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Das kirchenslavische Evangelium des Thomas PDF

204 Pages·1967·15.335 MB·German
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AURELIO DE SANTOS OTERO DAS KIRCH ENS LAVISCH E EVANGELIUM DES THOMAS PATRISTISCHE TEXTE UND STUDIEN IM AUFTRAG DER PATRISTISCHEN KOMMISSION DER AKADEMIEN DER WISSENSCHAFTEN ZU GÜTTINGEN • HEIDELBERG • MÜNCHEN UND DER AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR ZU MAINZ HERAUSGEGEBEN VON K. ALAND UND W. SCHNEEMELCHER BAND 6 WALTER DE GRUYTER & CO VORMALS G. J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG . J. GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG GEORG REIMER . KARL J. TRUBNER . VEIT & COMP. BERLIN 1967 DAS KIRCHENSLAVISCHE EVANGELIUM DES THOMAS VON AURELIO DE SANTOS OTERO WALTER DE GRUYTER & CO VORMALS G. J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG . J. GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG GEORG REIMER . KARL J. TRÜBNER . VEIT & COMP. BERLIN 1967 1967 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin 30 Printed in Germany Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Archiv-Nr. 3910 671 VORWORT Die vorliegende Untersuchung ist im Auftrage der Patristischen Kommission der Akademien der Wissenschaften zu Göttingen, Heidel- berg, München und der Akademie der Wissenschaften und der Lite- ratur zu Mainz entstanden. Sie stellt einen Teil der Arbeit dar, die unter dem Titel „Studien zu den kirchenslavischen Apokryphen" von der Philosophischen Fakultät der Ludwig-Maximilian-Universität zu München im Sommersemester 1964 als slavistische Dissertation ange- nommen wurde. Die Drucklegung hat die Alexander von Humboldt- Stiftung mit einem stattlichen Druckkostenzuschuß unterstützt. Für ihre vielseitige und wertvolle Hilfe bin ich außerdem den Herren Professoren Dr. Alois Schmaus, München, und D. Dr. h. c. Wilhelm Schneemelcher, Bonn, sowie Herrn Doz. Dr. Knut Schäferdiek, Frl. Dr. Eva Krull und Herrn Dr. Wolfgang Speyer zu aufrichtigem Dank verpflichtet. Bonn, den 1. Januar 1967 Aurelio de Santos Otero VORBEMERKUNG Hauptziel der vorliegenden Untersuchung ist es, den ursprünglichen Inhalt des kirchenslavischen Kindheitsevangeliums des Thomas möglichst genau zu fixieren. Dieser Arbeit wird eine vergleichende Untersuchung des zur Verfügung stehenden Handschriftenmaterials zugrunde liegen, in der die Beziehungen der verschiedenen slavischen Textformen zueinander und zur ursprünglichen kirchenslavischen Übersetzung festgelegt werden sollen. In unserer Bemühung, eine befriedigende Lösung für die zahlreichen damit zusammenhängenden Probleme zu finden, werden wir nach streng philologischer Methode vorgehen und hauptsächlich mit Argumenten aus der Slavistik ope- rieren. Sollten sich die damit zusammenhängenden Hilfsmittel als nicht ausreichend erweisen, besonders wenn die handschriftliche Überlieferung schwerwiegende Mängel aufweist, so werden wir ver- suchen, zuverlässige Anhaltspunkte aus dem Vergleich mit den ande- ren Versionen dieses Apokryphons (insbesondere mit der lateinischen, syrischen und georgischen) zu gewinnen. Mit besonderer Aufmerksam- keit wird auf die Frage nach der Beziehung' zwischen der kirchen- slavischen Version und ihrer griechischen Vorlage eingegangen werden. Die dadurch erzielten Ergebnisse, die mittels einer Rückübersetzung des kirchenslavischen Kindheitsevangeliums ins Griechische zum Vor- schein kommen werden, sollen vor allem dazu beitragen, die recht komplizierten Zusammenhänge in der griechischen Überlieferung dieses Apokryphons zu erhellen. Die aufgrund dieses Versuches, in die griechische Überlieferung des Kindheitsevangeliums weiter vorzu- stoßen, gewonnenen Gesichtspunkte werden uns schließlich erlauben, dieses Apokryphon auf seinen sachlichen Gehalt zu prüfen. Erst dann werden wir in der Lage sein, ein Wort zu der in Zusammenhang mit diesem Apokryphon besonders nach dem Fund von Nag-Hamádi neuentstandenen Problematik zu sagen. INHALTSVERZEICHNIS Vorwort V Vorbemerkung VI Abkürzungsverzeichnis VIII I. Bestandsaufnahme und Auswertung des Handschriftenmaterials 1 1. Das Problem des gemeinsamen Ursprungs 4 a) Das slavische Thomasevangelium als Werk eines Übersetzers . . .. 5 b) Das Problem der slavischen Varianten 8 c) Entwicklungsmerkmale in der Überlieferung des slavischen Thomas- evangeliums 12 2. Entstehung der kirchenslavischen Übersetzung 19 a) Russisch-kirchenslavischer Text von Sper 21 b) Serbische Fassung (Nov und Lavr) 24 a) Serbisch-kirchenslavischer Text von Lavr 26 ß) Serbisch-kirchenslavischer Text von Nov 27 c) Serbisch-kirchenslavischer Text von Chi 29 d) Bulgarisch-kirchenslavischer Text von Jac 30 Schlußfolgerungen 34 II. Das kirchenslavische Evangelium des Thomas 37 III. Auf den Spuren der griechischen Vorlage 147 Anhang 169 IV. Zur Problematik des Kindheitsevangeliums des Thomas 172 Schlußwort 186 Wortregister 187 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Chi = Serbische Handschrift Nr. 162 der Sammlung A. I. Chludov aus dem XIV. Jahrhundert, herausgegeben von A. Popov (OmrcaHie pyKOimceii H KaTajiora KHHTI> aepKOBHOH ne^ara 6H6JIÌOT6KH A. H. XjiyflOBa). Moskau 1872 S. 320—325. Delatte = Griechische Handschrift Nr. 355 der Pariser Nationalbibliothek aus dem XV. Jahrhundert, herausgegeben von A. Delatte (Anecdota Atheniensia I : Textes grecs inédits relativs à l'histoire des religions. Bibliothèque de la Faculté de Philosophie et Lettres de l'Université de Liège, fase. 36). Paris—Liège 1927 S. 264—271. Garitte = G. Garitte Le fragment géorgien de l'Évangile de Thomas (lateinische Ubersetzung). In: Revue d'Histoire Écclésiastique 51, 1956, S. 513—520. IzvORJS = H3B1ÌCTÌH OTiffejieHiH PyccKaro ¿febiKa H CJIOBCCHOCTH HMnepaTopcKoö AKa«eMÌH Hayrcb. CaHKTneTep6ypn>. Jac = Bulgarische Handschrift aus der Sammlung A. I. Jacimirskij, zwischen 1337 und 1355 abgeschrieben, herausgegeben von A. I. Jacimirskij (H3T> cjiaBHHCKHXt pyKoimceä. TeKCTW H 3AIWFETKH. In : YQEHBIH 3armcKH ÜMnepaTopcKaro MOCKOBCK. YmiBepcHTeTa. OT^. HcTop.-<T>HJI. 24). Moskau 1899 S. 93—143. La vr = Serbische Handschrift aus dem Sammelcodex Nr. 68 der National- bibliothek in Sofia (XVI. Jahrh.), herausgegeben von P. A. Lavrov (AnoKpH4>H<recKie Tenerti: SbORJS, T. 67). Moskau 1899 S. 111—118. Lüdtke = W. Lüdtke Die slavischen Texte des Thomasevangeliums. In: Byzan- tinisch-Neugriechische Jahrbücher 6, 1927, S. 490—508. Nov = Serbische Handschrift aus der Sammlung P. S. Sreékovié in Belgrad, Mitte des XIV. Jahrhunderts abgeschrieben, herausgegeben von St. Novakovié (Apokrifi jednoga srpskog éirilovskog zbornika XIV. vieka) in: Starine 8, 1876, S. 48—55. Peeters = Évangiles Apocryphes II: L'Évangile de l'Enfance. Rédactions syriaques, arabe et arméniennes traduites et annotées par P. Peeters. Paris 1914. SbORJS = CöopHHKb OTfl'fejieHiH PyccKaro ¿fobiKa H CnoBecHOCTH HMnepaTopcKoii AKafleiwin Hayn t. CaHKTneTepßypn.. Sper = Russische Handschrift Nr. 1263 des Rumjancevschen Museums (Samml. Undol'skij) in Moskau aus dem XVI. Jahrhundert, herausgegeben von M. N. Speranskij (CjiaBHHCKin AnoKpH<|)iraecKÌH EBaHrejiiH. In: TpyflM BocbMaro ApxeoJioriraecKaro Citefla BI. MOCKBÎ 1890. TOMI II). Moskau 1895 S. 73—92. 140—143. Tischendorf = C. Tischendorf Evangelia Apocrypha, adhibitis plurimis codicibus graecis et latinis &.. Lipsiae 1853, 21876. I. BESTANDSAUFNAHME UND AUSWERTUNG DES HANDSCHRIFTENMATERIALS Wesentliche Voraussetzung für jede fundierte Untersuchung des slavischen Thomasevangeliums ist die Lösung der Frage nach dem Ursprung des vorliegenden kirchenslavischen Materials. Diese Frage, die ohnehin von großer Bedeutung ist, erscheint in diesem Fall gerade- zu unumgänglich, wenn man das slavische Thomasevangelium als Anhaltspunkt für die Textgeschichte dieses Apokryphons heranziehen will. Denn die verschiedenen slavischen Handschriften, in denen die kirchenslavische Übersetzung dieses altchristlichen Apokryphons er- halten ist, unterscheiden sich voneinander nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich. Diese Unterschiede lassen sich teilweise durch den Einfluß der verschiedenen Epochen und Sprachräume, in denen sie entstanden sind, erklären. Aber auch wenn man diese Umstände berücksichtigt, drängt sich die Frage auf, ob die Gesamtzahl der auf- tretenden Varianten als einfache Erscheinung einer innerkirchen- slavischen Textentwicklung oder eher als Merkmal einer Mehrzahl von kirchenslavischen Übersetzungen anzusehen ist. Die Tragweite dieser Frage ist so groß, daß von ihrer Lösung nicht nur die Geschichte der verschiedenen slavischen Texte, sondern auch eine sachliche Aus- wertung des von ihnen dargebotenen Materials abhängt. Deswegen muß auch die Arbeitsmethode bei der Textuntersuchung je nach der Lösung dieser Frage verschieden ausfallen. Wenn man die Auffassung vertritt, den verschiedenen slavischen Texten liege eine einzige Über- setzung zugrunde, dann müssen die jeweils auftretenden Varianten einer vergleichenden Untersuchung unterzogen werden, um bestimmen zu können, welche von diesen Lesarten die eine ursprüngliche Über- setzung wiedergibt. Nur eine Lesart von den verschiedenen eventuell auftretenden Varianten kann jeweils als „echte slavische Variante" im Vergleich zu den griechischen Texten und zu den anderen Versionen herangezogen werden. Die übrigen Lesarten können zwar wertvolle Anhaltspunkte für die Geschichte dieses Apokryphons im slavischen Raum bieten, aber für die Benutzung der kirchenslavischen Version zu 1 Santos Otero, Evangelium 2 Das Handscbriftenmaterial textkritischen Zwecken scheiden sie aus. Wenn man aber von der Hypo- these mehrerer kirchenslavischer Übersetzungen ausgeht, dann kommt der Mehrzahl der auftauchenden Varianten ein mehr oder weniger unmittelbarer textkritischer Wert zu. Aufgrund dieser Varianten- gruppen muß man dann versuchen, ein möglichst genaues Bild sowohl der verschiedenen slavischen Ubersetzungen als auch der verschiede- nen ihnen zugrunde liegenden Vorlagen zu umreißen. Es liegt auf der Hand, daß diese schwierige Frage nicht einfach mittels einer mehr oder weniger überzeugenden Hypothese gelöst werden kann. Ihre grundlegende Bedeutung für jede kritische Aus- wertung des slavischen Materials erfordert die Anwendung aller gegebe- nen Hilfsmittel, um einen möglichst sicheren Ausgangspunkt zu schaf- fen. Die damit verbundene Arbeit kommt in ihrem vollen Umfang der einer kritischen Ausgabe gleich. Eine solche Arbeit ist noch nicht in Angriff genommen worden, obwohl die Ausführungen von M. N. Speranskij in seiner Studie zu dem von ihm entdeckten und veröffent- lichten russisch-kirchenslavischen Text des Thomasevangeliums wert- volle Ansätze dazu bieten1. Besondere Anerkennung verdient die vergleichende Arbeitsmethode dieses russischen Forschers, die ihn zu sehr zuverlässigen Ergebnissen geführt hat. Aber abgesehen davon, daß M. N. Speranskij so wichtige Textzeugen wie der mittelbulgarische Text von Jacimirskij2, der griechische Text von Delatte3 und nicht zuletzt das georgische Fragment4 nicht zu Gebote stehen konnten, war es nicht die Absicht des russischen Gelehrten, sämtliche slavischen Varianten einer systematischen Untersuchung zu unterziehen. Er hat sich vor allem bemüht, die Stellung seiner eigenen Handschrift inner- halb der kirchenslavischen Überlieferung zu studieren, indem er einige Lesarten der anderen slavischen Handschriften und sogar der griechi- chen Texte herangezogen hat. Von entscheidender Bedeutung für die Geschichte der slavischen Texte ist die zwischen 1337 und 1355 1 Vgl. seine Arbeit CnaBHHCKin AnoKpmfciraecKiH EBaHrejiiH. In: Tpy«bi BocbMaro ApxeojionraecKaro Cfb3fla bt> MocKßt 1890. T. II Moskau 1895 S. 73—92. 2 Vgl. A. I. Jacimirskij, H3i> cjiaBHHCKHXt pyKonHceä. TeKCTBi h 3aM'bTKH. In: YieHBiH 3anHCKH ÜMirepaTopcK. Mockobck. YHHBepcuTeTa. Ot«. HcT0p.-<t>HJi0Ji. 24. Moskau 1899 S. 139—143. 8 Es handelt sich um die Hs. Paris Bibl. Nat. gr. Nr. 366 aus dem XV. Jahrhundert, die von A. Delatte in der Sammlung: Anecdota Atheniensia I: Textes grecs inédits relatifs à l'histoire des religions [Bibliothèque de la Faculté de Philosophie et Lettres de l'Université de Liège. Fasc. 36 (1927) S. 264r—271] ediert worden ist. 1 Vgl. G. Garitte, Le fragment géorgien de l'Évangile de Thomas. In: Revue d'Histoire Ecclésiastique 51, 1956, S. 513—520.

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