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Das Deutsche Wörterbuch / Buchstabe O PDF

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file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... Bd. 13, Sp. 1039 O, der fünfzehnte buchstabe unseres alphabets (vor der scheidung des I und J der vierzehnte HEDERICH 1717), dessen ausführliche behandlung in bezug auf ursprung, quantität und vertretung anderer laute sache der grammatik ist, auf die hier unter hervorhebung des wichtigsten nur verwiesen b zu werden braucht. AVENTIN. 1, 517, 1 lehrt es 'rotundi oris spiritu' und ebenso ICKELSAMER A 6 'mit dem athem eines runden gescheubelten munds' aussprechen. 1) das organische kurze o zerfällt in zwei hauptarten. a) wie in den übrigen europäischen westarischen sprachen ist auch im germanischen sprachstamme eine, wahrscheinlich durch einwirkung der accentuation herbeigeführte spaltung des kurzen a in e und o (goth. aí, aú) vor sich gegangen, die sich im oberdeutschen vor nachfolgendem a erhalten haben, während durch nachfolgendes i (zuweilen auch durch u) des affixes das e zu i erhöht worden ist und das o zu u sich gesenkt hat; im goth. erhielten sich aí und aú in der regel nur vor r und h und wurden im übrigen zu i und u: goth. nima nam numans; ahd. nimu nam ganoman; mhd. nim nam genomen, s. KUHN 2 2 zeitschrift 14, 440. SCHERER zur gesch. d. d. spr. 49 ff. WEINHOLD mhd. gr. § 7 und 58 ff. b) wurzelhaftes u ist im oberd. durch nachfolgendes a des affixes in o verwandelt ('gebrochen') worden, welche erscheinung am deutlichsten im partic. perf. der ablautenden verba der u-classe hervortritt 2 (WEINHOLD mhd. gr. § 8 und 72): goth. budans, bugans, lugans u. s. w., ahd. gabotan, gabogan, galogan, mhd. nhd. geboten, gebogen, gelogen. 2) unechtes o ist aus verschiedenen lauten hervorgegangen. a) namentlich vor liquiden findet sich schon seit ahd. zeit eine trübung des a zu o, die in bestimmten fällen sich nhd. festgesetzt hat wie in dort, von, soll, trotz u. a. (WEINHOLD mhd. gr. § 58. 60. alem. gr. § 25. bair. gr. § 22), ferner in den präteritis ich drosch, glomm, klomm, quoll, scholl, schmolz, molk, focht; in mond hingegen ist es verdumpfung eines alten â (mânde, mânt LEXER 2, 2024). b) als vertreter von altem ë steht o in oder, woche, wol (oberd. woll gesprochen): goth. aíþþau, ahd. ëddo und odo, mhd. ode, oder und ëder (LEXER 2, 140); goth. vikô, ahd. wëhha und wohha, mhd. woche, niederrhein. weche (LEXER 3, 963); goth. vaíla, ahd. wëla und wola, mhd. wol. c) in nonne, wonne, sonne, sonst, sondern, sommer, in den präteritis wir krochen, rochen, schloffen, soffen, sotten, gossen, schossen, schmolzen, schwollen, quollen, schollen, molken, in den participien gewonnen, geronnen, geschwommen und mundartlich in vielen andern fällen (s. WEINHOLD alem. gr. § 24. bair. gr. § 21) ist o aus u entstanden. d) o ist verkürzt aus â in (wir) fochten, droschen; aus ô in schon, ambosz (mhd. schône, anebôჳ); aus ou in soff, schloff, roch, kroch, im mundartlichen och (auch), geloffen u. a.; aus we in komen (ahd. chwëman) u. a. WEINHOLD alem. gr. § 25. bair. gr. § 23. a 3) der an sich unorganische umlaut ö ('der mittellaut zwischen o und e' ICKELSAMER A 7 ) entwickelt 2 sich seit dem 12. jahrh. holz hölzer, stock stöcke, mochte möchte u. s. w. (WEINHOLD mhd. gr. § 61. alem. gr. § 27. bair. gr. § 25). -- unechtes ö steht a) für mhd. e (theil 1, 4. 3, 3. WEINHOLD alem. gr. § 28. bair. gr. § 26) in dörren, hölle, ergötzen, löffel, löschen, schöpfen, geschöpf, zwölf und vielen andern; im älteren nhd. und noch mundartlich kommen derartige ö (für e und ë) viel häufiger vor als in der schriftsprache (s. zu AVENTIN. 4, 2, 30), z. b. hört GENGENBACH gouchm. 188. 563, mör pfaffensp. 141, kröftig 94, gefört Nollh. 1009, öpfel FISCHART flöhhatz (1573) 1584, wölln AYRER 94, 4. 95, 23, nören BAUMANN quellen 1, 13, schröckend d. junge GÖTHE 1, 102, erschröcken 68. 222, schrök SCHILLER 3, 117, schröken 2, 43. 3, 519, schröklich 2, 67. Стр. 1 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... -- in der oberösterreichischen, steirischen und salzburgischen mundart kommt ö auch vor für den unbestimmten laut e in den sproszsilben, s. WEINHOLD bair. gr. § 27. Bd. 13, Sp. 1040 b) als unechter umlaut statt o s. WEINHOLD bair. gr. § 25. c) oberpfälzisch-nürnbergisch statt i besonders vor r (störbt, wörft, gebörg u. s. w.) WEINHOLD bair. gr. § 26. d) statt ü in mönch, hölzern, ich quölle, schwölle u. s. w. WEINHOLD bair. gr. § 26. alem. gr. § 27; statt æ im conj. prät. ich drösche, föchte. 4) das lange o (ô) wird in der nhd. schrift entweder gar nicht vom kurzen o unterschieden (tod, brot, schonen, krone, grosz, stosz) oder durch oo, oh bezeichnet: moos, loos; ohr, lohn. unechtes ô entsteht 2 a) aus o durch dehnung (schon seit dem 13. jh., s. WEINHOLD mhd. gr. § 62. 68. 74. bair. gr. § 55. alem. gr. § 43): boden, bogen, loben, trog, bohren, hohl, kohle u. s. w. b) aus â durch trübung (bair.-österr. schon seit dem 13., schwäb.-alem. seit dem 14. jh., WEINHOLD bair. gr. § 56. alem. gr. § 44): wo, woge, docht, montag, mohn, ohne, (arg-)wohn, dohle u. a. (mhd. wâ, wâc, tâht, mântac, mâhen, âne, wân, tâle aus tâhele); im präteritum pflog, wog, gohr entspricht es einem kurzen, im plur. pflogen, wogen, gohren einem langen a. c) aus ou durch verdichtung, die nach dem hochdeutschen lautgesetze schon seit dem 8. jh. vor h (j, w) 2 und vor den zungenlauten d t z s r n stattgefunden hat (WEINHOLD mhd. gramm. § 109. bair. gr. § 54), alemannisch auch vor andern consonanten (alem. gr. § 42), wie noch nhd. in strom statt straum, ferner in den präteritis ich bog, flog, klob, log, schob, stob, schnob, schrob, sog, trog. d) einem alten u entspricht es in sohn (mhd. sun, md. und mnd. son) und in den präteritis wir kloben, schoben, flohen, flogen, bogen, zogen, logen, boten, froren, verloren. 2 5) der umlaut des langen o, dessen spuren sich bis ins 11. jh. verfolgen lassen (WEINHOLD mhd. gr. § 111), wird nhd. durch œ, o̔, gewöhnlich (wie beim kurzen o) durch ö (öh) bezeichnet: böse, lösen, trösten, löhne, höhnen. unechtes œ steht a) für kurzes ö in löblich, öl, höhle, die tröge u. s. w. (WEINHOLD bair. gr. § 57). 2 b) als unechter umlaut statt ô (s. WEINHOLD bair. gr. § 57. mhd. gr. § 113). c) statt e oder ë in löwe, möwe, schwören, köder, trödel (mhd. kërder, trëdel). d) statt æ in argwöhnisch; ältere und mundartliche belege bei WEINHOLD alem. gr. § 46. bair. gr. § 57. 58. e) statt ü in könig, mögen, möglich, söhne, ich flöge, zöge u. s. w. f) statt franz. eu in den fremdwörtern möbel, pöbel. 6) die biblische redensart das A und O für das erste und das letzte, der anfang und das ende ist hergenommen vom griech. alphabet, in welchem ω (ô) den letzten buchstaben bildet: ich main dich, chünig, Alpha et O. H. VINTLER 26; Стр. 2 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... ich bin das A und O, der anfang und das ende. offenb. 1, 8; ich bin das A und O, der erst und der letzt. 1, 11, vgl. 21, 6. 22, 13; bist gott und liegst auf heu und stroh, wirst mensch und bist doch A und O. P. GERHARD 55, 39 Göd.; so bleibet disz das A und O vom gantzen evangelio. ZINZENDORF teutsch. ged. 1, 305; und seid von herzen froh; das ist das A und O. GÖTHE 10, 218, vgl. 17, 64; und das ist das A und O. CHAMISSO (1872) 1, 169; A und O von dieses lebens psalter, trübe jugend sinds, und trübes alter. PLATEN 1, 85. 7) etwas o-förmiges: da that der herzog einen groszen ausruf, und machte mit dem munde ein O. GÖTHE 35, 168; plural: die schöne Helena, die so die nacht durchfunkelt, dasz sie die lichten O's (fiery O's), die augen dort, verdunkelt. SCHLEGEL sommernachtstraum 3, 2; das goldene O, ein falter, der gelbe heuvogel: 'auf den hinteren flügeln ist ein weiszes auge in einem gelben ring, daher man diesen falter auch das goldene O nennt.' OKEN 5, 1401. Bd. 13, Sp. 1041 O! mit dehnungs-h oh! interjection der empfindung, entsprechend dem griech. ω, ω, lat. ô, altslav. a und 2 o (= skr. â) gramm. 3, 288. SCHERER zur gesch. 412. I. Gebrauch im gothischen und altdeutschen. 1) VULFILA gebraucht ô für griech. ω und ουα: ô kuni ungalaubjandô (ω γενεα απιστος). Luc. 9, 41. Marc. 9, 19; ô diupiþa gabeins (ω βαθος πλουτου). Röm. 11, 33; ô unfrôdans Galateis (ω ανοητοι Γαλαται). Gal. 3, 1; ô sa gatairands þô alh (ουα ο καταλυων τον ναον, pfui dich, wie fein zubrichestu den tempel LUTHER). Marc. 15, 29. 2) im ahd. begegnet kein dem goth. ô entsprechendes ô oder uo, sondern nur einmal bei NOTKER au (mit dem sanskr. âu, altslav. au zu vergleichen SCHERER a. a. o.): aû wiêo diccho sie ingramdôn in in dero wuôsti (quotiens exacerbaverunt eum in deserto). ps. 77, 40; ferner im 11. jahrh. einmal proklitisch vor wê: et tot iam ictus et incussiones ferre non sustinens, barbarice clamans: 'au wê! mir mê!' vociferavit. EKKEHARD casus s. Galli bei Pertz monum., script. 2, 98, 40; quisnam ille erat, qui 'auwê' vociferavit. a 98, 46 (bei GOLDAST 1, 27 o we, owe und darnach in gramm. 3, 293). s. au und auweh th. 1, 598. 1045. a -- altfries. proklitisch in o wach, o wopen RICHTHOFEN 956 . dem ags. alts. altn. fehlt die interjection. 3) frühmhd. im 11. jahrh. nur proklitisch in ô wî, owî (LACHMANN zum Iwein 450. WEINHOLD alem. gr. s. 315. bair. gr. s. 271); einfaches ô begegnet erst in den aus dem 12. jahrh. stammenden Windberger Стр. 3 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... psalmen, die damit wol nur das lat. ô wiedergeben wollen (vgl. LACHMANN zum Iwein 349). a) vor dem vocativ: o herro, o domine! 551 (ps. 117, 25), doch steht im lat. der vocativ gewöhnlich ohne o: ó herro, domine! 143. 631. 641. 646 (ps. 34, 30. 138, 1. 140, 1. 142, 1); ó got, deus! 191. 242. 271. 281. 375 (ps. 43, 1. 53, 2. 59, 1. 62, 1. 78, 1); ó Juda chunich mîn, ó Moab cheჳჳel gedinges mînes, Juda rex meus, Moab lebes spei meae. 517 (ps. 107, 10); ó ir rîche dere erde singit gote, regna terrae cantate deo. 306 (ps. 67, 36); o ir berge, montes. 536 (ps. 113, 6); ó du tohter, filia. 628 (ps. 136, 10); lobe, ó fridegesiuni burch, den herren, lobe got dînen, ó du warte. 663 (ps. 147, 1); lobet ó ir diete liut sînen, laudate gentes populum ejus. nachtr. zu den Windb. ps. in Haupts zeitschr. 8, 136; o almahtiger herro, omnipotens deus! gebete zu den Windberger ps. bei Graff 36; o almahtiger got. 38; zwischen substantiv und possessiv: got o mîn. Windberger ps. 60 (ps. 17, 33). -- auszerdem mhd. in dichtungen geistlichen inhalts: ô Jhesu Christ. WACKERNAGEL kirchenl. 2, 52, 7 (12. jh.); ô Mariâ. 2, 66, 3. minnesinger 2, b 255 (13. jahrh.); ô hôher und starker .. got! b 2, 383 ; ô süeჳiu frowe! S. HELBLING 11, 5; im 14. jahrh. schon häufig, z. b.: ô wîp, du hôher êren haft. b minnes. 3, 392 ; ô êwiger got, pis mir niht gram. WACKERNAGEL kirchenl. 2, 454. 3, 2; ô edel sêle halt dich frî. 466, 1; ô wîselôse wîse .. ô unverstanden wesen. 474, 2; ô süeჳe helferinne. 485, 10 u. oft; md. ô wunneclîcher hêrre! Elisabeth 4723. b) als ausruf: o wie suoჳჳe goumen mînen gespræhe dîniu, quam dulcia faucibus meis eloquia tua. Windb. ps. 575 (ps. 113, 10 3); wole sprechet ó ó ó dem herren. nachtr. zu den Windberger ps. in Haupts zeitschr. 8, 137; sonst mhd. und md. nur selten: o wol dir, welt, o wol dir hiute und iemer mêre wol. b minnes. 2, 357 ; o wie süeჳer smac daჳ ist. WACKERNAGEL kirchenl. 2, 454. 3, 4; her Brûne schrei 'och unde ô.' Reinh. 1555 (im alten Reinh. ohô!); Стр. 4 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... eia, herre got, und ô! JEROSCHIN 5333. II. Im nhd. ist der gebrauch dieser interjection offenbar unter einflusz und mit nachahmung des lat.-roman. ô und dessen constructionen sehr umfangreich geworden als an- und ausruf: o vocat, clamat, conqueritur, stupet, dubitat, indignatur, optat (rueffet, schryet, claget, bittet, ersufzet, wundert, zwyfelt, a d b ungnedigt, hoffet). voc. incip. teut. DIEF. 386 . vgl. gemma gemm. (1508) r 3 . DASYP. (1556) T 6 . 1) als interjection des an- und zurufs. a) vor dem vocativ als ein die anrede verstärkender zuruf (wie im griech.-lat.), wofür sich überall belege finden, z. b.: o mensch, geh inn deines hertzen grund. WACKERNAGEL kirchenl. 2, 931, 8 (15. jh.); Bd. 13, Sp. 1042 o liebes weib meins, vergisz dich nit. fastn. sp. 51, 4; o narr, wie tropfst also herfur? 52, 13; o neider, was suchstu? MEISTERLIN 32, 20; o alrun ich rüff dich an. PAULI 99 Öst.; o got erbarm dich a uber mich. 160; darumb erbarm dich unser, o lieber vater! LUTHER 1, 327 ; o herr hilf, o herr las wol gelingen. ps. 118, 25; o du ungleubiges geschlecht. Marc. 9, 19. Luc. 9, 41; und er sprach zu inen, o ir thoren und treges hertzen. 24, 25; o lieber herr, was willst du thun? H. SACHS 1, 85, 8; o gut, o böses gut, was kanst du denen geben, die deine folger sind. OPITZ (1644) 1, 95; o ewigkeit, o ewigkeit, wer wird dich können messen! SPEE trutzn. 54 B.; o freundliche gelassenheit! .. du kommst zu rechter zeit. GÜNTHER 367; o du, der erste der götter! KLOPSTOCK Mess. 6, 521; o du, du theurste der mütter! 7, 496; o mutter, mutter! was mich brennt, das lindert mir kein sakrament. Стр. 5 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... BÜRGER (1778) 84; o liebe, leih mir den schnellsten deiner flügel. GÖTHE 12, 124; o kaiser! kaiser! räuber beschützen deine kinder. 8, 151; oh meine tochter! eure liebe macht mich so glücklich. SCHILLER 3, 66 (räuber, schausp. 2, 2); o knabe, werde grosz und gut! STOLBERG 1, 357; o alpe, grüne alpe! wie ziehts nach dir mich hin! UHLAND (1879) 2, 155; o sonn', o meer, o rose! RÜCKERT 1, 270. b) in ähnlicher weise vor einem imperativ, da bei demselben der entsprechende vocativ nur ausgelassen oder dem verb nachgesetzt ist, z. b.: o helft, lieben freunt! fastn. sp. 50, 10; o schweig du, sprach die seele. WACKERNAGEL kirchenl. 2, 1294, 5 (16. jh.); o so frisz an meinen knochen! GÜNTHER 120; o! sprich zu meinem wunsch nicht nein! o! halt die arme für mich offen! HALLER 162 Hirzel; o! haltet nur ein wenig stille. LICHTWER 177 (4, 23); o fluchet meinem staube nicht. GESZNER 1, 115; o pack dich! LESSING 1, 256; o! schweig doch davon. 461; o quäle mich nicht. 10, 274; o kenne mich wieder! KLOPSTOCK Mess. 6, 567; o neig auf meine leier dein allgefällig ohr! BÜRGER (1778) 73; o höret was wir singen! GÖTHE 1, 43; o löse meine zweifel! 9, 53 (Iphig. 3, 1); oh sieh mich nicht an! KLINGER Otto 87, 12 neudr.; oh sauszt um mich, blutige schatten! 82, 16; Стр. 6 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... o trockne diese thräne! GOTTER 1, 29; o sei uns hold und nah! SCHILLER 6, 413; o! lösche deine fackel, tag! 11, 208; o! nimm der stunde wahr, eh sie entschlüpft. 12, 111 (Piccol. 2, 6); o legt mich nicht in das dunkle grab! UHLAND (1879) 1, 43; elliptisch o stille nur! LENZ dram. nachlasz 290 Weinh.; o stille, stille! GRABBE 1, 406; o weiter, weiter (geredet)! 405. 2) als interjection des ausrufs der verschiedenartigsten affecte. 2 a) vor andern interjectionen, den ausdruck derselben verstärkend, o je! o jemine! o jerum! (theil 4 , 2274. 2304. 2312), o pfui! o weh! o wol! (vgl. I, 4, b), z. b.: es seind einmal drei schneider gewesen, o je! und haben 'n schnecken fürn bären angsehen.o je, o je, o je! 2 wunderhorn 2, 682; und, o je! da ich ihn doch einmal rühmen musz. H. HEINE 3, 66; o pfui, und pfui, und wieder pfui den elenden! SCHILLER 1, 269; o wee, ach und wee mir armen weib! Tristrant 198, 3 Pfaff; o wee des unheils! 117, 19 (s. weiteres bei weh); o wol der süszen streich! SPEE trutzn. 2 B.; o wol und wol der stunde, so mich zur busz gebracht! 72; o wohl mir, dasz gestorben der treue buhle mein. UHLAND (1879) 1, 5. s. wol. b) vor ausdrücken der bejahung und verneinung und andern interjectionsartig gebrauchten wörtern, die einen ganzen satz ersetzen, z. b.: o doch! LESSING 10, 176. 254; o nicht doch! seid auszer furcht! SCHILLER 3, 417 (kabale 2, 6); Bd. 13, Sp. 1043 Стр. 7 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... o freilich! das bekümmert die dort oben! 6, 404; o gut! gut, dasz ihr kommt. 12, 545 (Wallenst. tod 5, 12); o gewiss! das allerbeste blieb mir nicht verhehlt. GÖTHE 5, 72; o recht gerne! Siegwart 1, 31; E. kann ich hier nachtlager bekommen? S. o mit vielem vergnügen mein 2 herr! LENZ dram. nachlasz 248 Weinh.; o ja, o nein! (theil 4 , 2190 und oben sp. 591): o ja, o ja! das will ich wol. UHLAND volksl. 274; o ja, erzähl, erzähl von wort zu wort! GÖTHE 9, 161 (Tasso 2, 4); Wagner. zu schauen wie ... .. wirs dann zuletzt so herrlich weit gebracht. Faust. o ja, bis an die sterne weit! 12, 38; o ja, gab das schneiderlein zur antwort, die riesen will ich schon bändigen. GRIMM märchen (1843) 1, 132; o nein, es hat ein andern sinn! H. R. MANUEL weinspiel 916; o nein, sondern es geht umbher, wie es mit stank beladen wer. RINGWALD l. w. 322; o nein, das thaten sie nie! SCHILLER 2, 54 (räuber, schausp. 1, 3). c) vor wer, was, warum, wie (vgl. I, 4, b) in ausrufungs- und fragesätzen, z. b.: o, wer kan ihre freud .. beschreiben? S. DACH 284 Öst.; o wer gibt meiner asch ein leichtes häuflein sand! GRYPHIUS trauersp. 604 Palm; o wer ist ärmer als du? WEISE erzn. 64 neudruck; o was für verzweiflung, wenn er mich nicht erhört! GESZNER 4, 131; o was fühl ich! 1, 116. 227; o was entdeckt sich meinem blicke? DROLLINGER 24; o was ist das vergnügen der freundschaft für eine wollust! GELLERT schwed. gräfin (1763) 116; o was waren das für lange tage für mich! 128; o, was für eines göttlichen ursprungs sind wir! LESSING 1, 136; Стр. 8 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... o, was empört mich mehr?sein undank?seine kälte? SCHILLER 6, 403; o! was sprech ich nicht alles aus in diesem theuren namen? 12, 104 (Piccol. 2, 4); o warum musz ich denn ein schlachtopfer meiner feinde werden! GELLERT schwed. gräfin 24; o wie sint ir nůn sô rîch! WACKERNAGEL kirchenl. 2, 840, 5 (15. jh.); o wie söll wir armen leut tůn? Tristrant 50, 8 Pfaff; o wie ein so hartes urteil erteilet ist! 91, 21; o wie schantlich hat sich unser esel den wolf lassen fressen on widerstand. STEINHÖWEL Es. 204 Öst.; o wie gut ist da sein, wo miltigkeit regiert! H. SACHS 3, 248, 26; o wie vil königreich seindt durch ihne (ehrgeiz) verderbt worden! ALBERTINUS narrenhatz 33; o, wie ist solche fromme fürstin .. so schwach! PHILANDER (1650) 2, 90; o wie bistu so verdrungen, wo ist deine herrligkeit. OPITZ (1644) 2, 326; o wie selig ist die stunde! GÜNTHER 274; o wie schön, wie ungezwungen! GELLERT 1, 316; o wie viele güldne stunden sind mir unbereut verschwunden! UZ 1, 162; o wie wallt mein herz so gern dir zu! WIELAND suppl. 2, 259; o wie schön ist, die ich minne, o wie schön, an seel und leib! BÜRGER (1778) 63; o wie hat es mich entzückt! GÖTHE 1, 45; o wie freundlich hat er wort gehalten! 2, 110; o wie sehr drückt die last mich, o wie sehr! PLATEN 2, 7. d) in optativsätzen vor dasz (theil 2, 824), wenn oder vor dem conjunctiv, wie lat. o utinam: o das mein Стр. 9 из 615 29.10.2008 10:28 file:///C:/Documents%20and%20Settings/User/%D0%9C%D0%BE... leben deine rechte mit gantzem ernst hielte. ps. 119, 5; o das wir mit ihnen auf der ehene streitten müszten, was gilts, wir wolten inen angewinnen? 1 kön. 20, 23; o das ich wer vor Troya todt! H. SACHS 2, 161, 25; o dasz ich doch bei euch des todes farben fünde! HALLER über die ewigkeit 8; o dasz ich in der nähe doch ihre farben sähe! GÖTHE 1, 69; o dasz sie frucht, o dasz sie freude bringe! 9, 150 (Tasso 2, 2); o dasz der flügel Chronos harrte! SCHILLER 1, 225. -- o, wann nur ich dürfte so erkühnen mich! LOGAU 2, 3, 82; o! wenn der geizhals nur den greis gesehen hätte. GELLERT 1, 153; Bd. 13, Sp. 1044 o wenns nur das mal geräth! GESZNER 4, 129; o wenn ich nur einst seine dienste belohnen kann! 130. -- o west ich doch, ... warmit man in zů hilffe kumen möcht! Tristrant 50, 11 Pfaff; o wölt got, das ich gelaubt het! 67, 18; o hette ich flügel wie die tauben. ps. 55, 7; o hätte ich meine sünden recht bereuet! .. o hätte ich den armen mehr guts gethan. PHILANDER (1650) 1, 419; o wär ich doch ein raben-kind! GÜNTHER 65; o hätt ich niemals dir gefallen! HALLER 165 Hirzel; o wäre mirs nur keine schande! GELLERT 1, 145; o schlief ich doch von neuem ein! UZ 1, 24; o hättest du ihn da schlummern gesehn. KLOPSTOCK Mess. 2, 80; o weckte dich mein lauter ruf aus deinem grabe wieder! BÜRGER (1778) 68; o könnte man von seinem tode sprechen! GÖTHE 9, 48 (Iphig. 3, 1); Стр. 10 из 615 29.10.2008 10:28

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