Helgert, Gerhard Das Konzept der Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg Appel, Stefan [Hrsg.]; Ludwig, Harald [Hrsg.]; Rother, Ulrich [Hrsg.]; Rutz, Georg [Hrsg.]: Ganztagsschule gestalten. Schwalbach, Taunus : Wochenschau-Verl. 2006, S. 189-202. - (Jahrbuch Ganztagsschule; 2007) Quellenangabe/ Reference: Helgert, Gerhard: Das Konzept der Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg - In: Appel, Stefan [Hrsg.]; Ludwig, Harald [Hrsg.]; Rother, Ulrich [Hrsg.]; Rutz, Georg [Hrsg.]: Ganztagsschule gestalten. Schwalbach, Taunus : Wochenschau-Verl. 2006, S. 189-202 - URN: urn:nbn:de:0111-opus-47919 - DOI: 10.25656/01:4791 https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-47919 https://doi.org/10.25656/01:4791 in Kooperation mit / in cooperation with: http://www.wochenschau-verlag.de Nutzungsbedingungen Terms of use Gewährt wird ein nicht exklusives, nicht übertragbares, persönliches und We grant a non-exclusive, non-transferable, individual and limited right to beschränktes Recht auf Nutzung dieses Dokuments. 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Jahrbuch Ganztagsschule 2007 Ganztagsschule gestalten Mit Beiträgen von Heiner Barz, Michael Becker, Andreas Blum, Gerd Bräuer, Olaf-Axel Burow, Max Fuchs, Christiane von Freeden, Birger Hartnuß, Gerhard Helgert, Christine Hesener, Katrin Höhmann, Fritz-Ulrich Kolbe, Nicole Kummer, Katharina Kunze, Ina Lehmann, Stephan Maykus, Ziva Mergenthaler, Cordula Pohl-Gerhard, Rolf Richter, Ulrich Rother, Martin Rudnick, Georg Rutz, Olaf Schönicke, Michael Schopen, Alexandra Voag, Wolfgang Vogelsaenger, Dieter Wunder WOCHENSCHAU VERLAG GTS_JB 2007_320.indd 1 25.09.2006 14:21:16 Bibliografi sche Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. © by WOCHENSCHAU Verlag, Schwalbach/Ts. 2006 www.wochenschau-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendei- ner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Titelabbildung mit freundlicher Genehmigung der Firma Wehrfritz. Titelbilder: Wolfgang Thiel, Nauheim Gedruckt auf chlorfreiem Papier Gesamtherstellung: Wochenschau Verlag ISBN-10: 3-89974239-7 ISBN-13: 978-3-89974239-8 GTS_JB 2007_320.indd 2 25.09.2006 14:21:38 Inhalt Vorwort der Herausgeber ............................................................................... 7 Leitthema: Ganztagsschule gestalten Olaf-Axel Burow Ganztagsschule als Kreatives Feld .................................................................. 10 Max Fuchs Anders lernen – aber wie? ............................................................................. 27 Heiner Barz Evaluation von Ganztags-Grundschulen am Beispiel Düsseldorf .................. 47 Berichte aus den Bundesländern Ulrich Rother Ganztagsschulentwicklung in Hamburg ....................................................... 74 Martin Rudnick / Olaf Schönicke Schulen mit Ganztagsangeboten im Land Brandenburg ............................... 91 Michael Becker Ganztagsschulen in Mecklenburg-Vorpommern ......................................... 105 Ina Lehmann Ganztagsangebote in Sachsen ..................................................................... 116 Pädagogische Grundlagen Dieter Wunder Perspektiven der (gebundenen) Ganztagsschule in Deutschland ................. 125 Ziva Mergenthaler Von der Hausaufgabenbetreuung zur „Rhythmisierten Lernzeit“ ................ 141 GTS_JB 2007_320.indd 3 25.09.2006 14:21:38 4 Praxis Gerd Bräuer Lernort Schreib- und Lesezentrum als Entwicklungskomponente für die Ganztagsschule ................................................................................ 156 Alexandra Voag Anregungen zur Veränderung der Hausaufgabenpraxis am Ganztagsgymnasium ............................................................................. 171 Andreas Blum Jugendarbeit und Ganztagsschule in Rheinland-Pfalz ................................. 182 Gerhard Helgert Das Konzept der Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg .................................. 189 Christiane von Freeden Das Schulkonzept des Gymnasiums der Stadt Kerpen – Europaschule ....... 203 Wolfgang Vogelsaenger Das Konzept der Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesamtschule Göttingen. Oder: Wie man versucht, sich im politischen Abseits zu behaupten ................................................................................... 218 Wissenschaft und Forschung Birger Hartnuß / Stephan Maykus Engagementförderung in ganztägigen Lernarrangements ............................ 231 Christine Hesener Lehrerarbeitszeit und Schulentwicklung. Formen und Wirkungen des neuen Arbeitszeitmodells in Bremer Ganztagsgrundschulen .................. 245 Katharina Kunze / Fritz-Ulrich Kolbe Refl exive Schulentwicklung als professionelle Entwicklungsaufgabe ........... 255 Katrin Höhmann / Nicole Kummer Vom veränderten Takt zu einem neuen Rhythmus. Auswirkungen einer neuen Zeitstruktur auf die Ganztagsschulorganisation ................................ 264 Nachrichten Cordula Pohl-Gerhard / Michael Schopen Freie Lernorte – Raum für mehr ................................................................. 277 Rolf Richter / Georg Rutz Ganztagsschule als kreatives Feld. Bundeskongress des Ganztagsschulverbandes GGT e.V. 2005 .................................................... 284 GTS_JB 2007_320.indd 4 25.09.2006 14:21:38 5 Rezensionen Georg Rutz Demmer u.a. (Hrsg.): ABC der Ganztagsschule (Wochenschau Verlag) ..... 294 Rolf Richter Pauli: Kooperation von Jugendarbeit und Schule (Wochenschau Verlag) ................................................................................ 295 Rolf Richter Burow / Pauli: Ganztagsschule entwickeln (Wochenschau Verlag) .............. 297 Herrmann Vortmann Ladenthin / Rekus (Hrsg.): Die Ganztagsschule (Juventa Verlag) ................ 298 Herrmann Vortmann Rekus (Hrsg.): Ganztagsschule in pädagogischer Verantwortung (Aschendorff) ............................................................................................. 300 Harald Ludwig Höhmann u.a. (Hrsg.): Entwicklung und Organisation von Ganztagsschulen (IFS-Verlag) ..................................................................... 302 Harald Ludwig Wahler/Preiß/Schaub: Ganztagsangebote an der Schule (DJI) (Verlag Deutsches Jugendinstitut) ............................................................... 306 Anhang GGT-Adressen (Bundesverband, Landesverbände) ..................................... 311 GGT-Beitrittsformular ............................................................................... 313 Autorinnen und Autoren ............................................................................ 314 GTS_JB 2007_320.indd 5 25.09.2006 14:21:38 189 Gerhard Helgert Das Konzept der Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg Reformpädagogische Wurzeln Die Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg ist eine von Nürnbergs sieben allgemein- bildenden Schulen in freier Trägerschaft. Sie trägt den Namen eines zumindest in Süddeutschland weitgehend vergessenen Reformpädagogen. Adolf Reichwein (1898-1944) wirkte nach seinem Studium zunächst führend in der thüringischen Volkshochschulbewegung mit und widmete sich der Arbeiter- und Lehrlingsbildung. 1930 wird er als Professor für Geschichte und Staatsbürgerkunde an die Pädago- gische Akademie in Halle berufen. Nach seiner Entlassung aus dem akademischen Lehramt durch die Nationalsozialisten entwickelt Reichwein in seiner einklassigen Landschule im brandenburgischen Tiefensee ein reformpädagogisches Schulmodell. In seinen pädagogischen Schriften berichtet er von „der Selbstkraft, die jedem Kind innewohnt und die es gilt zu nutzen“. Lerninhalte bewertet er dabei in ihrer Bedeutung nach der Lebensnähe zu seinen Schülern (Ernstcharakter); er baut auf projektartige Arbeitsformen (Vorhaben), die nicht selten in besondere Werke der Schüler münden. Sein Ansatz ist der des ganzheitlichen Lernens in einer selbsttätigen, sozialen und schöpferischen Lern- , Arbeits- und Lebensgemeinschaft. Erziehung und Ausbildung in einer Gruppe, erziehender Unterricht und Zusammenleben in der Schule über den Tag hinweg kennzeichnen Reichweins Schulmodell. Die Sorge, welchen Weg ein Lehrer seinen Schülern im totalitären Staat hin zu einer demokratischen, solidarischen Gesellschaft aufzeigen kann, treibt ihn um. Kann uns die pädagogische Sicht dieses Mannes mit seinen außerordentlichen menschlichen Qualitäten, kann uns Reichweins kindgerechtes, an praktischer Er- fahrung orientiertes Lehren in der Gegenwart helfen? Kann und soll sein Modell wenigstens im Ansatz auf eine moderne Großstadtschule übertragen werden? Wir meinen ja, stellt sich uns doch täglich die Frage, welchen Weg und welche Chancen wir heute den Kindern in unserer krisengeschüttelten Industrie- und Wissensge- sellschaft durch unsere Arbeit aufzeigen können. GTS_JB 2007_320.indd 189 25.09.2006 14:22:10 190 Gerhard Helgert Ganztagsrealschule Die Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg ist (Zitat aus einem Brief des Sohnes Reich- weins, Dr. Roland Reichwein, aus dem Jahre 1989 an uns) „eine Schule, die sich ernsthaft bemüht, ihrem Namenspatron Ehre zu machen“. Vor knapp 50 Jahren als Schule mit Tagesheim gegründet, wurde die Einrichtung von den Schulgründern nach Reichwein benannt, dessen Werk ihnen während des Studiums begegnet war. Sie hat sich seit ihrer Übernahme durch uns Lehrkräfte im Jahr 1984 zur einzigen gebundenen Ganztagsschule Mittelfrankens entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt wurde im Zuge der Ausarbeitung des Schulprofi ls auch die Auseinandersetzung mit reformpädagogischen Modellen forciert. Der Zuspruch von Schülern und El- tern wuchs mit der Pfl ege und der Fortschreibung des besonderen, die Gedanken Reichweins würdigenden Schulkonzepts deutlich an. Heute besuchen über 350 Schülerinnen und Schüler in 14 Klassen unsere staatlich genehmigte, technisch- naturwissenschaftlich ausgelegte Realschule. Der gemeinnützige Trägerverein der Schule hat sich 1958 in seiner Gründungs- satzung, in der ausdrücklich Bezug auf Reichweinsche Pädagogik genommen wird, das Ziel vorgegeben, inmitten der Lehrstoffdichte weiterführender Schulen wieder Raum für erzieherische Betreuung zu schaffen. Aufgabe der Einrichtung ist gemäß dieser Satzung „die Förderung der Bildung und Erziehung Jugendlicher und die Erziehung zur Lebenstüchtigkeit durch stärkere Verknüpfung des Schulwissens mit praktisch-technischen Fertigkeiten“. Für uns ist offensichtlich, dass ein solches Ziel erst an einer Ganztagsschule verwirklicht werden kann. Hier kann sich die „Nachbarschaft“ (A. Reichwein) zwischen erziehenden Erwachsenen und Schülern voll entfalten, der Lehrer kann wirklich Einsicht in das Wesen des Kindes gewinnen und versuchen, Kinder und Jugendliche „in die Zukunft zu führen“. In unserer Arbeit gehen wir dabei ebenso von den Ansprüchen der zukünftigen Arbeitswelt wie von der späteren Rolle unserer Schüler in einer modernen Großstadt aus. Die „Mittlere Reife“ erweist sich heute als nahezu unerlässliche Mindestqualifi kation für den Einstieg in eine zukunftsträchtige berufl iche Laufbahn; darüber hinaus dient sie als Basis für den erfolgreichen Übertritt an weiterführende Bildungseinrichtungen. Nach nahezu fünf Jahrzehnten stetiger Entwicklung hat sich unsere Schule in Nürnberg im Bewusstsein der Öffentlichkeit als pädagogische Alternative gut etabliert. Als Ganztagsschule in gebundener Form kommt sie zwei erkennbar bestehenden Ansprüchen der Eltern entgegen: Sie bietet ab 7.30 Uhr (freiwilliges Frühstücksangebot) bis weit nach 16.00 Uhr einen Ort ganztägiger Sicherheit und Betreuung für ihre Kinder und nutzt darüber hinaus den Status als staatlich genehmigte Schule mit reformpädagogischem Hintergrund zur Weiterentwicklung und Festigung eines besonderen, ganzheitlichen Schulpro- gramms. Dies auch, aber nicht ausschließlich, um für Kinder und Jugendliche, die aus individuellen Gründen auf staatlichen Regelschulen ihre Chance nicht erhalten, GTS_JB 2007_320.indd 190 25.09.2006 14:22:10 Das Konzept der Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg 191 eine Alternative zu bieten. Wir sind keine „Brennpunkt-Schule“, aber es trifft sicher zu, dass wegen des immer noch geringen Angebots auf diesem Sektor Eltern von Kindern, die als lern- und verhaltensauffällig gelten, an einer Ganztagseinrichtung wie unserer besonderes Interesse zeigen. Unsere Realschule (Wahlpfl ichtfächergruppe I) schafft mit ihrer lebensnahen, naturwissenschaftlich-technischen Ausrichtung auch für diese Kinder ein wichtiges Angebot. Wissensvermittlung und Lernerfolg einerseits, Lern- und Lebensatmosphäre andererseits stehen an unserer Schule in einem engen, sich bedingenden Zusammenhang. Ein positives soziales Binnenklima ergibt sich zumindest an einer „Großstadtschule“ mit gewollt heterogen zusammen- gesetzter Schülerschaft nicht von selbst. Es beruht vielmehr auf einem erzieherischen und ethischen Grundkonsens, der täglich, in jeder Schulstunde und darüber hinaus umgesetzt, immer wieder erarbeitet und gefestigt werden muss. Ohne die Mitarbeit von Sozialpädagogen und Erziehern, von Künstlern und Handwerkern, wäre uns dies nicht möglich. Bei der Aufnahme der Kinder in die Eingangsklassen spielt neben der Einschätzung von gegenwärtiger und zukünftiger schulischer Leistungskraft die erkennbare Notwendigkeit einer ganztägigen Zusammenarbeit mit den jungen Menschen eine große, oft die entscheidende Rolle. Schritte der Schulentwicklung 1958 Gründung des Studienheims am Stadtpark zur Förderung und Betreuung schul- pfl ichtiger Kinder und Jugendlicher. 1960 Schulgründung, 5-Tage-Woche, Nachmittagsunterricht, Tagesheim für alle Schü- ler (Hausaufgabenbetreuung durch externe Tutoren; Lehrer und Studenten). 1982 Wahlfach Metallwerken als Zusatzausbildung, Aufgabenbetreuung ausschließ- lich durch eigene Lehrkräfte. 1984 Übernahme der Schule durch Lehrkräfte und Erzieher. Handwerksmeister eingestellt. 1986 Einbau der Aufgabenstunden in den Rhythmus des Stundenplans, Wahlfachan- gebot entwickelt. 1992 Rhythmisiertes Schuljahr mit drei Schulfesten; Schulfahrten; Ferienfahrten. 1993 Erste Sozialpädagogin eingestellt. 1994/95 Schulstunden, Übungsphasen, Ruhephasen, wechseln sich ab. Ein „freier Be- reich“ soll Entscheidungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Schüler fördern. 1995/96 Erstmals Werkkurs (handwerkliche Grundausbildung) für alle Schüler der 7. Jahrgangsstufe. 1999/2000 Werkkurs auf Jahrgangsstufe 8 erweitert (Wahlunterricht). GTS_JB 2007_320.indd 191 25.09.2006 14:22:10 192 Gerhard Helgert 2000/2001 Einteilung des Schuljahres in fächerübergreifende Themenkreise in den Jahr- gangsstufen 5, 6, 7, 8 und 9 abgeschlossen (Lehrkräfte, Sozialpädagogen, Handwerker, Künstler). Werkkurs auf Jahrgangsstufe 9 erweitert (Wahlunterricht). 2002/2003 Verstärkung der jahrgangsübergreifenden Unterrichtsphasen im Wahlunterricht, Werkkurs ab 5. Jahrgangsstufe. 2003/2004 Soziales Lernen als Pfl ichtfach in Jahrgangsstufe 5. Förderunterricht (M/E) für die Eingangsstufe eingerichtet. 2004/2005 Pädagogische Begleitung lese- und rechtschreibschwacher Kinder durch Fach- kraft eingerichtet. 31.01.2005 Die Klingel wird abgeschaltet. 01.10.2005 Zusätzliche Pfl ichtstunden in Jahrgangsstufe 5: Gildenarbeit/Arbeitsstunden/Sport (erweitert). Zwar wirkten bei vielen dieser Entwicklungsschritte die Lehrkräfte zusammen mit der Schulleitung und dem Trägerverein als Ideengeber, die Durchsetzung jedoch ist stets von Schülerseite forciert worden. Wurde eine Neuerung nur in einer Klasse oder in einem Jahrgang erprobt, erfolgte schnell ein energisches Einfordern durch den Rest der Schülerschaft, so zum Beispiel bei der Einführung der handwerkli- chen Grundausbildung, dem Einbau der Übungsstunden in den Rhythmus des Stundenplans, einem erweiterten Wahlfachangebot oder dem „freien Bereich“, der die Entscheidungsfähigkeit und Selbstständigkeit der Schüler fördert. Heute sind viele Kriterien für eine moderne, schülergerechte Ganztagsschule an unserer Schule erfüllt und stellen Alltag dar: Wechsel von Anstrengung und Ent- spannung, Übungsstunden mit dem Fachlehrer unmittelbar nach Aufnahme des Stoffs statt schriftlicher Hausaufgaben, Vertiefung durch Hinarbeiten auf besondere Ziele (Abschlusstage), Rückblick auf abgeschlossene Themen in Ruhe und Freude, Ansprechen aller Sinne. In vielen Konferenzen während des Schuljahrs werden diese Felder hinterfragt und weiterentwickelt. Die Woche an der Adolf-Reichwein-Schule Nürnberg Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7.30 – 8.15 Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück 8.15 – 9.00 Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Gildenarbeit Werkstatt- Werkstatt- 5 a unterricht 5 b unterricht 7 b Arbeitsstunde Arbeitsstunde 5 a 5 a, c GTS_JB 2007_320.indd 192 25.09.2006 14:22:10
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