitere Untersuchungen zu vervollkomIllllen und zu vertiefen. 1 Hiervon entfielen auf: Bergbau: 2, Steine- und Erden-Industrie: 1, Nahrungs- und Genußmittcl und Getränkeherstellung: 3, Textilindustrie: 3, Bekleidungsindustrie: 2, Feinlederverarbeitung: 1, Gummiverarbeitung: 1, Chemische Industrie: 6, Mineralölindustrie: 1, Hüttenindustrie: 5, Eisen-, Blech- und Metallwarenherstellung: 4, Maschinenbau: 8, Elektroindustrie: 3, Fahrzeugbau: 4, Schiffbau: 2, Feinmechanik und Optik: 3, Großhandel (z. T. mit Einzelhandel): 12, Bankwesen: 1, Versicherungswesen: 3, Verkehrswesen: 2. , In 1 Betrieb konnten die Angestellten-Interviews nicht durchgeführt werden. 9 Untersuchungen in Betriebsabteilungen der maschinellen Datenverarbeitung und »R:echenzentren« wurden zunächst bewußt ausgeklammert, jedoch die Auswirkun gen dieser Mechanisierungen auf die Arbeitsweise der Angestellten in anderen Betriebsabteilungen berücksichti,gt. Bei den Interviews wurde sachlich und metho disch insofern »Neuland« betreten, als es bislang an genauen und detaillierten Beschreibungen der vers,chiedenen kaufmännischen Funktionen fehlte. Damit war einmal ein rückblickender Vergleich des früheren Status (als Ausgangspunkt) mit der heute veränderten Sit!Uation sehr erschwert, zum anderen konnte die Unter suchung noch nicht von vornhel'ein auf spezifische Tätigkeitsbereiche intensiv aus gerichtet werden. Aus der Fülle des anfallenden Materials mußten vielmehr erst durch Au~wertung Erkenntnisse gewonnen und geordnet werden. Es ergab sich so mit für ,einig,e der wesensgleichen oder sehr ähnlichen FUinktionen z. T. eine unter schiedHche Repräsentanz. Unter diesen Voraussetzungen konnten selbstverSltändlich auch noch nicht alle sich in der Praxis unterscheidenden Funktionen erfaßt werden, so daß das Material besonders dann, wenn nur wenige Fälle zugrunde lagen, noch der Ergiinzung durch spätere Untersuchungen bedarf. Der Wert der bisherigen Untersumungen, die vorerst nur einen ersten Schritt bedeuten können, dürfte aber vor allem darin zu suchen sein, daß 1. eine brauchbare Methode für derartige arbeitsanalytische Untersuchungen ent wickelt wurde, 2. unter Anwend'lll1lg dieser Methode auf einem verhältnismäßig schon recht um fangreichen Gebiet versucht wurde, den Tatsachen der heu6gen Erwachsenen tätigkeiten entsprechende Funktionsbilder unter einheitlichen Begriffen zu er arbeiten. B. Erarbeitung von Beschreibungen der Erwachsenen-Berufstätigkeiten Eine der wichtigsten Grundlagen erfolgreicher Berufsausbildung bildet unstreitig die genaue Kenntnis der in einem Beruf von den Erwachsenen auszuübenden Täüg keiten. Diese Ausrichtung der B,erufsausbildung an den von einem berufstätigen Erwachsenen zu leistenden Aufgaben und Tätigkeiten, wie sie vom Handwerk her traditioneLl Dst, stößt heute bei den Berufen auf Schwierigkeiten, die sich mit der modernen arbeitstemnischen und wirtschaftlichen Entwicklung neu gebildet, durch Arbeits!)eilung und Arbeitszerlegung verändert oder spezialisiert haben und noch in der Wandlung begriffen sind. Das gilt gerade auch für die in größeren Betrieben immer spezialisierter und UIIlübersichtlicher gewordenen kaufmännischen Berufs tätigkeiten im Büro- und Verwaltungsbereich. Aus der Sicht der Berufsausbildung kam es daher für die Durchführung des Projekts A 7 vor allem darauf an, die Tat bestände an Aufgaben und Tätigkeiten kaufmännischer Angestellter des Büro- und Verwaltungsbereichs zu erforschen, d. h. ein möglichst genaues und hinreichendes Bild hiervon sowie über die dabei eingetretenen Veränderungen in der beruflichen Erwachsenenpraxis selbst zu gewinnen. Die ABB hat hierfür die Methode der »Berufsanalyse« angewandt. Durch Frage und Antwort (Interview) sowie Beobachtung erwachsener kaufmännischer Ange stellter am Arbeitsplatz (um Arbeitskollegen nicht zu stören, u. U. auch vmüber gehend getrennt davon) WUlrden genaue und detaillierte Angaben über deren Auf- 10

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