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Chancengleichheit auf Japanisch: Strukturen, Reformen und Perspektiven der Frauenerwerbsarbeit in Japan PDF

189 Pages·1998·4.889 MB·German
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Claudia Weber Chancengleichheit auf Japanisch Bildungs- und Beschäftigungssystem in Japan Herausgegeben von Ulrich Teichler Band 3 Claudia Weber Chancengleichheit auf Japanisch Strukturen, Reformen und Perspektiven der Frauenerwerbsarbeit in Japan Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1998 Gefördert von der Volkswagen-Stiftung ISBN 978-3-8100-2033-8 ISBN 978-3-663-09484-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09484-5 © 1998 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprllnglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1998 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere fiir VervielfiUtigungen, Übersetzungen, Mi kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Inhalt Vorwort ........................................................................................................... 9 Einleitung ........................................................................................... 13 2 Grundstrukturen der Frauenerwerbsarbeit in Japan ............................ 19 2.1 Die Entwicklung der Frauenerwerbsbeteiligung in der Nachkriegszeit .................................................................................... 19 2.2 Veränderungen im Sozialprofil ......................................................... 21 2.2.1 Von der mithelfenden Familienangehörigen zur Arbeitnehmerin .................................................................................. .21 2.2.2 Von der ledigen Arbeitnehmerin zur abhängig beschäftigten "Familienfrau" .............................................. :. .................................... 22 2.3 Die altersgruppenspezifische Frauenerwerbsbeteiligung ................... 23 2.4 Aspekte horizontaler Segregation ...................................................... 26 2.4.1 Die Verteilung aufWirtschaftsgruppen .............................................. 26 2.4.2 Tertiärisierung der Frauenerwerbsarbeit ............................................ 27 2.4.3 Die Verteilung aufBerufskategorien (Tätigkeitsfelder) ..................... 27 2.4.4 Horizontale versus vertikale Segregation ........................................... 29 2.5 Expansion prekärer Beschäftigungsformen ........................................ 30 2.5.1 Teilzeitarbeit ...................................................................................... 30 2.5.2 Leiharbeit ........................................................................................... 32 2.5.3 Marginalität auf Dauer ....................................................................... 32 2.6 Einkommensdisparität: Erscheinungsformen und Ursachen ............... 33 2.7 Gespaltener Arbeitsmarkt -geschlechtsbezogene Ungleichheiten ..... 36 3 Frauenbildung und -beschäftigung ..................................................... 39 3.1 Frauen im japanischen Bildungssystem der Nachkriegszeit: Rekapitulation der Ausgangssituation ................................................ 40 3.2 Beziehungen zwischen Frauenbildung und -beschäftigung: Die Trends der achtziger und neunziger Jahre ................................... 43 3.2.1 Sinkende Beschäftigungsaufuahme von Mittel-und Oberschulabsolventen ........................................................................ 43 3.2.2 Optionen tertiärer Bildung ................................................................. 44 3.2.3 Orientierung aufErwerbsarbeit: Der Wechsel der Fachrichtungen ................................................................................... 45 3.2.4 Oberschulabsolventinnen: Chancenverschlechterungen ..................... 47 3.2.5 Tandai-Absolventinnen: Neue Konkurrenz ........................................ 48 3.2.6 Universitätsabsolventinnen: Chancenverbesserungen ........................ 49 6 Chancengleichheit auf Japanisch 3.3 Vertikale Substitution versus Differenzierung der Fraueneinsatzbereiche? ................................................................ 51 4 Das Chancen gleichheits gesetz als Instrument sozialen Wandels ....... 53 4.1 Stellenwert ......................................................................................... 53 4.2 Vorgeschichte ..................................................................................... 54 4.3 Abgestufte Verbindlichkeiten: Appelle, Verbote, Empfehlungen ...... 55 4.4 Evaluationsergebnisse ........................................................................ 59 4.4.1 Die optimistische Variante ................................................................. 60 4.4.2 Die pessimistische Variante ............................................................... 62 4.5 Außerjapanische Beurteilungsperspektiven ....................................... 63 4.5.1 "Gute" versus "schlechte" Unternehmen ............................................ 64 4.5.2 Reform der kleinen Schritte ............................................................... 64 4.5.3 Die bürokratische Steuerung der Chancengleichheit.. ........................ 65 4.6 Das Chancengleichheitsgesetz auf dem Prüfstand .............................. 66 4.6.1 Die Rekrutierungs-"Eiszeit" ............................................................... 66 4.6.2 Eine illusionslose Bilanz .................................................................... 68 5 Personal politische Transformation der Reformansätze: Laufbahndifferenzierung und Arbeitsfelderweiterung ........................ 71 5.1 Die Integration von Frauen in Laufbahnsysteme: Motive, Funktionen ............................................................................ 71 5.2 Die Durchsetzung des Laufbahnprinzips: Realität und Ideologie in der Frauenerwerbsarbeit.. ........................... 73 5.3 Arbeitsfelderweiterung: Bedeutungsebenen ....................................... 75 5.4 Arbeitsfelderweiterung: Indizien, Indikatoren .................................... 77 6 Nutzungskonzepte weiblicher Arbeitskraft: Ergebnisse aus Projektuntersuchungen ....................................................................... 79 6.1 Veränderungen der Vorbildung weiblicher Berufsanfänger. .............. 80 6.2 Strategien der Nutzung: Fallbeispiele ................................................ 84 6.3 Traditionelle und innovative Nutzungskonzepte ................................ 89 6.4 Spezialisierung, neue Tätigkeitsbereiche ........................................... 92 7 Die Öffnung der managementvorbereitenden Laufbahn (sago shoku) für Frauen aus Unternehmenssicht: Die Umfragen der Nihon Keizai Shinbun .......................................... 97 7.1 Die Rekrutierungspraxis für sago shoku ............................................ 97 7.1.1 Die quantitative Dimension ................................................................ 98 7.1.2 Entgeltunterschiede zwischen büro- und managementvorbereitender Laufbahn ................................................ 99 Inhaltsverzeichnis 7 7.1.3 Intermediäre Laufbahnen und Umstiegsmöglichkeiten ...................... 99 7.1.4 Erwartungen, Rekrutierungskriterien ............................................... 100 7.2 Laufbahnöffnung: Ein vorläufiges Fazit... ........................................ 102 7.3 Erfahrungsprüfung: Kritik aus Personalabteilungen ......................... 102 8 Die "Öffnung" aus Frauenperspektive: ambivalente Erfahrungen .... 105 8.1 Wachsende Skepsis .......................................................................... 105 8.2 Arbeitszufriedenheit und Kündigung ............................................... 106 8.3 Die Reflexion individueller Arbeitserfahrungen .............................. 106 8.3.1 Warum Managementkandidatinnen kündigen .................................. 108 8.3.2 Problematischer Laufbahnwechsel ................................................... 111 8.3.3 Der Arbeitsalltag in der management(vorbereitenden) Laufbahn .... 115 8.3.4 Ohne Aussicht auf Integration? ........................................................ 119 8.5 Nicht antizipierte Probleme, unintendierte Folgen der "Öffnung" .. 120 9 Auflösungstendenzen geschlechtshierarchischer Arbeitsteilung: Fallbeispiele veränderlicher Arbeitskonstellationen ......................... 123 9.1 Die traditionelle "Assistentinnen-Rolle": Eine Fiktion? .................. 124 9.2 Erosionsmuster ................................................................................. 126 9.3 Wakisakas Typologie geschlechtsbezogener Arbeitsteilung ............ 127 9.3.1 Geschlechtssegregierte Arbeitsbereiche ........................................... 128 9.3.2 De-segregierte Arbeitsbereiche ........................................................ 133 9.3.3 Frauen(monopol)bereich .................................................................. 139 9.4 Arbeitsplatztypologie und Karriereverlauf ....................................... 142 10 Frauenerwerbsbiographien: Mobilität, Karriere, Aufstieg ............... 143 10.1 Frauenerwerbsverläufe: ein übersimplifiziertes Bild ........................ 143 10.2 Diversifizierung von Erwerbsunterbrechungen, Zunahme von Langzeitbeschäftigung ............................................... 145 10.2.1 Bildungshintergrund und Verweildauer: Projektergebnisse ............. 148 10.3 Zwischenbetriebliche Mobilität und Karriere: Fallbeispiele ............ 149 10.3.1 Seiteneinsteigerinnen im Management von Klein- und Mittelbetrieben .......................................................................... 151 10.4 Das Profil der "Aufsteigerinnen" ..................................................... 154 10.4.1 Verzögerter Aufstieg bei kontinuierlicher Betriebszugehörigkeit.. .. 155 10.4.2 Konturen weiblicher Führungskräfte ................................................ 156 10.4.3 Aufstiegsbedingungen: Eine Fallanalyse .......................................... 157 11 Reformkonzepte zum Problem der Vereinbarkeit von außerhäuslicher Erwerbsarbeit und Familie ..................................... 163 11.1 Das Erziehungsurlaubsgesetz (ikuji kyugyohO) ............................... 164 8 Chancengleichheit auf Japanisch 11.1.1 Gesetzliche Bestimmungen .............................................................. 164 11.1.2 Vorgeschichte ................................................................................... 164 11.1.3 Zur Akzeptanz bei Unternehmen und Frauen ................................... 165 11.2: Die Initiative zur Einführung des Betreuungsurlaubs ...................... 167 11.3 Flexibilisierungsmaßnahmen auf betrieblicher Ebene ...................... 167 11.3.1 Flexible Gestaltung der Arbeitszeit.. ................................................ 167 11.3.2 Wiedereinstellungsvereinbarungen .................................................. 168 11.3.3 Projektergebnisse zu betrieblichen Freistellungs-und Wiedereinstellungsregelungen ......................................................... 169 Exkurs: Zehn Jahre im Rückblick -Eine ungeplante Karriere ......... 171 12 Zukunft der Frauenarbeit in Japan .................................................... 175 12.1 Wie geht es mit der Frauenarbeit und Frauenarbeitsforschung weiter? ........................................................ 175 12.2 Fazit einer Expertendiskussion ......................................................... 179 13 Schlußbemerkung ............................................................................. 181 13.1 Asymmetrische Überwindung der Geschlechtersegregation ............ 181 13.2 Dynamisierung von Frauenarbeit durch Laufbahnintegration und Einführung von Rangstufen ....................................................... 182 13.3 Erosion des regulären Beschäftigungsstatus - Diversifizierung der Frauenbeschäftigung ....................................... 183 13.4 Frauenarbeit -Männerarbeit: Nivellierungstendenzen ..................... 184 13.5 Die Revision des Chancengleichheitsgesetzes: Ein neuer Anlauf .... 185 13.6 Japanische Chancengleichheitspolitik: Eine Resümee ..................... 186 Literatur .................................................................................................... 189 Vorwort Daß Geschlechtszugehörigkeit ein strukturierendes Prinzip des Arbeitsmark tes, der betrieblichen Arbeitsorganisation oder der personalpolitischen Ge staltung von Karrierewegen ist, gilt (wenn auch in unterschiedlicher Ausprä gung) für alle Industrieländer. Aber in kaum einem anderen Land erscheint die geschlechtsspezifische Segmentation der Beschäftigungsbedingungen (Lohn, beruflicher Status, Aufstiegsperspektiven, Beschäftigungssicherheit) so kraß und ausgeprägt wie in Japan. Frauen tragen die Hauptlast konjunktu reller Beschäftigungsanpassungen, übernehmen überwiegend gering qualifi zierte Arbeitsplätze in nachgeordneten Positionen und folgen in aller Regel der starren gesellschaftlichen (und unternehmerischen) Erwartungshaltung, daß sie nach Schul- oder Hochschulabschluß und mehrjähriger Tätigkeit ihre Erwerbskarriere zugunsten einer längeren Familienpause unterbrechen, um danach erneut dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Diese Diskonti nuität der Erwerbstätigkeit benachteiligt Frauen um so mehr, als Seniorität und Dauerbeschäftigung noch immer die wesentlichen Mechanismen von innerbetrieblichem Aufstieg darstellen. Betriebliche Rekrutierung mit der Perspektive von Dauerbeschäftigung und kontinuierlicher betriebs interner Qualifizierung bevorzugt notwendigerweise diejenigen, die eine permanente, möglichst exzessive "Rundumnutzung" und eine langfristige Amortisation betrieblicher Humankapitalinvestitionen versprechen. Wie in anderen Industrieländern sind seit langem auch in Japan die Struk turen der Frauenerwerbstätigkeit und das Geschlechterverhältnis auf dem Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen in Be wegung geraten. Die Ausweitung des Dienstleistungssektors, die Flexibilisie rung der betrieblichen Personalkonzepte, demographische Verschiebungen und veränderte Lebensentwürfe der Frauen eröffnen neue Zugangs wege zu bisher blockierten Laufbahnen und Positionen. Andererseits zeigen die ge wachsenen Strukturen mit ihren offenen und verdeckten Mechanismen ge schlechtsspezifischer Diskriminierung ein erhebliches Beharrungsvermögen. Alte Abschottungen lösen sich auf, zugleich aber entstehen neue. Auch wenn das Chancengleichheitsgesetz von 1986 am Prinzip der Ungleichbehandlung von Männern und Frauen wenig geändert hat, so lassen sich doch vieWiltige Erosionsprozesse der überkommenen Arbeitsteilungsmuster und Beschäfti gungskategorien nachzeichnen. Diesen Veränderungen und Differenzierungen, Widersprüchlichkeiten und Ambivalenzen in der Entwicklung der Frauenerwerbsarbeit in Japan widmet sich Claudia Weber in der vorliegenden Studie. Dabei stehen weniger die makro strukturellen Veränderungen, die sich in statistischen Datensätzen nie- 10 Chancengleichheit auf Japanisch derschlagen, im Vordergrund als vielmehr der interpretative Nachvollzug der Erfahrungsberichte japanischer Frauen in der Auseinandersetzung mit den neu entstandenen Handlungsspielräumen und -restriktionen. Die Darstellung der subjektiven Wahrnehmungsperspektiven macht nachvollziehbar, wie auch hinter der Fassade egalitärer Laufbahnstrukturen die heimlichen Muster der Diskriminierung wirksam bleiben können, ebenso wie umgekehrt offene For men geschlechtssegregierter Arbeitsteilung wenig über das von den Beteilig ten wahrgenommene Geschlechterverhältnis am konkreten Arbeitsplatz aus sagen. Insofern liefert die Laufbahndifferenzierung mit einer partiellen Öff nung des Zugangs für Frauen zu den bisher männlich dominierten Karrieren und Arbeitsfeldern nur eine Facette in der Bilanzierung japanischer Chancen gleichheitspolitik. Die bisherige Umsetzung der Reformansätze auf der Ebene der unterneh merischen Personalpolitik läßt sich weder als Erfolgsgeschichte feiern noch als Rückfall in traditionelle Diskriminierungsmuster beklagen. Ohnehin er scheint die Verwendung universalistischer Kategorien zur Bewertung der Formen geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und Rollenzuweisung in Japan wenig sinnvoll. Mit den kulturspezifischen Besonderheiten in der subjektiven Wahrnehmung, Akzeptanz oder Ablehnung sozialer Ungleichheiten variieren auch die Vorstellungen von Chancengleichheit als politischer und gesell schaftlicher Aufgabe. Der vorliegende Forschungsbericht entstand im Rahmen des Projekts "Qualifikation und Berufstätigkeit in Japan" (Projektleitung: Walter Georg, FernUniversität Hagen), in dessen Mittelpunkt die Analyse des Zusammen hangs zwischen den Inhalten, Strukturen und Abschlüssen des japanischen Bildungssystems einerseits und horizontalen und vertikalen Zuschnitten be trieblicher Arbeitsaufgaben und Karrierestrukturen andererseits stand: Ange lika Ernst (1998) übernahm die Aufgabe, die betrieblichen Einsatz- und Kar rierebedingungen von Hochschulabsolventen zu untersuchen, Helmut Demes und Walter Georg analysierten die Ausbildungs-, Tätigkeits- und Karrieremu ster von Absolventen von Bildungsgängen unterhalb der Hochschulebene, die Autorin des vorliegenden Bandes widmete sich den strukturellen Zusammen hängen und Divergenzen zwischen Bildung und Beschäftigung von Frauen. Dieses Teilprojekt wurde im Zeitraum 9/1992 - 12/1994 auf Teilzeitbasis durchgeführt. Der vorliegende Bericht wurde Anfang 1995 verfaßt und Ende 1996 überarbeitet. Das Projekt ist Teil des Projektverbundes "Beziehungen zwischen Bil dungs- und Beschäftigungssystem in Japan", der von der Volkwagen-Stiftung angeregt und gefördert wurde. Dazu gehören außerdem die Projekte "Über gang vom Bildungs- in das Beschäftigungssystem in Japan" (ProjektIeitung:

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