Prof. Dr. H. Bö h r s Bereichsorganisation nach dem Personalbedarf Organisiert wird überaU fast nur empirisch. Wenn man auf diese Weise stets mit Sicherheit zu guten Ergeb nissen käme, könnte man sich damit abfinden. Es gibt jedoch viele An zeichen dafür, daß auch das Organi sieren erst zu optimalen Ergebnissen führen kann, wenn dabei Methoden angewendet werden, die auf exakter Forschung beruhen und auch an nähernd sichere Berechnungen er lauben. In seiner Schrift von 1963 "Organi sation des Industriebetriebes" hatte Prof. Dr. H. Böhrs vorgeschlagen, die Bereichsgliederung des Betriebes vor allem vom Personalbedarf für die einzelnen Funktionen her zu be stimmen, die für die Erfüllung der Betriebszwecke erforderlich sind. Er hatte dazu ein System von rund 50 direkten und indirekten Funktio nen vorgelegt, das vollständig und unabhängig von der Branche, vom Stand der Technologie und der Be triebsgröße sein sollte. Dieses Funk tionssystem konnte inzwischen in sieben Industriebetrieben für die Durchführung von Organisations analysen bezüglich des funktionalen Personalbedarfs und der Struktur der Leitungsbereiche aller Stufen er probt werden. Die dabei gewonnenen Erfahrungen und Personalbedarfs zahlen der einzelnen Funktionen ha ben zu der vorliegenden weitgehen den Neubearbeitung seiner Schrift von 1963 geführt. Der Titel des Buches wurde entsprechend der In haltskonzentration auf die Bereichs organisation mit Hilfe von quantita tiven Personalbedarfsanalysen neu gefaßt. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Böhrs Bereidlsorganisation nach dem Personalbedarf Prof. Dr. H. Böhrs Bereichsorganisation nach dem Personalbedarf Mit Beispielen analytischer Personalbedarfsermittlung in Industriebetrieben Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-409-31117-5 ISBN 978-3-322-83914-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-83914-5 Vorwort In meiner Schrüt von 1963 "Organisation des Industriebetriebes" hatte ich vorgeschlagen, die Bereichsgliederung des Betriebes vor allem vom Personal bedarf für die einzelnen Funktionen her zu bestimmen, die für die Erfüllung der Betriebszwecke erforderlich sind. Ich hatte dazu ein System von rund 50 direkten und indirekten Funktionen vorgelegt, das vollständig und unab hängig von der Branche, vom Stand der Technologie und der Betriebsgröße sein sollte. Dieses Funktionensystem konnte inzwischen in sieben Industrie betrieben für die Durchführung von Organisationsanalysen bezüglich des funktionalen Personalbedarfs und der Struktur der Leitungsbereiche aller Stufen erprobt werden. Die dabei gewonnenen Erfahrungen und Personal bedarfszahlen der einzelnen Funktionen haben zu der vorliegenden weit gehenden Neubearbeitung meiner Schrift von 1963 geführt. Den Titel des Buches habe ich entsprechend der Inhaltskonzentration auf die Bereichsorga nisation mit Hilfe von quantitativen Personalbedarfsanalysen neu gefaßt. Allen Freunden vom Fach und meinen früheren Mitarbeitern danke ich für die Anregungen, die ich durch die Begegnung oder die Zusammenarbeit mit ihnen für dieses Buch erhalten habe. Besonderen Dank bleibe ich schuldig dem Vorgänger und Begründer meines letzten Lehrstuhls an der Technischen Universität Hannover, dem 1973 verstorbenen Prof. Dr. Ing. Karl-Wilhelm Hennig, dessen 1934 erstmals erschienene "Organisationslehre" die betriebs wirtschaftlich-wissenschaftliche Behandlung der Organisationsfragen ent scheidend in Gang bringen half und in 5 Auflagen Generationen von Studen ten und zahlreichen Praktikern organisatorische Grundlagen vermittelt hat. Dankbar denke ich auch an meine Mitarbeit im Institut für Betriebswirt schaft an der Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften St. Gal len zurück, wo das Thema "Organisation" durch seinen Gründer und Leiter, Prof. Dr. Hans Ulrich, eine Stätte intensiver wissenschaftlicher Pflege und praktischer Anwendung gefunden hat. Mit Dipl.-Ing. Ludwig Rehm, Lehr beauftragtem an der Hochschule St. Gallen für Arbeitswissenschaft, bin ich seit langem durch häufige Diskussionen über organisatorische Fragen, bei denen er sich durch Erfahrung und theoretisches Denken gleichermaßen aus zeichnete, freundschaftlich verbunden. Mein besonderer Dank für die jetzt vorliegende Fassung meiner Schrift gilt meinem früheren Mitarbeiter, Dr. rer. pol. Dipl.-Kfm. Klaus Bünstorf, der die funktionale Organisationsanalyse in den Betrieben im einzelnen metho disch entwickelt und erprobt hat und durch seine Dissertation wichtige Bau- steine zu dieser Schrift beigesteuert hat. Meinem früheren Mitarbeiter Dipl.-Ing. Dr. rer. pol. Herbert Anschütz danke ich für Hinweise auf den Ein fluß der Mitbestimmung der Arbeitnehmer auf die Leitung. Frau Dr. Erika Reiss, irühere Hörerin von Prof. Dr. phil. Dr. med. Willy Hellpach, bin ich für Hilfe bei der Abfassung der Ausführungen über die Gruppenfabrikation nach dem Buch von Lang-Hellpach dankbar. Schließlich möchte ich auch den Firmen danken, die mir bereitwillig Unterlagen über ihre Betriebs organisation zur Verfügung gestellt haben. Hermann Böhrs Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 1. Das System der Funktionen eines Industriebetriebes 11 1.1. Abgrenzung des Organisationsbegriffes gegen die Begriffe Unternehmen und Betrieb . . . . . . . . . . 11 1.2. Die direkten Funktionen des Industriebetriebes 15 1.3. Erläuterung der direkten Funktionen . . . . . 21 1.4. Umwege bei Erfüllung der direkten Funktionen durch verschiedene Zweckarten des Denkens . . . . . 28 1.5. Die indirekten Funktionen des Industriebetriebes 35 1.6. Die Leistungsfunktionen 37 1.7. Die unternehmerischen Funktionen 41 1.8. Zum Einfluß des Betriebsrates und der Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat auf die Erfüllung der Leitungs- und unternehmerischen Funktionen . . . . . . . . . . . . . 43 2. Erstellung von funktionalen Organisationsanalysen 49 2.1. Zweck der funktionalen Organisationsanalyse . 49 2.2. Die Interviewmethode zur Ermittlung der funktionalen Arbeits- belastungen der Mitarbeiter und Leiter . . . . . . . . . . . 50 2.3. Das Funktionen- und Strukturdiagramm des Betriebes als wesentliches Ergebnis der funktionalen Organisationsanalyse . 60 2.4. Berechnung des Zentralisationsgrades und des Koeffizienten der funktionalen Arbeitsteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 3. Der organisatorische Betriebsvergleich auf der Grundlage funktionaler Organisationsanalysen . . . . . . . 69 3.1. Die Arbeitsbelastung der einzelnen Funktionen 69 3.2. Die Anzahl verschiedener Funktionen je Mi.tarbeiter 69 3.3. Die Anzahl Personen je Leitungsbereich 1. Stufe und 2. Stufe . 73 Seite 3.4. Die Mitarbeit der Leiter an den ausführenden Funktionen 78 3.5. Zur besonderen Bedeutung der Leiter 2. Stufe . . . . . 87 3.6. Der Informationsgrad in den Mittel- und Großbetrieben 88 4. Der Funktionsbegriff in der bisherigen Organisationslehre 91 4.1. F. W. Taylor (1912) . 91 4.2. Henri Fayol (1916) . 92 4.3. W. le Coutre (1930) . 93 4.4. K. W. Hennig (1934) 94 4.5. F. Nordsieck (1934) . 96 4.6. Die Funktionsdiagramme nach Hijmans und Nordsieck 98 4.7. W. Schramm (1936) 103 4.8. W. Riester (1936) . 106 4.9. H. Böhrs (1943) 106 4.10. H. Ulrich (1949) 108 4.11. K. Sefanic-Allmayer (1950) . 109 4.12. 0. Schnutenhaus (1951) . 110 4.13. H. Linhardt (1954) 113 4.14. H. Acker (1956) 114 4.15. A. Meier (1957) 115 4.16. E. Schmalenbach (1959 bzw. 1941) 116 4.17. Menzi und Nauer (1972) . . . . 118 5. Ursachen und Wirkungen der Arbeitsteilung 121 5.1. Arten und Ursachen der Arbeitsteilung . 121 5.2. Die wachsenden Büros als bedeutender Grund für den Struktur- wandel der menschlichen Arbeit . . . . . . . . . . 129 5.3. Die Wirkungen der Arbeitsteilung auf den Menschen . . . . 137 5.3.1. Die Wirkungen der Berufsbildung auf den Menschen . 137 5.3.2. Die Wirkungen der Berufsspaltung auf den Menschen 138 Seite 5.3.3. Die Wirkungen der Produktionsteilung auf den Menschen 140 5.3.4. Die Wirkungen der Arbeitszerlegung auf den Menschen . 142 5.3.5. Die Wirkungen der Arbeitsverschiebung auf den Menschen 148 5.4. Arbeitsteilung und gegebene Verteilung menschlicher Arbeitseignung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 5.5. Die Bestrebungen um Erweiterung der Arbeitsaufgabe des einzelnen . . . . . . . . . . . . . . . . 157 6. Grundsätzliches zur Verteilung der Funktionen auf die Leitungsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 6.1. Grundsätzliche Forderungen zur·F unktionenverteilung 161 6.2. Die Anforderungen der Funktionen an den Menschen . 162 6.3. Die typischen Fälle der Unterstellung von Mitarbeitern 167 6.4. Zum Fluß der Informationen 169 6.5. Instanzen und Kompetenzen 171 6.6. Zentralisation oder Dezentralisation der Funktionen 172 6.7. Zur Bildung von Leitungsbereichen 1. Stufe . . . 176 6.8. Zur Bildung von Leitungsbereichen höherer Stufe 179 6.9. Der Begriff "Stabsabteilung" . . . . 179 6.10. Die Begriffe Assistent, Gruppe, Stelle 183 6.11. Die informellen sozialen Beziehungen innerhalb des Betriebes 185 7. Das Vorgehen bei der Funktionenverteilung . . . . . . . 191 7.1. Neun Fragen zur Verteilung der Funktionen auf die Leitungsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . 191 7.2. Die Ermittlung der Arbeitsbelastung der Funktionen 192 7.3. Die Verteilung der Funktionen mit großer Arbeitsbelastung für je mehrere Leitungsbereiche 1. Stufe . . . . . . . . . . . 194 7.4. Die Verteilung der Funktionen mit großer Arbeitsbelastung für je einen Leitungsbereich 1. Stufe . . . . . . . . . . . . 203 7.5. Die Verteilung der Funktionen mit geringer Arbeitsbelastung 204 7.6. Die Zusammenfassung von Leitungsbereichen 1. Stufe zu Leitungsbereichen 2. Stufe . . . . . . . . . . 206 0 o • 0 • •