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Demokratisierung nach Auschwitz. Eine Geschichte der westdeutschen Sozialwissenschaften in der Nachkriegszeit PDF

639 Pages·2022·3.498 MB·German
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Fabian Link Demokratisierung nach Auschwitz Fabian Link Demokratisierung nach Auschwitz Eine Geschichte der westdeutschen Sozialwissenschaften in der Nachkriegszeit Wallstein Verlag Gedruckt mit Unterstützung des Förderungsfonds Wissenschaft der VG WORT Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Wallstein Verlag, Göttingen 2022 www.wallstein-verlag.de Vom Verlag gesetzt aus der Stempel Garamond und der Thesis Umschlaggestaltung: Susanne Gerhards, Düsseldorf © SG-Image unter Verwendung folgender Abbildungen (v.o.n.u./v.l.n.r.): 1) Ehemalige »Akademie für Gemeinwirtschaft« in Hamburg-Rotherbaum (Universi- tät Hamburg). – 2) Niklas Luhmann, Helmut Schelsky und Dietrich Storbeck bei einer Konferenz der Soziologie-Fakultät an der Universität Bielefeld, 1969 (Bernhard Preker/Universitätsarchiv Bielefeld, FOS 00235). – 3) Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, 1960 (DUV-Archiv). – 4) Ehemaliges »Institut für Soziologie« an der Goethe-Univeristät Frankfurt, 1950er Jahre (Universitätsarchiv Frankfurt). – 5) Theodor W. Adorno und Gretel Adorno in Bergmannskleidung, mit einem Betriebsleiter und Wolfgang Schneider von der Mannesmann AG (Zeche Consolidation), 1954 (Akademie der Künste, Berlin). – 6) Max Horkheimer, 1968 (Universitätsarchiv Frankfurt). ISBN (Print) 978-3-8353-5198-1 ISBN (E-Book, pdf) 978-3-8353-4873-8 Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einleitung: Sozialwissenschaften in Westdeutschland nach 1945: Verschwiegenheit – Kooperation – Konflikt . . . . . . . . . . . . . . . . 11 A. Die westlichen Sozialwissenschaften im frühen Kalten Krieg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1. Die Sozialwissenschaften im nachkriegszeitlichen Westdeutschland. . 32 1.1. Die »Stunde Null« der Sozialwissenschaften . . . . . . . . . . . . . 32 1.2. Das soziale Feld der Sozialwissenschaften in Westdeutschland nach 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 1.3. Rückkehrer und Dabeigewesene: Die Akteursgruppen um Horkheimer und Schelsky . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 2. Der Aufstieg der Sozialwissenschaften als »Demokratisierungswissenschaften« nach 1945 . . . . . . . . . . . . . . 54 2.1. Die Etablierung der Sozialwissenschaften in Westdeutschland durch Kooperationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 2.2. Sozialwissenschaftler als Produzenten von Demokratisierungswissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 2.3. Fragmentierungen sozialwissenschaftlichen Erkennens in der Nach kriegszeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 3. Rekonfigurationen: Netzwerke, Übersetzung und Zirkulation sozial wissenschaftlichen Wissens im frühen Kalten Krieg . . . . . . . 66 3.1. Denkstile, Idiome, Übersetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 3.2. Allianzen und Institutionalisierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 3.3. Produktion und Zirkulation sozialwissenschaftlichen Wissens . . . . 73 4. Das Quellenkorpus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 B. Wandel und Neukonstitution der deutschen Sozialwissenschaften (1931 – 1957) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 5. Transatlantische Übersetzungen und ihre Grenzen: Das IfS von 1931 bis 1949 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 5.1. Die Herausbildung von Denkstil und Idiom des Denkkollektivs um Horkheimer in Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 5.2. Ein neuer deutsch-amerikanischer Denkstil . . . . . . . . . . . . . 98 6. Bildung und Aufspaltung des Leipziger soziologischen Denkstils (1931(cid:2)–(cid:2)1949) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 6.1. Der Leipziger soziologische Denkstil und seine Bedeutung für Helmut Schelskys wissenschaftlich-politisches Denken . . . . . 152 6.2. Die Neukonfiguration von Schelskys sozialwissenschaftlichem Denken nach 1945 . . . . . . . . . . . . . 202 7. Sozialwissenschaften und Demokratisierung: Empirische Sozialforschung, Orientierungswissen und Erziehungspolitik . . . . . 219 7.1 Frankfurt am Main . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 7.2 Hamburg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 7.3 Ausgangslage um 1950. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251 7.4 Neue und alte Allianzen: Kooperationsverhältnisse – Konkurrenzlagen – Konfliktpotenziale . . . . . . . . . . . . . . . 261 8. Die sozialempirische Wissensebene: Experimentelle Praxis in Nachkriegsdeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298 8.1. Das »Gruppenexperiment« des IfS: Demokratisierung durch kritische Sozialforschung (1950(cid:4)/51) . . . . . . . . . . . . . . 306 8.2. Helmut Schelskys sozialempirische Analysen sozialen Wandels . . 347 9. Orientierungswissen: Philosophisch-soziologische Gesellschaftskritik, Institutionen- und Techniksoziologie . . . . . . . 376 9.1. Ich-Stärke und Nonkonformismus gegen totalitäre Barbarei . . . . 386 9.2. Von der »nivellierten Mittelstandsgesellschaft« zur »wissenschaftlichen Zivilisation« . . . . . . . . . . . . . . . . . 407 10. Die erziehungspolitische Wissensebene: Der kritisch-autonome Intellektuelle gegen die Funktionselite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424 10.1 Gesellschaftskritische Individuen für Politik und Verwaltung . . . . 430 10.2. Die Erziehung zum Wirklichkeitsbewusstsein und die Ausbildung der zukünftigen Verwaltungselite . . . . . . . . 458 C. Das Erstarken von Theorie und Erziehungspolitik in den Sozialwissenschaften und die Latenz der NS-Vergangenheit (1957 – 1961) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 471 11. Das Auseinanderbrechen der Allianzen: Die epistemischen Transfor mationen in den Sozialwissenschaften Ende der 1950er Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 474 11.1. Ein Treffen in Frankfurt am Main am 1. März 1957 . . . . . . . . . 484 11.2. Schelskys Ortsbestimmung der deutschen Soziologie 1959 . . . . . 496 12. Zweierlei Vergangenheitsbewältigung: Kritik und Ignoranz . . . . . . 510 12.1. Auschwitz als Angelpunkt demokratischer Erziehung . . . . . . . . 516 12.2. Technischer Sachzwang und Bildungsreform . . . . . . . . . . . . . 521 13. Der »Positivismusstreit«: Die westdeutschen Sozialwissenschaften zwischen Emanzipation und Reprovinzialisierung. . . . . . . . . . . . 538 13.1 Poppers Thesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543 13.2 Adornos Erwiderung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 13.3 Emanzipation oder Reprovinzialisierung? . . . . . . . . . . . . . . 557 D. Schlussbetrachtungen: Fragmentierte Sozialwissenschaften, unvollständige Demokratisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 E. Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 571 1. Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 571 2. Quellen- und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573 Personenregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 627 Vorwort Im September 2018 ist das Rohmanuskript dieses Buches als Habilitationsschrift im Fachbereich 08 Philosophie und Geschichte an der Goethe-Universität Frank- furt am Main eingereicht und im Februar 2019 angenommen worden. Dies wäre ohne die Unterstützung durch zahlreiche Menschen kaum möglich gewesen, die mich bei der Arbeit in den Archiven und mit den publizierten Quellen sowie bei der Ausarbeitung des Manuskripts begleiteten. Allen voran danke ich Moritz Epple, der die Habilitationsschrift stets mit kritischem Blick betreut hat. Vier weitere Gutachten, deren Kritik und Anregungen für die Überarbeitung ausge- sprochen hilfreich waren, verfassten Christoph Cornelißen, Andreas Fahrmeir, Axel Honneth und Stephan Moebius. Christian Simon und Philipp Sarasin lasen und kritisierten die ersten Exposés. Auf Einladung Carsten Reinhardts konnte die Projektidee im Bielefelder Kolloquium zur Wissenschaftsforschung 2012 erstmals vorgestellt werden. Erste Ergebnisse und Kapitel wurden im wissen- schaftshistorischen Kolloquium in Frankfurt und in weiteren Kolloquien zur Diskussion gestellt, so am Institut für Sozialforschung bei Axel Honneth und Sidonia Blättler, im Fachbereich Wissenschaftsgeschichte der LMU München bei Kärin Nickelsen, am Züricher Zentrum Geschichte des Wissens bei Svenja Goltermann und Philipp Sarasin sowie im Luzerner Seminar für Kulturwissen- schaften und Wissenschaftsforschung bei Christoph Hoffmann. Die zahlreichen Gespräche mit Ruben Marc Hackler trieben die Weiterentwicklung des Projekts voran, ebenso die Diskussionen mit Mitchell G. Ash, Michael Becker, Britta Behm, Dirk Braunstein, Steffen Bruendel, Alex Demirović, Uwe Dörk, Will Gray, Raphael Gross, Norbert Grube, Michael Hagner, Verena Halsmayer, Daniel Hausmann, Martin Herrnstadt, Mark W. Hornburg, Werner Konitzer, Scott H. Krause, Falk Müller, Gerhard Schäfer, Laurens Schlicht, Christa Sonnenfeld, Benjamin Steiner und Jan Surman. Ihnen allen sei herzlich gedankt. Weiterer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der besuchten Archive, allen voran Matthias Jehn und Stephen Roeper vom Archivzentrum der Universitäts- bibliothek Frankfurt am Main sowie Christa Sonnenfeld vom Archiv des Insti- tuts für Sozialforschung. Als Sonnenfeld 2015 verstarb, war dies ein sowohl fachlich als auch persönlich schwerer Verlust. Danken möchte ich auch dem Förderungsfonds Wissenschaft der VG Wort, der die Publikation des Buchs er- möglicht hat. Daniel Ristau hat das Manuskript dankenswerterweise sorgfältig lektoriert und den Verfasser auf manchen Lapsus hingewiesen. Für die gute Zusammenarbeit mit dem Wallstein Verlag sei Ina Lorenz und Anna-Theresa Kölczer herzlich gedankt. Besonders möchte ich Nelli Kisser danken: Ohne ihre kreativen Einwände und ihre immerzu freundlich vorgetragene Kritik wäre das Projekt nicht zum Abschluss gekommen. Ihr widme ich dieses Buch. 9

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