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Das deutsche bürgerliche Trauerspiel PDF

174 Pages·2006·1.124 MB·German
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I II Sammlung Metzler Band 116 III Karl S. Guthke Das deutsche bürgerliche Trauerspiel 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl age Verlag J.B. Metzler Stuttgart · Weimar Der Autor Karl S. Guthke, geb. 1933, ist Professor für deutsche Literatur an der Harvard University. Bibliografi sche Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN 978-3-476-16116-1 ISBN 978-3-476-01491-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-01491-7 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver- wertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim- mung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigun- gen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 2006Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienen bei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2006 www.metzlerverlag.de [email protected] V Inhalt Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VI Vorwort zur zweiten Aufl age . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Vorwort zur fünften Aufl age . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIII Vorwort zur sechsten Aufl age . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X I. Einführung: Bürgerliches Trauerspiel – eine literarische Gattung? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 II. Anfänge und Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1. Wort und Begriff in der Entstehungszeit . . . . . . . . . . . 7 2. Geistes- und literaturgeschichtliche Bedeutung des bürgerlichen Trauerspiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3. Vorgeschichte in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 4. Ausländische Anregungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 III. »Miß Sara Sampson« und die Folgen . . . . . . . . . . . . . 42 1. Empfi ndsamkeit und Bürgerlichkeit . . . . . . . . . . . . . . 42 2. Die Theorie des »Privat-Trauerspiels« . . . . . . . . . . . . . . 50 3. Das empfi ndsame bürgerliche Trauerspiel . . . . . . . . . . 61 IV. Von »Emilia Galotti« bis »Kabale und Liebe« . . . . . . 87 1. Standesbewußtsein und Gesellschaftskritik . . . . . . . . . 87 2. Lessing und die Sozialpolitisierung des bürgerlichen Trauerspiels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 3. Spielarten des bürgerlichen Trauerspiels im Sturm und Drang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 V. Verfall, Wandlung, Nachspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120 1. Schwundformen in der Goethezeit . . . . . . . . . . . . . . . 120 2. Das bürgerliche Tendenzdrama des Jungen Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 3. Hebbel und die »Tragödie des Bürgertums« . . . . . . . . 129 4. Ausblick: Tod oder Auferstehung des bürgerlichen Trauerspiels? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 Namenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 VI Abkürzungen Abt. Abteilung Bd/Bde Band/Bände bgl.Tr. bürgerliches Trauerspiel Diss. Dissertation DLD Deutsche Literatur-Denkmäler dt. deutsch DVjs Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissen- schaft und Geistesgeschichte GLL German Life and Letters GRM Germanisch-Romanische Monatsschrift Hrsg. Herausgeber hrsg. herausgegeben Jb./Jbb. Jahrbuch/Jahrbücher JEGP Journal of English and Germanic Philology Jh. Jahrhundert Lachmann/Muncker G.E. Lessing, Sämtliche Schriften, hrsg. v. Karl Lach- mann. 3. Aufl . besorgt von Franz Muncker. 23 Bde. 1886–1924 Masch. Maschinenschrift (ungedruckt) MLN Modern Language Notes MLR Modern Language Review N.F. Neue Folge Petersen/Olshausen G.E. Lessing, Werke. Vollst. Ausg. in 25 Teilen, hrsg. v. Julius Petersen u. Waldemar v. Olshausen. [1925–35]. RL Reallexikon der dt. Literaturgeschichte/Literatur- wissenschaft Slg Sammlung Tgb. Tagebücher Zs. Zeitschrift VII Vorwort zur zweiten Aufl age Für die Neuaufl age wurden die Bibliographien auf den neusten Stand gebracht und die Textpartien einer gründlichen stilistischen und sach- lichen Revision unterzogen. Dieser sind nicht nur die Besprechungen der ersten Aufl age und die neueren Arbeiten zum bürgerlichen Trauer- spiel sowie zu einzelnen Exemplaren der Gattung zugute gekommen, sondern auch die eigenen Studien der letzten Jahre, die zu meinem Buch »Literarisches Leben im 18. Jahrhundert in Deutschland und in der Schweiz« (Bern u. München: Francke, 1975) geführt haben. Der Anforderung dieser Realienbuch-Reihe: kritische Informa- tion zu bieten, Urteil und Unparteilichkeit zu verbinden, ist in einer Darstellung des deutschen bürgerlichen Trauerspiels nicht leicht zur Zufriedenheit aller Kritiker zu genügen, da das bürgerliche Trauer- spiel für viele ein Politikum geworden ist. Was den einen als Fairneß berührt, wirkt auf andere als Zuviel oder Zuwenig an Parteilichkeit. Davon unangefochten, habe ich es jedoch für angezeigt gehalten, meine grundsätzliche Skepsis gegenüber der landläufi gen Vorstel- lung vom bürgerlichen Trauerspiel als kohärenter literarischer Gat- tung stärker (doch ohne die Verpfl ichtung zur Sachlichkeit weni- ger ernst zu nehmen) zu akzentuieren (s. besonders Kap. I) – in der Hoffnung, dadurch ein kritisches Gespräch in Gang zu bringen über die immer noch viel zu wenig durchdachte Fundierung des Begriffs dieser Gattung in unausgesprochenen traditionellen wis- senschaftlichen Vorentscheidungen. Für einen kritischen Anstoß in dieser Richtung danke ich außer den Rezensenten, die so freund- lich waren, die eigenständige Forschungssubstanz dieses kleinen Handbuchs zu würdigen, besonders Herrn Dr. Reinhart Meyer, der mich auch auf drei als bürgerliche Trauerspiele bezeichnete Stücke sowie auf die Periochen von zwei verscholle nen jesuitischen bürgerlichen Trauerspielen aufmerksam machte (s.u. S. 76), die mir in der ersten Aufl age entgangen waren. Harvard University Dezember 1975 K.S.G. VIII Vorwort zur fünften Aufl age Die vierte Aufl age (1984) dieses Buches, das zuerst 1972 erschien, war lediglich eine bibliographisch leicht ergänzte und in einigen Details korrigierte und erweiterte Fassung der dritten Aufl age (1980), die ihrerseits gegenüber der zweiten (1976) und vor allem der ersten eine generelle Überarbeitung darstellte. Die vorliegende fünfte ist wiederum eine in den darstellenden und bibliographischen Partien stark revi- dierte und ergänzte Bearbeitung der vierten. Die Druckgeschichte dieses Buches umspannt also das Viertel- jahrhundert, in das (nach der ersten Phase des Interesses, vom spä- ten 19. Jahrhundert bis in die dreißiger Jahre des 20.) die entschei- denden Ereignisse in der Erforschung der Gattung des bgl. Tr. fallen. In den sechziger und frühen siebziger Jahren bot sich das bgl. Tr. in erster Linie »als Paradigma für eine literarische Beschäftigung mit Tex- ten an, deren Bedeutung primär in der Spiegelung gesellschaftlicher Umbruchprozesse hervortrat«, wie Manfred Durzak es in »Zu Gott- hold Ephraim Lessing. Poesie im bürgerlichen Zeitalter« (1984) for- muliert hat (S. 133). Es folgten, nach einem gewissen Rückgang des Interesses in den Jahren der wiederentdeckten Innerlichkeit, in den achtziger Jahren besonders die familiengeschichtlich orientierten Stu- dien zu der Gattung, die ja in prononcierter Weise in der Familie statt am Hof oder in der großen Welt beheimatet ist und in dieser Hin- sicht der sozialen Realität gerecht zu werden sucht. Zögernd ließen sich auch ein paar mehr formal und im engeren Sinne literarisch ori- entierte Arbeiten sehen. Um 1990 dann schien der ganze Komplex im wesentlichen hinreichend erforscht zu sein; die Akten waren mehr oder weniger geschlossen, das Examensthema besiegelt, das Wissens- werte übersichtlich geordnet, nicht zuletzt in der vierten Aufl age die- ses Buches, so ergänzungsbedürftig in Einzelheiten besonders biblio- graphischer Art es auch mittlerweile erscheinen mochte. Es sah aus, als sei das La Bruyèresche »Tout est dit« erfüllt. Was die in der ehe- maligen DDR seit der vierten Aufl age weiterhin anhaltende Hoch- fl ut sozialhistorisch ausgerichteter Studien noch brachte, war, nicht anders als seit den sechziger Jahren, wenig brauchbares Strandgut, in der Regel ohne ausreichenden Kontakt mit der Forschung, voraus- sagbar im »Ergebnis«, sachlich négligeable. Das Thema »Bgl. Tr.« schien reif für postmoderne Zuwendung. Dazu ist es noch nicht gekommen. Vorerst aber, um 1993, hat man Verfall, Wandlung, Nachspiele IX vielmehr ernst gemacht mit dem seit langem als berechtigt erkannten, schon in der ersten Aufl age dieses Buches ausgesprochenen Wunsch, innerhalb der Gattung bgl. Tr. die Umgebung der allbekannten Spit- zenleistungen (»Miss Sara Sampson«, »Emilia Galotti«, »Kabale und Liebe« und noch »Maria Magdalena«) genauer kennen zu lernen. Besonders die stoffl ich reichhaltig fundierten umfassenden Studien von Elena Vogg und Cornelia Mönch haben den explorativen Abstieg vom »Höhenkamm« nicht gescheut – mit interessanten Ergebnissen, die in dieser Neubearbeitung berücksichtigt werden. Gewiß ist das erst ein Anfang, ein Anfang, der auch Probleme aufwirft und auf eben diese Weise weiteren Studien dieser Art den Weg weist. So hat es den Anschein, als werde jetzt eine neue Phase der Erforschung des bgl. Tr. eingeleitet, die ihm erneute Aktualität verspricht. Harvard University Sommer 1994 K.S.G.

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