Angelika Krebs inZusammenarbeitmit StephanieSchuster,AlexanderFischer undJanMüller DasWeltbildderIgel Naturethik einmal anders SchwabeVerlag BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.dnb.deabrufbar. ©2021SchwabeVerlag,SchwabeVerlagsgruppeAG,Basel,Schweiz DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.DasWerkeinschließlichseinerTeiledarfohneschriftliche GenehmigungdesVerlagesinkeinerFormreproduziertoderelektronischverarbeitet,vervielfältigt, zugänglichgemachtoderverbreitetwerden. AbbildungUmschlag:IgelmitMilchschälchen,©GrahamMcCallum Korrektorat:AnnaErtel,Göttingen Cover:iconabaselgmbh,Basel Layout:iconabaselgmbh,Basel Satz:3w+p,Rimpar Druck:CPIbooksGmbH,Leck PrintedinGermany ISBNPrintausgabe978-3-7965-4414-9 ISBNeBook(PDF)978-3-7965-4415-6 DOI10.24894/978-3-7965-4415-6 DaseBookistseitenidentischmitdergedrucktenAusgabeunderlaubtVolltextsuche.Zudemsind InhaltsverzeichnisundÜberschriftenverlinkt. [email protected] www.schwabe.ch Inhalt Vorwort ........................................................ 9 EineandereMethodefürdieNaturethik.............................. 9 UndeinandererInhalt ............................................ 12 EinewidersprüchlicheErfahrungunddieEinsicht,zudersieführt ....... 13 DieBuchkapitelimÜberblick ...................................... 14 EinGemeinschaftsprojekt.......................................... 17 Einleitung EinGespräch,dasniestattgefundenhat: MitPeterKurzecküberNaturundLiteratur ...................... 19 DieLesung ...................................................... 19 DerAnruf ....................................................... 20 Versäumt ....................................................... 23 DieNaturimSüden .............................................. 24 Keinerstirbt ..................................................... 26 ResonanzmitderNatur ........................................... 26 WirhättendieErdenichtaufgebensollen!............................ 28 LiteraturundPhilosophie .......................................... 31 …unddasLeben ................................................. 33 DieVorher-nachher-Technik....................................... 34 DasStilmittelderPersonifikation ................................... 37 AnmerkungenundLiteraturhinweisezurEinleitung ................... 38 Generiert durch Universität Leipzig, am 25.11.2022, 01:17:10. 6 Inhalt ErstesKapitel DaßwirdieTiereverratenhabenundwarumwirsie unddieganzeNaturwiederverzaubernmüssen ................. 45 «DieIgelamFahrbahnrand» ....................................... 45 MitleidundMoral ................................................ 46 DerPluralismusvonMoralundVernunft ............................ 48 LiteraturundGefühl .............................................. 52 EmpathieoderSympathie?......................................... 59 AusderSichtderIgel ............................................. 61 SpielartenderPersonifikation ...................................... 64 EvokationundDiskurs ............................................ 72 Esbrauchtbeides ................................................. 77 DiePersonifikationderNaturalsnotwendigeMetapher ................ 78 EineLandkartederNaturethik...................................... 80 AnmerkungenundLiteraturhinweisezumerstenKapitel ............... 85 ZweitesKapitel Allesruft:DieunersetzbareSchönheitderNatur ................. 95 «DerMorgenalsMaler» ........................................... 95 StimmungundLandschaft ......................................... 98 ÄsthetischeResonanz ............................................. 107 What’sWrongwithPlasticTrees? ................................... 112 SchöneNaturundZeiterleben ...................................... 113 DerBegriffderZeit ............................................... 114 AchtsamkeitaufZeit .............................................. 117 ZyklischeNaturzeitversuslineareUhrenzeit .......................... 119 AusderZeitgefallen .............................................. 124 DasLebenisteinGeschenk ........................................ 129 AnmerkungenundLiteraturhinweisezumzweitenKapitel .............. 129 Generiert durch Universität Leipzig, am 25.11.2022, 01:17:11. Inhalt 7 DrittesKapitel Gottschläft:ZurückzueinerspirituellenHaltung gegenüberderWelt ............................................ 135 «AusGottesHandgefallen» ........................................ 135 Laudatosi’ ...................................................... 137 DieAusrottungderFrösche ........................................ 138 RedenwirüberGott .............................................. 144 KeinEtwas,aberauchnichteinNichts ............................... 145 SpirituelleErfahrung .............................................. 147 DieNaturistheilig ............................................... 151 ZumVerhältnisvonMoral,SchönheitundHeiligkeit ................... 155 AnmerkungenundLiteraturhinweisezumdrittenKapitel ............... 156 ViertesKapitel DieWegekennendich:NaturalsHeimat......................... 161 «MeinschönesTal»............................................... 161 Nostalgie,Sentimentalität,Kitsch? .................................. 168 BaueninderLandschaft ........................................... 170 WievielHeimatbrauchtderMensch? ............................... 173 AnmerkungenundLektürehinweisezumviertenKapitel ................ 178 FünftesKapitel Vonallemzuvielunddabeiniegenug:FalscheBedürfnisse undGewinnmachereiaufKostenderNatur ...................... 181 «Fahren,immernurfahren!» ....................................... 181 WerBegehrlichkeitsät ............................................ 190 MaßhaltenstattSchritthalten ....................................... 196 PhilosophiedesGeldes ............................................ 198 Kritikvoninnen ................................................. 207 DamitdieWeltnochweitergeht .................................... 211 AnmerkungenundLiteraturhinweisezumfünftenKapitel .............. 214 Generiert durch Universität Leipzig, am 25.11.2022, 01:17:11. 8 Inhalt Schluss FlylikeanIgel.................................................. 219 AnmerkungenundLiteraturhinweisezumSchluss ..................... 220 Anhang ........................................................ 221 VerzeichnisderLiteratur .......................................... 221 Bildnachweise ................................................... 231 DieAutorinnenundAutoren....................................... 233 Register ......................................................... 235 Generiert durch Universität Leipzig, am 25.11.2022, 01:17:11. Vorwort DasisteinBuch fürMenschen.Menschen,denendieNaturetwasbedeutetund die ihr Glück nicht nur drinnen und unter ihresgleichen suchen, sondern auch draußen,unterfreiemHimmel.Obnurhinundwieder,vielleichtimSommerin den großen Ferien, bei einer schweren Erkrankung oder sonst einem Kummer, oderimmerwieder,jedenliebenTag. DieZahldieserMenschenistzuletztstarkgestiegen.DieCorona-Pandemie hat eine ganze Welle von Neu- und Wiederentdeckungen der Natur ausgelöst. Die Rede ist dabei nicht nur von Sport und Erholung in frischer Luft, einem schonenderenUmgangmitdemKlimaodereinernachhaltigerenNutzungendli- cher natürlicher Ressourcen. Die Rede ist auch von Freude und Seligkeit in der Natur, vom Staunen über das, was es dort alles gibt, was einfach so da ist. Von derGeborgenheitunddemTrost,denwirinderNaturfindenkönnen. DerNiedergangderReligionhatdieserErfahrungderSchönheitundSinn- haftigkeit der Natur den Boden unter den Füßen weggezogen – oder so hat es zumindest den Anschein. Viele der Menschen, denen die Natur heute etwas be- deutet, glauben ja nicht unbedingt, es gäbe da einen, den lieben Gott, der ihnen mithilfe der Natur etwas zu bedeuten hätte oder sagen wollte. Trotzdem spüren sie,dassdaetwasistunddassesihnenguttut,inundmitderNaturzusein.Was istdaundwarumtutesgut? DieWissenschaft,unddasheißtvorallemdiephilosophischeEthikundins- besonderedieÄsthetikderNatur,gibtkaumeineAntwortaufdieseFragen.Das FeldderNaturästhetikwirdseitJahrzehntennichtmehrrechtbestellt.Esistna- hezuverwaist.DieMenschenwerdenweitgehendalleingelassenmitihrerReso- nanzerfahrung und der Angst, dass die Natur um sie herum bald ganz ver- schwindet. EineandereMethodefürdieNaturethik Das ist in diesem Buch anders. Es will die Naturerfahrung der Menschen ernst nehmenundinihrRechtsetzen.ImUnterschiedzudenmeistenwissenschaftli- chen Publikationen wendet es sich auch nicht an die Kolleginnen und Kollegen ausdereigenenakademischenZunft,jedenfallsnichtinersterLinie.Estrittviel- mehr heraus aus dem Elfenbeinturm und will den Menschen, die die Erfahrung Generiert durch Universität Leipzig, am 25.11.2022, 01:17:11. 10 Vorwort der Schönheit der Natur trotz allem machen, etwas an die Hand geben. Es will Brücken bauen von der Lebenswelt in die Wissenschaft und wieder zurück. Es will die Wichtigkeit der naturästhetischen Erfahrung für das Glück eines jeden menschlichen Lebens rechtfertigen. In anderen Worten will es ein Menschen- recht auf Natur begründen. Denn die naturästhetische Erfahrung ist keine rein subjektive Angelegenheit. Sie gehört auch nicht in das Luxussegment der Ange- bote an Selbstverwirklichung. Unerträglich die Vorstellung, dass wir auf eine Weltzutreiben,indernurnocheinigeReicheundMächtigeZugangzudenletz- tenRestenanintakterNaturhaben.UnddievielenAnderenihrLebeninhoch- technisierten Beton- und Agrarwüsten fristen müssen. Was das Buch somit an- bietet, isteineEthikderNatur,inderen Zentrum eineÄsthetik derNatur steht, undzwarfüralle. Wie aber kommt man an diese menschliche Naturerfahrung heran? Wie «er-innert»mansie,sodasssienichtnureindeutigidentifiziertist,sondernauch lebendigspürbarwirdinihremvollenWert?MitempirischerMessung,Begriffs- definitionundlogischerArgumentation,derüblichenwissenschaftlichenMetho- dik also, ist es da nicht getan. Versuchen Sie nur einmal zu definieren, wie die FarbeGrünaussieht,wiesiesichanfühlt.DaswirdIhnennichtgelingen.Unddie Naturistnatürlichnichteinfachnurgrün.Zusätzlichzuwissenschaftlicher Prä- zision braucht es die prägnante Vergegenwärtigung, die plastische Vorführung dessen,wasaufdemSpielsteht.DannkannessichinseinerSelbstevidenzzeigen undohnedassmandazuextradenmoralischenZeigefingererhebenmüsste. Unser wissenschaftliches Zeitalter überschätzt das explizite «Sagen, dass» und unterschätzt das direkte Zeigen. Es überschätzt den Diskurs und unter- schätztdieEvokation.EsüberschätztdenVerstandundunterschätztdasGefühl. DasHerzhatnämlichseineGründe, vondenenderVerstandnichts weiß.Zwar istinZeitenvonFakeNews,VerschwörungstheorienundzunehmenderRespekt- losigkeit gegenüber den Traditionen und Institutionen des Wissens unbedingt die Vernunft hochzuhalten. Doch Vernunft und wissenschaftliche Rationalität sindzweiPaarStiefel.DieVernunftsiehtdasGanze.SieschautaufalleFacetten eines Problems und bemüht dabei neben dem Verstand auch das Gefühl. Der Spagat zwischen gefühlter Prägnanz und rationaler Präzision ist nicht leicht. Doch man muss auch an das Herz herankommen, wenn sich in unserem Um- gangmitderNaturetwasgrundlegendändernsoll. Prägnante Evokation aber ist die Stärke der Literatur. Daher setzt dieses Buch auch auf Literatur und nicht nur auf wissenschaftliche Philosophie. Es ar- beitet mit dichterischen Passagen von großer Leuchtkraft. Diese Passagen sollen einerseits eigene Naturerfahrungen wieder aufrufen und bekräftigen. Anderer- seits sollen sie sie zusätzlich anleiten, verfeinern und vertiefen. Und sie sollen zumWeiterdenkenundzumAnderslebenanregen. Alle Passagen stammen von einem einzigen zeitgenössischen Dichter, aus einemeinzigenWerk.DadurchentstehteinehoheVerweisdichteunterdenPas- Generiert durch Universität Leipzig, am 25.11.2022, 01:17:11.