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Das Buch für Schüchterne PDF

247 Pages·2008·5.89 MB·German
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Machen Sie sich ständig Gedanken darüber, was andere Menschen über Sie denken könnten? Leiden Sie beim Umgang mit anderen unter Nervosität, Angstgefühlen, Herzklopfen, Schwitzen, Erröten, Verspannungen? Vermeiden Sie Ansammlungen von mehr als drei Personen? Haben Sie Probleme, sich mit Ihrer Meinung durchzusetzen? Unglaublich viele Menschen schätzen sich als «krankhaft schüchtern» ein und denken, sie seien allein mit ihrem Problem. Dabei ist die Soziale Phobie, wie die schwere Form der Schüchternheit genannt wird, die dritthäufigste psychische Erkrankung. Dieser Ratgeber behandelt das Problem Schüchternheit aus der Sicht eines Angstexperten. Er erläutert Ursachen und Hintergründe und gibt viele hilfreiche Tipps, um aus der unfreiwilligen Selbstblockade herauszufinden. Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Borwin Bandelow arbeitet an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen. Er behandelt seit vielen Jahren Angstpatienten und ist einer der weltweit führenden Angstforscher. 2004 erschien bei Rowohlt sein «Angstbuch», das mittlerweile als Standardwerk anerkannt ist. Borwin Bandelow DAS BUCH FÜR SCHÜCHTERNE Wege aus der Selbstblockade Rowohlt Taschenbuch Verlag INHALT EINLEITUNG 1. DAS PROBLEM Wie ein Dampfhammer 13 — Was ist Schüchternheit nicht? 17 — Zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer 19 — Universaldilettanten 20 — Lampenfieber 22 — Koks für die Seele 24 2. WIE WIRD MAN SCHÜCHTERN? Die große Blamage 28 — Der Klapperschlangenfehler 29 — Ist eine schwere Jugend schuld? 31 — Unverzeihliche Erziehungsfehler 33 — Der König im Affenland 36 — Etagenkellner und Leichtmatrosen 38 — Tabula rasa 40 — Das Gesicht in der Menge 41 — Der Apfel fallt nicht weit vom Stamm 44 — Drei Seelen in meiner Brust 46 — Panik im Mandelkern 49 — Absurde Angst 51 — Ich denke, also bin ich 53 — Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral 55 — Wenn die Hormone das Gehirn als Geisel nehmen ... 57 — Die Kirche der heiligen Patella 60 — Der Nagel, der hervorsteht, wird eingeschlagen 64 3. TIPPS ZUR SELBSTHEILUNG Du schaffst das! 70 — Häuptling Hochroter Kopf 71 — Grässlich hässlich 73 — Kartoffelsack 77 — Man hat nie eine zweite Chance, einen guten ersten Eindruck zu machen 79 — Nur mit Sicherheitsgurt 81 — Das KISS-Prinzip 83 — Wenn die Blätter wieder grün sind... 89 — Lass den anderen stammeln 94 — Wie gehe ich mit blamablen Situationen um? 95 — Intelligenz macht schüchtern 97 — Die Harmoniefalle 102 — Atemgold 105 — Augenkontakt für Anfänger 106 — Body Language 109 — Das Pferd frisst keinen Gurkensalat 110 — Die Kunst des stilvollen Danebenbenehmens 115 — Die Münchner Reeperbahn 120 — Lernen Sie von Menschen, die Sie hassen 122 — Spieglein, Spieglein an der Wand 126 — King of Vorstrafenregister 127 — Umgang mit Zurückweisung 129 — Wie komme ich am besten allein klar? 132 — Was ist ein ALP? 133 — Was ist Ihr Lieblingsbuch? 135 — Das Hausmeistersyndrom 139 — Kein Alkohol ist auch keine Lösung 141 — Ohrfeige oder Orgasmus 144 — Niedere Beweggründe 148 — Die Kuscheldrogen und die Liebe 151 — Der kleine Flirt-Manager 153 — Tausend Tipps, um haufenweise Mädels aufzureißen ... 156 — Es gibt zwei Milliarden Männer auf dieser Welt... 170 — Männer und Frauen passen nicht zusammen 177 — Süßholzraspeln und Schmeicheleien 180 — Bedienungsanleitung für Schüchterne 182 — Einsiedler in der Großstadt 184 — Die Welt ist kein Ponyhof 188 4. WENN SCHÜCHTERNHEIT ZUR KRANKHEIT WIRD Die erfundene Krankheit 199 — Väterchen Frust 200 — Die Missgeburt 203 5. WEGE AUS DER SELBSTBLOCKADE Sie brauchen nur dieses Buch zu lesen ... 207 — Verhaltenstherapie 211 — Zauber der Bouzouki 216 — Der Minderwertigkeitskomplex 219 — Pillen gegen Schüchternheit? 224 — Cuba Libre 229 — Die Gefleckte Gauklerblume 232 6. SCHÜCHTERNHEIT IN DER MODERNEN WELT Cyberspace-Junkies 236 — Hikikomori 238 — Die Motte an der Pappe 241 — Die Treue der Präriewühlmaus 242 — Schüchternheit ist besiegbar 246 LITERATUR 247 DANKSAGUNG 255 EINLEITUNG Am liebsten würde ich die graue Farbe der Wand hinter mir annehmen. Mein Herz rast, mein Gesicht ist bleich, mein Magen dreht sich um, und ich war schon dreimal auf der Toilette. Ich könnte jetzt ruhig zu Hause sitzen und ein gutes Buch lesen. Es war ein grober Fehler, mich von Kathrin überreden zu lassen, auf diese Party zu gehen. Die Leute sind mir komplett fremd, aber alle anderen scheinen sich schon lange zu kennen und sich prächtig zu amüsieren. Keiner will mit mir reden, aber ich würde auch im Boden versinken, wenn mich jemand ansprechen würde. Aber dass ich hier allein in der Ecke stehe, ist mir auch furchtbar peinlich. Was denken die Leute von mir? Ich komme ihnen sicherlich unsäglich beschränkt vor, wie ich hier wie bestellt und nicht abgeholt herumhänge. Ich habe das Gefühl, dass mich alle kritisch anschauen - was hat die denn für trostlose Klamotten an, warum hat sie einen so unsicheren Blick, wer hat die überhaupt eingeladen? Warum bin ich so verdammt schüchtern? Warum kann ich nicht so sein wie die anderen? Was ist falsch an mir? Stefanie, neunundzwanzig Jahre, leidet an krankhafter Schüchternheit. Eine kleine private Feier, für andere Menschen ein vergnüglicher Anlass, ist für sie die Quelle größten Unbehagens. Sie hat Angst, mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Sie fühlt sich beobachtet. Sie nimmt an, dass alle sie kritisch beäugen und sich insgeheim über sie lustig machen: über ihr Aussehen, ihr Make-up, ihre Figur, ihre Schuhe, ihren Pullover. Wenn jemand sie ansprechen würde, befürchtet sie zu stottern, keinen Ton herauszubringen oder nur Dümmliches zu reden. Wie Stefanie sind unzählige Menschen von dem rätselhaften Phänomen der Schüchternheit betroffen. Wenn alle Blicke auf sie gerichtet sind, werden sie nervös. Sie hassen Situationen, in denen sie im Mittelpunkt stehen. Besonders schlimm ist es, wenn sie Fremde ansprechen wollen. Sie müssen ihren ganzen Mut zusammennehmen, um nach der Bahnhofsstraße zu fragen. Es gelingt ihnen nicht, bei einer Unterhaltung dem Gesprächspartner direkt in die Augen zu sehen. Sie scheuen sich, Witze zu erzählen, weil sie Angst haben, die Pointe zu verderben. Ein angekündigtes Gespräch mit dem Abteilungsleiter sorgt für eine schlaflose Nacht. Sie zucken zusammen, wenn die Verkäuferin in einer Boutique sie fragt: «Kann ich Ihnen helfen?» Sie erscheinen nicht zu einem Prüfungs termin, aus Angst zu versagen. Sie machen beim Kuchenbacken die Küchentür zu, weil sie sich unsicher fühlen, wenn ihnen jemand bei der Arbeit auf die Finger schaut. Bei der Eröffnung eines Sparkassenkontos über 400 Euro zittert die Hand beim Unterschreiben des Freistellungsauftrags. Stellen Sie sich vor, das Leben wäre eine einzige Casting-Show, und alle anderen Menschen machen ätzende Bemerkungen über Sie. Wie unter dem prüfenden Blick der Jury, so fühlen sich selbstunsichere Menschen tagtäglich. Sie können nicht durch eine Fußgängerzone flanieren, in einer Schlange am Geldautomaten stehen oder eine Bockwurst kaufen, ohne zu denken, dass sie kritisch beäugt werden. Ein bisschen scheu ist ja nicht schlimm, das hören die Betroffenen immer wieder. Jemand, der nicht schüchtern ist, ahnt aber nicht, welche Qualen ein selbstunsicherer Mensch erdulden muss. «Krankhaft schüchtern» - es gibt unglaublich viele, die sich so einschätzen würden. Viele sozial ängstliche Menschen denken, sie seien allein mit ihrem Problem. Dabei ist die Soziale Phobie, wie die schwere Form der

Description:
Schüchtern? Sie sind nicht allein! Jeder fünfte Bundesbürger leidet unter Scheu und Zaghaftigkeit. Schüchternheit ist die unbegründete oder übertriebene Angst vor Begegnungen mit anderen Menschen. Schüchterne fühlen sich ständig kritisch beäugt und negativ beurteilt wie die Teilnehmer eine
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