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Anreizoptimale Vertragsgestaltung im Energie-Performance-Contracting bei Double Moral Hazard PDF

319 Pages·2018·4.814 MB·German
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Caroline Schäfer Anreizoptimale Vertragsgestaltung im Energie-Performance- Contracting bei Double Moral Hazard Anreizoptimale Vertragsgestaltung im Energie-Performance-Contracting bei Double Moral Hazard Caroline Schäfer Anreizoptimale Vertragsgestaltung im Energie-Performance- Contracting bei Double Moral Hazard Mit einem Geleitwort von Univ.-Prof. Dr. Alexander Baumeister Caroline Schäfer Saarbrücken, Deutschland Dissertation Universität des Saarlandes, 2016 ISBN 978-3-658-21103-5 ISBN 978-3-658-21104-2 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-21104-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Geleitwort Ein effizienter Umgang mit Energie ist gleichermaßen aus ökologischen wie ökono- mischen Gründen geboten. Zur Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen etwa im Gebäudebestand, der für einen beträchtlichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch sorgt und allein in Deutschland mehr als 20 Millionen Objekte umfasst, werden zu- nehmend Energiedienstleister beauftragt. Ihr Angebotsspektrum reicht von einer Op- timierung der Energieerzeugung oder -bereitstellung bis hin zur energetischen Sanie- rung und Aufrüstung von Gebäuden. Insbesondere das Energie-Performance-Con- tracting verzeichnet gegenwärtig hohe Zuwachsraten. Dabei investiert der Dienstleis- ter selbst in Maßnahmen zur Energieeinsparung am Gebäudebestand des Auftrag- gebers und garantiert über die Vertragslaufzeit eine bestimmte Energie(kosten)ein- sparung. Dafür erhält er im Gegenzug einen Teil der realisierten Energieeinsparung vergütet. In der Vertragspraxis sind dabei einfache Fixprämien bis hin zu komplexen erfolgsabhängigen Prämiensystemen, die an das Über- oder Unterschreiten von Schwellenwerten zugesagter Energieeinsparungen unterschiedliche Prämienfolgen knüpfen, gängig. Da Dienstleistungen stets eine gewisse Kundenintegration bei der Leistungserstel- lung voraussetzen, ist auch bei Energiedienstleistungen eine wechselseitige Beein- flussung des Energieeinsparergebnisses anzunehmen. Dies ist etwa durch das Nut- zungsverhalten des Gebäudes durch den Auftraggeber oder die Auswahl von Maß- nahmen durch den Energiedienstleister bedingt. Je höher die Integrativität ausfällt, desto höher dürfte das Risiko des Erreichens des Einsparziels sein. Für den Dienst- leister ist dies insbesondere bedeutend, wenn er eine Einspargarantie gibt und für deren Erreichung finanziell haftet. Hier fehlt es zunächst am Anreiz des Auftragge- bers, sich energieeffizient zu verhalten. Umgekehrt führen Fixprämien dazu, dass es an Anreizen des Dienstleisters mangelt, sämtliche möglichen energieeffizienzverbes- sernden Maßnahmen umzusetzen. Diese beidseits gegebene Anreizproblematik ist ein typisches Anwendungsbeispiel des sogenannten Double Moral Hazard, da beide Vertragsparteien jeweils als Prinzipal und Agent auftreten können. Die Wahl des Ver- tragstyps sowie der entsprechenden Entlohnungsfunktion wird diese Anreizproble- matik stark beeinflussen. Trotz hoher Relevanz fehlen jedoch bislang methodisch fundierte Ansätze, die eine Vertragsgestaltung passend unterstützen. Diese Lücke behebt die Schäfersche Arbeit für diese gleichsam praktisch hoch rele- vante wie wissenschaftlich sehr herausfordernde Themenstellung bravourös, indem sie in ihrem betriebswirtschaftlichen Gehalt standardisierbare Vertragslösungen zum Umgang mit den für Dienstleistungskooperationen typischen Anreizeffekten entwi- ckelt. Sie systematisiert dazu die Fülle möglicher Vertragsausprägungen, analysiert VI Geleitwort deren generelle Anreizwirkung und identifiziert mögliche Ineffizienzen aus dem Er- folgsverbund. Für ausgewählte, in der praktischen Handhabung verbreitete Anwen- dungsfälle entwickelt sie auf hohem methodischem Niveau anreizoptimale Vertrags- modelle, die etwa für die Wahl der Entlohnungsparameter herangezogen werden können. Dabei zeigt sie auf, dass eine Teilung des gemeinsam realisierten Koopera- tionsergebnisses optimal ist. Zudem gelingt es ihr, Faktoren mit besonders großem Einfluss auf die Ergebnisteilungsparameter zu bestimmen und deren Auswirkungen auf eine konkrete Vertragsgestaltung abzubilden. Die von Schäfer entwickelten modelltheoretisch gestützten Gestaltungsempfehlun- gen für das Energie-Performance-Contracting sind aufgrund ihrer Standardisierbar- keit ohne Weiteres auch auf ähnliche gelagerte Dienstleistungskooperationen außer- halb des Energiebereichs übertragbar. Durch ihre sehr stringente und geradlinige Herangehensweise führt sie trotz der erahnbaren Fülle an Kombinationsmöglichkei- ten einerseits der Vertragstypen, andererseits der zu modellierenden Annahmen- struktur den Leser stets sicher an der Hand. So bleibt, dem Werk die erfolgreiche Aufnahme am Markt zu wünschen, die ihm ohne Zweifel zusteht. Univ.-Professor Dr. Alexander Baumeister Vorwort Angesichts eines steigenden Gesamtenergieverbrauchs unterstreicht die Bundesre- gierung in ihrem Energiekonzept die besondere Bedeutung der Erschließung von Energieeinsparpotenzialen speziell im Bereich der energetischen Gebäudesanie- rung. Dem stehen nicht selten grundlegende organisatorische und wirtschaftliche Hemmnisse – vorrangig ein Mangel an technischem Know-how sowie finanziellen und personellen Mitteln – entgegen. Für Besitzer und Betreiber dringend energetisch sanierungsbedürftiger Bestandsgebäude stellt das Outsourcing der Erschließung vorhandener Einsparpotenziale auf spezialisierte Energiedienstleister in Form eines Energie-Performance-Contractings eine Alternative zur häufig impraktikablen Eigen- realisierung dar: Dabei investiert der Dienstleister selbst in Maßnahmen zur Energie- einsparung am Gebäudebestand des Auftraggebers und garantiert über die Vertrags- laufzeit eine bestimmte Energiekosteneinsparung. Seine Refinanzierung erzielt er aus der Vereinbarung zur Aufteilung der realisierten Energieeinsparung mit dem Auf- traggeber innerhalb der Contracting-Laufzeit. Die für solche langfristig angelegten Kooperationen typische wechselseitige Abhän- gigkeit beider Partner in einer hold-up-Situation (der Auftraggeber ist darauf ange- wiesen, dass die Maßnahmen des Dienstleisters das Einsparpotenzial ausschöpfen und er sich an sein Einsparversprechen hält, der Dienstleister darauf, dass der Auf- traggeber z. B. sein Heizverhalten nicht kontraproduktiv ändert) führt hier zu einem Double-Moral-Hazard-Anreizproblem, für dessen Berücksichtigung in der Vertrags- gestaltung bislang geeignete wissenschaftlich fundierte Ansätze fehlen. Dies zeigt sich in der betrieblichen Praxis an einer Fülle umgesetzter individueller Vertragsvari- anten, die in der Regel mögliche Fehlanreize aus der spezifischen (Re-)Finanzie- rungssituation und der Garantie missachten. Diese Lücke behebt die vorliegende Arbeit „Anreizoptimale Vertragsgestaltung im Energie-Performance-Contracting bei Double Moral Hazard“. Sie entstand während meiner Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Betriebswirt- schaftslehre, insbesondere Controlling an der Universität des Saarlandes und wurde von der Fakultät für Empirische Humanwissenschaften und Wirtschaftswissenschaft der Universität des Saarlandes im Wintersemester 2016/2017 als Dissertation ange- nommen. Für mich war die Erstellung dieser Arbeit eine Herausforderung und per- sönlich bereichernde Erfahrung zugleich. Doch keine Dissertation entsteht im Allein- gang. Den zahlreichen Personen, die mich in vielfältiger Art und Weise unterstützt haben, sowie den Weggefährten, die mich während der Promotionszeit begleitet und mir Rückhalt gegeben haben, möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken. VIII Vorwort Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater, Herrn Univ.-Prof. Dr. Alexander Baumeister, der mich in den vergangenen Jahren sowohl in fachlicher als auch per- sönlicher Hinsicht umfassend gefördert und geprägt hat. Durch seine stets konstruk- tiven Anmerkungen und wertvollen Denkanstöße hat er entscheidend zum Gelingen meiner Arbeit beigetragen. Hierfür sowie für seine uneingeschränkte Unterstützung und sein Vertrauen bin ich ihm zu größtem Dank verpflichtet. Ebenfalls herzlich be- danken möchte ich mich bei Herrn Univ.-Prof. Dr. Stefan Strohmeier für die freundli- che Übernahme des Zweitgutachtens sowie bei Herrn Univ.-Prof. Dr. Heinz Kußmaul für den Vorsitz des Disputationsausschusses. Allen Kolleginnen und Kollegen sowie wissenschaftlichen Hilfskräften am Lehrstuhl danke ich für die besondere Arbeitsatmosphäre und ausgezeichnete Zusammenar- beit sowie ihren jeweiligen Beitrag bei der Entstehung dieser Dissertation. Mein be- sonderer Dank gilt hier Dr. Ulrike Sträßer, M. Sc. Lucas Merschbächer und Ulrike Schmidt für ihre stete Unterstützung, ihre Ermunterungen und ihre Freundschaft. Weiterhin bedanke ich mich bei meiner Familie und meinen Freunden, die in den letzten Jahren häufig zurückstehen mussten, jedoch – wann immer erforderlich – für den notwendigen Abstand gesorgt und mit ihrer Hilfe in vielfältiger Weise zum Gelin- gen der Arbeit beigetragen haben. Ganz besonders danke ich Katrin Zeyer und Rai- ner Zägel für ihre enge Freundschaft. Mein größter Dank gilt meinen Eltern Reinhold und Josefa Schäfer. Sie haben mich in allen Lebensphase begleitet, meine persönliche wie akademische Entwicklung ge- fördert und mir mit ihrem uneingeschränkten Rückhalt und ihrer Unterstützung den Weg zur Promotion geebnet. Ihnen ist diese Arbeit in Liebe und Dankbarkeit gewid- met. Dr. Caroline Schäfer Inhaltsverzeichnis 1. Bedeutung des Energie-Contractings für die Erschließung von Energieeffizienzpotenzialen im Gebäudebestand .............................................. 1 2. Rahmenbedingungen des Outsourcings von Energieeffizienzmaßnahmen über Energie-Contracting .................................... 7 2.1 Energie-Contracting als Outsourcing-Option für Energieeffizienz- maßnahmen ...................................................................................................... 7 2.2 Kennzeichnung des Energie-Contracting-Konzepts ........................................ 10 2.3 Abgrenzung von Ausgestaltungsvarianten im Energie-Contracting ................ 15 2.3.1 Systematisierung von Energie-Contracting-Varianten ............................ 15 2.3.2 Nutzenergielieferung im Energieliefer-Contracting ................................. 17 2.3.3 Anlagenbau-Leasing im Finanzierungs-Contracting ............................... 19 2.3.4 Technisches Anlagenmanagement im Betriebsführungs- Contracting ............................................................................................. 21 2.3.5 Energiekosteneinsparziel im Energie-Performance-Contracting ............ 22 2.4 Analyse des deutschen Energie-Contracting-Marktes .................................... 24 2.4.1 Energie-Contracting-Marktentwicklung in Deutschland .......................... 24 2.4.2 Charakterisierung der Energie-Contracting-Marktakteure ...................... 26 2.4.3 Analyse technisch-wirtschaftlicher Projektmerkmale .............................. 27 2.4.4 Energie-Contracting-Potenziale in Deutschland ..................................... 31 2.4.5 Besondere Eignung des Energie-Performance-Contractings in öffentlichen Liegenschaften .................................................................... 32 2.5 Besonderheiten eines Energie-Performance-Contracting-Vertrages .............. 34 2.5.1 Inhalte eines Energie-Performance-Contracting-Vertrages .................... 34 2.5.2 Verfahrensablauf der Vertragsschließung .............................................. 35 2.5.3 Vertragliche Eckpunkte des Energie-Performance-Contractings ........... 39 2.6 Notwendigkeit der Anreizgestaltung im Energie-Performance- Contracting ...................................................................................................... 43 3. Kooperationsanreize im Energie-Performance-Contracting ........................... 45 3.1 Anreizfunktion eines Kooperationsvertrages ................................................... 45 3.2 Anreizprobleme als Untersuchungsgegenstand der Prinzipal-Agenten- Theorie ............................................................................................................ 47 X Inhaltsverzeichnis 3.3 Charakterisierung der Anreizproblematik im Energie-Performance- Contracting ...................................................................................................... 51 3.3.1 Einflussgrößen auf die Energiekosteneinsparung im Energie- Performance-Contracting ....................................................................... 51 3.3.2 Informationsproblematik zwischen den Contracting-Parteien................. 55 3.3.3 Unsicherheiten im Energie-Performance-Contracting ............................ 57 3.3.4 Divergente Zielsetzungen der Contracting-Parteien ............................... 60 3.4 Agencytheoretische Einordnung der Anreizproblematik im Energie- Performance-Contracting als Double Moral Hazard ........................................ 63 3.5 Anreizgerechte Vertragsgestaltung zur Reduzierung der Double-Moral- Hazard-Problematik ........................................................................................ 65 3.5.1 Anreizverträge als Gegenstand der normativen Prinzipal-Agenten- Theorie ................................................................................................... 65 3.5.2 Vertragsgestaltungsparameter im Energie-Performance- Contracting ............................................................................................. 67 4. Anreizanalyse möglicher Vertragsmodelle im Energie-Performance- Contracting .......................................................................................................... 71 4.1 Ausgestaltungsvarianten des Energie-Performance-Contractings .................. 71 4.1.1 Systematisierung von Energie-Performance-Contracting-Varianten ...... 71 4.1.2 Prinzip des First Out Contract ................................................................ 73 4.1.3 Prinzip des Shared Savings Contract ..................................................... 74 4.1.4 Prinzip des Zuzahlungsmodells .............................................................. 76 4.2 Anreizanalyse des First Out Contract ............................................................. 78 4.2.1 Betrachtung eines First Out Contract mit voller Bonusbeteiligung des Contractors ...................................................................................... 78 4.2.2 Betrachtung eines First Out Contract mit Bonus-Splitting zwischen den Parteien ........................................................................................... 80 4.2.3 Betrachtung eines First Out Contract ohne Bonusbeteiligung des Contractors ............................................................................................. 82 4.2.4 Auswertung der Vertragsvarianten des First Out Contract ..................... 84 4.2.4.1 Verlauf der Entlohnungsfunktionen des Contractors im First Out Contract ............................................................................... 84 4.2.4.2 Verlauf der Entlohnungsfunktionen des Auftraggebers im First Out Contract ....................................................................... 87

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