Bernhofer Bildung von Kreditnehmereinheiten gemaB § 19 Abs. 2 ~G GABLER EDITION WISSENSCHAFT Bank- und Finanzwirtschaft Herausgegeben von Professor Dr. Hermann Meyer zu Selhausen Weitreichende Vercmderungen auf den Finanzmarkten brin gen greBe Herausforderungen fur Theorie und Praxis mit sich. Die Schriftenreihe "Bank- und Finanzwirtschaft" greift Entwicklungen und Probleme aus diesem Fachgebiet auf. Sie bietet ein Forum fur wissenschaftliche Beitrage und stellt Losungsansatze und Ferschungsergebnisse zu aktuellen Problemen der Bank- und Finanzwirtschaft zur Diskussion. Christine Bernhofer Bildung von Kreditnehmereinheiten gemaB § 19 Abs. 2 KWG Auswirkungen auf die Bonitatsprufung Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Hermann Meyer zu Selhausen Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Bernhofer, Christine: Bildung von Kreditnehmereinheiten gemass § 19 Abs. 2 KMlG : Auswirkungen auf die Bonitătsprufung /Christine Bernhofer. Mit einem Geleitw. von Hermann Meyer zu Selhausen. -Wiesbaden : Dt. Univ.-Yerl. ; Wiesbaden : Gabler, 1997 (Gabler Edition Wissenschaft : Bank- und Finanzwirtschaft) Zugl.: Munchen, Univ., Diss., 1997 ISBN 978-3-8244-6631-3 ISBN 978-3-8244-6631-3 ISBN 978-3-663-08296-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-08296-5 Alle Rechte vorbehalten Gabler Yerlag, Deutscher Universităts-Yerlag, Wiesbaden © Springer Fachmedien Wiesbaden 1997 UrsprOngfich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1997 Das Werk einschlief3lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschUlzt. Jede Yerwertung aul3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes isi ohne Zustimmung des Yerlag~.s unzulassig und strafbar. Das gilt insbeson dere Fur VervielFaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfil-mungen und die Einspeicherung und Yerarbeitung in eleldronischen Systemen. http://www.gabler-online.de Hăchste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte isi unser ZieI. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf săurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berecntigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dal3 solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzl werden durften. Lektorat: Claudia Splittgerber / Brigitte Knoringer ISBN 978-3-8244-6631-3 Meiner Mutter VII Geleitwort 1m Kreditgeschiift hlingt das Forderungsausfallrisiko in vielen Fallen nicht nur yom einzelnen Kreditnehmer ab, sondern auch von Wirtschaftseinheiten, mit denen er wirt schaftlich verbunden ist. Die verbundenen Wirtschaftseinheiten konnen je nach Kon stellation, in der sie mit dem Kreditnehmer verbunden sind, EinfluB auf den Kredit nehmer ausUben, so daB sich seine wirtschaftliche Lage verschlechtert und das Kredit risiko seiner Bank steigt. 1m Grenzfall gerat er in Konkurs, weil eine verbundene Wirt schaftseinheit Konkurs anmelden muBte. Urn die zu einem Risikoverbund gehorenden Wirtschaftseinheiten zu erfassen, hat der Gesetzgeber schon bei EriaB des KWG in § 19 Abs. 2 den Begriff der Kreditnehmereinheit verwendet, urn die nach § 18 KWG vorge schriebene Offenlegung der wirtschaftlichen Verhaltnisse der Kreditnehrner zu priizi sieren, so daB den Kreditinstituten als Kreditgebern eine effiziente Steuerung des For derungsausfallrisikos ermoglicht wird. Die Umsetzung des § 19 Abs. 2 KWG bring eine FUlle von Einzelproblernen mit sich, die im Grenzbereich zwischen Rechtswissenschaft, insbesondere Gesellschaftsrecht, und Bankbetriebswirtschaftslehre liegen. Mit ihrer Dissertation hat sich Frau Bernhofer das lie I gesetzt, die Bildung von Kreditnehmereinheiten in moglichst allen in der Pra xis vorkommenden Konstellationen zu untersuchen und vor dem Hintergrund der Prin cipal-Agent-Thoerie die sich flir die Bildung von Kreditnehmereinheiten ergebenden Anforderungen an die BonitatsprUfung fur Kredinehmereinheiten herauszuarbeiten. In lusammenhang mit der Identifizierung von Kreditnehmereinheiten untersucht Frau Bernhofer breit und systematisch, welche Konstellationen von Wirtschaftseinheiten flir die Bildung von Kreditnehmereinheiten in Betracht kommen, welche rechtlichen Vor aussetzungen flir einen Risikoverbund im Einzelfall gegeben sind, wie die einem Risi koverbund angehorenden Wirtschaftseinheiten auf die anderen Wirtschaftseinheiten einwirken und wie sie ihnen Verluste zufligen konnen. Von der Position, die der Kre ditnehmer der betrachteten Bank innerhalb des Verbunds einnimmt, hangt es ab, wie die Ubrigen dem Verbund angehOrenden Wirtschaftseinheiten zu einer RisikoerhOhung des Kreditengagements der Bank beitragen konnen, und hiervon hangt es wiederum ab, wie die Bank die Kreditnehmereinheit abgrenzen muB. Von besonderer Bedeutung sind in diesem lusammenhang die Informationsquellen, die der jeweiligen Bank zur Verfugung stehen, urn den Verbund der eigenen Kreditnehmer VIII mit anderen Wirtschaftseinheiten zu erkennen, um Kreditnehmereinheiten sachlich richtig zu bilden und die Bonitatsprtifung auf diese Kreditnehmereinheiten auszurich ten. Es i1berrascht nicht, daB der Informationsstand insgesamt schlecht ist, daB aile zur VerfUgung stehenden Informationsquellen genutzt werden mi1ssen, und daB eigentlich eine Evidenzzentrale fUr Verbundbeziehungen geschaffen werden mi1Bte, wenn die be stehenden Kreditauskunfteien diese Aufgabe nicht bewaltigen konnen. Der Informati onsstand ist aber nicht nur schlecht, die Informationen sind auch asymmetrisch zwi schen Banken und Kreditnehmem verteilt. Es kommt insbesondere dann zur Adverse Selection, wenn Kreditnehmer wissen, daB ihre Bonitat herabgestuft wi1rde, wenn be kannt wi1rde, mit welchen Wirtschaftseinheiten sie eine Kreditnehmereinheit bilden. Diese Problematik erortert Frau Bemhofer vor dem Hintergrund der Principal-Agent Theorie. Zur Behandlung der Bonitatspriifung von Kreditnehmereinheiten gruppiert Frau Bem hofer die Konstellationen, die sie bei der Identifizierung von Kreditnehmereinheiten hat, neu, so daB zwei Gruppen von Konstellationen entstehen, Kreditnehmereinheiten aufgrund von Abhangigkeit durch Beherrschung und aufgrund von anderen Abhangig keiten. Fi1r diese Konstellationen wird jeweils untersucht, welche Einwirkungsmog lichkeiten bestehen, und weIche Anforderungen an die kreditnehmereinheiten-bezogene Bonitatsprtifung zu stellen sind, wenn diese Einwirkungsmoglichkeiten beriicksichtigt werden sollen. Die vorliegende Schrift zeichnet sich insbesondere durch Breite, Systematik und Sorg faIt bei der Erfassung von Kreditnehmereinheiten und bei der Darstellung von Einwir kungsmoglichkeiten innerhalb von Kreditnehmereinheiten aus. Sie kann als Ausgangs punkt und Arbeitsgrundlage dienen, wenn in naher Zukunft die Problematik der Boni tatsprtifung flir Kreditnehmereinheiten aufgegriffen wird, wie es das KWG schon langst vorsieht. Sie ist durchgangig praxisbezogen ausgerichtet und wendet sich insbesondere an Experten im Kreditrisiko-Mangagement der Kreditinstitute. Ich wi1nsche ihr eine gute Aufnahme in Forschung und Praxis. Prof. Dr. H. Meyer zu Selhausen IX Vorwort Diese Arbeit ware ohne Unterstiitzung nicht durchruhrbar gewesen. Daher gebiihrt mein aufrichtiger Dank meinem akademischen Lehrer und Doktorvater Herrn Prof. Dr. Hermann Meyer zu Selhausen, der mir im Laufe der Bearbeitungszeit stets mit fachlichen Anregungen und als Diskussionspartner zur Seite stand. Herrn Prof. Dr. Bernd Rudolph danke ich fUr sein Interesse an der vorliegenden Arbeit und rur die freundliche Ubemahme des Korreferates. In Vertretung aller, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben, bedanke ich mich bei Herrn Dr. Marc Oliver Wenk, Herm Dr. Marcus Riekeberg, Herrn Georg Ringholz sen. sowie Herrn Jiirgen Cancik und Herrn Heinrich Hartig von der Bayerischen Hypotheken-und Wechsel-Bank AG. Mein besonderer Dank gilt meiner Mutter, die durch ihre bedingungslose Unterstiitzung die vorliegende Arbeit erst moglich gemacht hat. Ihr widme ich diese Arbeit. Christine Bernhofer XI Inhaltsverzeichnis Einleitung 1.1 Problemstellung 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise 3 2 Bildung von Kreditnehmereinheiten gemal3 § 19 Abs. 2 KWG 5 2.1 Grundlegende AusfUhrungen zu Kreditnehmereinheiten gemiiB § 19 Abs. 2 KWG 5 2.2 Abgrenzung der Begriffe 'Untemehmen' und 'Personen' in § 19 Abs. 2 KWG 12 2.3 Die Zugehorigkeit zu verbundenen Untemehmen im Sinne des Aktiengesetzes als Basis fUr die Bildung einer Kreditnehmer einheit gemaB § 19 Abs. 2 KWG 14 2.3.1 Die Mehrheitsbeteiligung eines Untemehmens an einem Untemehmen als Basis fUr die Bildung einer Kredit nehmereinheit gemiiB § 19 Abs. 2 KWG 18 2.3.2 Die Abhangigkeit von Untemehmen als Basis fUr die Bildung einer Kreditnehmereinheit gemaB § 19 Abs. 2 KWG 24 XII 2.3.3 Die Zugehorigkeit zu einem Konzern als Basis fUr die Bildung einer Kreditnehmereinheit gemiiB § 19 Abs. 2 KWG 39 2.3.3.1 Die Zugehorigkeit zu einem Unterordnungs- konzem als Basis fUr die Bildung einer Kredit nehmereinheit gemaB § 19 Abs. 2 KWG 41 2.3.3.1.1 Der Konzern durch Einglie- derung als Basis fur die Bildung einer Kreditnehmereinheit gemaB § 19 Abs. 2 KWG 44 2.3.3.1.2 Der Vertragskonzem als Basis fUr die Bildung einer Kredit- nehmereinheit gemiiB § 19 Abs. 2 KWG 47 2.3.3.1.3 Der faktische Konzem als Basis fUr die Bildung einer Kredit- nehmereinheit gemiiB § 19 Abs. 2 KWG 54 2.3.3.2 Die Zugehorigkeit zu einem Gleichordnungs konzern als Basis fUr die Bildung einer Kredit nehmereinheit gemaB § 19 Abs. 2 KWG 64 2.3.4 Der GewinnabfUhrungsvertrag als Basis fur die Bildung einer Kreditnehmereinheit gemiiB § 19 Abs. 2 KWG 74 2.4 Die Beteiligung von Person en als Basis fur die Bildung einer Kreditnehmereinheit gemaB § 19 Abs. 2 KWG 77
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