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Atlas der Verbreitung der Flechten in Oberösterreich PDF

2010·19.4 MB·German
by  BergerFranz
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© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at FRANZ BERGER, FRANZ PRIEMETZHOFER & ROMAN TÜRK Atlas der Verbreitung der Flechten in Oberösterreich Stapfia 90 (2009) © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Stapfia 90 (2009) ISSN 0252-192X Erscheinungsdatum von STAPFIA90: 31. Dezember 2009 Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: ©Land Oberösterreich, Oberösterreichische Landesmuseen Museumstr. 14, A-4020 Linz, Austria Direktion: Mag. Dr. Peter Assmann Biologiezentrum, J.-W.-Klein-Str. 73, A-4040 Linz, Austria Leitung Biologiezentrum: Dr. Gerhard Aubrecht Url: http://www.biologiezentrum.at E-Mail: [email protected] Redaktion / Layout: Dr. Martin Pfosser Druck: Plöchl Druck GmbH, Werndlstr. 2, A-4240 Freistadt, Austria Bestellung: http://www.biologiezentrum.at/biophp/de(stapfia.php oder [email protected] Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Medieninhabers unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Schriftentausch erwünscht! All rights reserved. No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means without prior written permission from the publisher. Exchange of publications is welcome! Zitiervorschlag: Berger F., Priemetzhofer F. & Türk R.(2009): Atlas der Verbreitung der Flechten in Oberösterreich. — Stapfia 90, Land Oberösterreich, Linz. Umschlag: Die Schwefelflechte (Chrysotrix chlorina, Foto: F. Berger)besiedelt niederschlagsgeschützte Silikatüberhänge an sehr luftfeuchten Standorten (Blockhalde im Rannatal, Oberes Mühlviertel). Rückseite: Usnea longissima, zuletzt 1952 im Gosautal von Morton gesammelt und seither in Oberösterreich verschollen. © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at „Obwohl wir von der Ueberzeugung durchdrungen sind, dass das gegenwärtige Verzeichnis an Vollständigkeit noch sehr Vieles zu wünschen übrig lässt (...) wollten wir dennoch mit der Veröffentlichung des bis jetzt Bekanntgewordenen nicht länger mehr zögern, weil wir hoffen, dass unsere Arbeit einerseits den einheimischen Botanikern den Ueberblick über das bereits Gegebene erleichtern, andererseits für Viele eine Aneiferung zu weiteren Studien in diesem noch wenig gepflegten Gebiete sein werde.“ (aus dem Vorwort POETSCH & SCHIEDERMAYR 1872, Seite V) Stapfia90 (2009) | 3 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Stapfia 90 (2009), ISSN 0252-192X Land Oberösterreich Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz, Austria BERGER F., PRIEMETZHOFER F. & R. TÜRK Atlas of the distribution of lichens in Upper Austria Abstract: This publication summarizes the bibliography, frequency and ecology of 1378 taxa (1336 lichenized and 42 non lichenized fungi) ever collected in Upper-Austria (Austria). 81 species could not be found again since 1950. Dot-maps of all lichen species collected since 1950 are presented. Based on the comprehensive study of TÜRK & WITTMANN(1984) more than 820 additional species have been recorded mainly due to extensive fieldwork. Licheni- colous fungi would be subject of a further study. Alist of threatened species is given. Phototgraphs of selected species from Upper Austrian localities complete this publication. Additional records of 43 previously not published taxa new for Upper Austria resulted from recent examinations of the lichen collection of Linz (LI) and ongoing fieldwork: Agonimia octospora,Ainoa mooreana,Arthonia patellula- ta, Caloplaca alnetorum,Catillariacroatica, Cladonia bacilliformis,C. monomorpha,Collema undulatum var.gra- nulosum, Dactylina ramulosa, Enterographa hutchinsiae, Farnoldia hypocrita var. ligans, Gyalidea lecideopsis, Hymenelia heteromorpha, Lecania dubitans,Lecanora rouxii,Lecidea commaculans,L.leprarioides,Lempholemma condensatum, Lepraria lesdainii, (cid:2)aetrocymbe saxicola, Peltigera elisabethae, P. lepidophora, Physconia detersa, Porocyphus coccodes, Porpidia cinereoatra, Protoblastenia terricola, Rhizocarpon drepanodes, R. postumum, R. subgeminatum,Rimularia furvella, Sphaerophorus fragilis,Squamarina cartilaginea,Staurothele guestphalica,The- lidium absconditum,Thelocarpon sphaerosporum, T. superellum,Toninia taurica,Verrucaria floerkeana,V.fusca,V. fuscoatroides,V.murorum,V.pilosoidesandV.vindobonensis. Arthoniaexcipienda,Micarea nigella,Parmelia ernstiae,Paulia glomerata,Verrucaria triglavensis and V.zschack- eiare reported for the first time in Austria (6 species). Key words: lichens, lichenized ascomycetes, Austria, Upper Austria, red list, photo gallery. 4 | Stapfia90 (2009) © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at Stapfia 90 (2009), ISSN 0252-192X Land Oberösterreich Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz, Austria BERGER F., PRIEMETZHOFER F. & R. TÜRK Atlas der Verbreitung der Flechten in Oberösterreich Zusammenfassung: Die vorliegende Publikation behandelt die Bibliographie, Häufigkeit und lokale Standortökolo- gie von allen jemals in Oberösterreich nachgewiesenen Flechten. Die Artenliste umfasst nunmehr 1378 Taxa (1336 lichenisierte Pilzeund 42 nicht lichenisierte Ascomyceten, die üblicherweise von Lichenologen kartiert werden). Ver- glichen mit dem Atlas von TÜRK& WITTMANN(1984) bedeutet dies einen Zuwachs von über 820 Arten. Von diesen 1377 Taxa wurden 81 Arten nach 1950 in Oberösterreich nicht mehr nachgewiesen. Es wurden Punktrasterkarten aller Fundangaben seit 1950 und älterer Angaben seltener Großflechten auf der Basis von 10 Längen- und 6 Breitenminu- ten großen Grundfeldern erstellt. Lichenicole Pilze werden Gegenstand einer separaten Studie sein. Die Einstufung der Gefährdung der jeweiligen Art (Rote Liste) und Aspekte für den Erhalt der Diversität der oberösterreichischen Flechtenflora werden diskutiert. Fotos ausgewählter Arten auf einheimischen Standorten ergänzen dieses Werk. Bei zahlreichen Begehungen, aber auch bei der Durchsicht des Herbarmaterials im Landesbiologiezentrum Linz wur- den weitere für Oberösterreich bisher nicht erwähnte Taxa gefunden: Erstnachweise für Oberösterreich sind: Agoni- mia octospora,Ainoa mooreana,Arthonia patellulata, Caloplaca alnetorum, Catillariacroatica, Cladonia bacillifor- mis,C. monomorpha,Collema undulatum var.granulosum,Dactylina ramulosa,Enterographa hutchinsiae,Farnol- dia hypocrita var.ligans,Gyalidea lecideopsis,Hymenelia heteromorpha, Lecania dubitans,Lecanora rouxii,Leci- dea commaculans,L.leprarioides,Lempholemma condensatum,Lepraria lesdainii,(cid:2)aetrocymbe saxicola,Peltige- ra elisabethae,P.lepidophora,Physconia detersa,Porocyphus coccodes, Porpidia cinereoatra,Protoblastenia ter- ricola,Rhizocarpon drepanodes,R.postumum,R. subgeminatum,Rimularia furvella, Sphaerophorus fragilis,Squa- marina cartilaginea,Staurothele guestphalica,Thelidium absconditum, Thelocarpon sphaerosporum, T. superellum, Toninia taurica, Verrucaria floerkeana, V. fusca, V. fuscoatroides, V. murorum, V. pilosoides und V. vindobonensis (43Arten). Neu für Österreich sind Arthoniaexcipienda,Micarea nigella,Parmelia ernstiae,Paulia glomerata,Verrucaria tri- glavensis and V.zschackei(6 Arten). Schlüsselwörter: Flechten, lichenisierte Ascomyceten, Österreich, Oberösterreich, Rote Liste, Flechtenfotos. Stapfia90 (2009) | 5 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at INHALTSVERZEICHNIS Abstract (Englisch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Zusammenfassung (Deutsch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2. Geschichte der Lichenologie in Oberösterreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 3. Untersuchungsgebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.1 Naturraumgliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.2 Geologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.2.1 Böhmische Masse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3.2.2 Molassezone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.2.3 Alpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.2.3.1 Flyschzone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.2.3.2 Nördliche Kalkalpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 3.3 Klima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.3.1 Niederschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.3.2 Lufttemperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.3.3 Lokale klimatische Besonderheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3.4 Vegetation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 4. Material und Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4.1 Rasterkartierung nach Grundfeldern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4.2 Herbarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 4.3 Bearbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 5. Artenreiche Standorte und Flechtensubstrate in Oberösterreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 5.1 Flechten an Felsstandorten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 5.1.1 Anstehender Fels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 5.1.2 Amphibische Flechten (“Wasserflechten”) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 5.1.3 Natursteinmauern und Lesesteinhaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 5.1.4 Kunststein und landschaftsfremde Substrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 5.2 Flechten an Rinde und Holz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 5.2.1 Artenreiche Waldtypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 5.2.2 Substratpräferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5.2.3 Totholz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5.3 Erdbewohnende Flechten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5.3.1 Ephemere Flechten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 5.3.2 Bodenflechten in Dauergesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 6. Verbreitungsmuster ausgewählter Arten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 6.1 Substratspezifität saxicoler Flechten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 6.2 Klimaspezifität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 6.3 Die Bedeutung alter Herbarien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 6 | Stapfia90 (2009) © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at 7. Veränderungen der Biodiversität –Naturschutzaspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 7.1 Immissionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 7.2 Geänderte Bewirtschaftungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 7.3 Weitere Gefährdungsursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 7.4 Rote Liste der Flechten Oberösterreichs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 8. Artenliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 8.1 Erläuterungen zur Artenliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 8.2 Kommentierte Artenliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 8.3 Liste der zu streichenden Arten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 9. Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259 10. Adressen der Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263 11. Fotogalerie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264 DANK Bei der Bestimmung bzw. Überprüfung unklarer Belege haben uns geholfen: M.B. Aguirre–Hudson, A. Aptroot, P.P. van den Boom, O. Breuss, B.J. Coppins, H. und G. Czeika, M. Giralt, H. Hertel, P. Jörgensen, M. Kukwa, H. Mayrhofer, R. Moberg, W. Obermay- er, A. Orange, J. Poelt†, C. Printzen, K. Ropin, M. Schultz, E. Sérusiaux, L. Spier, H. Thüs, L. Tibell, E. Timdal, T. Tønsberg, A. Vežda†, O. Vitikainen und V. Wirth. Ihnen möchten wir hiermit unseren herzlichsten Dank aussprechen. Unsere besondere Anerkennung gilt auch jenen, die uns ihre Funddaten überlassen haben bzw. Fundmaterial zur Verfügung gestellt haben: H. Forstinger, F. Grims, E. Kupfer-Wesely, Z. Palice, G. Schlüsslmayr. In diesem Zusammenhang seien besonders O. Breuss und G. Neuwirth für umfangreichere Daten hervorgehoben. O. Breuss half uns bei Herbarrevisionen in LI. Für das ungeliebte Korrekturlesen bedanken wir uns bei Frau Angela Priemetzhofer. Rudolf Groishammer war bei der Aufbereitung des Fotomaterials von unschätzbarer Hilfe. Zuletzt bedanken wir uns bei den Mit- arbeitern des Biologiezentrums unter M. Pfosser für die Ermöglichung der Drucklegung und für das Erstellen des Layouts. Die Na- turschutzabteilung des Landes Oberösterreich unterstützte dankenswerterweise die Druckkosten für die Farbfotos. Zum Abschluss möchten wir uns bei unseren Ehefrauen für ihre Nachsicht bedanken, mit der sie einiges an Lebenszeit geduldig mit der Flechtenforschung ihrer Männer geteilt haben. Liebe Helga, Angela und Nora, wir wissen das sehr zu schätzen. Stapfia90 (2009) | 7 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at EINLEITUNG / GESCHICHTE 1. EINLEITUNG Der rasante Verbrauch an natürlichen Lebensräumen hat einschneidende Auswirkungen auf die Biodiversität sowie das ökologische Gefüge im Allgemeinen. Bioindikatoren wie die Flechten sind natürliche, äußerst sensible Instrumente, um Veränderungen in Öko- systemen präzise aufzuzeigen. Eine genaue Erhebung des Arteninventars ermöglicht es daher, langfristige Veränderungen zu doku- mentieren und zu analysieren. Dies verpflichtet uns Lichenologen aber zugleich, eine breite Öffentlichkeit, regionale Naturschutz- organisationen und politisch verantwortliche Personen und Institutionen über die Resultate unserer wissenschaftlichen Tätigkeit zu informieren, Fehlentwicklungen aufzuzeigen und Lösungsansätze zu formulieren. Das Umsetzen konkreter Maßnahmen wird je- doch weiterhin Aufgabe des amtlichen Naturschutzes bleiben. Darin mag sich die Flechtenkunde des 19. Jahrhunderts von der heu- tigen unterscheiden. Die Lichenologie ist keine mitunter belächelte „scientia amabilis“, sondern ein Baustein im verantwortungs- vollen Umgang mit unserer Umwelt. Vor 24 Jahren wurde in Oberösterreich der erste auf Grundfeldbasis erstellte Flechtenatlas für ein österreichisches Bundesland ver- öffentlicht (TÜRK & WITTMANN 1984). Die bis dahin geringe Publikationstätigkeit über Flechten in Oberösterreich erfuhr in der Folge einen beträchtlichen Aufschwung. Gebietsuntersuchungen und die kontinuierliche Weiterführung der systematischen Kartie- rung erweiterten den Kenntnisstand enorm. Daher halten wir die Zeit für reif, die mittlerweile schon schwer überschaubare Daten- fülle wieder zusammenzuführen. Vielleicht vermag auch diese Neuauflage des Verbreitungsatlas – ähnlich wie sein Vorgänger 1984 – neuerlich als Stimulus dienen, die nach wie vor vorhandenen Lücken weiter zu schließen. Die Erweiterung der Artenliste basiert einerseits auf Fortschritten in der Taxonomie, hauptsächlich aber auf systematischen Untersuchungen spezieller Ökosysteme. Mit- tels fach- und ortskundiger MitarbeiterInnen aus der Peripherie des Bundeslandes ist es gelungen, besonders auch außerhalb der Alpen weitere „Hot Spots“ der Artenvielfalt (z.B. enge Flusstäler im Granitbergland, Donaudurchbruch, hochmontane Felsstandor- te im nördlichen Mühlviertel) ausfindig zu machen und sehr genau zu untersuchen. Die Flechtenflora Oberösterreichs ist in weiten Teilen nunmehr relativ gut bekannt, aber das Bundesland kann keineswegs als „aus- gesucht“ gelten. 2. GESCHICHTE DER LICHENOLOGIE IN OBERÖSTERREICH Die Erforschung der Flechten Oberösterreichs lässt sich in drei Epochen gliedern: (cid:2) Nach einer Blütezeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Flechtenforschung durch die Kriegswirren in der er- sten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahezu zum Stillstand gebracht. (cid:2) Die zweite Epoche beginnt etwa in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts und endet mit der Publikation des ersten Verbreitungs- atlas von TÜRK& WITTMANN(1984). (cid:2) Als dritte Periode kann die Zeit danach mit einer Ausdehnung der intensiven Untersuchungen auf weite Teile des Bundeslandes, verbunden mit zahlreichen Neufunden und einer entsprechend intensiven Publikationstätigkeit angesehen werden. Die Anfänge: Erstes Jahrhundert der oberösterreichischen Flechtenforschung (1850 bis ca. 1950) Eine historische Zusammenfassung über die Anfänge der oberösterreichischen Lichenologie um die Mitte des 19. Jahrhunderts er- stellte SPETA(1986). Die überaus sachkundigen Publikationen der beiden Ärzte Ignaz S. Poetsch (1823–1884) und Carl B. Schie- dermayr (1818–1895) über den Kenntnisstand der Kryptogamen und damit auch der Flechten Oberösterreichs (POETSCH& SCHIE- DERMAYR1872, SCHIEDERMAYR1894) legten den Grundstein der nunmehr 150 jährigen Tradition der oberösterreichischen Liche- nologie. Diese noch heute bedeutsamen Werke berichten über die Sammeltätigkeit der Autoren ab ca. 1856. Sie enthalten zusätz- lich die Biographien all ihrer „Lieferanten“, so z.B. Hugo Lojka (Wien), Hw. Heinrich Engel (Taiskirchen), Dr. Anton Eleutherius Sauter (POETSCH& SCHIEDERMAYR1872: VIII) und Alexander Zahlbruckner (SCHIEDERMAYR1894: 11). Sauter sammelte zwischen 1839 und 1848 als Kreisarzt in Ried und Steyr. Ihm gebührt die Ehre der ersten datierbaren Publikation über oberösterreichische Flechten überhaupt (1846, fide SPETA1986). Weiters finden wir in POETSCH & SCHIEDERMAYR (1872: VII) den ersten namentlich bekannten Flechtensammler in Oberösterreich: Es ist dies Pfarrer Johann Paul Vorbuchner, dessen lichenologische Tätigkeit bis ins Jahr 1817 zurückverfolgt werden kann. Das für Oberösterreich historisch überaus bedeutsame Herbar von I. Poetsch ist im Stift Sei- tenstetten (Niederösterreich) deponiert. Stapfia90 (2009) | 9 © Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.at GESCHICHTE Um 1900 hielt die Sammelleidenschaft unvermindert an: Pfarrer Franz de Paula Stieglitz sammelte von 1874 bis 1901 etwa 3000 Proben vorwiegend in Oberösterreich, die heute in der Stiftssammlung Kremsmünster aufbewahrt werden und deren Daten teilwei- se im Ergänzungsband von SCHIEDERMAYR(1894) berücksichtigt wurden. Das gesamte Herbar Stieglitz ist erst vor kurzem nomen- klatorisch aktualisiert und in übersichtlicher Form publiziert worden (TÜRK& ÜBLAGGER2000). Weitere größere Aufsammlungen dieses Zeitraums aus unserem Bundesland stammen vom Professor für Naturgeschichte Leopold Frank (Sammeltätigkeit in Ober- österreich bis etwa 1895) und Schulrat Franz Brosch (ca. 1200 Belege, gesammelt von 1880 bis 1933). Sie befinden sich heute im Oberösterreichischen Landesbiologiezentrum in Linz-Dornach (LI). Gut zehn Jahre nach SCHIEDERMAYR (1894) erschienen drei weitere Publikationen, diesmal aus dem Raum Steyr: HERGET (1905) und vor allem PEHERSDORFER(1903, 1908). Mit den „Flechten des Bezirkes Steyr“ betritt die Lehrerin Anna Pehersdorfer als erste Frau den Boden der oberösterreichischen Lichenologie. Doch dann wird es infolge der weltpolitischen Ereignisse recht still um die Erforschung dieser weitgehend unbeachteten Organismen. Ein wichtiges Bindeglied zu einem lichenologischen Neubeginn ist die Kollektion von Hans Haslinger (Linz, deponiert im Herbar LI). Die etwa 1500 Belege stammen vorwiegend aus der Umgebung von Linz und aus dem Raum Hinterstoder – Windischgarsten. Sie wurden zwischen 1925 bis in die 50er Jahre gesammelt. Haslinger hat, wie vor ihm Brosch und Frank, über seine Flechtenauf- sammlungen nichts publiziert. Der Neubeginn: 1960-1984 Nach der langen publikationsfreien Zeit ab 1908 zeigte die Lichenologie in Oberösterreich erst ab ca. 1960 wieder deutliche Lebens- zeichen. Publikationen zur Flechtenflora Oberösterreichs stammen in der „Voratlaszeit“ von SCHAUER (1965), RICEK (1970, 1983), TÜRK(1974, 1979) und TÜRK& WITTMANN(1983). Franz Grims hat bis 1983 etwa 1500 Belege vorwiegend aus dem Sauwald und dem Donautal gesammelt. All diese Aufsammlungen wurden bereits im Flechtenverbreitungsatlas von 1984 berücksichtigt. Die zunehmende Luftverschmutzung bewirkte ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem in den Ballungsgebieten einen dramatischen Flechtenrückgang. Diese negative Entwicklung belegen wiederholte immissionsökologische Flechtenuntersuchungen im Raum Linz: BORTENSCHLAGER & SCHMIDT (1963a, b), BORTENSCHLAGER (1969), TÜRK & HOISLBAUER (1978), HOISLBAUER (1979), STARKE(1985), TÜRKet al. (1994) sind federführend für diese von der Fachwelt etwas unbeachtet gebliebenen Studien zur angewandten Lichenologie. × Der erste auf der Basis eines MTB (Messtischblatt oder Grundfeld: 10 Längen- 6 Breitenminuten) erstellte Flechtenatlas (TÜRK & WITTMANN1984) brachte dann die Initialzündung für zahlreiche regionale, vor allem floristische Untersuchungen. Die Zahl der dort dargestellten Taxa entspricht mit 542 etwa den 530 Arten in POETSCH& SCHIEDERMAYR(1872), wobei das aufgelistete Arten- spektrum nicht ganz ident ist. Türk & Wittmann gestalteten 1986 im Linzer Landesmuseum eine sehenswerte Ausstellung und machten so die Flechten einem breiterem Publikum bekannt, ergänzend dazu erschien ein bebilderter Katalog (TÜRK& WITTMANN 1986). Die Hochblüte der lichenologischen Erforschung in Oberösterreich ab 1984 Mit der Publikation des ersten Flechtenatlas 1984 wurde ein weiteres Kapitel in der Erforschung der Flechten in Oberösterreich einge- leitet. Diplomanten und Dissertanten der Universität Salzburg nahmen unter Anleitung von Prof. R. Türk einzelne Regionen Oberöster- reichs genauer unter die Lupe. Den Anfang machten KRIEGER& TÜRK(1986: Rindenflechten im unteren Mühlviertel) und KUPFER- WESELY& TÜRK(1987, 1990: Rindenflechten im Traunviertel). Es folgten NEUWIRTH& TÜRK(1993: Rindenflechten im Innviertel), GRUBER& TÜRK(1998: Gemeinde Kollerschlag, Bez. Rohrbach), SCHINNINGER& TÜRK(2002a, b: Eferdinger Becken) und MAYER& TÜRK(2002: Steyr und Umgebung). Größere Posten von Herbarbelegen aus Oberösterreich wurden seither von Othmar Breuss, Franz Grims, Elisabeth Schinninger, Roman Türk und Helmut Wittmann im Landesbiologiezentrum Linz (LI) hinterlegt. Ab ca. 1990 begannen zudem interessierte Privatpersonen, Schüler und Lehrer, in ihrer Freizeit mit teils akribischen Untersuchun- gen umschriebener Gebiete: BERGER& TÜRK(1995) sowie BERGER(1999: Rannatal), BERGER(2000: Schlögener Donauschlinge), NEUWIRTH (1998, 2000: Stadtflora von Ried), NEUWIRTH (2005: Kobernaußerwald), HÖBART (1997: epiphytische Flechten von Grünbach bei Freistadt), ABFALTER(2007)und PRIEMETZHOFER(2008: Thurytal bei Freistadt). NEUWIRTH(2008: Grünberg bei Fran- kenburg). Eine in Vorbereitung befindliche Publikation über den Böhmerwald (BERGER& PRIEMETZHOFERin prep.) wird eine wei- tere Lücke nördlich der Donau schließen. 10 | Stapfia90 (2009)

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