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Der Apparat des Photographen: Nebst einer Einleitung: Geschichte, Chemie und Optik der Photographie PDF

143 Pages·1859·14.146 MB·German
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Der Apparat des Photographen. Anfertigung, Beurtheilung, Wirkung und Behandlung der Apparate; nebst Unterweisung in der Aufnahme von Personen, Architekturen, Landschaften und Stereoskopen. Ein Rathgeber f"ür aJIe Photographen, Optiker und Freunde der Kunst von $truget, ~uriU$ Apotheker, Chemiker uDd praktiacber photograph, mehrerer gelehrten Gesellschaften wirkliche. und eorrespondlrendea Mitglied. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1859. ISBN 978-3-662-33714-1 ISBN 978-3-662-34112-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-34112-4 Vorwort. Die Bearbeitung der dritten Auflage meines "Vademe cum des praktischen Photographen" erweckte in mir den Wunsch, eine Lücke in der Literatur auszufüllen, indem ich mich der ausführlichen Bearbeitung vorliegenden Stoffes unterzöge. Meine vieljährige, höchst ausgebreitete photogra phische Correspondenz, verbunden mit mündlicher und schrift licher Belehrung, hat mir die erfreuliche Gewissheit gegeben, dass unter dem ehrenwerthen Stande der Photographen ein reges 'streben nach gründlichem Wissen sich kund giebt, und in dieser Beziehung vornehmlich der Kenntniss unserer Appa rate und Chemikalien nachgegangen wird. Während ich Ge legenheit hatte, den photographisch wichtigen Chemikalien in meinem obenerwähnten Werke die nöthige Aufmerksamkeit zu widmen, musste ich betreffs der Apparate deshalb davon ab stehen, weil der Umfang desselben dann bei weitem zu gross geworden wäre. Durchdrungen von dem Wunsche, dem sehr oft gefühlten Mangel an gründlicher Kenntniss des photogra phischen Apparates, seiner Leistungen, Handhabungen und der IV Vorwort. Beurtheilung beim Ankauf neuer oder alter Instrumente abzu helfen, habe ich in dem Nachstehenden versucht, wenigstens alle die Unklarheiten zu erhellen und zu beseitigen, von deren Vorhandensein ich bestimmt überzeugt bin. Kurz und bündig, klar und fasslich zu sein war mein Augenmerk, und in der Hoffnung einer freundlichen Aufnahme dieses Werkchens empfehle ich es allen Co liegen, allen Lieb habern und Lehrern der Photographie, sowie allen Optikern und ~Iechanikern. Swinemünde, Michaelis 1857. J. Krüger. ALLGEMEINER THEIL. Erstes Kapitel. Optik. A. Vom Lichte im Allgemeinen. §. 1. Hypothetische Ansichten über das Licht. . • . • . 1 §. 2. Leuchtende und dunkle, - durchsichti~re und undurch sichtige Körper • . . . . • . . . • . . . . . 2 B. Optik im engeren Sinne, die gradlinige Fortpflanzung des Lichtes. §. 3. Licht - Lichtstrahl - Schatten . . . . . . 3 §. 4. Erleuchtung . . • . . . . . • . . . • • 4 C. Katoptrik oder Zurückwertung der Lichtstrahlen. §. 5. Reflexions- (Zurückwerfungs-) Gesetze 5 D. Dioptrik, Brechung des Lichtes. §. 6. Das Brechungsgesetz . . . . . . . 6 E. Dispersion oder Farbenzerstreuung des Lichtes. §. 7. Newton's Gesetze • . . . . . 8 §. 8. Einfache und gemischte Farben . 9 §. 9. Natürliche Farben . . . . . . 9 §.10. Achromatismus . . . . . . 10 F.- Von den optischen Instrumenten. §. 11. Linsen • . • . . • . . . 10 a) Sammellinsen. b) Zerstreuungslinsen. §. 12. Sphärische und chromatische Abweichung . 13 §. 13. Die Camera obscura. . . . . . . . . 15 Zweites Kapitel. Chemie. Von den chemischen Strahlen, vom Standpunkte der Photographie • • . . . . • • . . . . . . 17 Drittes Kapitel. Die vorzüglichsten Wtrkstätten für photographische Apparate . . . . . . . . . . . . 20 Viertes Kapitel. Bereitung des Glases . . . . . . . . 23 Fünftes Kapitel. Das Schleifen 1les Glases Zll optischen Zweeken. a) Ausschleifen . 31 b) :Feinschleifen . . . . . . . . . . . . . 31 c) Poliren . . . . . . . . . . . . . . . 32 d) Centriren . . . . • . . . . . . . . . 32 Sechstes Kapitel. Fassung und Construetlon der Linsen 33 VI Inhalt. SPECIELLER THEIL. Siebentes Kapitel. Construetion photographis~her Apparate. §. 1. Ueber Apparate im .Allgemeinen. 36 §. 2. Portrait-Apparate . . • • . . 37 §. 3. Landschafts-Apparate . 40 §. 4. Stereoskop -Apparate . . • . . 4ä Achtes Kapitel. P.hotographisehe Praxis. §. 1. Das Einstellen auf der matten Scheibe . 57 §. 2. Ueber Beleuchtung der aufzunehmenden Objecte. 60 · §. 3. G111ppirung und malerische Ansprüche • • . . 63 a) Stellung und Sitzung einzelner Personen. b) Gruppirung zwei er und mehrerer Personen. c) Malerische .Ansprii.che. §. 4. Chemischer Hindergrund . . . . . • • . . 71 §. 5. Wahl der Kleidung . . . . . . . . . . • 74 §. 6 . .Architektonische und landschaftliche Aufnahmen . 78 §. 7 • .Anfertigung stereoskopischer (Doppel-) Bilder. 81 SCHLUSS. I. Beurtheilung photographischer Apparate . . . . . . . . 95 n. Anstellung vergleichender und entscheidender Versuche über die Güte vorhandener Apparate . . . . . . . . . 98 m. Die Drehbarkeit lier Visirscheibe . . . . . . . • . . 102 ANHANG. I. P.hotographfsehe Mfttheßungen von Dr. Schnauss in Jena: Statuten des allgemeinen deutschen Photographen-Vereins . . . . . . . • . • . • . . I H. Orthoskopis~he Daguerreotypie-Apparate neuester Construction. Mittheilung von Voigtländer & Solm in Wien und Braunschweig • . . • . • . . • • • VI Jß, Literartsehe Anzeigen. Praktische Handbücher für den Gewerbsmann und Künstler X Belehrungs- und Unterhaltungsschriften aus dem Gebiete des ge- werblichen und industriellen Lebens . • • . · • . • • XI IV. Preis-Courante. Photographie-Apparate von Emil Busch in Rathenow . • . • XIII Laboratorium chemischer Präparate für Daguerreotypie, Photo- graphie und Panotypie von F. Beyrieb in Berlin. • • . • XXIII Fabrik photographischer Apparate und Utensilien von W. Herr- mann & Co. in Berlin . . . • • . • . . • • • • • XXVII Photographie-Institut von Eduard Liesegang in Elberfeld. • . XXVIII Fabrik photographischer Objective von K. Christeinicke & Co. in Harnburg • . . . • • • • • • • • • . • • • • • XXIX Allgemeiner Theil. Erstes Kapitel. 0 PT I X. "We könnte es mir besser gelingen und auf welche Weise durfte ich hoffen mit mehr Verständlichkeit, Klarheit und Schärfe die na<)h- -folgenden Kapitel zu bearbeiten, als durch y orausschickung der Leh ren und Gesetze, auf denen die Construction unserer photographi schen .Apparate - Objective - beruht. Der sachkundige Leser kann leicht diese wenigen Blätter überschlagen; dem unkundigen und nach Belehrung strebenden Schüler aber ist es von höchst we sentlichem Nutzen, ja ganz unentbehrlich, diese Paragraphen voll kommen inne zu haben. Ich empfehle daher im Voraus für die Fälle, wo ich aus Rücksicht auf die engen 1·äumlichen Grenzen dieses Werk chens vielleicht zu kurz gewesen sein und dem Einzelnen ein Mangel an Deutlichkeit aufstossen sollte, die unumgänglich nöthige Benuz zung umfangreicherer physikalischer Werke zum Selbststudium. A. Vom Liebte im Allgemeinen. §. 1. Hypothetische Ansichten über das Licht. Ueber das Wesen und die Ursache des Schalles sind wir ziem lich genau unterrichtet, was hauptsächlich darin seinen Grund hat, dass wir, während wir den Schall selber zwar nur mitteist des Ge hörsinnes und der demselben dienenden Organe empfinden, die dem selben zu Grunde liegenden physikalischen Vorgänge zugleich noch vermittelstzweieranderen Sinne, nämlich des Gesichts-uq.d des 'rast sinnes wahrnehmen können. Nicht eben so unterrichtet sind wir Apparat des Photogl'aphen. 1 2 Allgemeiner Theil. dagegen iiber das Wesen und die Ursache des Lichts, dessen Wirkun gen wir zwar mit dem Gesichtssinne empfinden, das sich aber der W ah'rnehmung durch unsre übrigen Sinne vollständig entzieht. Wo aber die unmittelbare Beobachtung keinen Aufschluss mehr giebt, beginnt das Feld für Aufste!lung von Muthmassungen (Hypo thesen), deren in Bezug auf das Licht hauptsächlich zwei zur Gel tung gekommen sind. Die eine - die Emanationshypothese - deren Repräsentant Newton ist, hält das Licht für eine äusserst feine, unwägbare Materie, welche von den Lichtquellen, den leuchtenden Körpern, nach allen Richtungen hin ausströmt. Nach der anderen - der Vibrations hypothese - entsteht das Licht durch äusserst feine Schwingungen der materiellen Theile der leuchtenden Körper und wird durch den Aether, eine sehr feineunwägbare Materie, welche nach dieser Hypo these sowohl den Weltraum, als auch die Poren aller Körpe1· erfiillt, in ähnlicher Weise, wie die Schallwellen durch die Luft, fortgepflanzt. Schon 1690 ward diese Hypothese von dem Holländer H u y ghens aufgestellt, von Euler später vertheidigt, durch Newtons Ansehen in den Hintergrund gedrängt und durch die Emanations hypothese beherrscht, bis 1800 Y o u n g s - 1815 Fr es n e ls und Frauenhofe r s Untersuchungen, im Vereine mit denen mehrerer Anderen, die Unhaltbarkeit der Newton'schen Hypothese nachwie sen und gewisse Erscheinungen (Interferenzerscheinungen) auf klärten, welche derselben grade zu entgegen stehen, während sich dieselben als einfacl1e und nothwendige Folgerungen aus der Vibra tionshypothese ergeben. Jetzt ist diese letztere wohl ziemlich von allen gelehrten Physikern angenommen, weil man keine optische Erscheinung kennt, welche sich nicht genügend aus ihr erklären Hesse. §. 2. Leuchtende und dunkele, durchsichtige und undurchsichtige Körper. Körper, welcheLicht verbreiten ohne solches einem anderen, stär ker leuchtenden Körper zu verdanken, heissen leuchtende, während clunkle Körper nur dann sichtbar sind, wenn sie von selbstleuchten clen Körpern Licht empfangen, durch dessen Zurückwerfung sie die Entstehung ihres Bildes in unsern Augen verursachen. Das Licht selbstleuchtender Körper ist bekanntlich ein sehr ver schiedenes (Sonnen-, Mond-, Sternen-, Kalk- [Drummonds] und elektrisches Licht) und bei einigen Körpern nur ein schwacher Schein zu nennen, welche letztere auch phosphorescirende heissen (Phos phor, faulende Stoffe, Zucker beim Schlagen im Dunkeln u. s. w.). Durchsichtig nennen wir alle Körper, welche den Lichtstrahlen einEm Durchgang gestatten, undurchsichtig dagegen solche , bei denen das Entgegengesetzte statt hat. Dieser Unterschied ist indess keines- Erstes Kapitel: Optik. 3 weges scharf begrenzt, vielmehr findet keine absolute, soudem nur 1·elative Verschiedenheit hierin statt, denn auch die dichtesten Stoffe, wie die Metalle, werden, zu äusserst zarten Blättchen ausge dehnt (Blattgold-Blattsilber - Kupferschaum), durchsichtig; man erkennt durch einfeines BlättchenBlattgold (aufGlas aufgeklebt) alle Gegenstände ganz deutHeb, und zwar nicht in weissem, sondern in g1·ünem Lichte. Umgekehrt lässt sich auch darthun, dass es kein"en durchaus und vollkommen durchsichtigen Körper giebt; denn selbst das reinste Wasser und ganz farbloses Glas hören bei einer gewissen Dicke der Schicht auf durchsichtig zu sein. 'rransparent oder durchscheinend nennen wir solche Körper, welche dem darauf fallenden Lichte keinen ungehinderten Durch gang gestatten, aber denselben auch nicht gänzlich verwehren. B. Optik im engeren Sinne, die gradlinlge Fortpßanzun~ des Lichtes. §. 3. Licht - Lichtstrahl - Schatten. Die Linie, in welcher die Wirkung des Lichtes eines IeuchtenJen Punktes sich fortpflanzt, heisst ein Lichtstrahl. Der durchsichtige Kör.per (Luft-Wasser-Glas) in welchem dieses stattfindet, heisst das Fortpflanzungsmitte I oder "M e lhium." Geschieht die J!..,ortpflanzung des Lichtstrahles in einem Medium von durchgehends gleicher Dichtigkeit, so ist der Weg desselben eine grade I.. in i e. Befindet sich auf dieser graden Linie, welche ein ungestört sich fortpflanzender Lichtstmhl bildet, bevor er unser Auge trifft, irgend ein undurchsichtiger Gegenstand, so wird uns dadurch der leuchtende Punkt verdeckt und unsichtbar gemacht, weshalb wir mit Recht schliessen, dass zwei Gegenstände und unser Auge sich in gra der Linie befinden, wenn der eine derselben den anderen deckt. Der Umstand, das~ wir einen leuchtenden Gegenstand von allen Seiten wahrnehmen können, so lange uns der Anblick desselben nicht durch Dazwischenkunft eines anderen undurchsichtigen Körpers entzogen wird, beweist, dass die Lichtstrahlen von einem I eu eh ten den Gegenstande nach allen Richtungen hin ausgehen. Schatten bezeichnet denRaum hinter irgend einem undurchsichtigen Körper, zu welchem das Lichtnicht gelangen kann. Kernschatten und Halbschatten unter scheiden sich dadurch, dass ersterer den Raum einnimmt, zu welchem durchaus kein Licht von dem leuch tP.nden Körper gelangen kann, wä h rend der Halbschatten noch theilweis von dem Lichte des leuchtenden Körpers getroffen wird. Hieraus folgt, dass ein innerhalb des Halb schattens befindliches Auge noch ein Stiick des leuchtenden Körpers, I*

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