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Atom-Alarm PDF

119 Pages·2009·0.59 MB·German
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1 2 Nr. 5 Atom-Alarm Das fremde Schiff kommt in das Sonnensystem - Ist es die Vorhut einer großen Flotte? von Kurt Mahr Was man nicht für möglich gehalten hätte, ist eingetreten! Das auf dem Mond notgelandete Raumschiff der Arkoniden, eines menschenähnlichen Volkes, das ein großes Sternenreich beherrscht, ist durch einen Überraschungsangriff der irdischen Großmächte vernichtet worden, und nur zwei Arkoniden haben den Angriff überlebt. Diese beiden Überlebenden befinden sich bei Perry Rhodan in Sicherheit - dem Menschen, der das Schiff der Arkoniden entdeckte und der mit Hilfe der Errungenschaften der überlegenen Arkonidentechnik seine sogenannte Dritte Macht aufbaute. Perry Rhodan hat bereits den lange drohenden Weltkrieg verhindert, und nun, da durch das Auftauchen einer neuen Gefahr aus dem All der ATOM-ALARM ausgelöst wird, ist es wieder die Dritte Macht, die wirkungsvoll eingreift ... Die Hautpersonen des Romans: Perry Rhodan - Der Chef der Dritten Macht. Reginald Bull - Perry Rhodans Freund und rechte Hand. Tako Kakuta - Er verdankt die Fähigkeit der Teleportation der Atombombe von Hiroshima. Crest und Thora - Die beiden einzigen Überlebenden der arkonidischen Raumexpedition, Jesse Morgan - Ein junger Mann, der von Beruf aus neugierig ist. Captain Zimmermann - Offizier des Geheimdienstes. Er glaubt nur an das, was er sehen kann. Allan D. Mercant - Chef der internationalen Abwehr. Seine Mitarbeiter halten ihn für einen Gedankenleser. 1. »Sie werden das nicht begreifen können! Sie werden keinen einzigen Impuls verstehen. Ihr Gehirn wird durcheinandergeraten, und Sie ...« Thora unterbrach sich mitten im Satz, weil ihr die Worte nicht so schnell einfielen, wie ihr hektischer Eifer es verlangte. Wie einfach sie zu durchschauen ist, dachte Perry Rhodan. In Wirklichkeit macht sie sich gar keine Sorgen um mein Gehirn. In Wirklichkeit will sie mich davon überzeugen, daß ich zu unterentwickelt bin, um ihre Geheimnisse zu begreifen. »Was würde es Ihnen ausmachen?« fragte er zurück. »An mir verlieren Sie nichts - und Rhodan als lallender Narr wäre sicherlich ein genugtuender Anblick für Sie. Oder nicht?« Sie spürte, daß sie auf ein falsches Gleis geschoben werden sollte. Sie ärgerte sich darüber, weil ihm das so einfach gelang. »Darum geht es nicht«, antwortete sie knapp. »Die Informationskristalle sind nur eine begrenzte Anzahl von Malen bespielbar, und man sollte sich vor jeder Vergeudung hüten. Besonders dann, wenn der Mißerfolg so klar vorauszusehen ist wie in diesem Fall.« Perry Rhodan drehte die Fläche der rechten Hand nach oben. »Oh, Sie tun mir unrecht, Thora«, sagte er bittend, »haben wir nicht alles verstanden, was uns bisher vorgesetzt wurde?« Thora schnippte mit den Fingern. »Was Sie bisher gelernt haben, ist nicht so viel im Vergleich zu dem, was Ihnen jetzt bevorsteht« Rhodan wandte sich nach Crest um. Dieser machte ein überaus ernstes Gesicht, wie es seine Art war. Man mußte ihn kennen, um aus der Bewegung seiner Stirnhaut erkennen zu können, wie sehr er sich amüsierte. Tausend Fiktiv-Programme für eine einzige solche Situation, dachte Crest. Herr aller Welten! Die intelligenteste aller Arkonidinnen und ein Prachtstück von einem Mann ... und sie benehmen sich wie kleine Kinder. In Wirklichkeit ging es um ernste Dinge. Thora hatte nach einigem Widerstreben nichts mehr dagegen gehabt, daß Rhodan und Bull, den beiden Unterentwickelten, einige Kenntnisse der arkonidischen Wissenschaft durch die hypnotische Lehrmethode zugänglich gemacht würden. Jetzt jedoch, da Rhodan den Antrag gestellt hatte, um der größeren Wirksamkeit willen sollten ihnen auch die letzten Geheimnisse eröffnet werden, leistete sie energisch Widerstand. Crest jedoch gab Thora zu verstehen, daß sie beide nichts hätten, worauf sie sich verlassen könnten, als die Tatkraft der Unterentwickelten und, daß man der Hilfe, die diese ihnen leisteten, einen wesentlich höheren Wirkungsgrad verleihen könne, wenn man ihnen die nötigen Kenntnisse mitteile. Es bedurfte dazu jedoch noch der Autorität, die Crest als Mitglied der herrschenden Arkoniden-Dynastie auch über Thora besaß, um die 3 Kommandantin von ihrem Widerstand gegen Rhodans Antrag abzubringen. Rhodan, den Thoras Hartnäckigkeit mehr berührt hatte, als er es sich selbst eingestehen mochte, sagte zum Abschluß: »Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Ich meine, daß Sie es an mich und meinen Kameraden Bull nicht verschwendet haben.« Und zu Thora im besonderen bemerkte er: »Mit der Zeit werde ich Sie davon überzeugen können, daß mir nichts im Sinne liegt, was Ihnen Nachteile bringt oder Ihren Stolz verletzt.« Er hielt es für nötig, dies hinzuzufügen, obwohl er wußte, daß Thora für solche Beteuerungen nicht empfänglich war. Noch nicht. * »Der Teufel soll Sie holen«, sagte Reginald Bull impulsiv. Dabei bemühte er sich, den Schreck zu verbergen, den Tako Kakuta ihm eingejagt hatte, als er dicht neben ihm aus dem Nichts auftauchte. Tako lächelte über sein rundes Kindergesicht. »Warum Teufel?« fragte er mit seiner hohen Stimme. »Ich habe Besseres verdient. Ich bringe gute Nachrichten.« »Gute Nachrichten?« fragte Bull: »Woher sollte es auf dieser Welt gute Nachrichten geben?« »Von Tai-Tiang«, lächelte Tako. »Er hat eingesehen, daß er auch mit seiner Pionierdivision der Dritten Macht nichts anhaben kann. Seine Leute ziehen ab.« Bull war sicher gewesen, daß Tai-Tiang nichts anderes übrigbleiben würde, nachdem sie seinen Stollen zerschnitten hatten, mit dem er unter dem Schutzschirm hatte durchdringen und das Arkoniden-Boot in die Luft sprengen wollen. Trotzdem hörte er Takos Nachricht mit Erleichterung. »Danke, Tako«, sagte Bull mit einem kleinen Seufzer. »Auf Wiedersehen, Sir«, sagte Tako und verschwand. Bull starrte nachdenklich auf die Stelle, an der der Japaner eben noch gestanden hatte. In den vergangenen Monaten hatte er zu glauben begonnen, daß Erstaunliches und Verblüffendes für einen schockgeprüften Mann wie ihn nur noch von den Arkoniden zu erwarten sei. Es würde eine Weile dauern, bis er sich an den Gedanken gewöhnte, daß Tako Kakuta nicht in Wirklichkeit ebenfalls ein Arkonide war, sondern tatsächlich ein Erdmensch, und bis er nicht mehr darüber erschrak, daß ein Teleporter aus der Luft heraus neben ihm auftauchte und nach einer Weile wieder in die Luft hinein neben ihm verschwand. Reginald Bull dachte über die überaus seltsame Gabe der Teleportation nach, die ihm, obwohl Tako sie ihm mehrmals täglich demonstrierte, immer noch nicht wesentlich glaubwürdiger oder weniger unheimlich erschien als ein Pferd, das »Guten Tag« sagte. Da ertönte ein Summen, und das sanfte Gleißen des Bildschirms unterbrach die kühle Dämmerung des Raums. Auf dem Schirm erschien Rhodans Gesicht. »Ich möchte gern etwas mit dir besprechen, Bully«, sagte Rhodan. »Hast du Zeit?« »Für dich immer! In deiner Kabine?« »Ja. Crest ist auch hier« Bull nickte und verließ den Raum. Hinter ihm erlosch der Bildschirm. »Wir haben vor«, erklärte Rhodan, als Bull seine Kabine betrat, »die Erde für ein paar Tage hinter uns zu lassen« Bull horchte auf. Crest ergänzte: »Für den Rest der Hypno-Schulung sollten Sie beide soviel Ruhe wie möglich haben. Aber außer dem, Ihnen Ruhe zu verschaffen, erfüllt unser Ausflug noch einen anderen Zweck. Es ist nicht anzunehmen, daß unser Schiff auf dem Mond völlig vernichtet worden ist. Ich glaube nicht, daß irdische Raketen eine solche Vernichtungskraft haben. Ich denke, wir werden eine Reihe wichtiger Dinge bergen können, wenn wir uns Zeit dazu nehmen.« Der Start des Schiffes wurde für den übernächsten Tag festgesetzt. In der Zwischenzeit entwickelte die Besatzung - Rhodan und Bull allen voran eine Aktivität, die die Gänge des Bootes widerhallen ließ. Seiner Funktion entsprechend verfügte das Boot über eine Gruppe von Reparatur-Robots. Rhodan erachtete jede Sekunde der Zeit, während der sie untätig und reglos in den Laderäumen herumstanden und - lagen, für nutzlos vertan. Er ließ Crest daher ein Steuerprogramm für die Robots ausarbeiten. »Wann ist das Programm fertig?« erkundigte sich Rhodan. »In zehn Minuten.« »Donnerwetter!« entfuhr es Rhodan. »In zehn Minuten schon?« Crest nickte und drehte sich seinem Pult zu. Rhodan ging hinaus und merkte sich die Uhrzeit In Gedanken versunken bog er um eine Gangecke. Er hatte nicht gehört, daß sich von der anderen Seite jemand näherte, und prallte infolge seines Schwunges frontal mit Thora zusammen. »Oh, entschuldigen Sie!« sagte er lächelnd und doch ein wenig verlegen. Sie schien guter Laune zu sein. Sie musterte ihn spöttisch. »Wenn Sie noch mehr Energie entwickeln«, meinte sie, »werden Sie eines Tages in der Lage sein, durch die Wand hindurch um die Ecke zu seien« Rhodan nickte. »Und wenn Sie«, erwiderte er, »es eines Tages fertigbringen, Ihre Nase weniger hoch zu tragen, werden Sie ein annehmbares Frauenzimmer 4 sein!« Thora kniff den Mund zusammen, wandte sich mit einem Ruck ab und verschwand um die Biegung des Ganges. Seufzend nahm Rhodan seinen Weg wieder auf. Tako Kakuta wartete auf ihn, Rhodan gab ihm einen Stapel von blättern, auf denen er sich Notizen gemacht hatte, und sagte; »Lesen Sie das durch, Tako. Wir wollen nachher darüber reden.« Tako machte sich unverzüglich daran, Rhodans Notizen zu studieren, Rhodan zögerte noch eine Weile, dann begab er sich auf den Rückweg zu Crest. »Sie kommen eben recht«, sagte dieser. »Ich bin gerade fertig geworden.« Mit einem Lift fuhren sie zu den Lagerräumen der Robots hinunter. »Ich habe für jeden von ihnen ein Programm«, sagte Crest nicht ohne Stolz. »Sie werden sich wundern, was die Maschinen alles fertiggebracht haben, wenn wir zurückkommen.« Es gab etwa zwanzig Arbeitsroboter mit universalen Funktionen. Aber alle besaßen sie humanoide Gestalt. Die Arkoniden hatten erkannt, daß die humanoide Form der Idealfall innerhalb der reichhaltigen Schöpfung war. Also gaben sie ihren Robotern zwei Arme, zwei Beine, fünfgliedrige Hände mit einem Daumen und einen Kopf, in dem sich das positronische Gegenstück eines menschlichen Gehirns mitsamt den wichtigsten Sinnesorganen befand. Der aufrechte Gang erlaubte den Robotern, ihre Umwelt aus der gleichen Perspektive zu sehen wie ihre Erbauer. Trotz ihrer Universalität konnten sie für spezielle Aufgaben besonders programmiert werden. Das Programm, das Crest für jede der Maschinen erstellt hatte, befand sich auf einem hauchdünnen Plastikstreifen. »Er enthält alle nötigen Impulse«, erklärte Crest. Dann machte er sich daran, den Robots die Programme einzugeben. Diese Tätigkeit beschränkte sich darauf, den Plastikstreifen - bei jeder Maschine an einer anderen Stelle - in einen Schlitz einzuführen und zu warten, bis die Maschine zu summen begann und zum Signal dafür, daß sie arbeitsbereit war, den Streifen in sich hineinfraß. »Nach so langer Pause«, erklärte Crest, » wird die Aktivierung ein paar Sekunden in Anspruch nehmen.« Ein paar Sekunden schienen Rhodan eine lächerliche Zeitspanne zu sein, verglichen mit der Geschäftigkeit, die die Maschinen sodann entwickelten. Mit bienenähnlichem Summen gerieten sie in Bewegung, entfernten sich von ihrem bisherigen Standort, wichen einander sorgfältig aus, wenn sie sich gegenseitig in die Quere zu kommen drohten, und marschierten auf den Lift zu. Rhodan begann zu lachen, nachdem die letzte Maschine hinaufgefahren war. »Mein Gott!« stöhnte er. »Ich hätte niemals geglaubt, daß es so etwas wirklich gibt!« »Sie werden staunen«, antwortete Crest, »was die Robots alles können. Sie sind echte Robots ... bis zu einem gewissen Maße besitzen sie die Fähigkeit selbständigen Denkens und Handelns. Ich wüßte nicht, was aus der arkonidischen Kultur ohne diese Maschinen hätte werden sollen.« * Die Robots verließen das Schiff nicht auf geradem Weg, sondern erst, nachdem sie die Dinge zusammengesucht hatten, die das Programm ihnen auftrug, mit hinauszunehmen. Als Rhodan seinen Plan faßte, hatte er die Idee gehabt, daß nichts von der Zeit vergeudet werden dürfe, die sie zur Verfügung hatten, um ihre weitgesteckten Aufgaben zu erfüllen. Rhodan sah eine Chance, die es sich wahrzunehmen lohnte, daß er sich die Einzelbauteile eines überschnellen Schiffes mit unbegrenztem Aktionsradius von der irdischen Industrie würde beschaffen können, wenn er exakt definierte Aufträge erteilte. Der Zusammenbau der Teile jedoch mußte im Schutz des Energieschirmes geschehen. Angesichts der irdischen Verhältnisse - dieses Bedenken betraf die augenblickliche Politik der Großmächte ebensosehr wie den Charakter des Menschen im allgemeinen - wäre es ein unverantwortliches Wagnis gewesen, auch den Bau des eigentlichen Schiffes der Industrie zu überlassen. Rhodan wußte, daß der Platz unter der Energiekuppel ausreichte, um eine Endfertigung dort aufzubauen. Er hatte jedoch niemals daran gedacht, die gesamte Produktion auf einem Areal von kaum achtzig Quadratkilometern zusammenzupressen. Es begeisterte ihn, mit welcher Rastlosigkeit und Zielstrebigkeit sich die Robots an die Arbeit machten. Nachdem sie das Boot von allem befreit hatten, was sie

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