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Bilder, Ähnlichkeit und Perspektive: Auf dem Weg zu einer neuen Theorie der bildhaften Repräsentation PDF

169 Pages·2002·7.695 MB·German
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Preview Bilder, Ähnlichkeit und Perspektive: Auf dem Weg zu einer neuen Theorie der bildhaften Repräsentation

Klaus Rehkämper Bilder, Ähnlichkeit und Perspektive Bildwissenschaft Herausgegeben von Klaus Sachs-Hornbach und Klaus Rehkämper Editorial Board Prof. Dr. Horst Bredekamp PD Dr. Dagmar Schmauks Humboldt-Universität Berlin Technische Universität Berlin Prof. Dr. Ferdinand Fellmann Prof. Dr. Wolfgang Schnatz Universität Chemnitz Universität Koblenz-Landau Prof. Dr. Christopher Ha bel Prof. Dr. Oliver Scholz Universität Harnburg Universität Münster Dr. John Hyman Prof. Dr. Thomas Strothotte The Queen's College Oxford Universität Magdeburg Prof. Dr. Wolfgang Kemp Prof. Dr. Michael Sukale Universität Harnburg Universität Oldenburg Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking Prof. Dr. Bernd Weidenmann Akademie der bildenden Künste Nürnberg Universität der Bundeswehr München Prof. Dr. Roland Posner Prof. Dr. Ute Werner Technische Universität Berlin Universität Karlsruhe (THI Prof. Dr. Claus Rollinger Prof. Dr. Dieter Wiedemann Universität Osnabrück Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam Zunehmend werden unsere Erfahrungen und Erkenntnisse durch Bilder vermittelt und geprägt. ln kaum zu überschätzender Weise halten Bilder Einzug in Alltag und Wissenschaft. Gemessen an der Bedeutung, die bildhaften Darstellungen mittlerweile zugeschrieben wird, erstaunt je doch die bisher ausgebliebene lnstitutionalisierung einer allgemeinen Bildwissenschaft. Mit dieser Buchreihe möchten die Herausgeber einen transdiszipli nären Rahmen für die Bemühungen der einzelnen mit Bildern beschäf tigten Fachdisziplinen zur Verfügung stellen und so einen Beitrag zum Entstehen einer allgemeinen Bildwissenschaft leisten. Klaus Rehkämper •• Bilder, Ahnliehkeil und Perspektive Auf dem Weg zu einer neuen Theorie der bildhaften Repräsentation Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Band 9 der Reihe Bildwissenschaft, die bis 2001 im Scripturn Verlag, Magdeburg erschienen ist. 1. Auflage Dezember 2002 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 2002 Ursprünglich erschienen bei Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden,2002 Lektorat: Ute Wrasmann www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulässig und strafbar. Das gilt insbe sondere für Vervielfältigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipi.-Designerin, Frankfurt/Main ISBN 978-3-8244-4502-8 ISBN 978-3-863-09414-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-863-09414-2 Für Dagmar und Rahel 0 Wall Disney Company Vorwort Bilder, Ähnlichkeit und Perspektive - drei Begriffe, die in der gegenwärtigen Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnen. Bilder sind heute nicht mehr nur Gegenstände des ästhetischen Vergnügens und der Erbauung, sondern dienen primär der Informationsübermittlung und -darstellung, denn wir leben in einem visuellen Zeitalter, einem Zeitalter der Bilder. Seien es nun Pikto gramme, Photographien, Fernseh- oder Computerbilder, Videos, Bilder in der Wer bung, in der Medizin, in Zeitungen, Zeitschriften oder Büchern. Bilder sind ubiquitär, allgegenwärtig. Information wird mit Hilfe von Bildern dargestellt, vermittelt, ver ständlich gemacht. Ihr Stellenwert in der modernen Zeit kann gar nicht überschätzt werden. Daher ist es sinnvoll, sich mit dieser Form der Darstellung- die sich funda mental von sprachlicher Darstellung von Information unterscheidet - philosophisch wissenschaftlich auseinanderzusetzen. Der Volksmund weiß, daß ein Bild mehr sagt als tausend Worte, aber er verrät uns leider nicht wie. Unser Verhältnis zu Bildern istjedoch ambivalent. Auf der einen Seite glauben wir, was wir sehen. Das deutsche Wort "wissen" kommt vom lateinischen "videre" (sehen). Und was nicht sichtbar ist, wird sichtbar gemacht. Photos oder Filme, aber auch artifi ziellere Bilder wie z.B. in der Medizin, der Physik, der Chemie, zeigen einen Sachver halt so wie er ist. So glauben wir, denn wir sind sehr oft noch dem Irrtum verhaftet, daß Bilder nicht lügen (können). Andererseits ermöglichen es die neuesten Entwick lungen im Bereich der Bildbearbeitung, Bilder so erfolgreich zu ,falschen', daß eine Manipulation nicht entdeckt werden kann. (Manchmal liegt eine solche Manipulation allerdings schon im Verfahren der Bilderzeugung begründet!) Aber auch schon allein die Auswahl bildhafter Information legt u.U. eine nicht vollständig wahrheitsgetreue Interpretation nahe. Weiterhin werden - besonders im wissenschaftlichen Bereich - Bilder (noch) nicht vollständig ernst genommen. Zu Illustrationszwecken werden sie gerne herangezogen, die ,eigentliche' Information muß allerdings sprachlich dargebo ten werden. Aus dem täglichen Leben hingegen sind sie nicht mehr wegzudenken. Ähnlichkeit wiederum ist in unserem Alltagsverständnis aber auch im philosophi schen und wissenschaftlichen Denken eine grundlegende Eigenschaft von Bildern. Aber eben nicht nur von Bildern. Ohne das Erkennen von Ähnlichkeiten könnten wir nicht klassifizieren, kategorisieren, abstrahieren, lernen, handeln. Dennoch entzieht viii Vorwort sich dieser fundamentale, einfach anmutende Begriff einer genauen Definition. Ja, häufig wird er deshalb als undefinierbar vorausgesetzt. In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen auszuloten, inwieweit die intuitive Vorstellung, Bilder würden mittels Ähnlichkeit repräsentieren, haltbar, vernünftig und richtig ist. Und hier ergibt sich eine enge Verbindung zum dritten der anfangs genannten Be griffe, dem Begriff der Perspektive. Es ist möglich und notwendig, den Stellenwert der Zentralperspektive beim Sehen und beim bildhaften Darstellen, sowie die Ähnlichkeit von Bildern zu ihren Denotaten gerrauer zu beschreiben. Was die Aufgabe der Zentralperspektive angeht, zeigt sich, daß sie in der Diskussion sehr häufig zu weit gefaßt wird und eingeengt werden muß; was die Ähnlichkeit von Bildern hingegen angeht, zeigt sich, daß die klassische Vorstellung einer Definition zu eng gefaßt ist und erweitert werden muß. All dies zusammen fUhrt auf den Weg zu einerneuen Theorie der bildhaften Reprä sentation. Bei diesem Unterfangen haben mich über die Jahre freundlicherweise verschiedene Personen und Institutionen unterstützt, von denen ich einige - ohne Anspruch auf Vollständigkeit-erwähnen möchte: Michael Sukale hat mir nicht nur in unzähligen Gesprächen freundschaftlich kon struktive Kritik und Ratschläge zuteil werden lassen, sondern er gewährte mir auch Einblick in seine noch unveröffentlichten Arbeiten. Vieles von dem, was ich heute weiß, wäre mir ohne diese Zusammenarbeit verborgen geblieben. John Hyman lud mich nach Oxford ein und diskutierte über die Zeit immer wieder mit mir die Probleme des bildhaften Darstellens. Seine freundschaftliche Kritik und Ermunterung, aber auch sein englischer Humor haben mir sehr geholfen. Klaus Sachs-Hombach, mit dem ich mittlerweile eine Buchreihe zum Thema "Bild wissenschaft" herausgebe - in der diese Arbeit letztendlich nun auch erschienen ist -, hat mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Unsere Diskussionen zur Bildpro blematik und zum Begriff der Ähnlichkeit waren mir eine große Hilfe, und ich freue mich darauf, sie auch in Zukunft fortzusetzen. Thomas Christaller und die GMD (St. Augustin) gewährten mir einen Forschungs aufenthalt, der mir half, meine Gedanken klarer zu fassen und zu formulieren. Vorwort ix Bemd Demant und Michael Zaus haben mich in bezug auf Probleme der Fuzzy Theorie beraten. Insbesondere Michael Zaus hat mir immer wieder wertvolle Rat schläge gegeben. Beatrice Nunold, Annkatrin Klopp und Barbara Becker haben sich die Zeit genom men, Teile der Arbeit zu lesen und zu kritisieren. Während meiner Zeit als Gastprofessor am "Humboldtstudienzentrum fiir Philo sophie und Geisteswissenschaften" an der Universität Ulm konnte ich viele Fragen mit Kollegen und Studierenden besprechen und erhielt dabei immer Unterstützung, Auf munterung und freundliche Kritik. Hier möchte ich an erster Stelle die "Humboldt Familie" Renate Breuninger, Rita Pieper, Marie-Luise Hefuna und Manuela Fischer erwähnen, aber ebenso Heiko Neumann, Günther Palm und Manfred Spitzer. Zudem hatte ich immer wieder bei Vorträgen und Gesprächen die Möglichkeit, mei ne Ideen vorzutragen. Hierbei sind mir die Diskussionen mit Wolfgang Möckel am lebhaftesten in Erinnerung. Ich habe viel von ihm lernen dürfen und schätze mich glücklich, daß wir über die Jahre Freunde wurden. Sabine Dralle, Ina Doyen, Florian Fey und Sebastian Rösler haben mich bei den Layoutarbeiten und vielen anderen ,unangenehmen' Tätigkeiten unterstützt. Das den noch vieles besser sein könnte, habe ich allerdings allein zu verantworten. Manfred Schweder hat mir freundlicherweise die Vorlagen für Abb. 36 zur Verfü gung gestellt. Die Kollegen vom Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität 01- denburg gewährten mir ein Freisemester, in dem ich mich ganz auf die Forschung konzentrieren konnte. Dagmar Nunold hat meine Arbeit nicht nur Korrektur gelesen, sondern durch Rat und Tat gefördert. Die kleine Rahe! hätte dies sicherlich auch getan, wenn sie denn schon hätte lesen können. Beide bereichern mein Leben und machen durch ihre Liebe, Fürsorge und ihr Lachen meine Arbeit erst möglich. Allen sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt. Natürlich gilt mein Dank zum Schluß, aber nicht zuletzt meinen Eltern, die mich in schwierigen Zeiten immer wieder tatkräftig unterstützt haben. Ohne sie ... Oldenburg, im Oktober 2002 Klaus Rehkämper Inhalt Vorwort vii 0. Einleitung und Problemstellung I. Nicht-konventionelle, bildhafte Darstellungen 9 1.1 Die verschiedenen Formen der geometrischen Projektion 9 1.1.1 Parallelprojektionen 9 1.1.2 Zentralprojektionen ll 1.2 Die Auswahl der Zentralperspektive zur Beschreibung des Sehens und des Abbildens l3 2. Eine kurze Geschichte vom Sehen und von der Perspektive 15 2.1 Die Atomisten, Platon und Aristoteles 15 2.2 Die Mathematisierung des Sehens durch Euklid 17 2.3 Galen und die stoische Tradition 18 2.4 Ein entscheidender Fortschritt: Alkindi und Alhazen 19 2.5 Leonardo, Kepler und das Netzhautbild 22 2.6 Die moderne Darstellung des Auges 25 3. Die Zentralperspektive in der Malerei 27 3.1 Die Entwicklung der Theorie der Perspektive 27 3.l.l Die Bildfläche und der Hauptfluchtpunkt: Filippo Brunelleschi 27 3.1.2 Hauptfluchtpunkt, Augenpunkt, Distanzpunkte und Horizont: Leon Battista Alberti 30 3.1.3 Auge, Camera obscura sowie affine und gewölbte Flächen: Leonardo da Vinci 36 3.2 Einige weitere systematische Bemerkungen 48 3.2.1 Der Bildausschnitt und der Horizont 48 3.2.2 Eins, Zwei, Drei ... -Die verschiedenen Fluchtpunkte 51 3.3 Eine kurze Zusammenfassung 53 3.4 Exkurs: Eine Frage der Perspektive-Foucault, Searle und Las Meninas 54 4. Perspektive und Konvention 63 4.1 Die Verhältnisse Gegenstand -Bild und Bild -Betrachter 65

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