ddeerr KKäärrnnttnneerr RRiinnddeerrzzüücchhtteerr wwwwww..kkaaeerrnnttnneerrrriinndd..aatt AAuussggaabbee 23//1147 DDaass MMaaggaazziinn kärntnerrind wünscht besinnliche Festtage, ein erfolgreiches, gesundes und zufriedenes Jahr 2018 und bedankt sich für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2017. Ing. Ernst Lagger, Geschäftsführer und Ing.Sebastian Auernig, Obmann HTeigahmliggehits t2 d0e1r4 ZJauhmre s abschluss NVeeruaen s taltungs- KJutnng. zLüacnhdteesr- J2u0b16il ä/1u7m ein Jkuanlegnsdteier r2e0 1 8 rinderschau volles Haus im Angebot S e i t e 0 8 Seite 7 S e i t e 1 2 Seite 15 S e i t e 3 8 Seite 33 Editorial Liebe Züchterinnen und Züchter! Wir sind gefordert, Es ist nicht leicht, nach einem für wertvolle Zuchtrinder wieder Jahr, wie es 2017 war, Bilanz zu auf ein höheres Niveau kommen. alles Mögliche zu tun, ziehen. Nachdem wir einige Maß- nahmen vorbereitet haben um den Erfolgreiche Rindeschauen um auf den Märkten Export in die Türkei für die Kärnt- Viele Bäuerinnen und Bauern mit besseren Preisen ner Tiere zu erleichtern bzw. zu haben auch dieses Jahr auf vie- fördern, holte uns im Dezember len regionalen, nationalen und wieder Fuß fassen zu letzten Jahres die Wirklichkeit ein. internationalen Schauen mit ih- Mit dem einen und bisher einzigen ren Zuchttieren Werbung für die können. Fall eines mit dem Blauzungenvi- Kärntner Rinderzucht gemacht. rus infizierten Rindes wurde über Ich darf mich bei allen, die Schau- ganz Kärnten eine Restriktionszo- en organisiert und bei jenen, die ne verhängt. Diese unter dem nicht mit Kühen daran teilgenommen ganz korrekten Begriff „Sperrzo- haben, aufrichtig für diesen Ein- ne“ besser bekannte Maßnahme satz bedanken und zu den großar- stoppte alle unsere Bemühungen, tigen Erfolgen gratulieren. im Preisniveau für Exportkalbin- Ganz besonders danken und nen an die anderen Bundeslän- gratulieren darf ich auch unse- der heranzukommen. Obwohl die ren Jungzüchtern, die mit ihrem Inhaltsverzeichnis Nachfrage nach Zuchttieren in der großen Einsatz uns nicht nur bei Türkei noch immer sehr stark ist, den Schauen unterstützen, son-  2 Editorial ist es uns nicht möglich, diese zu dern auch selbst sehr erfolgreich  3 Fleckvieh Züchterstammtisch bedienen. an Veranstaltungen teilnehmen. Zum Glück konnten wir andere Besonders sei hier das Jungzüch-  3 Aktuelle Info Märkte erschließen und dadurch terevent am 28. Oktober in Lienz  5 2. EuroGenetik Schau den Absatz sichern. Leider sind erwähnt, wo unsere Kärntner Jung-  7 KUHle Stunden mit für diese Länder nicht so gute züchter hervorragend abgeschnit- unseren Lieblingstieren Preise erzielbar, dennoch sind wir ten haben. Natürlich darf ich auch  8 Freude, Zusammenhalt froh über diese Möglichkeiten. Mit diesmal am Jahresende unseren und Teamgeist dem Beginn der vektorfreien Zeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern  10 Pinzgauer Hoffest (kein Mückenflug) sind auch wir meinen Dank aussprechen. Ihr un- im unteren Lavanttal wieder gefordert, alles Mögliche ermüdlicher Einsatz macht vieles  12 Jahresabschluss 2016/17 zu tun, um auf den Märkten mit erst möglich. Ein ganz besonderer besseren Preisen wieder Fuß fas- Dank gilt aber Euch liebe Bäuerin-  23 100.000-Liter-Kühe sen zu können. Dazu brauchen nen, liebe Bauern und vor allem  26 Doppelnutzung – wir allerdings einige Maßnahmen. liebe Jugend, denn nur gemeinsam Milch und Fleisch Zum einen muss nach dem Ende können wir die Herausforderun-  28 Köstliches – schönes – der vektorfreien Zeit die Restrikti- gen unserer Zeit schaffen. sehenswertes Italien onszone stark verkleinert werden In diesem Sinne darf ich allen ein  30 Landwirtschaft mit damit die Verterinärzertifikate ei- gesegnetes Weihnachtsfest und Begeisterung und Pinzgauer nen Export erlauben, zum anderen viel Glück im neuen Jahr wün-  32 Spermaangebot Charolais müssen wir Züchter darauf ach- schen. Gesundheit und Zufrieden- ten, dass wir die Voraussetzungen heit in Haus und Hof sollen das  33 Marktbericht wie Belegalter und Untersuchung neue Jahr wieder zu einem erfolg-  35 Fleischrinderversteigerung der Jungkalbinnen auf Schmallen- reichen machen.  36 Pinzgauer Länderschau berg etc. erfüllen. Es wäre sehr zu  37 Verbandsbekleidung wünschen, dass uns diese Maß- Euer Obmann  38 Veranstaltungskalender nahmen gelingen, damit die Preise Sebastian Auernig der KärntnerRinderzüchter 3/17 2 Einladung zum 17. Fleckvieh-Züchterstammtisch PROGRAMM: 1. Eröffnung und Begrüßung 2. Aktuelle Information (Export, Optibull, Blauzungenkrankheit,…) 3. Spermaangebot 4. Züchterische Anfragen und Diskussion Mittwoch, 03. Jänner 2018 GH Stoff St. Margarethen/Lav. Dienstag, 09. Jänner 2018 LFS Althofen Althofen Donnerstag, 11. Jänner 2018 GH Mauthner Mauthbrücke Beginn: 19:30 Uhr Wir begrüßen das folgende neue Mitglied: Riepan Andreas Ebenthal Wagyu Die Funktionäre von kärntnerrind wünschen viel Glück und Erfolg bei der züchterischen Arbeit! Mein Name ist Bernhard Prunner Fleischrindertag in Traboch und ich komme aus Gmünd in Am 17. Februar 2018 findet in Kärnten. Schon von Kindesbeinen Traboch in der Steiermark der Ge- an war ich von der Rinderzucht nostar Fleischrindertag statt. Alle begeistert. Meine Leidenschaft und Kärntner Fleischrinderzüchter sind Motivation wurden durch den eingeladen an dieser Veranstal- Fleckviehzuchtbetrieb meiner Eltern tung teilzunehmen. Die nächste sowie ein Praktikum bei Bayern Ge- Kärntner Fleischrindermesse fin- netik noch weiter verstärkt. det im März 2019 statt Nach dem Abschluss der HBLFA Zulassung: Es werden alle Fleisch- Raumberg-Gumpenstein habe ich rinder und Generhaltungsrassen mich für ein Agrarwirtschaftsstu- (Herdebuch A) für den Fleischrin- dium an der Universität für Boden- dertag zugelassen. kultur in Wien entschieden, um Altersgrenze: Stiere: 10 – 24 Mo- dort meine Interessen in der Rin- nate (Hochlandrind bis 30 Monate) derzucht noch weiter zu vertiefen. Kalbinnen: 10 – 30 Monate Jetzt freut es mich umso mehr, im Bereich der Rinderzucht beruflich Anmeldungen tätig zu sein. Mein zukünftiger Be- bis spätestens 12.01.2018 an die ratungsschwerpunkt liegt je zur Rinderzucht Steiermark Indus- Hälfte im Bereich der Fleischrin- triepark West 7, 8772 Traboch derzucht sowie im Bereich der [email protected] DI Bernhard Prunner Besamungsstation mit der Nach- zuchtbewertung der Rasse Fleck- Köralter und Exterieurbewertung Neuer Zuchtberater vieh. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit und Sie/Euch (Körtermine) 2018 für die Fleischrassen persönlich kennen zu lernen. Ab 01. Jänner 2018 wird das Köral- Als Nachfolger von Frau Christina ter für alle Rassen Ab Hof und auf Trippold, darf ich mich kurz vor- e-mail: [email protected] der Versteigerung mit 12 Monaten stellen: Handy: 0676 83 555 528 festgesetzt. Jüngere Stiere werden der KärntnerRinderzüchter 3/17 3 Aktuell nicht mehr gekört oder zur Ver- steigerung zugelassen. Nachstehend sind die Termine für die Ab Hof Körung für das Jahr 2018 angeführt. kärntnerrind möchte darauf hinweisen, dass Stiere im Rahmen der Bewertung vorzuführen sind und einen einge- Betriebsführerehepaar Barbara und Christof mit Sohn Matthäus und Seniorchef Hans zogenen Nasenring haben müssen! präsentieren ihre drei 100.000-Liter-Kühe Luna ET, Prescilla und Brasilia. Termin Anmeldeschluss Drei lebende 100.000er am Betrieb perfekte Arbeit. Mit einer Lebens- 1.Februar-Hälfte 26.01.2018 Fritzer vlg. Richter in Ferndorf leistung von über 100.000 kg Milch 1.Mai-Hälfte 27.04.2018 konnte die Kuh Brasilia heuer im 1.Juli-Hälfte 29.06.2018 „Ein guter Jahrgang“ – so kann Frühjahr sogar auf der Gebietsrin- 1.Oktober-Hälfte 28.09.2018 man den Geburtsjahrgang 2005 derschau Oberkärnten ausgestellt 1.Dezember-Hälfte 23.11.2018 am Fleckviehzuchtbetrieb Fritzer werden. Sowohl ihre Mutter als auch Zusätzlich zu den angeführten bezeichnen. Astrov, Waterberg ihre Großmutter konnten diese ma- Terminen werden Stiere im Rah- und Humid wurden eingesetzt, um gische Grenze der Lebensleistung men der Betriebsbesuche bewer- langlebige Doppelnutzungsstarke erreichen. Dieses Fleckviehtrio be- tet. Sollten Bewertungen außerhalb Fleckviehkühe zu züchten. Dass weist also, dass man bei hohen Leis- dieser Zeiten notwendig sein, fällt dies als voller Erfolg zu verbuchen tungen im Bereich der Milch- und eine Körgebühr von € 50,– netto ist, beweisen die drei Kühe Brasilia, Fleischproduktion keinesfalls auf und für die zurückgelegten Kilo- Luna-ET und Prescillia. Aktuell sind langlebige Kühe verzichten muss. meter das amtliche Kilometergeld sie alle drei am Richterhof beheima- kärntnerrind gratuliert recht herz- von € 0,42/km an. tet und verrichten hier noch immer lich zu diesem schönen Erfolg! Export – Fleckvieh, trächtige Kalbinnen Kärntnerrind sucht laufend träch- tige Kalbinnen für die Exportver- marktung. Wir ersuchen, trächtige Kalbinnen, welche für den Export vorgese- hen sind, so früh wie möglich im Verbandsbüro anzumelden (Tel. 04212 /2215-12). Erst ab 40 ge- meldeten Stück ist ein Abschluss mit einer Exportfirma möglich. Wichtig für den Ankauf sind v.l.n.r: Silvan, Betriebsführer Heinz mit Tochter Melanie und Kilian mit den 100.000- folgende Kriterien: Liter-Kühen Lausi, Lampe 1 und Lampe 2 Gewicht: mindestens 500 kg Trächtigkeit: 2 – 6 Monate Drei lebende 100.000er am ist zum Fototermin angetreten. Mutterleistung: Betrieb Pirker vlg. Thaler in Bad Induvi, Poldi und Hofrat erwiesen 6.000 kg Höchstleistung sich als wahre Goldgriffe in der An- St. Leonhard Abstammung: paarung und das perfekte Betriebs- reinrassig Herdebuch A Wenn es um die Lebensleistungser- management trug sein Übriges Belegung: Fleckvieh Herdebuch A folge bei Fleckviehkühen geht, ist dazu bei, dass es wieder zu so ei- Abkalbealter: kleiner 31 Monate der Betrieb Pirker vlg. Thaler aus ner großartigen Leistung kommen Schönberg bei Bad St. Leonhard ein konnte! Nachdem zwei Kühe aus „alter Bekannter“. Bereits im Jahr derselben Kuh gezogen sind, tra- 2013 konnte ein phänomenales gen sie nicht nur die gemeinsame Fleckviehquartett aus vier lebenden Abstammung auf der mütterlichen Lebensleistungskühen mit über Seite, sondern teilen sich auch ge- 100.000 kg präsentiert werden. schwisterlich den gleichen Namen. Nun ist es wieder soweit und eine kärntnerrind gratuliert recht herz- neue Generation an „Golden Girls“ lich zu diesem schönen Erfolg! der KärntnerRinderzüchter 3/17 4 EuroGenetik 2. EuroGenetik-Schau auf der Rieder Messe Mit 100 ausgestellten Fleck- viehkühen aus ganz Mittel- europa ist die EuroGenetik- Schau eine der größten Rin- derschauen in der Fleckvieh- zucht. Aus dem riesigen Zuchtgebiet der Eurogenetik wurden die besten Kühe ausgewählt, um im Rahmen der Rieder Messe ausgestellt, prä- sentiert und gereiht zu werden. Dass Kärnten keinen Vergleich zu scheuen braucht, bewiesen zwei vierte und ein dritter Platz der drei Kärntner Teilnehmerin- nen. Die schwierige Aufgabe des Das Betreuen der Tiere während den Vorbereitungstagen und das professionelle Vor- Preisrichters übernahm diesmal führen wurde in Eigenregie von den jeweiligen Zuchtbetrieben durchgeführt. Rupert Viehhauser aus Kleinarl in v.l.n.r. Edina Scherzer mit RUMID-Tochter VARIA, Mathias Kofler mit GS RAU–Tochter Salzburg. Kompetent rangierte er MILKA und Jakob Scherzer jun. mit HURRICAN-Tochter ROMA die einzelnen Gruppen durch und konnte jede seiner Entscheidun- bestätigten schon die Erwartungen ROMA, die bereits im Frühjahr auf gen nachvollziehbar argumentieren. des Publikums und zeigten Exteri- der Bundesfleckviehschau zu se- eur auf höchstem Niveau. In der hen war, mit ihrem hervorragend Jungkühe mit Top Exterieur zweiten Gruppe der Erstlingskühe textiertem Euter und ihrem ju- Die drei Gruppen von Jungkühen konnte sich HURRICAN–Tochter gendlichen Auftreten auf den gu- Die Kühe fühlten sich in den Strohbetten, auf der Rieder Messe, vor der Schau richtig wohl. der KärntnerRinderzüchter 3/17 5 EuroGenetik ten vierten Platz einreihen. Sie ist weiterhin eine der Zukunftshoff- nungen am Zuchtbetrieb Scherzer in Paternion. Doppelnutzung in Perfektion Auch in den mittleren Kuhklassen konnte Kärnten eine Vertreterin ins Rennen schicken. Die GS RAU– Tochter MILKA aus dem Zucht- betrieb Jöbstl Simone und Johan- nes in St. Gertraud im Lavanttal Die HURRICAN-Tochter ROMA aus dem Zuchtbetrieb Reinhard Scherzer aus Paterni- konnte sich ebenfalls mit einem on konnte mit ihrem perfekt aufgehängten, stark textierten Euter und ihrer Jugend- lichkeit aufwarten. vierten Platz im guten Mittelfeld platzieren. Trotz ausgeprägter Bemuskelung und gutem Doppelnutzungstyp konnte sie noch eine hervorragen- de Qualität in Fundament und Eu- ter aufweisen und so in ihrer star- ken Gruppe mitmischen. Stockerlplatz für „VARIA“ Dass aus Kärntner Sicht auch ein Stockerlplatz verbucht werden konnte, ging auf das Konto der umsatzbetonten RUMID–Tochter VARIA aus dem Zuchtbetrieb Kof- ler Herwig in Reisach. Die Landessiegerin von 2014 und Teilnehmerin der Bundesfleck- viehschau 2017 in Maishofen Mit sehr guten Doppelnutzungseigenschaften und einer überdurchschnittlichen Be- konnte nun mit 4 Abkalbungen muskelung ausgestattet, konnte die kalibrige GS RAU-Tochter BETTY aus dem Zucht- wieder mit ihrem ausgezeichneten betrieb Jöbstl in St. Gertraud in ihrer starken Gruppe den vierten Platz erreichen. Euter überzeugen und musste sich in ihrer Gruppe nur knapp den zwei kapitalen Viertkalbskühen aus dem Zuchtgebiet des FIH ge- schlagen geben. Aus Kärntner Sicht konnte man wieder auf einer der großen Fleck- viehschauen gute und stabile Er- gebnisse abliefern. Einmal mehr haben die Kärntner Züchter, die ihre Tiere wieder selbst betreu- ten, gezeigt, dass die Kollegialität untereinander und die Freude zur Fleckviehzucht den großen Auf- wand einer Rinderschau wert sind und das Fleckvieh aus Kärnten immer international konkurrenz- fähig ist. Mit mittlerweile vier Kälbern konnte die Landessiegerin von 2014 wieder punkten. Die umsatzbetonte RUMID-Tochter VARIA aus dem Zuchtbetrieb Kofler Herwig in Rei- sach bestätigte wieder einmal ihre Stärken in Fundament und Euter. der KärntnerRinderzüchter 3/17 6 Bambinitag KUHle Stunden mit unseren Lieblingstieren Am 10. Oktober fand auch heuer wieder der alljährli- che Bambinitag der Kärntner Jungzüchter statt. In Oberkärnten trafen sich die Bambinis am Gelände der LFS Litzlhof und in Unterkärnten am Betrieb Rutrecht in St. Marga- rethen. Über 70 Kinder aus ganz Kärnten nahmen daran teil und hatten sichtlich Spaß bei der Ar- beit mit den Kälbern. Die Bambinis trainierten das Put- zen, Striegeln, Scheren, Waschen und Vorführen bei Kälbern und genossen den Feiertag mit ihren Lieblingstieren. Vielen Dank an unsere Sponso- ren (Kanerta Hermagor, Kärntner- milch) und an die mitwirkenden Jungzüchterinnen und Jungzüch- ter. Edina Scherzer der KärntnerRinderzüchter 3/17 7 Jungzüchter www.kaerntnerrind.at Freude, Zusammenhalt und Teamgeist – die Kärntner Jungzüchter beeindrucken in Lienz Am 28. Oktober 2017 fand in der RGO Halle in Lienz ein Jungzüchterevent statt. Die Osttiroler Jungzüchter luden Teilnehmer aus Süd- tirol, Nordtirol und Kärnten ein, um gemeinsam diese Schau durchzuführen. Un- sere Kärntner Jungzüchter zeigten tolle Leistungen und wurden am Schluss mit gro- ßen Titeln belohnt. Am Samstagnachmittag reisten sechs engagierte Kärntner Teilneh- mer nach Lienz, um der Einladung der Osttiroler zu folgen und am Jungzüchterevent teilzunehmen. Die Kalbinnen wurden perfekt betreut, gesäubert und versorgt. Nach einem leicht angespannten Nachmittag war es aber endlich Das Team der Kärntner Jungzüchter freute sich über den Erfolg von Jakob Scherzer, soweit und es konnte um 19 Uhr der mit seiner Kalbin FABI (V: Raldi) den Gesamtvorführreservesieg und den Gesamt- mit dem Bambiniwettbewerb der typreservesieg holte. Osttiroler Jungzüchter gestartet werden. Bernadette Schwaighofer aus Erl in Tirol hatte die schwere gen und exterieurstarke Kalbinnen war, errang sie durch ihre Harmo- Aufgabe, die besten Vorführer präsentieren. Martin Schwinger nie und die Feinheit im Fundament herauszusuchen. aus Lendorf zeigte trotz seiner den Typsieg. Die Bambinis wurden interviewt und gebrochenen Hand wie gewohnt Jakob Scherzer kämpft um erzählten dem Publikum, wie lange eine beeindruckende Leistung. den Gesamtvorführsieg sie mit den Kälbern trainiert haben Nur knapp verfehlten er und seine und wer ihnen dabei geholfen hat. Kalbin EVITA (V: Symposium) eine Nach den Gruppenentscheidungen Die Zuseher genossen den Anblick top zwei Platzierung. Mathias Kof- kam es zur ersten Gesamtsieger- und applaudierten lautstark. ler aus Reisach präsentierte seine wahl. Die Osttiroler zeigten 3 tolle elegante VENEDIG (V: Hutera) er- Jungkuhgruppen. Zwei Kühe vom Kärntner Jungzüchter im Ring folgreich. Auch den Preisrichter Betrieb Steiner aus Matrei wurden Nach drei Bambinigruppen kamen Franz Auer aus Auffach in Tirol an die Spitze gesetzt. LISL (V: Sym- die ältesten Teilnehmer in den beeindruckte der Typ, die Feinheit posium) holte sich den Gesamtsieg Ring. Aus Kärnten ging Josef Egar- und der Körperbau seiner Kalb- vor ihrer Stallkollegin BLONDE (V: ter aus Seeboden an den Start. In in und sie wurde zum Typsieger Symposium), die mit dem Gesamt- einer sehr starken Gruppe konnte dieser Gruppe gekürt. Als letzter reservesieg ausgezeichnet wurde. er seine Kalbin ESCADA (V: Pando- Teilnehmer der Kärntner startete Mit einem begeisterten Fanclub ra) vom Betrieb Faschauner toll Jakob Scherzer aus Paternion mit im Schlepptau wurde Jakob Scher- präsentieren. Nach einigen Grup- seiner Kalbin FABI (V: Raldi) in zer in der Vorausscheidung zum pen Pause für die Kärntner zeig- den Ring. Er konnte sein Tier un- Vorführfinale noch einmal weiter- ten Thomas Schilcher aus Preite- ter Spannung halten und machte geschickt und er durfte im Finale negg, der die sehr lange Anreise an diesem Abend keinen Fehler. der besten 6 Vorführer der Schau auf sich nahm, und Daniel Ertl aus Der Preisrichter zeigte sich be- dabei sein. Vor dem Vorführfi- Hermagor ihre Kalbinnen MOMO eindruckt und zeichnete ihn zu- nale zogen Mathias Kofler mit (V: Pandora) und VONN (V: Mint), nächst mit dem Vorführsieg aus. VENEDIG und Jakob Scherzer mit die vom Betrieb Kofler aus Reisach Auch die Kalbin brachte ihn ins FABI ins Gesamttypfinale ein. Die stammt. Sie konnten in der großen Staunen und obwohl sie mit Ab- Raldi-Tochter FABI beeindruckte Gruppe souveräne Vorführleistun- stand die Jüngste ihrer Gruppe Auer, sodass er sie hinter der Ge- der KärntnerRinderzüchter 3/17 8 Jungzüchter Freude, Zusammenhalt und Teamgeist – die Kärntner Jungzüchter beeindrucken in Lienz Die Kalbin FABI errang durch ihre Harmonie und Feinheit im Fundament den Typsieg. die gute Zusammenarbeit mit den Osttiroler Jungzüchtern. Weiters bedanken wir uns bei allen Kärnt- nern, die zahlreich nach Lienz ge- kommen sind, um die Teilnehmer zu unterstützen. Dieser Tag wird unserer jungen Truppe mit Sicher- heit noch länger in Erinnerung Mathias Kofler aus Reisach gewann mit seiner Kalbin VENEDIG (V: Hutera) den Typ- bleiben. sieg in seiner Gruppe. Edina Scherzer samttypsiegerin ROSALINDE (V: Pandora) von Gerhard Mariacher als Gesamtypreservesiegerin aus- zeichnete. Nach diesem großen Erfolg, den Jakob Scherzer noch nicht fassen konnte, zog er ins Vorführfinale ein. Alle Augen der Kärntner waren auf ihn gerichtet, als der Preisrichter das Mikrofon zur Hand nahm und die Entschei- dung verkündete. Das Publikum klatschte ein, und als er die Kalbin von Jakob als Gesamtreservesiege- rin abklatschte, wurde gejubelt. Unfassbar – die Kärntner Jung- züchter zeigten einmal mehr Freu- de, Zusammenhalt und Teamgeist im Schauring. Zur Gesamtsiege- rin wurde Christine Haas aus der Wildschönau, Tirol, mit ihrer Kalb- in IDA (V: Intension) gekürt, die vom Anfang bis zum Schluss eine exrem souveräne Vorführleistung zeigte und verdient siegte. Wir gratulieren allen Teilnehmern zu ihren Leistungen, ganz beson- ders den Preisträgern, und bedan- Josef Egarter aus Seeboden stellt seine Kalbin ESCADA (V: Pandora) vom Betrieb Sepp ken uns für die Einladung und Faschauner vor. der KärntnerRinderzüchter 3/17 9 Tag der offenen Tür www.kaerntnerrind.at Pinzgauer Hoffest im unteren Lavanttal Im Rahmen des „Tag der of- wurde der vorhandene Fleckvieh- Schlachtstieren und somit auch fenen Tür auf einem Pinz- bestand komplett auf Pinzgauer dem dementsprechenden BIO-Zu- umgestellt. Mittlerweile befinden schlägen für seine Tiere können gauer-Zuchtbetrieb“ veran- sich am Betrieb 12 Pinzgauer Mut- entsprechende Deckungsbeiträge staltete Familie Zellnig vul- terkühe, die gesamte weibliche erzielt werden. Auch bei den Kalb- go Grusch aus Ettendorf ein Nachzucht und Maststiere, die mit innen, die nicht für die Zucht ge- wahres Hoffest und präsen- 18 Monaten zur Schlachtung ver- eignet sind hat Ernst Zellnig seine tierte der breiten Öffentlich- kauft werden. Nische gefunden, diese verlassen keit ihren Betrieb und ihre Auch zahlreiche Schauerfolge als BIO-Jungrind den Hof. Pinzgauer Rinderherde. konnten bereits erzielt werden, ei- Mehrere Standbeine nige Siegertitel bei der Fleischrin- sichern Vollerwerb Seit 2006 bewirtschaftet Ernst dermesse aber auch die Teilnahme Zellnig zusammen mit seiner Frau bei der Bundesfleischrinderschau Nichts desto trotz, mit der Mut- Bernadette und den Kindern Jas- stehen in dieser kurzen Züchter- terkuhhaltung alleine kann der Be- min, Janine, Johanna und Simon karriere bereits zu Buche. trieb nicht überleben, das war der den Hof vulgo Grusch Familie bewusst. Es am Lamprechtsberg, wurde die Forstwirt- hoch über Ettendorf schaft weiter ausge- in der Gemeinde Lava- baut und der Wald münd. Unter schwie- wird intensiv durch rigsten Verhältnissen Einzelbaumentnah- und durch einen ge- me genutzt, auch waltigen Flächenab- die Tischlerarbeiten gang wurde der Hof als Tischlermeister übernommen und sorgten für ein Zu- trotz alledem war der satzeinkommen. Betriebsführer Ernst bemüht, den Betrieb Fischzucht – weiter zu bewirtschaf- arbeitsintensiv – ten und in Zukunft lukrativ auch im Vollerwerb Den Wunsch, dass betreiben zu können. das Betriebsführer- Der außerordentlich ehepaar ihr Einkom- gute Zusammenhalt men und ihren Ar- innerhalb der Familie beitsplatz in der und vor allem viel Landwirtschaft ha- Fleiß und Innovation Ein starkes Team – Familie Zellnig ben, konnte mit ei- sorgten dafür, dass nem weiterem Stand- ab 2007 enorm viel in bein, der Fischzucht, den Betrieb investiert wurde. Arbeitskreis bringt Erfolg erfüllt werden. Seit 2014 wird am Es entstanden verschiedene Ge- Gerade die Vermarktung der Betrieb Fischzucht betrieben. Die bäude, Neuzukauf von diversen Pinzgauer stellte für die Familie Wassersicherheit und die gute landwirtschaftlichen Maschinen eine Herausforderung dar und Lage machten den Bau der Teich- und der Ausbau des Eigenheims. viele Projekte scheiterten. anlagen möglich. Ein Fischbe- Auch die Umstellung auf biologi- Durch die aktive Mitarbeit im stand von ca.40.000 Stück (60% sche Wirtschaftsweise hat stattge- Pinzgauer Arbeitskreis Mutterkuh Regenbogenforellen, 20% Saibling, funden. konnte der Betriebsführer seine 20% Bachforellen) mit Produktion Schwächen genau analysieren und von Brut und Speisefischen in 14 Problemlose Mutterkuh – ihm wurde bewusst, dass er für Teichanlagen läuft sehr gut. Pinzgauer sein erzeugtes Produkt zu wenig 80–85% des Fischbestandes wer- Auf der Suche nach einer problem- erlösen konnte. Durch Vieheinkäu- den als Setzlinge an viele Teich- losen Mutterkuh wurde der Betrieb fer Peter Krall und Firma Ilgenfritz besitzer verkauft. Vor allem die 2008 mit den Pinzgauern fündig konnte er mittlerweile den passen- Zustellung mit Sauerstoffversor- und 2009 begann die züchterische den Partner für den Viehabsatz gung wird von den Kunden sehr „Karriere“ am Betrieb. Bis 2011 finden. Mit der Produktion von BIO geschätzt. der KärntnerRinderzüchter 3/17 10