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Das volkssprachliche Naturbuch im späten Mittelalter: Sachkunde und Dinginterpretation bei Jacob van Maerlant und Konrad von Megenberg PDF

508 Pages·1986·13.037 MB·German
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HERMAEA GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN NEUE FOLGE HERAUSGEGEBEN VON HANS FROMM UND HANS-JOACHIM MAHL BAND 4 8 TRAUDE-MARIE NISCHIK Das volkssprachliche Naturbuch im späten Mittelalter Sachkunde und Dinginterpretation bei Jacob van Maerlant und Konrad von Megenberg MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 1986 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Nischik, Traude-Marie: Das volkssprachliche Naturbuch im späten Mittelalter : Sachkunde u. Dinginterpre- tation bei Jacob van Maerlant u. Konrad von Megenberg / Traude-Marie Nischik. - Tübingen : Niemeyer, 1986. (Hermaea ; N.F., Bd. 48) NE: GT ISBN 3-484-15048-3 ISSN 0440-7164 © Max Niemeyer Verlag Tübingen 1986 Alle Rechte vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus photomechanisch zu vervielfältigen. Printed in Germany. Druck: Allgäuer Zeitungsverlag, Kempten. Einband: Heinr. Koch, Tübingen. Inhaltsverzeichnis VORWORT VIII VORBEMERKUNG ZUR WIEDERGABE VON HANDSCHRIFTENTEXTEN . . X EINLEITUNG 1 A. DER TRADITIONSRAHMEN DER VOLKSSPRACHLICHEN NATURBÜ- CHER DES SPÄTMITTELALTERS 7 I. Die Überlieferungsvoraussetzungen von Sachkunde und Dinginterpretation in der Kompendienliteratur - »compilatio« als Vermittlungsprinzip der Naturlehre 8 1. Zum Stichwort >Physiologus<-Tradition 10 2. Die Ausprägung der »scientia naturalis« in der Ari- stoteles-Tradition 16 3. Zum Überlieferungshintergrund der systematischen Lehr- bücher »de naturis rerum« 22 4. Die Anwendung der Kompilationstechnik im >Liber de na- tura rerum< des Thomas von Cantimpré 28 II. Zur Methodik der Dingauslegung - »significado« und »ex- hortatio« als Darbietungsformen der Naturinterpretation . . 37 1. »significatio« und »allegoria« - Die Vermittlung des »aliud ex alio intelligere« in mittelalterlicher Naturauslegung 37 2. »exhortatio« und »moralitas« - Die Tradition homileti- scher Naturanwendung in den Büchern von der Wesens- beschaffenheit der Dinge 46 III.Über die Möglichkeitsbedingung der Naturdeutung - »simili- tudo« als Fundament christlicher Dinginterpretation . . .. 49 1. Symbol 50 2. »signum« 52 3. »significatio« 54 4. »Buch der Natur« 56 5. »similitudo« 59 B. JACOBS VAN MAERLANT >DER NATUREN BLOEME< - FAKTENÜBER- LIEFERUNG UND DEUTUNGSTRADIERUNG IM MITTELNIEDERLÄN- DISCHEN »GHEDICHTE« 69 V I. Vorbereitende Überlegungen zu Entstehung und Textgestalt von >Der Naturen Bloeme< 70 1. Zur Rekonstruktion einer Maerlant-Biographie 70 2. Zur Vorlagenbestimmung von Maerlants >Liber<-Übertra- gung 82 3. Vorstellung ausgewählter Beispielartikel 90 II. Die Wiedergabe naturkundlichen Wissens im Übertragungs- werk des »vlaminc« 95 1. Vereinfachende Übernahme sachkundlicher Quellenbe- richte - >Normalisierung< und >Zensur< 95 2. Verzicht auf schulgemäße Wissensdarbietung - »auctoritas« und »ratio« in >Der Naturen Bloeme< 103 3. Zum Stellenwert quellenfremder Ergänzungen 112 4. Kritische Naturbetrachtung bei Jacob van Maerlant? . . 124 5. Glaube und Wissen in >Der Naturen Bloeme< - Zur Dar- stellung des Naturwunders im mittelniederländischen Kom- pendium 131 III.Der Gebrauchswert von >Der Naturen Bloeme< als heil- kundliches Handbuch 139 1. Über den theoretischen Hintergrund medizinischer Anga- ben bei Thomas von Cantimpré und Jacob van Maerlant 140 2. »fisike« und Kompendienheilkunde 145 3. Fachsprachliche Elemente in Jacobs Laienhandbuch . . . 153 4. Zum >Kuriositätswert< heilkundlicher Empfehlungen . . 167 IV.Das Spektrum der Dinginterpretation in Jacobs »toepassingen« 173 1. »origo vocabulorum« - Zur Etymologie als Vorbereitungs- stufe der Dinginterpretation 174 2. Merkmale und Ausführung der »significatio« 182 3. Moralisch-didaktische Dingauswertung - Laienpredigt und Ständelehre in >Der Naturen Bloeme< 204 4. Zur Einstufung der Lehrergänzungen durch Jacob van Maerlant 224 C. ZUR VOLKSSPRACHLICHEN PRIMÄRREZEPTION DES >LIBER DE NA- TURA RERUM< - KONRADS VON MEGENBERG >BUCH DER NATUR< UND DIE DEUTSCHEN THOMAS-ÜBERTRAGUNGEN DES 15. JAHRHUN- DERTS 231 I. Konrad von Megenberg - Das >pûch von den natürlichen dingen< 232 1. >Tradition und Fortschritt< in der Darbietung naturkund- lichen Wissens bei Konrad von Megenberg 237 2. Theorie und Praxis der mittelalterlichen Heilkunde im >Buch der Natur< 254 VI 3. Die »lêr« der »unvernünftigen creaturen« im Naturbuch des Regensburger Domherren 266 II. Peter Königschlacher - Das >büch von Naturen der ding< . . 295 1. Quellenfixierte Aufzeichnung der »proprietates rerum« . 300 2. Die Weitergabe mittelalterlicher Handbuchmedizin in der Übersetzung Peter Königschlachers 311 3. »significado« und »praedicatio« im >bflch von Naturen der ding< 315 III.Michael Baumann - Das >buch von der natür vnd ey- genschafft der dingk die got der herre schüff< 329 1. Selektive Wiedergabe naturkundlicher Beschreibungen 333 2. Die Praxisannäherung der Kompendienmedizin im Natur- buch des Michael Baumann 340 3. Zur geistlichen Auswertung der »res visibiles« im >buch von der natür vnd eygenschafft der dingk< 347 D. DER ANSPRUCH DER »UTILITAS« IN DEN NATURBÄUCHERN JA- COBS VAN MAERLANT UND KONRADS VON MEGENBERG . . .. 355 I. »nutscap ende waer« - Das Arbeitsprogramm von Jacobs Na- turbuchprolog 356 1. Zur zweifachen Wahrheitsbürgschaft von >Der Naturen Bloeme< 357 2. »prodesse et delectare« - Zur Wirkungsspanne des mittel- niederländischen »ghedichte« 368 II. »Sam tuot diu edel kunst« - Die Legitimation schul- wissenschaftlicher Naturlehre bei Konrad von Megenberg . 383 1. Übersetzungstheorie und »auctoritas«-Maßstab in der Vers- vorrede zum >pfich von den naturleichen dingen< . . . 384 2. Traditionsbewußtsein der »compilatio« oder kompilatori- sche Tradierungspraxis? - Ein Vergleich zur »vorredt« des >buchs von der natür vnd eygenschafft der dingk< . . .. 393 NACHWORT 401 ANHANG 405 LITERATURVERZEICHNIS 441 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 488 REGISTER 491 VII Vorwort Von zahlreichen Seiten haben die vorliegenden Studien, die aus einer Münchener Dissertation hervorgegangen sind, Beistand und Anregung erhalten. Denn eine Bestimmung des Werktyps - wie sie anhand der volkssprachlichen Fassungen von Thomas Cantim- pratensis' Kompilation >Liber de natura rerum< vorgenommen wird - erfordert eine Berücksichtigung verschiedenartiger Themen- bereiche, die nur an handschriftlichem Quellenmaterial vorgeführt werden können oder durch Gesprächsinformationen überhaupt erst eröffnet worden sind. Der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München sowie den Bibliotheken der Rijksuniversiteit Leiden und der Rijksuniversiteit Utrecht sei Dank abgestattet für die Bereit- stellung von Manuskripten und Photokopien. Dankbar erinnert sich die Verfasserin zugleich eines Aufenthaltes im Institut De Vooys voor Nederlandse Taal- en Letterkunde (Utrecht), dessen Mitarbeiter dem Gast Zugang zu der dortigen Mikrofilmsammlung mittelniederländischer Handschriften verschafften. Unter dem Gesichtspunkt einer modifizierten Übertragung sind neben >Der Naturen Bloeme< und dem >Buch der Natur< die noch unveröffentlichten Arbeiten des Peter Königschlacher und des Mi- chael Baumann in den Vergleich einbezogen worden. Ich danke der Handschriftenabteilung der Württembergischen Landesbiblio- thek Stuttgart, die durch die Erlaubnis zur Einsichtnahme in das >buch von Naturen der ding< und die Anfertigung von Photo- abzügen den Abschluß dieser Untersuchung erleichtert hat. Zu be- sonderem Dank verpflichtet ist die Verfasserin außerdem S. D. Alfred Ernst Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg, der in großzügiger Weise eine Benutzung der Unikathandschrift des >buchs von der natür vnd eygenschafft der dingk< gestattete. Die Publikation ist durch freundliche Unterstützung ermöglicht worden : Dank gilt dem Max Niemeyer Verlag sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Gewährung eines Druckkosten- VIII Zuschusses. Dank gebührt ferner den Herausgebern der HERMAEA für die Aufnahme in die Reihe, insbesondere Herrn Prof. Dr. Hans Fromm, der die Veröffentlichung mit hilfreichen und anspornen- den Ratschlägen gefördert hat. Frau Dr. Edith Zehm sei für ihre Mitarbeit bei der Korrektur gedankt. In der Diskussion einzelner Fragenkomplexe haben Herr Prof. Dr. W. P. Gerritsen (Utrecht) und Herr Dr. P. F. J. Obbema (Lei- den) wertvolle Hinweise zur gegenwärtigen Maerlant-Forschung erteilt. Vor allem aber sei Herrn Prof. Dr. Herbert Kolb, der das Thema der folgenden Erörterungen angeregt hat, Dank ausge- sprochen. >Isser iet goets in gheseyt< (Nat. Bl. XIII, 151), so beruht dies nicht zuletzt auf seiner fachlichen Anleitung und auf dem lebhaften Interesse, mit dem er das Entstehen der Arbeit verfolgt hat. München, im März 1985 Traude-Marie Nischik IX Zur Wiedergabe lateinischer und deutscher Handschriften Bei der Veröffentlichung von Beispielauszügen aus den im Literaturver- zeichnis (S. 441) genannten Kodices sind die Abbreviaturen der >Liber<- Handschriften in Anlehnung an das Nachschlagewerk von A. Capelli aufge- löst worden. Parallel erfolgt die Wiedergabe der mit verkürzender Nota- tion aufgeführten lateinischen Termini sowie der Nomina sacra und der Nomina auctorum in den deutschen Manuskripten. Nach eingehendem Vergleich zu Lautstand, Flexion und Orthographie des vollständigen Werkes werden im >bûch von Naturen der ding< und im >buch von der natür vnd eygenschafft der dingk< der Nasalstrich sowie der r-Bogen durch die Ergänzung eines bei der Niederschrift elidierten e, durch Doppelkonsonanz oder (am Wortende) durch die Verbindungen em, en / er, re ersetzt. Aus drucktechnischen Gründen wird von einer Differenzierung der un- terschiedlichen i-Graphien im Anlaut und im Wortinnern (/) bzw. im Auslaut (J) abgesehen. Mit Rücksicht auf den Vokalstand der spätmittelalterlichen >Liber<- Übertragungen sei vermerkt, daß in beiden Unikathandschriften die Schrei- bung der Diphthonge und Umlaute diplomatisch beachtet wird; lediglich die Schrägpunktierung von Vokalen im >buch von der natür vnd eygen- schafft der dingk< ist normalisiert worden. Groß- und Kleinschreibung in den Manuskripten werden, mit Ausnah- me einer Vereinheitlichung bei der Erwähnung von Eigennamen (Ma- juskelbeginn), bewahrt. Ebenso bleibt die - vor allem im Baumann-Kodex häufige - getrennte Notationsweise von präfigierten Verben (»ver wan- delt«), zusammengesetzten Substantiven (»mer wunder«) oder periphra- stischen Adverbialbildungen (»dor nach«) bestehen. In allen Handschriftenzitaten ist die Interpunktion nach heutigen Re- geln eingefügt; eine Virgel- oder Punktkennzeichnung der Originale wird nicht in den Abdruck aufgenommen. Hervorhebungen in den Manuskripten (Verwendung von roter Tinte und/oder Unterstreichung) werden durch Sperrung markiert. Zur Angabe des Blattwechsels innerhalb eines Zitatabschnittes ist ein doppelter Senkrechtstrich gewählt. Falls das Verständnis der lateinischen und deutschen Texte durch offen- kundige Schreiberversehen erschwert scheint, sind notwendige Ergänzun- gen durch runde, erforderliche Kürzungen durch eckige Klammern ange- zeigt. X

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